#231

RE: Kasz

in Dreitan - das Spiel 05.08.2014 02:32
von Ro Raven | 10.532 Beiträge

Er hatte ihr nicht gesagt, was er wollte. Er hatte es ihr gezeigt. Hatte sie in den Dreck beissen lassen, wie so viele Male zuvor, hatte sie durch die Hölle und wieder zurück marschieren lassen, bis sie zusammenbrach, Nechbets Körper und ihrer beider Geist, ein wimmerndes Häufchen Elend. Sie mochten noch so stark sein. Er war immer stärker.
Als er sie da hatte, wo er sie haben wollte, nämlich unter seiner Kontrolle, gab er ihnen einen Auftrag. Sie fragten nicht. Sie führten aus. Er analysierte, was sie getan hatten. Stellte ihnen als Belohnung ein halbes Brot hin. Begann für jeden Fehler, den sie begangen hatten, eine Ecke abzubrechen. Bis nichts mehr übrig war. Liess sie weiter hungern.
Nechbets und Wadjets Wille war keine zerbrechliche Blüte. Aber er verstand es, ihn zu brechen.


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#232

RE: Kasz

in Dreitan - das Spiel 09.08.2014 19:53
von Úrakantôr | 2.898 Beiträge

Die Lösung hatte sich schließlich ein paar Gänge tiefer gefunden. Ihre Suchtrupps hatten auch in der Zweitstadt weitergesucht und nichts Besonderes gefunden, außer ein Labyrinth aus Wohnungen im Stein, Plätzen, Gängen, Brücken, Tunneln. Bis Robaki, eine der jüngeren Mitglieder in eine schmierige Masse getreten war und laut fluchend versucht hatte, sie vom Schuh abzustreifen.
Sie hatten recht schnell herausgefunden, dass es brennbares Öl war, das zudem keinen unangenehmen Geruch beim Brennen hinterließ. Ein ganzer unterirdischer Teich aus Öl hatte sich schließlich in der Nähe gefunden, genährt von einer Ölquelle.
Sie hatten sogleich ein paar Krüge abgeschöpft und auf dem Markt und bei den Bauern den Wert ermittelt. Manche Betrüger meinten, es sei kaum was Wert, aber aus Mitleid würden sie es für ein Wenig Geld abkaufen, andere Händler wiederum hatten gemeint, es sei nichts Besonderes, aber für so einen Krug konnten sie schon etwas verlangen.
Schließlich hatten sie einen Händler etwas außerhalb gefunden, der ihre ganze Truppe für hundert Krüge Öl eine Woche lang ernähren konnte.
Sie hatten sich also genug Krüge besorgt, einen Teil hatte ihnen auch der Händler gegeben, und angefangen zu schöpfen, was das Zeug hielt.
Sie brauchten nur einen Tag um die hundert Krüge zu füllen und zum Händler zu bringen...genauer gesagt nur einen halben Tag und würden davon den Rest der Woche leben können, denn die Vorräte hatte er da. Er konnte ihnen aber nicht versprechen, dass das jede Woche so laufen würde, er müsse die Krüge ja auch zuverlässig verkaufen können.
Hundert Krüge würde er in Kasz wohl loswerden, aber nach einiger Zeit hätte jeder genug Öl und nur über den Schiffsweg oder Karawanen wäre Export möglich.
Zumindest versicherte er ihnen, in der Stadt nichts von ihnen zu erzählen, sondern stattdessen eine andere Geschichte sich auszudenken.

