Ro deutete vage in eine Richtung. Der Serpeta lief sofort los.
"Hey, warte! Ich hab da noch Messer bei einem Schmied bestellt", rief sie, während sie ihm hinterherstolperte. Ihre Gedanken kamen langsam wieder in Gang. "Und überhaupt, bleib mal stehen! Wir machen uns grad verdammt verdächtig wenn wir versuchen, Hals über Kopf zu fliehen!"

"Äh, warte", meinte sie und dachte kurz nach. "Nein. Aber ich brauch die Dinger!"
Sie hörte Schritte und zog den Serpeta in eine Nebengasse, wo sie so tat, als verstecke sie sich ängstlich vor weiteren Explosionen. "Und das mit dem Auffallen, das meinte ich ernst!"

"Ich muss aber nach Süden", zischte sie und verstummte abrupt, als einige Zwerge mit Eimern an der Gasse vorbeiliefen, allerdings ohne sie zu bemerken. Sie wartete, bis sie vorüber waren und meinte: "Wir könnten den Leuten helfen, um den Verdacht von uns zu lenken."

Ro lief den Zwergen nach und holte sie schnell ein. "Können wir helfen?", fragte sie atemlos. "Was ist passiert?"
Wortlos drückte der Zwerg ihr und Maenavry je einen Eimer in die Hand und deutete in Richtung des nächsten Brunnens, bevor er weiter eilte. Ro folgte seinem Wink, füllte den Eimer mit Wasser und klatschte ihn gegen den nächstbesten brennenden Schuppen. Viele Zwerge um sie herum taten das selbe, aber zumindest im Moment sah es nicht sehr erfolgversprechend aus, es waren schlicht zu viele Brandherde und zu wenig Eimer da.

Die Marketenderin trat nervös von einem Fuss auf den anderen. "Wo bleibt er nur?", murmelte sie.
Mittlerweile hatte sich noch ein Dunkelschatten zu ihnen gesellt, jedoch ohne etwas zu sagen. Der ältere Dämon blickte unruhig hin und her und sah immer wieder in die Richtung, in die Maenavry und die merkwürdige Frau verschwunden waren, als fragte er sich, ob er ihnen folgen sollte.

"Ich glaube nicht, dass mich das mit dem Berserker sonderlich beruhigt", murmelte die Marketenderin.
"Ich sehe nach den Pferden", sagte Machek plötzlich. "Nicht dass jemand sie in dem Durcheinander noch stielt."
Er lief davon und die Treppe zur unteren Ebene hinunter. Die Pferde waren noch da, der Schmied hatte mittlerweile seine ausgelegte Ware zusammengepackt und in Sicherheit gebracht. Die Häuser hier unten waren aus Stein, wie die meisten überirdischen in Kor. Das Feuer würde sich nicht weit ausbreiten können, selbst wenn es den Zwergen nicht gelang, es zu löschen.

Ro beobachtete irritiert, wie eine Flamme kleiner wurde und dann einfach verschwand, obwohl sie auf noch fast unverkohltem Holz brannte. Ihr war klar, dass Flammen sich normalerweise nicht so verhielten.
Sie hatte den Säbel längst weggesteckt, aber jetzt griff sie unauffällig nach dem Knauf und formte lautlos mit den Lippen den Befehl. Sofort spürte sie die Hitze des Feuers, die der Säbel - im Moment noch sanft - zu sich zog. Dann nahm sie ein feines Band der Magie war, zwischen dem Serpeta und einigen der Flammenherden.
Sie liess den Säbel los und hob eine Augenbraue, während sie den nächsten Kübel Wasser über eine besonders nervig glühende Stelle schüttete.