Alastar griff sich ein Decke und eine Matte und packte sie auf sein Bündel. Teller würde er sich in dem Fall auch kaufen müssen. Bis anhin hatten sie alle aus dem gleichen Topf gegessen. Etwas das ihm gefiel. So konnten sie immer zusammen lachen und scherzen. Er schnürte sich den roten Bändel um den Arm und betrachtete ihn nachdenklich. In einer wirklich grossen Schlacht hatte er bis anhin noch nicht gekämpft, da hatte der Mann von vorhin schon recht gehabt.
In den Sümpfen ging es auch nicht eine grosse Armee aufzustellen. Fast jeder Stammesführer lag mit den anderen in einer Fehde. Dort war es immer ein Kampf Mann gegen Mann gewesen, oftmals mit Schleuder und Speer. Selten war er so nahe gekommen, dass er ein Schwert hatte benutzen können. Allerdings konnte es so anders nicht sein. Er erschlug die, die ihn erschlagen wollten. So war es und so würde es immer bleiben.

Er schnappte sich sein Bündel und betrachtete missmutig sein ?f?e??s??t??i??v??a??l??b??ä??n??d??c??h??e??n? Bändel am Oberarm. Er mochte es nicht, es beschränkte seine Freiheit.
Aber ansonsten fand er die Situation ganz gut soweit. Sie waren eine ganz interessante Truppe, die teilweise schon recht zusammengeschweißt war, teilweise auch nicht - hier schielte er in Gedanken zu Naja, die sich irgendwie abzusondern schien - konnten robust und einfach hier übernachten, tagsüber Kor besichtigen, worauf er sich besonders freute (die Schönheit der Stadt hatte er schließlich vorhin schon kurz bewundern können) und würden schließlich in die Schlacht ziehen, was er einfach mal als Abenteuer und Lebenserfahrung ansah. In vitro konnte es ihm egal sein, ob er dabei draufging. Gegen die Magier hatte er momentan ohnehin keine Mittel und vielleicht führte in sein Leben in den Krieg, weil er dort einen Schritt weiterkommen würde. Vielleicht fand er dort Verbündete.

Am nächsten Morgen wurden sie von dem Gebrüll eines Sergeanten geweckt. "Morgenapell! Steh auf, du verdammter Hurensohn! Heute rücken wir aus." Der Mann verpasste einem anderen Söldner einen kräftigen Tritt, damit er schneller machte und erntete einen derben Fluch. Alastar brauchte keine solche Ermunterung. Er sprang aus dem Bett und war in wenigen Sekunden bereit zum Abmarsch. Kein Wunder, denn er hatte in seinen Kleidern geschlafen. Gestern Abend war er einfach so betrunken gewesen, dass es ihn nicht sonderlich gekümmert hatte. "Wer von euch ist der Stumme, der lesen und schreiben kann?", brüllte der Mann und blickte sich um. Alastar trat einen Schritt nach vorne. "Ein Halbschatten bist du auch noch. Götter du bist ja hässlich. Warst wohl zu langsam zum ausweichen, als dir jemand den Schädel spalten wollte. Du wirst einer unserer Späher sein. Einen wie dich können wir so oder so kaum gebrauchen. Wirfst mit einer verdammten Schleuder Steine nach unseren Gegnern.", fluchte er. "Je früher du draufgehst, desto besser für uns."
"Ich bin Meran. Euer Fähnleinführer. Hauptmann Zokar wartet schon draussen auf euch. Jetzt bewegt eure faulen Ärsche."

Growndrill ignorierte die unnötigen Beschimpfungen und Beleidigungen des Mannes und war ebenfalls schnell aufbruchbereit. Was ihn erstaunte war, dass Risk und Naja ebenfalls putz mutner zu sein schienen, auch wenn beide in einem mindestens so schlechten Zustand schlafen gegangen waren, wie Alastar.

Alastar ging es zu seinem Erstaunen überraschend gut. Vielleicht lag es daran, dass er sich gestern vor dem Schlafen gehen drei mal übergeben hatte, oder er hatte einfach nur Schwein gehabt. "Steh stramm!", brüllte Meran plötzlich in sein Ohr und Alastars Hand zuckte unwillkürlich zum Griff seines Schwertes. "STRAMM STEHEN! Du scheinst mir nicht nur stumm sondern auch noch blöd zu sein! Sieh dir das Weib zu deiner linken an. Sie weiss es sogar besser wie du." Rasch warf Alastar einen Blick zu Ro rüber und ahmte ihre Haltung nach. Götter war das unbequem. Solchen Scheiss hatten die Menschen in den Sumpflanden niemals über sich ergehen lassen, aber er war nun einmal in der Armee von Kor, also sollte er sich wohl besser daran gewöhnen.

Er stand schnell auf und stand stramm, wusste gar nicht warum, wo er war und was los war. Ihm wurde schwarz vor Augen und er fühlte sich scheiße. Müde. Wollte sich wieder hinlegen, aber der Lärm machte ihn schnell wacher. Shaak, er hatte gestern gar nicht so viel getrunken, es war einfach...eine zu kurze Nacht gewesen. Auch er hatte in voller Kleidung geschlafen und er hasste das. Aber er würde sich vermutlich daran gewöhnen müssen. Einen Bach, an dem man sich morgens frisch machen konnte, gab es ja auch nicht.
Nur einen brüllenden Vollidioten, der Alastar fertigmachte. Er schaute kurz hinter sich, seinen Kram würde er schnell zusammengepackt haben zur Not.
Er schnappte sich bloß das Wichtigste, wozu auch mehr, und ging mit den anderen raus. Sie standen alle in Reihe und er verlagerte sein Gewicht gähnend von einem Fuß auf den Anderen. Er hatte so keinen Bock auf ein langes Rumstehen.
Von seiner Zeit früher war er militärische Disziplin gewohnt, er hatte sich auch stets dran gehalten, aber...Gottchen, er war jetzt ein verdammter Söldner, hatte viel erlebt in seinem Leben und eine andere Weltansicht. Warum zum Drachenfeuer sollte er hier stramm stehen, das brachte niemandem was, am Wenigsten der Verteidigungsarmee Dreitans. Klar würde er, wenn sich der hirnrissige Feldwebel aufregen würde, aber von sich aus? Niemals.
Dennoch musste er sich eingestehen, dass er nichtmehr der heroische Berserkerdämon war, der wenn ihm jemand etwas vorschreiben wollte, einfach alles umnieten konnte...sondern nur noch der Elitekrieger...der hier vermutlich nichtmal besonders herausstechen würde, bedachte man, dass meistens erfahrene Krieger Söldner wurden.