Am Abend saßen alle Exshandra-Mitglieder um ein Feuer - an einer Stelle nahe des Eingangs zog der Rauch wunderbar ab - und genossen ihr Abendessen.
"Also, Leute", verkündete Gwaishach. "Ab morgen legen wir los. Sechs Tage lang suchen wir die Stadt ab, skizzieren sie und schauen ob wir was finden. Dashz und Harui haben heute ein Skelett gefunden, es schien nicht besonders alt zu sein und stamt von einem merkwürdigen Tier. Außerdem haben wir Geräusche gehört und andere Spuren gefunden. Es bleibt also zu vermuten, dass wir nicht alleine in der Stadt sind, aber monsterüberflutet scheint sie auch nicht zu sein, ich kann eure wilden Vorstellungen also ein wenig zähmem. Intelligentes Leben scheint es hier nichtmehr zu geben, die Stadt ist lange verlassen. Aber heute Abend feiern wir noch ein wenig die Lösung unseres Versorgungsproblem!"
Sie johlten alle, was ihn dann doch zusammenzucken ließ. Sie sollten hier unten nicht zu laut sein. Sicher fühlte er sich, trotz seiner Ansprache, keineswegs.
Und dazu hatte er Gründe.
Dennoch verbrachten sie noch einen halbwegs fröhlichen Abend mit Honigwein und deftigem Eintopf.


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#233

RE: Kasz

in Dreitan - das Spiel 10.08.2014 14:37
von Ro Raven | 10.532 Beiträge

Er trainierte sie. Formte sie, schmiedete sie zu der Waffe, als die sie immer gedacht waren, von ihrer Zeugung weg und jenem Moment, an dem er die Tätowierungen hatte in ihre noch blasse Haut stechen lassen. Sie waren seine Doppelklinge gewesen, sein wirbelnder Tod, ihm ergeben im Wunsch, ihn zu beeindrucken, von ihm geliebt zu werden. Bis sie irgendwann begriffen hatten, dass sie nicht seine Töchter waren, sondern seine Waffen. Und selbst da hatte er sie noch gelenkt, nur so, dass sie es nicht mehr merkten.
Eines der Schwerter war zerbrochen. Aber das war kein Grund, sie aufzugeben. Er, der Meisterschmied, nahm die beiden Klingen und schmolz sie ein. Er formte sie neu, schmiedete sie auf seinem Amboss zu einer Schneide, bis das Metall der beiden so tief ineinander verwoben war, dass sie als eine dachten, sich als eine bewegten, als eine reagierten, als eine kämpften.
"Hast du den Auftrag verstanden?", fragte er sie, als sie vor ihm knieten.
Nechbet und Wadjet hoben den Kopf. "Ja."
Er nickte nur mit dem Kopf, sie standen auf und gingen.

(Ich hab mir überlegt, dass die Dunkelschatten nicht ganz schwarz geboren werden, weil ich glaub bei Neger-Babies (man verzeihe mir das Wort) ist es ja auch so)


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#234

RE: Kasz

in Dreitan - das Spiel 10.08.2014 18:58
von Úrakantôr | 2.898 Beiträge

Am nächsten Tag hatte sich Gwaishach die Liste angesehen. Es kamen zwar viele Mitglieder auch ein und aus, weil sie noch in der Stadt lebten, aber dauerhaft hier unten waren sie fünfunddreißig. Eine beachtliche Zahl für ihre Verhältnisse.
Der Rest hatte andere Aufgaben, vor allem an der Oberfläche oder zwischen den beiden Orten.
Von den fünfunddreißig waren siebenundzwanzig zumindest kampffähig und etwa zwanzig davon passable bis erfahrene Kämpfer.
Zwanzig hatte er schließlich ausgesucht um in zwei Gruppen den ganzen Tag durch die Zweitstadt zu laufen, nur grobe Skizzen anzufertigen und in erster Linie zu schauen ob sie auf irgendetwas Gefährliches stießen oder etwas Wertvolles. Einfach um das Terrain kennenzulernen, bevor er kleinere Gruppen losschicken würde.
Der Rest baute das Lager weiter auf, führte Listen, kümmerte sich um Essen oder Verteidigungsanlagen und derlei Dinge.

