(Ja, hast du. Und dabei war er mal so cool.)

"Ja", antwortete sie.
Sie gingen hinunter zu den tieferen Terassen, holten sich an einem Strassenstand etwas, das als traditionelles Zwergengericht in Brottasche angepriesen war, und setzten sich auf eine der Terassenmauern, die Beine frei baumelnd in der Luft. Sie redeten miteinander über alles mögliche, was sie sahen in der Stadt weiter unten, im Hafen und auf dem See, und die Marketenderin lachte immer wieder. Sie fühlte sich ein bisschen als wäre sie zurück in ihrer Kindheit. Nur viel besser, weil sie jetzt einen echten Freund hatte.
Als es Abend wurde, spazierten sie durch die fackelerleuchteten Gassen und Treppenfluchten, tranken in einer Taverne ein Gläschen Met und kehrten schliesslich in das Wirtshaus zurück, in dem sie untergekommen waren. Es war schon spät, aber noch immer spielten Musikanten. "Tanzt du mit mir?", fragte die Marketenderin Maenavry mit leuchtenden Augen.

(ich tu gar nichts, ich schreib nur die Marketenderin. Vielleicht reicht ja der Schock, wenn sie ihn verlässt)

Sie lachte, und folgte seinen Bewegungen widerstandslos. Die Musik war schnell und wild, und sie spürte, wie der Feuertänzer den Rhythmus aufnahm, schloss die Augen und liess sich herumwirbeln, völlig im Vertrauen darauf, dass er dafür sorgte, dass sie mit nichts zusammenstiess.

(tröste dich, ist mir mit Ro auch passiert; bin eben dabei, sie wieder richtig hinzubiegen, dauert aber ziemlich)

"Ja", sagte sie leise, hob ihren Mantel auf, den sie auf eine Bank gelegt hatte, und ging mit Maenavry an der Hand die Treppe hinauf. Sie warf den Mantel über den Hocker, während der Feuertänzer die Türe schloss. Als sie sich zu ihm umdrehte, stand er plötzlich direkt vor ihr. Sie stellte sich auf die Zehenspitzen und küsste ihn.

Die Art wie der dasass und sie beobachtete erinnerte sie an die erste Nacht, die sie mit ihm verbracht hatte, in diesem Feldlager der Nachtzinne. Damals hatte sie ein Kleid getragen. Das sah besser aus, wenn man es aufschnürte, als die Reisekleidung, die sie nun trug. Aber es ging auch.
Sie zog die Stiefel aus und streifte die Hose ab, sodass sie nur noch die knapp Knielange Tunika trug. Dann trat sie vor ihn hin, fuhr mit den Fingern durch sein Haar und küsste ihn leidenschaftlich.

"Du auch", flüsterte sie und fuhr die Narbe auf seiner Brust mit den Fingern nach. Sie richtete sich auf, umschlang ihn mit den Arme und zog ihn mit sich hinunter. Sein nackter Körper fühlte sich gut an. "Feuertänzer...", flüsterte sie ihm ins Ohr. "Tanz mit mir..."