

"Nur die üblichen Geschichten über Freiheit unter der Schwarzen Flagge, dass sie rauben und morden und tun was sie wollen", antwortete sie, "Zum Teil schöne Geschichten und zum Teil schaurige. Es heisst der Sklavenhandel floriere und dass die Nachtzinne Schritte gegen die Piraten eingeleitet hätte. Das seitdem auch die Nordstädte Freibeuter und Piratenjäger anstellen und man die vom Nebelsee vertrieb. Zweiteres ist schade eigentlich. Ich kannte einen Mann, der hatte eine Piratin zur Schwester."
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''Mit viehrzehn musste ich als Kadett ein paar Handelsschiffe in den Norden begleiten. Sie hatten Geleitschutz natürlich. Ich fuhr auf einem der Kriegsschiffe mit. Es waren zwei Kriegsschiffe und sieben Handelssegler. Auf der Höhe des Flusses Tsar wurden wir angegriffen. Tags zuvor waren wir von einem Sturm auseinandergetrieben worden. Sie kaperten zwei der Handelssegler und versenkten eines der Kriegsschiffe. Wir versenkten fünf von ihnen. Einer hatte die Flagge von Moners Schiffen. Das steckten wir mit dem Siphon in Brand. Wir haben eigentlich nur wegen dieser Waffe gewonnen um genau zu sein.'' Er drehte den Weinkelch in den Händen. ''Vielleicht habt ihr schon von dem Mann gehört. Ich hoffe der Schwester eures Bekannten geht es gut, doch ich hege seit diesem Tag keine Bewunderung mehr für die Piraten.''

"Moner ist auch uns und den Steppenpiraten bekannt. Immerhin ist er eine Kohlehaut. Man erzählt sich er sei ein skrupelloser Mann. Oh der Frau soll es gut gehen, sie segelt nun unter dem Schwarzen Klabauter. Kradna liess Jaravi niederbrennen. Seitdem wird der Nebelsee von einem Leviathan heimgesucht, heisst es. Die Steppenpiraten sind nervös, weil Kradna nun auch auf sie Jagd machen könnte... Ehm ihr wisst wahrscheinlich nicht wer die Piraten der Steppe sind", sie lächelte entschuldigend, "Es sind Nomaden zu Pferd, Kohlehäute im Norden der Gebiete Kaszs südlich des Tsar und der Barbarenlade, die man Piraten nennt, da sie in etwa die gleiche Lebensweise zu Land, wie die Piraten zu Wasser führen. Moner handelt sehr gerne mit ihnen und die Völker im Norden tolerieren sie, solange sie sich nur auf die Steppen beschränken. Anderen Nomadenvölkern sind sie jedoch ein Dorn im Auge, da ihre Plünderungszüge viele Familien auseinander gerissen haben, mehrmals." Sie schwenkte den Inhalt ihres Bechers. "Aber genug der düsteren Geschichten. Erzählt mir von Tyre."
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''Wir lieben die Schiffahrt und ein jeder auf der Insel kann schwimmen. Es liegt uns einfach im Blut.'', fügte er mit einem schmunzeln hinzu. ''Allerdings ist es verboten im Hafen zu schwimmen. Etwas woran ich mich immer gestört habe, denn ab und zu kamen Delfine vorbei und diese Tiere sind gute Spielgefährten. Allerdings können sie unter einem Schiff wegtauchen, etwas das für einen zehnjährigen Jungen unmöglich ist. Mein Vater war der Meinung ich sei ein törichter Rotzlöffel der nie auf seine Pflichten achtete.'', schloss er grinsend.

Alesa schmunzelte. Sie stellte sich das Leben auf der Insel sehr schön vor. "Ich würde euch sehr gerne auf Tyre mal besuchen, dann könnt ihr mir diese Delfine zeigen", meinte sie und nahm noch einen Schluck Wein.
Sie sassen noch eine Weile beisammen und unterhielten sich, doch dann war sie schlicht zu müde, um auch nur weiter zu sitzen. "Mylord, ich bin sehr müde, entschuldigt mich bitte", meinte sie lächelnd und drückte seine Hand. "Habt eine angenehme Nacht man wird euch morgen zum Frühstück wecken, aber nicht zu früh", fügte sie an und küsste seine Wange, ein recht verbreiteter Gruss unter Bekannten bei den Nomaden, bevor sie aufstand, um sich in ihr Zelt zu begeben.
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Durien schaute ihr gedankenverloren nach umdnstand dann auf um nach seiner Tochter zu sehen. Sie schlief schon längst in dicke Felle gewickelt neben ein paar anderen Mädchen ihres Alters. Sanft strich er über ihr Haar und machte sich dann auf den Weg zurück zu seinem Zelt. Er brauchte.ein wenig Zeit um nachzudenken und um sich an glücklichere Zeiten zu erinnern. Als er noch auf Tyre gewesen war und Julianna noch gelebt hatte. Seine Trauer war jetzt nicht mehr so niederdrückend wie am Anfang, doch sie lastete noch immer auf seiner Seele. Zu gerne hätte er ihr noch ein paar Worte gesagt.

Am nächsten Morgen weckte ein junger Mann Durien, der, hätte er am Hof gelebt, die Rolle eines Dieners gehabt hätte, aber bei den Nomaden gab es nur den König und seine Stammesführer, die anderen waren alle gleich gestellt und erledigten jedwelche Aufgaben abwechslungsweise.
Man gab Durien genügend Zeit wach zu werden, sich anzukleiden und nach seiner Tochter zu sehen, bevor man ihn und das Mädchen zum Frühstück bat.
Es gab leichte Kost, geräuchertes Fleisch, das sehr zart war, einige in Essig eingelegte Gemüse, Fruchtkompott, frisch gebackenes Brot, frische Butter, Honig, Eier, Speck, Apfel- und Traubensaft, Milch und sogar Bier. Man konnte nehmen, auf was man gerade so Lust hatte und musste doch nicht alles probieren, auch wenn alles unwiderstehlich roch und aussah.
Im Zelt wartete bereits Alesa, ein Mädchen im gleichen Alter wie Duriens Tochter auf dem Schoss habend. Das Mädchen erzählte ihr etwas gedankenverloren und spielte mit Alesas Haar, flocht ihr etwas unbeholfen Zöpfchen und genoss die Streicheleinheiten der Frau, die ihr aufmerksam zuhörte und ab und an etwas erklärte oder erklärend korrigierte, wenn sie ein Wort falsch aussprach.
Als Durien eintrat, grüßte sie ihn und die kleine Lady mit einem warmen Lächeln. "Guten Morgen", strahlte sie und wandte sich an Mädchen. "Mià, geh dem Lord und Alayne guten Morgen sagen", das Mädchen nickte scheu, schnappte den Kranz aus Wildgräsern und Blumen, den sie mit Alesa geflochten hatte und rannte zu Durien. "Gut Moren!", sagte sie und streckte ihm selbstbewusst die Hand hin. Alesa schmunzelte. Als Durien die kleine Hand schüttelte, wandte sich das Mädchen an Alesa. "Gut Moren", sagte sie und drückte ihr einen Kuss auf die Wange, die beiden kannten sich immerhin schon seit dem letzten Abend. "Dich", meinte das Mädchen und legte Alayne den Kranz auf den Kopf, dann rannte sie zurück zu Alesa.
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