Ihre freie Hand schnellte zu seiner Kehle und ihre Nägel borhten sich in seine Haut, als sie zupackte. "Unterschätze mich nicht, Schwarzmagier", fauchte die Elfe. "Unterschätze nicht meinen Wahnsinn." Im nächsten Moment, liess sie ihn los und leckte sich das Blut von den Fingern. "Mach es kurz Moron", zischte sie und drehte den Kopf zur Seite.

Der Dunkelschatten grinste und vergrub die andere Hand in ihre Haare, dann schlug er ihren Schädel mit einer blitzartigen Bewegung gegen die Wand und sie brach zusammen.
Einige Zeit später trat der Dunkelschatten wieder aus der Zelle raus. Mit einer Hand fuhr er sich über die Kratzspuren an der Kehle und lachte leise. Die kleine Elfe hatte wirklich Kampfgeist.

Als Shadaran nach unten kam, um das Resultat zu begutachten, lag Weya so auf dem Bett, wie der Dunkelschatten sie zurückgelassen hatte, das Nachthemd irgendwo auf dem Boden, und starrte grinsend die Decke an. Ihr Schädel surrte noch, aber ihr Grinsen war triumphierend. Shadaran stand nur da und beobachtete sie, wie sie sich Kreise auf den Unterleib malte, langsam den Kopf zu ihm wandte und mit einem noch breiteren Grinsen verkündete: "Es ist fehlgeschlagen... Nächstes Mal sollte er etwas freundlicher sein, dann klappt es vielleicht."
Shadaran sah sie mit zusammengekniffenen Augen an und betrat die Zelle, packte sie am Haar und zog sie hoch. "Wieso ist es gescheitert?", zischte er süsslich und doch verärgert. Weya streckte ihm die Zunge raus und eine Rune prangte schwarz auf ihr. "Das ist kein ganzes Siegel", fauchte er und sie hob ihr Bein, sodass er ihr Fussgelenk betrachten konnte. "Das dritte ist im Nacken und das vierte hier", lachte sie und deutete auf die Innenseite ihres Oberschenkels. Shadaran sagte nichts, sondern verpasste ihr eine schallende Ohrfeige und als sie kurz darauf anfing zu lachen noch eine. Dann packte er sie am Kinn und drehte ihren Kopf so, dass sie ihm in die Augen sehen musste. "In den nächsten zwei Tagen, wirst du es bereuen, Weya", fauchte er, liess sie los und eilte dem Dunkelschatten hinterher.
Weya setzte sich auf dem Bett auf und streckte sich, dann brach sie die Siegel eines nach dem anderen und wartete grinsend auf den Dunkelschatten. Sie hatte ihn gewarnt, ihn und Shadaran. Sie hätten ihren Wahnsinn nicht unterschätzen sollen.

Als der Dunkelschatten die Schritte hörte, drehte er sich um. Shadaran sah wütend aus. Hatte die kleine Elfe sie dennoch irgendwie übertölpelt? Er würde es geniessen ihr noch weitere Besuche abzustatten, doch irgendwann wäre auch sie gebrochen, ihr Kampfgeist verbraucht. So war es mit allen. "Hatte sie etwas vorbereitet gehabt?", fragte er.

"Hatte sie", brummte Shadaran. "Lass sie nächstes Mal bei Bewußtsein."

"Mit dem grössten Vergnügen." In einer Stunde würde er ihr den nächsten Besuch abstatten. Er hatte Zeit die nächsten zwei Tage Zeit sich um die kleine Elfe zu kümmern, da brauchte er nichts zu überstürzen.

Nach etwa einer Stunde öffnete sich die Tür zu den Verliessen erneut und jemand kam herunter. Weya grinste. Es war nur ein Paar Schritte zu hören, also war der Dunkelschatten allein. Sie setzte sich auf dem Bett auf und grinste ihm entgegen.

Der Dunkelschatten lächelte. Sie gefiel ihm wirklich. "Du scheinst nach meiner Gesellschaft zu verlangen, kleine Elfe.", meinte er und strich ihr mit einer Hand über die Wange. "Oder warum hast du deinem Herrn von den Siegeln erzählt?"

Weya lachte und setzte sich breitbeiniger hin. "Es ist einsam so unter Monstern", meinte sie und grinste böse, "auch wenn man selber eines ist... Ich will dir einen Vorschlag machen Moron."

"Dann lass mal hören.", meinte er amüsiert.