#761

RE: Kor (Zwergenstadt am langen See)

in Dreitan - das Spiel 09.10.2014 16:53
von Ro Raven | 10.532 Beiträge

Sie liessen die Felswand hinter sich und begannen, bergabwärts zu klettern, während es rasch dunkler wurde und die Hitze des Sommertages einer kühlen Nacht platz machte. Sie bewegten sich vorsichtig und langamer, als das Gelände es erfordert hätte, um nicht entdeckt zu werden.
Es war bereits stockdunkel, denn der Himmel hatte sich mittlerweile bewölkt, als sie etwas verdächtig glitzern sahen auf einem breiteren Wiesenvorsprung weiter unten. Ro legte den Finger auf die Lippen, aber die anderen hatten es bereits selbst bemerkt.
Langsam wagten sie sich noch etwas tiefer, darauf bedacht, ja keine Steine loszutreten, bis sie erkennen konnten, dass vier Männer auf dem Vorsprung sassen. Einer von ihnen trug eibe Armbrust, die Bewaffnung der übrigen war nicht zu erkennen.
Ro war klar, dass sie mit etwas Geschickt die vier einfach hätten umgehen können ohne bemerkt zu wesen. Aber es waren nur vier. Wenn sie sich nicht völlig dämlich anstellten konnten sie sie auch töten, ohne dass auch nur einer von ihnen etwas sagen konnte.
Sie kletterte weiter hinunter, bis sie hinter einem kleinen Busch zwei Meter oberhalb des Vorsprunges sass. Sie nickte den anderen zu, zog ihren Säbel, nahm Mass und sprang.

"Wir brechen auf!"
"Wohin?", fragte Jêrkn und sah Thjorn fragend an.
Sie sassen immer noch in der Ruine des alten Wachpostens, leicht entmutigt und resigniert. Es wurmte sie alle, dass ein Krieg um Kor, die Perle der Zwerge, womöglich von Magiern entschieden werden würde. Und dass sie sich so leicht von dieser Frau hatten übertölpeln lassen.
"Nach Süden", antwortete Thjorn entschlossen. "Wir müssen Verstärkung sammeln."
"Woher denn, fragte Ingral, des Zwerg, der Murvàr in der Truppe ersetzt hatte. Murgird und die Feste sind auf der Seite der Feinde! Oder willst du etwa die Elfen fragen?"
"Wenn es sein muss, ja!", schnappte Thjorn zurück. "Aber auf dem Weg nach Ladril siedeln viele Menschen. Es ist unsere Pflicht, alles zu gebeb, um Kor aus der Fessel der Feinde frei zu schlagen!"
Also brachen sie auf, in Richtung Süden, mit der Hoffnung, dass die Stadt lange genug durchhielt.


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#762

RE: Kor (Zwergenstadt am langen See)

in Dreitan - das Spiel 09.10.2014 17:23
von Randreyah | 11.751 Beiträge

Risk spannte den Bogen, dem sie hatte in Kor mitgehen lassen und machte den Armbrustschützen unschädlich. Sie hatte Glück aus dem ersten Versuch getroffen zu haben, denn im Köcher hatte sie nur wenige Pfeile. Fünf, wenn sie sich nicht täuschte.
Alastar stürzte vor, Ro nach und als Risk ihren Säbel zog, waren die beiden anderen bereits mit der Arveit fertig.


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#763

RE: Kor (Zwergenstadt am langen See)

in Dreitan - das Spiel 10.10.2014 01:53
von Armelion | 4.811 Beiträge

Arad durchbohrte die Kehle eines Soldaten, bevor dieser auch nur sein Schwert halbwegs gezogen hatte. Der Armbrustschütze wurde durch einen Pfeil gefällt und Ro kümmerte sich, mit der ihr eigenen Geschwindigkeit, um die anderen beiden. Alastar durchsuchte rasch die Leiche und nahm ihm alles ab, was wertvoll war. Ein schlichtes silbernes Amulett und einen Beutel mit einigen fremdartigen Münzen. Ro und Risk plünderten die anderen drei aus und dann machten sie sich im Schutze der Dunkelheit auf in Richtung Norden.

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#764

RE: Kor (Zwergenstadt am langen See)

in Dreitan - das Spiel 10.10.2014 23:53
von Ro Raven | 10.532 Beiträge

Sie begegneten keinen weiteren Wachtruppen. Im Morgengrauen legten sie eine kurze Rast ein, um zu essen, dann marschierten sie weiter, bis die Sonne im Zenit stand. Sie schliefen abwechselnd und brachen in der Abenddämmerung wieder auf, um Kor und die Armee weit hinter sich zu lassen.

