"Ihr kommt mit! Ihr werdet als Reserve eingesetzt werden. Ausserdem habt ihr einen Magier in eurer Truppe. Dort oben werden wir alles brauchen was wir haben.", erwiderte er knapp und winkte einem Schreiber, der das entsprechende Dokument noch einmal schrieb. "Gut dass ihr vorbeigekommen seid. Dieser Schwachkopf von einem Legaten hat tatsächlich vergessen euch eure Befehle zu überreichen. Richtet Legat Serom aus, dass ich ihn sehen will.", knurrte er den Schreiber an, dieser nickte und verschwand schleunigst. "Habt ihr gute Kleidung und Stiefel?", fragte Tatwine noch nach. Wenn der Legat schon den Befehl vergessen hatte weiterzuleiten, konnte er weiss Gott noch was vergessen haben.

"Ihr werdet alles nötige erhalten. Gebt das dem Quartiermeister." Tatwine drückte sein Siegel auf ein Dokument und überreichte es Kre. "Ich werde einen Offizier schicken und der wird euch eure Position in unserer Marschordnung mitteilen. Wenn ihr nichts mehr braucht, dürft ihr gehen."

(Ich glaube Kre hat da was falsch verstanden bezüglich des Magiers...
PS: https://soundcloud.com/humadi-the-hamudi/creeaaaa-lil-remix)

Sie hatten schließlich beschlossen, dass sie 500 Soldaten und 500 Erzkrieger mitnehmen würden. Unter den 500 Soldaten waren alle Bogenschützen und der Rest bestand aus Schwertkämpfern und Speerträgern. Die Erzkrieger hatte Vanad gezielt ausgesucht und den Schwerpunkt auf Fernkämpfer und Berserker gelegt, solchen Kriegern, die große Waffen mit weiter Reichweite schwingen konnten um so auch mal mehrere Feinde auf einmal umzuhauen. Davon gab es jedoch nicht viele. Dafür einige Spezialkämpfer mit Netzen oder anderen ungewöhnlichen Waffen. Insgesamt also eine heterogene Truppe verschiedenster erfahrener Kämpfer.
So würden sie am meisten Feinde besiegen bei möglichst geringem Verlust.

Niól klopfte an die Tür, die sofort aufschwang und einen etwas verwahrlosten und nicht erleuchteten Flur mit Durchgängen an beiden Seiten freigab. Er betrat das Haus und ging durch einen der Durchgänge auf der rechten Seite, während hinter ihm die Tür von selbst wieder zuknallte. Der Zwerg war noch nie hier gewesen, aber sein Weg durch das Haus bereitete ihm keinerlei Schwierigkeiten. Er hätte nicht sagen können, wie sein gesamter weiterer Weg aussehen oder was ihn am Ende genau erwarten würde, aber sobald er einen Raum betrat, wusste er genau, wohin er sich zu wenden hatte.
Schließlich betrat er ein Wohnzimmer mit Fenstern zur Straße hin, über die Vorhänge gespannt worden waren, sodass immer nur ein kleiner Lichtstreif ins Zimmer gelangen konnte, der Staubpartikel im Inneren sichtbar machte. Seine geübten Augen erspähten die Gestalt im Schatten – oder war es selbst der Schatten? – schnell, auch wenn die meisten das Wesen wohl nicht erkannt hätten.
"Erzähl mir, was gesagt wurde", befahl es. Niól berichtete von den Ereignissen im Thronsaal.
Eine Zeit lang blieb es still, dann fragte das Wesen: „Ist dir an Vorknas irgendetwas aufgefallen?"
Früher war er nicht so jähzornig gewesen, jetzt aber flackerte sein Zorn schnell auf. Das Wesen in ihm hatte ihn verändert. Seine Stimme blieb jedoch ruhig: "Du warst es also?"
Das Wesen kicherte, das Geräusch hörte sich seltsam an. "Natürlich, Vorknas ist nicht mehr zu gebrauchen. Er ist alt und stolz und er untersteht mir nicht. Als Gegner von Zúan und Identifikationsfigur der Zwerge war er nützlich, aber jetzt ist in Kor Ruhe eingekehrt, die Leute sind revolutionsmüde. Ich brauche Vorknas nicht mehr."
"Warum machst du ihn dir nicht untertan, wenn du das brauchst? Außerdem hat er keine Nachkommen und keine näheren Verwandten mehr. Ich wüsste nicht, was ein erneuter Thronstreit für dich bringen sollte."
"Der alte Narr hat leider einige Zwerge in seine Vermutungen über mich eingeweiht und Vorkehrungen getroffen. Und es wird nicht zu einem erneuten Thronstreit kommen, darum werde ich mich schon kümmern. Ich wüsste auch nicht, was dich das angehen sollte.“
Niól seufzte. "Es ist wieder Zeit, meine Vergiftungen durch deine Substanz zu heilen."
Das Grinsen des Wesens trat selbst bei den schwach zu erkennenden Umrissen deutlich hervor. "In letzter Zeit wirst du mir ein wenig zu selbstständig. Nein, damit warten wir noch ein bisschen. Vielleicht lehrt dich das ja ein wenig Gehorsam."
Niól erbleichte.

