"Ein Tee wäre nett. Und...ähm...da ist ja nichts besonderes drinnen, oder?" Die Gerüchte machten ihm ein wenig Angst.

"Nein, nur Lindenblütentee... Ich kann dir auch einen anderen anbieten, einen Grüntee, Schwarztee, Minztee, Holunderblütentee, wir haben hier alles, was dein Herz begehrt", meinte sie und kam mit einem Krug heissen Wasser zurück, setzte sich ihm gegenüber und holte eine Schachtel mit Teebeuteln unter dem Tisch hervor.

"Lindenblütentee klingt super", meinte er und schaute ihr zu. Sie sah ohne Zweifel gut aus, mit dem Kleid und dem goldenen Schmuck über ihrer glänzenden Haut.
"Wo kommst du eigentlich her, beziehungsweise wie kamst du hierher?", fragte er, um ein wenig zu erzählen.

"Ich war Nomadentochter. Mein Stamm lebte nordöstlich von Kasz...", begann sie zu erzählen und goss ihm Tee ein. "Irgendwann verliess ich meinen Stamm und wurde als Sklavin gefangen genommen... Dann begegnete ich Gweischach und dann einer Frau, die mich an das Etablissement hier verkaufte... Kann ich dir noch etwas zu Essen bringen?"

"Oh, danke", erwiderte er. "Wieso hast du denn deinen Stamm verlassen, das ist doch gefährlich?" Er selbst hatte entfernte Verwandte in Nomadenstämmen, er kannte sich ein wenig aus. Und wenn er es sich schon gemütlich machen sollte. "Was gibt es denn zu essen?"

"Gebratenes Huhn an Senfrahmsauce mit Kartoffelknödeln und gedünstetem Gemüse", antwortete sie auf die zweite Frage. "Die Gesetze der Nomaden simd recht streng... Sie folgen der Tradition der Krieger und ich war nicht robust genug, diesem Weg zu folgen..."

"Wahnsinn, das ist ja wie ein Restaurant hier. Ich nehm gerne etwas", antwortete er. "Und ich weiß nicht...ich find dich robuster als viele andere hier nach meinem ersten Eindruck."

"Ich nehme das mal als Kompliment", lächelte sir und verschwand kurz aus dem Raum, um nach wenigen Minuten wieder mit Essen zurück zu kommen.
Sie setzte sich dem Gast gegenüber. "Lebt ihr schon lange in Kasz?"

"Ich bin schon hier geboren", antwortete er, das Essen beäugend. Dann sah er zu ihr hoch. "Ich habe quasi mein ganzes Leben hier verbracht, aber ich wohne mit meinem Clan oben am äußeren Rand, wo es etwas ruhiger ist." Er nahm eine Gabel und piekste einen Knödel auf. Vielleicht war die Frau ja doch gar nicht so gemeingefährlich, sondern ganz nett und er hatte den Vorfall mit dem Messer nur ein wenig überinterpretiert. Das passierte ihm öfter mal.


(Lol, Kraigor Nummer 2)

(Wie war das mit "ich will mal endlich einen machocharakter schreiben" ?^^)

"Das ist schön. Von Aussen hat man einen wundervollen Blick auf das Innere der Stadt und man kann auch das, was drum herum passiert beobachten...", jemand klopfte leise an der Tür und Niv entschuldigte sich und sah nach. Eines der anderen Mädchen stand davor und erklärte ihr in leiser, schneller Sprache, dass ein anderer Gast, welcher stets Priorität hatte, auf sie wartete, zu viel getrunken hatte und langsam ungeduldig wurde. Sie nickte und liess das Mädchen herein.
"Wenn ihr mich entschuldigt", sagte sie an ihren Gast gewandt, "Man braucht mich dringend... Das ist Merw, sie wird euch die restliche Zeit zur Verfügung stehen... Das Haus entschuldigt die Unterbrechung und wird euch die Kosten für jeden weiteren Dienst erlassen", erklärte Niv schnell, damit verabschiedete sie sich und ging eilig davon. Merw setzte sich neben den jungen Mann und schenkte ihm Tee ein. "Kann ich euch irgendetwas bringen mein Herr? Zu eurer Entspannung beitragen?"
Niv hörte noch den letzten Satz, dann war sie zur Tür raus und den Gang hinab, stets dem Gepolter folgend und der Stimme, die laut und lallend nach ihr verlangte.