Alastar, Risk und Ro
-> Langer See und Brimmen S. 9


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#765

RE: Kor (Zwergenstadt am langen See)

in Dreitan - das Spiel 11.10.2014 01:10
von Ro Raven | 10.532 Beiträge

zwei Wochen später, d.h. Anfang August

Das Heer lagerte noch immer vor der Stadt und es hatte kaum Angriffe gegeben, die als solche zu bezeichnen waren. Die Söldner, Soldaten und Zwerge in der Stadt fragten sich nach dem Grund für die Ruhe, aber sie beklagten sich nicht. Ihre Vorräte würden noch lange reichen, aber dem Feind würde der Hunger mit jedem Tag mehr zusetzen, denn die paar Fischerböötchen waren nie genug, um die ganze Armee zu ernähren. Klar, Kor war schwer einzunehmen, aber ihre Übermacht war so gross, dass sie die Stadt vermutlich allein dadurch innert wenigen Tagen hätten einnehmen können, ganz zu schweigen von den Magiern, über die sie verfügten. Aber sie taten es nicht.
Was in den Reihen der Belagerten für Verwunderung sorgte, war auch vielen Belagerern ein Rätsel, aber abgesehen von ein paar einzelnen, an denen sofort ein Exempel statuiert wurde, wagte niemand aufzumucken, denn Ulak'kan und seine Gefolgsleute verstanden es geschickt, die verschiedenen Truppen aus den unterschiedlichen Teilen des Reiches gegeneinander auszuspielen und zu vermeiden, dass sich eine gesamtheitliche Solidarität bildete, so dass jedes Regiment fürchten musste, im Fall eines Aufstandes von den anderen hingerichtet zu werden.
Nur die Truppen des Heerführers selbst, seine Getreuen und die höheren Offiziere, kannten den Grund für den Aufschub, der ihre Essensrationen weiter schmälerte. Ulak'kan hatte die Garuhin'hchalk befragt und sie hatte ihm geraten, zu warten. Es hiess, die zerfurchte, vom Alter entstellte Frau, die stets in einem von Tüchern verhängten Holzkäfig mit ihm reiste, von der tausend Legenden existierten im Reich, und die doch kaum je jemand zu Gesicht bekommen hatte, beherrsche das Schicksal. Sie wusste die Zeichen zu deuten, die Knochen, die Flammen über den schmorenden Federn eines weissen Hahns und die Schreie eines dem Tode Geweihten. Sie konnte Menschen mit einem Wink ihrer Hand krank oder gesund machen, dazu zwingen, die Wahrheit zu sagen und in den Wahnsinn führen, und es hiess, Ulak'kan hätte viele Schlachten für den Grosskan nur durch ihre Hilfe gewonnen. Auch wenn immer mal wieder das Gerücht umging, sie existiere gar nicht.
Das Heer hatte grosse Verluste eingestrichen im ersten Angriff nach Kor. Ulak'kan hatte seine Hexe befragt. Und ihre Antwort war unmissverständlich gewesen: die Machte eines fremden Gottes sei es gewesen, die die Soldaten dahingerafft habe wie die schwarze Pest, als Strafe für ihr Eindringen in sein Land. Wolle er nicht weitere Männer an ihn verlieren, müsse er sich gedulden und ein Opfer bringen, wenn die rechte Zeit gekommen sei. Doch sie nannte ihm weder Zeit noch Art des Opfers. Und so wartete Ulak'kan und übte sich in Geduld.
Isirk nahm es mit Gleichmut hin. Ihm lag weder etwas am gelingen dieses Feldzuges, noch an seinem Scheitern. Sein Auftrag war es zu beobachten. Niemand hatte Fragen gestellt, als er aufgetaucht war, einen Tag nach dem Tod Kehla'kans. Er trug das Mal des dunklen Ordens, und jederman wusste, dass wer ihm angehörte eine ernstzunehmende Verstärkung der magischen Kräfte war, und dass man ihm besser keine Fragen stellte.


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#766

RE: Kor (Zwergenstadt am langen See)

in Dreitan - das Spiel 11.10.2014 01:28
von Randreyah | 11.751 Beiträge

Naja hingegen war es egal, wer welchen Titel inne hatte und wem man besser Fragen stellte und wem nicht.
Die erste Woche, nachdem der Elf gefangen genommen worden war, war für sie recht unangenehm gewesen, demn die Folter, die ihm zugeführt worden war, hatte sehr an ihren Kräften gezehrt. Doch sobald der Elf in Sicherheit gelangt war und jemand begonnen hatte ihn zu heilen, verschwand die Müdigkeit.
Sie lief, wie immer in weiss gekleidet und ihr Gesicht hinter Maske oder Tuch verborgen, sodass man nur ihre silbernen Augen, schwarz umrandet funkeln sah und die schwarzen Strähnen, die mit Perlen gebändigt über ihre Schultern lagen, durch das Heerlager und sah mal hier und mal dort nach Abwechslung.
Sie fand aber keine und sich selbst bald vor dem Zelt eines Kan.
Schnell sah sie sich um, dann klopfte sie gegen den Zeltpfosten, der die Eingangsplane hielt. "Chevera al Kan ke Kor nambehg", meinte sie und erinnerte sich, dass niemand den alten Dialekt mehr sprach und vielleicht nicht verstand, was sie fragte. "Ich wollte die grossen Kan fragen, was sie nun mit Kor vor hätten, darf ich eintreten?", wiederholte sie in der gängigen Sprache der Ostvölker.


