
"Wir sind auf dem Weg in den Süden", korrigierte die Elfe, wobei sie das 'sind' vielleicht ein bisschen zu scharf betont hatte. "Wir haben jedoch entschlossen der Küste zu folgen, also haben wir unsere Richtung geändert. Uns war nicht bewusst, dass das hier euer Gebiet ist", sie klang wieder versöhnlicher und freundlich. Dummes Balg, wenn der Kleine so weiter machte, würde sie ihm bald mal den Kopf abschlagen. So viele bewaffnete Männer machten sie einfach nervös und irgendwie juckte es sie in den Fingern ihr Schwert zu ziehen und richtig zu kämpfen. Auf Leben und Tod.
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"Spart euch eure Ausreden für Idioten auf", schnaubte Bren. "Wenn ihr der Küste folgt, kommt ihr nicht weiter in den Süden." Hauptmann Arsa hatte ihm in der Festung einmal eine Karte des Landes gezeigt und er hatte sie sich genau eingeprägt. Auf einen kurzen Befehl hin richteten die Armbrustschützen seiner Truppe ihre Waffen auf die Elfe.
"Also, was macht ihr hier? Spionieren?"
If you're going through hell, keep going.

Die Halbelfe sah ihn nicht mehr freundlich an. Nein sie sah ihn so ausdruckslos und kalt an, wie sie jedes ihrer Opfer ansah, kurz bevor sie ins Gras bissen. "Wie gesagt Junge, wir folgen der Küste. Viele Wege führen nach Rom, wie man so schön sagt... Und jetzt sollen die Männer schön ihre beschissenen Armbrüste zur Seite legen, wenn ihnen ihr Leben lieb ist", zischte sie. Das Jucken ihrer Finger wurde stärker.
Samor gefiel das Ganze überhaupt nicht, doch er war sich nicht sicher, was er jetzt tun sollte. Und wieso sollte irgendjemand jetzt noch irgendwo spionieren? Zwischen den Gebieten der Nachtzinne und Gevira herrschte Frieden und die Schwarzmagier waren besiegt worden. Vielleicht hatte niemand Nachricht davon bekommen in den abgelegenen Dörfern? "Der Krieg ist vorbei, Junge. Die Schwarzmagier sind weg, zwischen Nachtzinne und Gevira herrscht offizieller Frieden. Es gibt nichts mehr zum Spionieren. Wir sind müde und auf Heimreise. Also lasst uns passieren und niemand kommt zu schaden. Ihr könnt uns ja überwachen, bis wir aus eurem Gebiet raus sind."
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Sein Körper war taub. Nur seine Arme konnte er noch einigermassen bewegen. Die Steine waren alle draussen und die Kälte des Wassers hatte die Blutungen gestoppt. Er rief das Pferd herbei klammerte sich an einen der Steigbügel und liess sich aus dem Fluss ziehen. Wer waren diese Männer gewesen? Woher wussten sie vom Auge? Er musste weiter. Mühsam hangelte er sich hoch in den Sattel und das Pferd trottete zum Ort des Kampfes zurück. Er nahm den Männern ihre Mäntel, Stiefel und einen Teil der Waffen ab, bevor ihm schwarz vor Augen wurde und er wieder zu Boden ging. Weiter! Geh weiter! befahl er sich stur und stand auf. Seine Beine zitterten erbärmlich und ihm war höllisch kalt. Er musste einen Lagerplatz finden und ein Feuer machen.
Mit scheinbar letzter Kraft zog er sich wieder in den Sattel hoch, das Bündel mit den Waffen und Kleidungsstücken vor sich im Sattel.
Zeig ihnen, dass auch ein Mischling zu etwas nutze ist!, dachte er grimmig und das Pferd trottete langsam die Strasse entlang.

Einer der Älteren Söldner, die das Geschehen mehr oder weniger gelangweilt beobachteten, ritt zu Bren hin und sagte ihm etwas.
"Bist du sicher?", fragte Bren zurück.
"Natürlich", meinte der Söldner. "Ich hab mal unter dem verdammten Wappen gekämpft."
Bren wandte sich wieder den Männern zu. "Wenn ihr aus einem Dorf im Süden kommt, wie ihr sagt, warum tragt ihr dann das Wappen von Gevira?"
If you're going through hell, keep going.

Samor seufzte. "Weil die nun mal in alles ihre Wappen einnähen... Wir haben dort gearbeitet", antwortete er. Die ganze Geschichte wurde langsam lästig. Wieso hatte er schonwieder diese Kleidung gewählt? Toller Plan Samor...So reist man inkognito, dachte er sich und hätte sich am liebsten selber ne Ohrfeige verpasst.
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