"Bist du dir sicher?", fragte er. "Ich meine, wer weiss wann du das nächste Mal hier bist... Ich kann mich ja verkleiden", letzteres flüsterte er nur. Doch er machte nicht viele Anstalten sie zu überreden. "Sollen wir runter zum See gehen? Ich kann für dich mit dem Feuer tanzen, wenn du magst", fragte er dann grinsend. Es juckte ihn in den Fingern wieder zu kämpfen, die Flammen auf seiner Haut zu spüren, doch er hatte sich zurück gehalten auf ihrer Reise. Mehr oder weniger freiwillig.

Sie schlenderten durch die Strassen hinunter zu den Docks und Maenavry fand eine freie Stelle. Als sie niemand beobachtete zog er Mantel und Tunika aus und reichte sie Muirgeahl zur Aufbewahrung. Er wollte nicht, dass jemand seine Messer klaute. "Damit sie nicht Feuer fängt", meinte er mit einem Zwinkern, als er sich einige Schritte von ihr entfernte.
Zuerst legte er die Fäuste aufeinander und spannte seine Muskeln an, beruhigte seinen Atem und lockerte sich dann. Eine Flamme erschien über seinen Fingern und er flüsterte ihr zu, die Flamme horchte und wanderte über seinen Arm, tanzte auf seiner Haut und wurde grösser, biss er sie fauchend um sich wirbelte.

Er liess die Flamme springen, liess sie fliegen, vor ihm, hinter über und neben ihm. Das Feuer folgte den Bewegungen seines Körpers, seiner Arme, Hände und Finger, als er sich langsam hin und her wiegte, einen Schritt machte und für einen Moment sah es aus, als hätte er Flügel aus Feuer, die im nächsten Moment, wie ein fauchender Tieger nach vorne und dann in die Höhe sprangen, um sich im nächsten Moment auf ihn zu ergiessen. Doch der Dämon, liess die Flamme kurz über seiner Haut sich teilen und führte sie seitwärts von sich weg.
Immer mehr Leute kamen und blieben stehen, sahen dem Feuermagier bewundernd zu, einige Kinder zeigten auf ihn und mussten zurückgehalten werden, dass sie nicht zu ihm rannten. Er merkte jedoch nichts von dem. Fühlte ihre Anwesenheit zwar und achtete nicht sich zu sehr der Menge zu nähern. Doch nahm nur die Flammen und Muirgeahl wahr. Er sah ihr Gesicht durch das Feuer hindurch, sah wie sich die Flammen in ihren Augen spiegelten und lächelte.

Er wirbelte herum, sprang und landete mit einem Tritt auf der Erde, die Flammen seinem Fuss folgend. Als er gegen die Erde trat, schoss das Feuer empor, wild brüllend und erlosch. Maenavry richtete sich auf, schwer atmend und schweissgebadet, die Menge applaudierte, erst jetzt bemerkte er die Leute. Höflichkeitshalber verneigte er sich kurz vor dem Publikum und ging hinüber zur Marketenderin, streifte sich die Tunika über den Kopf und drückte ihr einen Kuss auf die Lippen. "Hat es dir gefallen?", fragte er. Er selber fühlte sich wie neu geboren, frisch und lebendig. Die Flammen hatten ihn vermisst und er die Flammen.

Er erschauerte für einen Moment, als sich ihre Gefühle auf ihn übertrugen. Als sich ihre Lippen von den seinen lösten, verschwand auch das Gefühl. "Wie?", fragte er spitzbübisch. "Ich hab's nicht genau mitgekriegt, ich glaube du musst es wiederholen."