Zwanzig seiner Leute in zwei Gruppen. Er schaute seine Liste an.
Gruppe 1: Gwaishach, Harui, Dashz, Yvia, Nilassa, Kerag, Zuwlad, Jin, Takarina, Lakzrat
Eine gute Gruppe. Die Hälfte davon bestand aus einem Freundeskreis, der schon ewig bestand und sie hatten viel zusammen unternommen. Der Rest waren sehr intelligente Leute, nicht die besten Kämpfer, aber zäh.
Gruppe 2: Lokshz, Derkan, Zrevolo, Gusharek, Nin-Hala, Forseti, Jduna, Gautar, Hevalessya, Friga
Derkan würde klar den Anführer spielen, aber deshalb hatte er Lokshz dazugesteckt, ihr Genie. Er konnte mit ihm umgehen. Der Rest waren hartgesottene Krieger und Leute, die gut mit Fernwaffen umgehen konnten oder eher von ruhiger Natur waren und weniger Krieger als Denker. Forseti, Nin-Hala und Hevalessya zum Beispiel. Eine sehr heterogene Gruppe.

Er blickte auf.
Also, ihr wisst Bescheid? Wir links, ihr rechts, vielleicht begegnet man sich, Abflug?
Ein vielstimmiges "Jau" ertönte und sie gingen los, um die tieferen Bereiche der Zweitstadt zu erforschen.


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#235

RE: Kasz

in Dreitan - das Spiel 11.08.2014 18:05
von Ro Raven | 10.532 Beiträge

Der Mann betrat den Raum. Er ging zum Schreibtisch und sah einige Papiere durch. Plötzlich stutzte er. Zwischen den Briefen und Notizen, die er dort zurückgelassen hatte, lag ein Zettel, der definitiv nicht seine Handschrift trug. "Zu spät", stand darauf und ein Zeichen
Im selben Moment, als der Mann den Zettel las, und noch bevor er auffahren konnte, traten Wadjet und Nechbet hinter dem Vorhang hervor und hinter ihn. Er starrte auf die Klinge, die aus seiner Brust ragte. Dann wurde seine Kehle aufgeschlitzt und sein Blut spritzte auf den Tisch.


