"Bin ich, aber ich kann nicht sagen für wie lange", er musterte den Zwerg. "Wer ist 'Freund' und wer ist Feind?"

Alastar nickte grinsend. Das war alles was er zu wissen brauchte. Jeder mit dem Zeichen von Kor auf der Rüstung war ein Feind. Nun hatte er etwas woran er sie erkennen konnte. Wieder wurde eine Leiter aufgestellt, doch dieses Mal wartete Alastar nicht, bis der Zwerg oben erschien. Er rammte ihm die Spitze der Hellebarde in die Schulter, nachdem er das Zeichen auf dem Helm erkannt hatte. Er warf einen raschen Blick zu Ro rüber und holte die Tafel hervor. "Beeil dich sonst sind die Besten schon tot." Alastar warf sie ihr zu und erschlug einen weiteren Zwerg, der die Leiter hochklettern wollte.

"Ihr werdet vermutlich von beiden Seiten angegriffen werden!", rief der Zwerg der Frau und dem Dunkelschatten nach. Dann wandte er sich dem Neuankömmling zu, ein Wesen mit silbernen Haaren, das einem Elfen ähnelte. "Nun zu dir", sagte er und die Handvoll Zwerge verteilte sich wieder ohne eine Absprache in einem Halbkreis um das Wesen. "Wenigstens du wirst uns nicht entkommen." Dann griffen sie an.

Der desertierte Soldat ließ die Axt auf den vierten Fremden niedersausen, und tatsächlich traf er etwas mit der Axt - doch es war nicht der Fremde. Irgendetwas in der Luft blockierte die Axt! Er versuchte sie zurückzuziehen, doch auch das funktionierte nicht. Also ließ er sie los - sie blieb in der Luft schweben - und wollte nach seinem Dolch greifen, doch noch während er seinen Arm bewegte, blockierte seine Rüstung. Er konnte sie nicht mehr bewegen! Hilflos und schwankend stand er auf dem Dach und sah mit vor Furcht geweiteten Augen zu dem Fremden auf - ein Magier, wie ihm jetzt klar wurde. Dann beförderte ihn der Fremde mit einem Tritt vom Dach. Der Boden näherte sich ihm pfeilschnell, dann wurde alles schwarz.

Alastar schleuderte die Hellebarde runter und die Spitze bohrte sich etwa eine Handbreit tief in den Schädel eines Zwerges. Er taumelte und fiel zu Boden. Der Dunkelschatten zog seine beiden Schwerter und sprang Ro hinterher, die unterhalb der Leiter Platz gemacht hatte. Das Falcata war ideal für ein solches Gedränge. Er liess die schwere Klinge auf die Köpfe, Arme und Schultern der Zwerge niedersausen und sobald er genug Platz hatte schwang er das silberne Schwert, das gierig das Blut der Erschlagenen trank.

Er wich den Zwergen aus, indem er sie übersprang und packte den, der Gesprochen hatte am Gesicht und hielt ihm die Schwertspitze an den Hals. "Und was bitteschön soll das jetzt heissen? Ich wurde gefragt dem Widerstand zu helfen. Also wer sind die Feinde des Widerstandes?", säuselte er und hielt den Zwerg zwischen sich und seine Begleiter.

"Du bist zum Beispiel einer", würgte der Zwerg hervor. Die anderen Zwerge bildeten erneut einen Halbkreis und drängten das Wesen bis zum Rand des Daches zurück. Mit dem einen Zwerg als Schild konnte es sich nicht gegen alle Richtungen abdecken. Doch das Wesen wehrte alle Angriffe ab, und sie kamen nicht nah genug heran, um zu treffen. Und ärgerlicherweise fand sich auch kein Armbrustschütze irgendwo auf dem Platz, der es mit einem gezielten Schuss erledigen konnte.
Als sie es nach einigen Minuten immernoch nicht geschafft hatten, sagte einer der Zwerg: "Alternativ kannst du auch die Zwerge angreifen, die das Wappen der Stadt Kor auf Schulter und Helm tragen. Aber am besten nicht hier auf dem Platz. Hier kann man zwischen Freund und Feind kaum unterscheiden."

"Und wieso sollte ich dies jetzt tun, nachdem ihr so krampfhaft versucht habt mich zu töten und als Feind bezeichnet habt?", fragte er amüsiert.