Die Zwerge hatten sie gefunden, bevor sie die Zwerge. Gerade als sie es aufgegeben hatten, im Schneesturm weiterzumarschieren und herumzuirren, und Ro mit dem ungutem Gefuehl, dass sie alle erfrieren wuerden, den Befehl gegeben hatte, im Windschatten einer Felswand das Lager aufzubauen, waren sie aufgetaucht, ein in Felle gehuellter Trupp von Kundschaftern. Eine halbe Stunde spaeter erreichten sie eine Ruine am Eingang einer schmalen Schlucht, ein Turm, der vor langer Zeit in sich zusammengestuerzt war. Nichts war zu sehen von Vorknas und seiner Armee, aber zwei der Zwerge holten Schaufeln hervor und befreiten den freien Platz in mitten all der verstreuten Steine vom Schnee, der sich darauf gehaeuft hatte, bis ein metallener Ring zum vorschein kam. Mit vereinten Kraeften oeffneten sie die schwere Steinklappe. Darunter lag eine abfallende Treppe, weit genug, dass drei Maenner nebeneinander gehen konnten, mit ausgetretenen steinernen Stufen. Von irgendwo unten her drang Fackelschein. Die Zwerge bedeuteten ihnen hinunter zu gehen.
"Ist da unten genug Raum fuer alle?", bruellte Ro gegen den Sturm an, der an ihren Haaren zerrte und laengst Eiskristalle um ihre Wimpern und Brauen gebildet hatte. Es sah ueberhaupt nicht danach aus, aber bei Zwergen wusste man nie.
Der Anfuehrer der Truppe nickte nur und es stellte sich heraus, dass er recht hatte. Ro war eine der letzten, die hinabstieg, und die Stille, als die Luke sich hinter ihr schloss und den Sturm aussperrte, war als waere sie ploetzlich taub, aber dann hoerte sie die Stimmen der Soldaten. Sie sah den breiten, fackelerhellten Korridor entlang, der vor ihr lag, und verzog das Gesicht. Tunnels. Wieso immer Tunnels? Hier unten konnte man keine Armee koordinieren. Hier konnte man nicht einmal seine Soldaten im Blick behalten, waehrend sie Quartier bezogen. Und fuer sie fuehlten sich die Waende an wie ein Kaefig, der ihr die Arme an den Koerper drueckte, wie etwas, das einen drohte zu zerquetschen, und die Luft roch nicht, als koennte man sie atmen. Sie hasste Tunnels. Wieso musste sie immer wieder in irgendwelchen landen?

"Unser Ziel ist nicht Krieg, sondern Frieden", antwortete Delkar. "Die Sicherheit unserer Doerfer, Frauen und Kinder. Richtet das denen aus, die Euch gesandt haben und sagt ihnen, wenn ihre Absicht dieselbe ist, haben sie nichts vor uns zu befuerchten."

Ro erwiderte Risks Blick mit einem halben Grinsen. "Mir gehts nicht viel besser. Ich troeste mich damit, dass ich es bald an ein paar Soldaten auslassen kann."
Sie las Alastars Tafel, und antwortete auch ihm. "Ich wuerde sagen, wir toeten alles, solange es schlaeft. Aber ich muss nachher eh an ne Besprechung mit Vorknas, danach weiss ich genaueres."
Sie tappte nervoes mit den Knoecheln auf den Tisch und haette beinahe ihren Bierbecher umgeworfen. Es waren nicht nur die Tunnels. Es war die Spannung. Der bevorstehende Kampf, der durch ihre Adern knisterte wie Blitze. Sie musste sich zusammenreissen um nicht jetzt schon zu grinsen oder den Tisch umzuwerfen.

(sorry, Delkar vergessen)

Delkar nickte. "Das werden wir, solange sie uns nicht daran hindern, verwundete Feinde gefangen zu nehmen. Tragen Eure Leute ein Zeichen, an dem sie erkennbar sind?"

(lol, rotes Kreuz und so...)

Delkar fuhr sich mit dem Finger ueber das Kinn. "Das ist verstaendlich. Aber ihr muesst verstehen, dass ich nicht riskieren kann, potenzielle Gefangene entkommen zu lassen, denn damit riskiere ich, ihnen in der naechsten Schlacht wieder gegenueber zu stehen. Ausserdem glaube ich kaum, dass unsere Feinde sonderlich zimperlich mit den Gefangenen umgegangen sind, die sie bei der Einnahme von Kor gemacht haben."
Er wusste von den Sklavenlagern. Wie viele von ihnen sie getoetet hatten, weil einige nicht gehorchten.

Er laechelte beinahe beim Wort Mylord. Statdessen stuetze er das Kinn in die Hand und musterte den Boten mit gerunzelter Stirn. "Ich weiss nicht, wie ihr das betrachtet, aber ein Volk, das in ein bereits besiedeltes Land eindringt, um sich dort niederzulassen, ist eine Gefahr fuer die Leute, die das Land bereits bewohnen. Denn es muss sie zwangslaeufig vertreiben oder loswerden, wenn es ihr Land uebernehmen will. Oder versklaven. Mein Volk ist in den Krieg gezogen, um zu verhindern, dass der Krieg in seine Haeuser getragen wird."