"Maenavry wird sie im Zaum halten", meinte Growndrill schlicht und sah dem Schatten nach. Dann wieder zu den Flammen. "Werdet ihr noch in Kor bleiben?", fragte er die Marketenderin.

"Ich fühl mich nicht wohl", meinte Maenavry und wischte sich den Schweiss von der Stirn. "Ich meine hier darf ich das Feuer löschen, aber nach Kor unterm Berg lässt man mich nicht, weil ihnen meine Nase nicht passt." Er seufzte theatralisch. Nach drei weiteren Wasserkübeln und einigen geschwächten Flammen, war klar, dass die Zwerge den Brand auch alleine unter Kontrolle bringen konnten, also hörte der Dämon auf und deutete Ro zurück zu den anderen zu gehen.

Maenavry strahlte Muirgeahl an. Es tat gut ihr Gesicht zu sehen, nach dieser kleinen Ärgerlichkeit. Er ging schnurstracks zu ihr hinüber und kuschelte sie. "Ich hab dich vermisst", sagte er und drückte ihr einen Kuss auf die Stirn. "Ich hoffe Growndrill kam nicht auf dumme Gedanken", meinte er und sah den Drachen an. Dieser lachte. "Nein, keine Angst", meinte er und grinste ab Maenavrys Gesichtsausdruck.

"Wenn ihr nicht wisst wohin, könnt ihr im gleichen Wirtshaus übernachten, wie wir... Soviel ich mich erinnern kann, haben sie noch Betten frei", meinte Maenavry an den Drachen und die Halbdämonin gewandt und legte die Arme von hinten um Muirgeahl, wobei er sein Kinn leicht auf ihren Scheitel lehnte. Er mochte den Geruch ihres Haares und er liebte es sie so zu halten. So klein und fein wie sie war.

"Gut. Ist ein Vorschlag", meinte Growndrill und sah seine beiden dämonischen Begleiter an. Dann kam ihm Ros Frage wieder in den Sinn. "Er wollte nach den Pferden sehen", antwortete er dann der jungen Frau.

"Ich geh ihn suchen", meinte Growndrill und folgte sofort dem Geruch des Dämonenmagiers.

Die Gruppe machte sich auf dem Weg zum Wirtshaus. Alastar blickte die beiden anderen neugierig an. Maenavry schien Growndrill von irgendwoher zu kennen, doch das ging ihn nichts an. Das seltsame war jedoch, dass der Dämon sich mit einer Menschenfrau eingelassen hatte. Hatte er denn gar kein Ehrgefühl? Allerdings war die Frau eine Schönheit und den Ehrverlust vielleicht wert. Alastar selbst könnte sich auf jedenfall so etwas leisten, da er als Halbblut und Bastard, so oder so keinen Rang innerhalb seiner Familie innegehabt hatte. Vielleicht war Maenavry ein Ausgestossener? Nun ihm konnte es eigentlich egal sein, was der Schatten trieb.
Alastar sah die Menschen nicht als minderwertig an, nur war er der Meinung, dass Dämonen und Menschen sich nicht untereinander vermischen sollten. Erst als sie vor dem Wirtshaus standen fiel ihm ein, dass er sich noch gar nicht vorgestellt hatte. Hastig griff er ins innere seines Wamses und holte die kleine Wachstafel hervor. "Tut mir leid, dass ich dem Gebot der Höflichkeit erst so spät nachkomme und mich erst jetzt vorstelle. Mein Name ist Alastar aus dem Klan der Argui." Er reichte Muirgeahl die Tafel hin. Nachdem sie sie angenommen hatte zupfte er seine Augenbinde zurecht. Sie war während der Reise ein wenig verrutscht und er wollte nicht riskieren, dass jemand einen Blick auf das Artefakt erhaschte. Die Narbe, die ober- und unterhalb der Augenbinde hervorragte, würde jedermann glauben machen, er hätte ein Auge verloren und wolle die Augenhöhle verdecken. Bis zu einem gewissen Grad stimmte es ja. Sein Auge war ihm von dem alten Dunkelschatten raus geschnitten worden.

Maenavry sah Muirgeahl interessiert über die Schulter und las die Worte, dann lächelte er Alastar an, wobei er ihn eigentlich in Augenschein nahm. Er erinnerte ihn ein wenig an Aeron. Bevor er sich selbst jedoch vorstellte, wartete er, dass Muirgeahl dies tat.
"Growndrill, wo hast du eigentlich die liebe Randreyah gelassen?", fragte Maenavry den Drachen und hielt ihn so vom Eintreten ab. "In Lovit", antwortete Growndrill. "Herrscht zwischen euch immer noch Krieg?" Maenavry lächelte nur und schüttelte den Kopf. "Nein, auch wenn es mir schwer fällt." Grwondrill nickte nur und ging hinein.