"Warum tust du das? Du verabscheust doch Magie. Und dann das hier...." Er wusste nicht was er sagen sollte. Stattdessen machte er eine hilflose Geste in Richtung der Räume. Der Verwundete am Boden hörte auf zu atmen. Er war am Blutverlust gestorben. Langsam spürte Arndir wie Feuchtigkeit seine Stiefel durchdrang. Er wusste was es war, das da langsam durch die Nähte sickerte.

"Schlafende Hunde soll man nicht wecken, Vorknas!", fauchte sie. "Und das was in Ro Raven schlummert ist eine Ausgeburt der Hölle. Ihr werdet bereuen, was ihr getan habt und ihr werdet scheitern, wenn ihr so weiter macht!"
"In der Tat", meinte Naja und klatschte langsam und laut in die Hände, wobei ihr einsamer Applaus im Raum widerhallte.

"Du tust so etwas für Vorknas? Warum? So etwas hier.... ich habe ebenfalls getötet, doch nicht so. Du scheinst es zu geniessen, darin aufzugehen.... Du kommst mir vor wie der Tod selbst.", sagte er und trat einen Schritt zurück, wobei er ihren Schwertarm los liess. "Wo ist eigentlich dein stummer Freund? Er klebt ansonsten auch immer wie ein Schatten an dir."

"Gebt mir Vorknas und ihr könnt lebendig zu euren Frauen und Kindern zurück kehren", meinte Naja mit lauter Stimme, währendem sie näher kam. "Ich will nur seinen Kopf. Ihr Zwerge habt mit dem Teufel gewürfelt und verloren. Kor ist unser! Es war unser versprochener Lohn! Zieht euch in den Norden zurück ihr habt noch genug Land!" Sie zog ihr Schwert und kam näher. Risk zog ebenfalls blank und schluckte schwer. Sie erinnerte sich an das Dorf, das Naja damals eigenhändig verwüstet hatte, an die vielen Toten, an das Feuer und ihr Mut schrumpfte. Sie wusste, dass sie keine Chance hatte gegen die Hexe und die Soldaten ebenfalls nicht. Vielleicht Magier, doch die würden sie auch nur aufhalten können.

"Und ihr der König der Zwerge", sie schenkte ihm ein strahlendes Lächeln. "Pfeift eure Männer zurück und sterbt den Tod eines gefallenen Königs, eure Hoheit, damit wir alle nachhause gehen können. Glaubt mir, egal wie viel Blut ihr noch vergiessen lasst, es wird euch nichts nützen, ausser dass ihr vielleicht darin ertrinkt."

Ulak'kan schaute mit versteinerter Miene auf den Stadtteil in dem die Kämpfe tobten. Er hatte sich zurückgezogen und wandte sich nun an die Magier. "Schickt die Golem rein!", befahl er barsch. Es waren nur 10, doch sie würden schon beträchtlichen Schaden anrichten können, solange sich die feindlichen Soldaten in den Gängen und Gassen aufhielten. Sie mussten nur dieser Frau aus dem Weg gehen.

Arndir schwieg betroffen. Damit hatte er nicht gerechnet. "Aber Alastar ist nicht gestorben, oder? Er ist an deiner Seite geblieben." Er schluckte, "Denkst du er würde überhaupt wollen, dass du seinetwegen eine ganze Stadt auslöschst?" Ihm lag auf der Zunge, dass er sie bewusstlos schlagen konnte um sie dann hinauszutragen, doch er ahnte, dass sein Vorschlag auf wenig Gegenliebe stossen würde.

Im selben Augenblick in dem die Leute in der Halle ihre Waffen zogen, kam Alastar durch den Tunnel. Er keuchte angestrengt. Der Schweiss lief ihm in Strömen übers Gesicht und sein Hemd klebte an seiner Haut, als ob er darin schwimmen gewesen wäre. Verdammt waren diese Tunnel lang! Die Zwerge hatten keine Augen für ihn, sondern nur für Naja, doch die war ihm im Moment auch egal. Er öffnete das linke Auge erneut und rannte weiter. Ro musste irgendwo in Kor sein. Das war ihre Art. Er musste sie nur dort suchen, wo das Getümmel am dichtesten war.