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#767

RE: Kor (Zwergenstadt am langen See)

in Dreitan - das Spiel 16.10.2014 12:11
von Armelion | 4.811 Beiträge

Die Wache nickte anstandslos und trat zur Seite. Ulak'kan blickte kurz von den Plänen auf und warf ihr einen flüchtigen Blick zu, bevor er sich weiter daran machte die Pläne für die kommende Schlacht zu entwerfen. "Gut dass ihr gekommen seid.", sagte er schlicht. "Die Pläne für einen erneuten Angriff stehen bereits und heute hat das Orakel uns einen weiteren Sieg versprochen. Garuhin'hchalk hat den Schreien eines Gefangenen gelauscht, bevor er sein Leben aushauchte. Wir werden heute die zweite und dritte Mauer nehmen. Im dritten Ring haben die Zwerge einige Vorratslager und in ein paar Tagen wollen sie sie ausräumen und weiter nach innen verlagern, da sie wieder mehr Platz geschafft haben. Ihr werdet 500 Grimbaner unter euer Kommando bekommen, wenn ihr euch mit dem Schlachtplan einverstanden erklärt." Er bedeutete einer Sklavin mit einem Wink ihm einen Weinkelch zu bringen und winkte Naja dann näher.
"Wir haben genügend Zeit gehabt um Pavisen herzustellen und stabilere Leitern. Dies wird unsere Verluste durch Bogenschützen mindern. Den Hauptangriff wird auf das Tor geführt werden. Laas'kan wird ihn anführen. Er wird die Mauer früher oder späte nehmen, das ist sicher, doch ich will die Truppen, die die Aussenmauer verteidigen den Rückzug abschneiden. Da kommt ihr ins Spiel." Er deutete auf eine Strasse, die ihn fast gerader Linie zum Tor der dritten Mauer führte. "An diesem Punkt werdet ihr die Mauer nehmen. Ihr werdet das dritte Tor besetzen und die Fliehenden aufhalten, sobald Laas'kan mit seinen Leuten durchgebrochen ist."

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#768

RE: Kor (Zwergenstadt am langen See)

in Dreitan - das Spiel 16.10.2014 12:31
von Randreyah | 11.751 Beiträge

Naja betrachtete die Karte und überlegte. "500 Gimbar sind 200 zu viel", überlegte sie. "Wenn ich aktiv mitwirken soll... Soll ich die Fliehenden gefangen nehmen oder töten?", fragte sie und nahm den Kelch entgegen, den ihr die Sklavin reichte.


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#769

RE: Kor (Zwergenstadt am langen See)

in Dreitan - das Spiel 16.10.2014 13:07
von Armelion | 4.811 Beiträge

"Dann 300 Grimbaner.", erwiderte Ulak'kan. "Nimm die Fliehenden gefangen oder töte sie. Es ist mir im Grunde gleich."

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#770

RE: Kor (Zwergenstadt am langen See)

in Dreitan - das Spiel 16.10.2014 13:16
von Randreyah | 11.751 Beiträge

Naja nickte. "In wie vielen Stunden brechen wir auf?", fragte sie.

Später an diesem Tag standen sie bereit. Naja sass auf ihrem Pferd und wartete, dass man zum Angriff blies. Die dreihundert Mann hinter ihr schienen nervös, immerhin waren sie eine relativ winzige Truppe. Aber da der Schwarzmagierelf nun weg war - sie fühlte noch seine Präsenz durch Garuda, doch er war schwach, sehr sehr schwach, fast schon tot - gab es nichts grosses mehr, das man ihr entgegen setzen konnte.
Naja beschwor das Wasser um sich, es würde ein leichtes werden Kor einzunehmen. Hier gab es nichts mehr spannendes, auf das es sich zu warten lohnte. Aber es juckte sie in den Fingern gen Norden oder Süden weiter zu ziehen. Also musste Kor schnell fallen. Sie blickte hinter sich. Die Soldaten schienen bereit. Sobald Laas'kan angriff, würden sie ebenfalls vorrücken. Die Magier ausser Gefecht setzen, alles vor sich in Eis bannen und wenn jemand durchkam, würden sich ihre Soldaten um ihn kümmern.


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