"Naja...du wurdest doch von dieser Schlangenfrau an dieses Bordell verkauft", wisperte er. "Und jemand möchte, dass du frei bist und ähm...ich weiß ja nicht...kannst du hier einfach verschwinden, kann man dich freikaufen oder wie läuft das?"

Sie sah ihn verständnislos an. "Wer will mich freikaufen?", fragte sie etwas verwirrt.

Er wusste nicht, wie sie zu ihm stand, aber er hatte ihm nicht verboten, seinen Namen zu nennen.
"Gwaishach", sagte er schließlich.

Sie verschluckte sich am Tee und leerte den Inhalt ihrer Tasse versehentlich über ihren Schoss aus. Schnell biss sich Niv auf die Lippen, um nicht zu fluchen und tupfte sich den Rock trocken. Als sie nicht mehr husten musste sah sie ihren Gast an. "Wieso will er das? Er hätte doch selber herkommen können..."

Er war erstaunt ob ihrer Reaktion. "Ehm...er ist gerade mit einer wichtigen Mission beschäftigt. Außerdem war er sich nicht sicher, ob das so eine gute Idee gewesen wäre. Zum Einen wenn er sich zu viel in Kasz blicken lässt, zum Anderen dachte er glaube ich, dass du eher mitmachst, wenn nicht er zu dir kommt."
Er biss sich auf die Lippe. Durfte er so viel sagen?

"Und wieso will er mich denn freikaufen?", fragte sie misstrauisch. "Sag ihm, dass er herkommen soll, wenn er mich sprechen will... Es gibt genügend Wege die hier rauf führen, welche niemand ausser den hochrangigen Politikern bekannt sind..."

"Er erträgt den Gedanken, dass du gefangen bist oder hier arbeiten musst nicht, vermute ich. Ich kann es ihm ausrichten, aber willst...willst du wirklich nicht hier weg?", fragte er ungläubig.

Sie musterte den Mann vor sich. "Wenn ich hier weggehe", meinte sie langsam und beherrscht, "Wohin soll ich dann gehen? Ich habe weder Familie, noch einen Clan... Und die einzige Arbeit, die ich verrichten kann ist die hier. Aber wenn er mich vermisst, kann er mich ja besuchen kommen, sobald er fertig ist mit seinem Auftrag... Mich freikaufen würde aber ohnehin kein gutes Ende nehmen... Ich bin die Lieblingsmaitresse des einflussreichsten Händlers hier... Wenn ihr versteht, wen und was ich meine."

"Ich kenn mich mit den Händlern nicht so aus", antwortete er. "Aber du könntest zu uns kommen, dort hättest du Essen und Trinken und einen Schlafplatz", bot er an.

Sie schüttelte den Kopf. "Der Mann den ich meine", sie beugte sich vor zu ihm, und flüsterte, so das nur er sie hören konnte, "Ist wie ein König hier... Jeder kennt seinen Namen und sein Ruf eilt ihm voraus. Er würde euch alle töten...nur aus einer Laune heraus. Aber... wenn Gwaishach etwas braucht... kann er mich fragen, der alten Zeiten zuliebe."