Tasór wurde von Vorknas damit beauftragt, alle Vorbereitungen für den Marsch zu treffen und den Oberbefehl über ihre ausrückenden Truppen zu haben. Er erkundigte sich über die Truppen, die die Nachtzinne und Korodraim zu entsenden gedachten und stellte so die Truppen von Kor auf, eine Mischung aus Männern der Stadtwache und den Soldaten, die mit Vorknas aus dem Norden gekommen waren. Zudem organisierte er Versorgungszüge und besprach mit einigen erfahrenen Generälen eine Stelle östlich von Kor, wo sie sich aufstellen würden. Er gab den Ort an die anderen Lager weiter und befahl seinen Soldaten, sich am nächsten Tag an einem bestimmten Ort zu sammeln.

Tatwine brach mit einem kräftigen Tritt die Türe zu Armelions Zimmer auf. Es war leer. Wo war dieser verfluchte Elf? Suchend blickte er sich um und entdeckte schliesslich einen einen Fetzen Pergament auf dem Bett. Eine Nachricht war eingebrannt darin eingebrannt worden. "Schwarzmagier greifen Nachtzinne an. Helfe Durien. Weiss nicht wann ich zurückkehren kann." Mit einem Fluch knüllte der General von Tyre das Pergament zusammen. Verdammter Elf und verdammte Schwarzmagier. Wieso konnten sie sie nicht einmal für ein paar Monate in ruhe lassen? Er stopfte den Zettel in seine Kleidung und stapfte wieder raus um zu den Soldaten zu gehen, aber zuerst würde er die Generäle von Korodraim aufsuchen müssen.
Er fand sie bei ihren Soldaten, die sich gerade für den Abmarsch bereit machten. "Armelion musste zurückkehren. Die Schwarzmagier haben die Nachtzinne angegriffen und Durien braucht seine Unterstützung.", sagte er und strich sich mit einer Hand über den Bart. "Wir sollten noch mit den Anführern der Zwergentruppen reden, dann können wir am Besten besprechen, wann wir das Steinöl einsetzen können und vor allem wie eure Männer in einem solchen Fall reagieren sollen. Ich will nicht, dass es auch eure Jungs erwischt."

Larn und Vanad sahen ihn an. "Ohne Armelion geht es auch, nehme ich an?", fragte Vanad, der nicht viel von dem Elfen hielt. Ein Schönling und dazu noch einer, der nicht mit der Faust kämpfen konnte, sondern verfluchte Magie gebrauchte.
"Eine Beratung wäre sinnvoll. Wenn wir alles bis ins kleinste Detail planen, plus Ausweichszenarien, können wir unsere Verluste geringer halten. Wir sollten zudem unsere besten Strategeen mit ins Boot holen, mehr Köpfe denken weiter als wenige."
Er rieb sich geistesabwesend seinen Arm. Er schmerzte immer höllischer. Kein Wunder, er hatte seit ein paar Tagen keine Möglichkeit mehr gefunden, mit dem Wesen in Kontakt zu treten. Die Substanz fing an, ihn zu vergiften. Wie nervig.
"Wann beraten wir uns?", fragte er noch. "Noch heute? Wäre mein Vorschlag."