
Sie sattelten ihre Pferde und ritten davon. Nala hatte vor in der Nähe zu bleiben, nur um zu sehen, ob dieser Mann etwas vor hatte. Sie hatte ihm wertvolle Informationen gegeben und es nahm sie Wunder, wie und wann er sie gebrauchen würde. Sie ritten so weit, bis sie sicher waren, nicht mehr gesehen zu werden. Ein naher Wald gab ihnen Deckung, hinter sich, abseits des Weges, banden sie ihre Pferde an und spähten hinüber zum Dorf, welches nur in der Ferne als eine umzäunte Häuseransammlung zu sehen war.
some men just want to see the world burn

Arsa
Arsa führte den Angriff auf das andere Dorf an. Die Situation dort war ähnlich wie in dem, das sie eingenommen hatten: kaum Wachen, alle mit ihrem Lehnsherrn in die Schlacht gezogen und wahrscheinlich verrekt, nur einige Diener. Anstatt einer hübschen Burgherrin ein trockener, alter Verwalter, mit dem sie kurzen Prozess machten.
Die Jungen schlugen sich hervorragend, schnell, zielgerichtet und gnadenlos, allen voran Mavi, dem Arsa einen Teil des Kommandos übergeben hatte. Als Arsa ihm befahl, den Verwalter, den sie vor den Turm geschleppt hatten, zu köpfen, tat er es ohne das geringste Zögern in seinem Blick, was Arsa eine betrachtliche Leistung fand, gemessen daran, dass Mavi noch kaum Bartflaum hatte.
Sie plünderten die Vorräte des Dorfes, Arsa liess die Dorfbevölkerung zusammentreiben und suchte sich seine neuen Rekruten aus, dann gab er den Söldnern die Freiheit, von den übrigen Bewohnern - gemeint war vor allem von den Frauen - mitzunehmen, wen sie wollten. Sie töteten einige, die sich wehrten und steckten zwei, drei Dächer in Brand, dann kehrten sie zurück, ohne den Dorfbewohnern überhaupt zu sagen, woher sie gekommen waren.
Abends stand Arsa bei der Lady und Tag um Tag zog er sie mehr auf seine Seite. Er überzeugte nicht mit Logik, noch mit Drohungen. Aber mit einem richtigen Wort hier und einem Schluck Wein da, und indem er sie immer im richtigen Moment allein sitzen liess und ging, brachte er sie dazu es zu wollen. Und hatte am Anfang ihr Verstand gesagt, dass es schlussendlich unumgänglich sein würde, eine Liaison mit ihm einzugehen, während sich alles andere in ihr dagegen sträubte, war es am Ende genau anders herum. Ihr Verstand hatte irgendwie begriffen, was für ein Spiel er spielte, aber sie wollte sich nicht mehr dagegen wehren. Nicht mehr lange, und er würde sie genau da haben, wo er sie haben wollte.
Danva
Danva hatte erst einmal leer geschluckt, als Armelion ihm den Oberbefehl übergeben hatte, aber es war alles besser gelaufen, als er erwartet hatte. Er hatte gedacht, dass die Adligen der Nachtzinne sich niemals von einem dahergelaufenen Söldner herumkommandieren lassen würden, aber indem er das Herumkommandieren auf das absolut Notwendige beschränkte, reklamierten sie nicht einmal.
Das gefiel ihm. Natürlich bewies die Schriftrolle, die der General ihm gegeben hatte, im Grunde seine Befehlsgewalt, aber er wusste gut genug, dass Leute, die selber etwas zu sagen hatten und sich für etwas besseres hielten, einem nicht folgten, nur weil mein einen Fetzen Papier in der Hand hielt. Dass die adligen Offiziere ihm als Unadligem gehorchten, zeigte umso mehr die fast revolutionäre Stimmung, in die Duriens Reformpläne das Land versetzt hatten.
Die ersten paar Tage zogen sie in Gewaltmärschen gegen Cadogan, denn da Armelion nicht zurückkehrte, gingen sie vom schlimmsten aus. Als der Bote mit der Nachricht kam, dass alles gut und keine Schwarzmagier in Sicht waren, legten sie daher erstmal einen Ruhetag ein. Danva schickte einen Boten zurück mit der Frage, ob sie bis nach Cadogan ziehen und zum Rest stossen sollten, oder in Richtung der Nachtzinne ziehen.
Als er den Mann losgeschickt hatte, trat er vor sein Zelt und blickte zum Himmel hinauf. Er fragte sich, wohin der General so dringend hatte müssen, denn darüber hatte der Bote nichts konkretes gesagt. Es gefiel ihm nicht, dass der Elf nicht hier war. Wäre er ein Schwarzmagier gewesen, dann hätte er genau eine solche Situation ausgenutzt.
Schliesslich zuckte er mit den Schultern und machte sich auf den Weg zu Valis, um mit ihm ein Glas Wein zu trinken. Er fragte sich, wo Reven eigentlich steckte. Seit er sich nicht mehr nur um die Söldner kümmern musste, hatte er ihn nicht mehr gesehen.
If you're going through hell, keep going.

"Sie haben das Dorf überfallen", sagte der Blonde tonlos. "Ja... Hast du etwas anderes erwartet?", fragte Nala und nahm einen Schluck Wein, aus einem Trinkschlauch. "Was tun wir jetzt?", fragte er weiter und sah sie an. "Wir gehen jetzt nordwestlich weiter, dann folgen wir der Küste", antwortete sie und verstaute den Schlauch in einer der Satteltaschen. Sie ritten eine Weile wortlos nebeneinander her.
some men just want to see the world burn

Der Pfeil prallte schräg von oben gegen seinen Kopf. Funkensprühend prallte sie vom Helm ab, doch die Wucht war genug um ihn aus dem Sattel zu werfen. Das Pferd wieherte schrill auf und galoppierte davon. Alastar blieb einen Moment benommen liegen, doch setzte sich dann stöhnend auf. Jedenfalls hätte er gestöhnt, falls er denn hätte sprechen können. Er blickte sich um und seine Hand fuhr runter zu seiner Waffe. Vor ihm standen sieben Männer in abgerissener Kleidung. Zwei von ihnen waren mit Bögen bewaffnet. Die restlichen trugen Schwerter, lange Messer oder Äxte.
"Gib uns deine Waffen und dein Geld, dann lassen wir dich vielleicht leben.", knurrte ihr Anführer, ein bärtiger Mann, welcher eine grobe Hellebarde trug. Alastar stand auf und schüttelte den Kopf, während er mit der rechten sein Schwert Fuin zog. Die schwarze Klinge schien das Licht regelrecht zu verschlucken, doch die Banditen schienen unbeeindruckt. "Schiesst ihn ab!", bellte der Anführer. Alastar rannte los und hob gleichzeitig die linke Hand. Mit einer fliessenden Bewegung zog er den Stoffstreifen runter, welcher sein rechtes Auge bedeckte. Die Narbe spaltete seine Augenbraue und zog sich runter zu seinem Jochbein. Die Augenlieder hielt er geschlossen. Er wollte es nicht benutzen falls es einen anderen Weg gab. Der erste Pfeil flog auf ihn zu und schlug ihn mit der Klinge zur Seite. Der Bogen war schlecht. Der Pfeil hatte kaum genug Wucht gehabt um seine Rüstung zu durchbohren. Der andere Bogen war jedoch ein ganz anderes Kaliber. Der Mann zielte sorgfältig und schoss. Alastar hechte mit einer Rolle unter dem Pfeil hindurch und kam vor dem ersten Bogenschützen auf die Füsse. Der Mann griff nach dem Dolch in seinem Gürtel, doch bevor seine Finger den Griff berühren konnte, hackte Alastar ihm den rechten Arm mit einem aufwärts gerichteten Hieb ab. Der Bandit ging schreiend zu Boden. Mit einer tänzelnden Bewegung wich der Dämon einem Schwertstoss ab, trennte die Hand und enthauptete den Besitzer der Hand mit einem weiteren Streich. Die nächsten drei fielen kurz darauf. Der mit der Hellebarde schaffte es einen Hieb zu parieren, doch der nächste schnitt durch das Holz und spaltete ihm den Schädel.
Wo war der Bogenschütze? Für einen Moment öffnete Alastar das rechte Auge. Alles um ihn herum wurde ihm mit schrecklicher Klarheit bewusst. Der Wind, das Rascheln der Blätter. Die ganze Welt schien sich für eine Sekunde in Zeitlupe zu bewegen. Er sah den Schatten eines Pfeiles, welcher sich durch seinen Rücken bohrte. Er wirbelte herum, schlug den Pfeil mit der linken Hand zur Seite und schleuderte sein Schwert. Die Klinge traf den Bogenschützen mitten ins Gesicht. Alastar fluchte und blickte auf seine linke Hand runter. Ein langer blutiger Schnitt zog sich über die Handfläche. Er hatte die Pfeilspitze getroffen. Er holte sein Schwert und wandte sich dem ersten Bogenschützen zu, welcher mit vor Schock geweiteten Augen auf dem Boden lag. Sein Gesicht hatte schon die bleiche Farbe eines Verblutenden. Als er Alastar auf sich zukommen sah, versuchte er aufzustehen, doch er war schon zu schwach. Der Dämon köpfte den Mann mit einem raschen Streich und band sich anschliessend den Stoffstreifen wieder um. Der Bandit wäre so oder so gestorben. Er fing das Pferd wieder ein, welches auf einer Lichtung graste, und packte dann die Waffen der Banditen ein. Die würde er in Cadogan verkaufen, dann hätte er wieder ein wenig Geld und könnte seine Suche nach Makaras fortsetzen.

Der Magier schaute Alastar beim Kämpfen zu. Nicht schlecht, ehrlich. Sofern Alastar keine Magie anwenden konnte, wäre das aber machbar. Sie waren fünf Kämpfer und er. Ein durchschnittlicher Elementenmagier. Nach dem Kampf zögerte er noch kurz, dann sprang er hervor.
"Hallo, Alastar!" Den Namen hatte er von einer Informationsquelle.
"Ich fasse mich kurz. Gib mir das Teil von deinem Auge, dann sind wir schon weg!"
Er wusste, dass er mit so einer dreisten Ansprache nichts bewirken konnte. Wer gab so etwas schon her?
Aber es wäre egal gewesen, was er gesagt hatte. Für schlauere, subtilere Wege war einfach keine Zeit.
Er hätte sich vielleicht mit ihm anfreunden können oder sonstwas.
Aber die Hau-drauf-Methode war ihm lieber.
And he wondered...how can I protect something so perfect without evil?

Alastar liess die Waffen fallen, die er eingesammelt hatte, und zog sein Schwert. Sie wusste von dem Auge. Woher? Nur wenige ausser seinem Clan wussten von der Existenz. Er schüttelte den Kopf, als Antwort auf die Forderung des Mannes. Falls er vom Auge wusste, wusste er auch, dass er sehr wahrscheinlich sterben würde, falls man es entfernte. Er holte die Schiefertafel hervor und schrieb drei Worte, Lasst mich gehen! Er warf sie dem Mann zu und bückte sich gleichzeitig nach der Hellebarde. Der grösste Teil des Griffs war abgeschlagen, aber die Stange war immer noch lang genug, damit er den Rest als eine Art Hiebwaffe benutzen konnte. Mit einer raschen Bewegung streifte er den Stoffstreifen von seinem Gesicht und öffnete das rechte Auge einen Spalt weit.

Er fing verwirrt die Schiefertafel auf. Lasst mich gehen? Er schaute Alastar verwirrt an. Ein merkwürdiger Zeitgenosse. Der gerade den Stoffstreifen um seinen Kopf abnahm. Was würde jetzt passieren?
Er woltle ihm das Artefakt nicht freiwillig geben, aber irgendetwas hielt ihn davor zurück, den Mann anzugreifen.
"Mein Auftrag lautet aber, das Teil zu holen!", entgegnete er.
Er war erstaunt, wie unsicher er plötzlich klang.
And he wondered...how can I protect something so perfect without evil?

Ich bin Stumm! Jetzt geh oder stirb!, kratzte Alastar spiegelverkehrt in die Erde und lehnte dann die Hellebarde gegen die Schulter. Er öffnete für einen kurzen Augenblick das rechte Auge und blickte sich um. 5 weitere konnte er entdecken, aber ihre Bewaffnung sah er nicht. Wenn sie nicht bald auf die Seite traten, würde er sie angreifen. Er hatte es satt aufgehalten zu werden.

Scheinbar war der Mann stark, sonst hätte er nicht dieses Selbstvertrauen besessen.
Geh oder stirb...geh oder stirb...er konnte nicht gehen, aber er würde auch nicht sterben.
"Es tut mir leid, aber wenn du es mir nicht gibst, muss ich es dir abnehmen. Ich tu das nicht gerne, aber es wird wohl sein müssen!"
Fünf Kampfskelette näherten sich ihm von hinten. Die Kämpfer machten sich bereit.
Er verneigte sich noch kur zvor Alastar, es gehörte sich, vor einem Kampf dem Gegner Respekt zu erweisen. Das hatte er so gelernt.
And he wondered...how can I protect something so perfect without evil?

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