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#236

RE: Kasz

in Dreitan - das Spiel 20.08.2014 05:37
von Úrakantôr | 2.898 Beiträge

?d??a??s?? ??l??i??c??h??t?? ??i??h??r??e??r?? ??t??a??s??c??h??e??n??l??a??m??p??e??n?? ??s??t??r??e??i??f??t??e?? ??u??m??h??e??r?
Das Licht iher Fackeln warf rötliches Licht auf die sauber bearbeiteten Felswände, als sie den ersten Gang entlanggingen, um die Ecke bogen und weiterliefen. Bald kamen sie zu einer Treppe, die hinab in eine große, offene Halle führte, die durchzogen war von tiefen Spalten im Fels, über die Brücken führten. Die Spalten waren mit kleinen Mauern gesichert, das Ganze sah aus wie ein verwitterter Marktplatz.
Hier waren sie bereits gewesen und von hier aus führten zahlreiche Gänge fort, oftmals durch große Tore. Eines davon führte in einen weiteren großen Saal. Und hier hatten sie auch zuerst die merkwürdigen Geräusche aus der Tiefe gehört.
"Wohin nun?", fragte Kerag.
Gwaishach blickte sich um.
"Erst einmal erkunden wir die zweite große Halle. Dort haben wir uns letztes Mal nicht reingetraut. Dann erforschen wir einen Gang nach dem Anderen, der aus der ersten Halle abzweigt und kartographieren diese. In der zweiten Halle zeichnen wir erstmal nur auf, wo überall Gänge, Tunnel oder sonstwas wegführen."
Sie betraten ehrfürchtig die hohe, weite Halle, deren Boden von Felstrümmern übersät war. Durch die Decke fielen einige Streifen schwaches, bläuliches Licht und tauchten die Halle in eine geisterhafte Atmosphäre. Sie gingen schweigend und schnell die Gänge der rechteckigen Halle entlang und verzeichneten die gähnenden, schwarzen Gänge in den Wänden. Manche waren auch von Toren verschlossen.
Nichts rührte sich.
Als sie das getan hatten gingen sie zurück in die erste Halle, die keine geometrische Form hatte. Sie war eher eine natürliche Höhle, die deshalb nicht so weit wirkte, weil an manchen Stellen Treppen hinauf führten und Felsgebilde weit in die Höhle hineinragten und sie somit niedriger und unterteilter wirken ließ.
Hier führten wesentlich mehr Gänge fort, vor allem auch hinab.
Als die Skizze der beiden Hallen fertig war, meldete sich Harui zu Wort. "Und jetzt durchsuchen wir zuerst die Gänge, die zur Mitte führen, damit wir eventuell auf die anderen stoßen und unsere Skizzen angleichen können?"
"Goldrichtig, Schatzi", entgegnete Yvia, die Wände mit gerunzelter Stirn betrachtend.
"A propos Gold", warf Jin ein. "Seht mal!"
Er deutet auf einen Gang, einen jener Gänge, die sogar zur Mitte führten. Er schimmerte matt golden.
"Katzengold", sagte Harui nur.
Dennoch gingen sie alle wie magisch angelockt darauf zu, betasteten die Wände.
Der Gang war niedrig und schmal und fing einige Meter vor der Höhlenwand als Tunnel an.
Wortlos gingen sie tiefer hinein, folgten den Schlingen des Tunnels, bis sie in einem kleinen, hohen Raum standen, dessen Boden zur Mitte hin stufenartig anstieg und von dem vier hohe Gänge mit sauber in den Stein gemeißelten Pfeilern abzweigten.
KLACK!
Alle zuckten zusammen und drehten sich mit wild schlagendem Herzen um.
Irgendwo nicht allzu weit entfernt war ein Stein runtergefallen.
Gwaishach sah mit leicht zusammengekniffenen Augen wie aller Hände an ihren Waffen lagen.
"Hallo?", rief er, mit dem Gedanken, dass sie ohnehin laut genug waren, dass man sie hörte.
Keine Antwort.
"Die andere Gruppe ist es also nicht. Weiter, Leute und seid vorsichtig!"
Das musste er ihnen nicht extra sagen, paranoid huschten ihre Blicke hierhin und dorthin.
Sie gingen einige Minuten weiter Richtung Mitte, bis sie einen Raum fanden, wie den vorherigen.
"Hallo?", hörten sie wie ein fernes Echo eine Stimme.
"Lokshz?"
"Ja. Gwaishach?"
"Genau der."
Kurz darauf stand die zweite Gruppe vor ihnen.
"Ihr wart langsam", feixte Dashz.
Gwaishach wedelte mit der Hand in seine Richtung, um ihn zum Schweigen zu bringen.
"Zwei Halen, viele Gänge, ein merkwürdiger Steinschlag in der Nähe, bei euch?", fragte er.
"Zwei Hallen, viele Gänge und das hier", antwortete Lokshz mit düsterem Gesicht.
Alle scharten sich um das Licht der Fackeln, das düstere Schatten in ihre Gesichter warf als Lokshz einen Stofflappen hervorholte und umdrehte.
In ihm eingewickelt lag brauner, stinkender Kot. Eine ganze Hand voll.
"Das war nur ein Teil des Haufens. Scheint noch nicht besonders alt zu sein. Und jetzt seht mal!"
Er schüttelte etwas die Hand, damit der Kot auseinanderbröckelte und in ihm steckten Knochenfragmente.
"Ein Carnivore!"
"Ein was?", fragte Derkan hinter ihm.
"Fleischfresserscheiße", erklärte Hevalessya.
Gwaishach sog zischend die Luft ein.
"WIE groß war der Haufen?"
"Etwa so groß wie ein dämonischer", entgegnete Lokshz.
"Dann sollten wir noch vorsichtiger sein. Shak'r'bra!", fluchte er.
"Sehen wir zu, dass wir die Gänge, die den linken und rechten Teil verbinden skizzieren, damit wir die Mitte absichern können, vielleicht können wir hier sogar unser Camp hinverlagern, wenn alles sicher ist. Die Randbereiche sollten wir anbetracht des Scheißhaufens des Grauens noch nicht erforschen, das gefällt mir nicht", sagte er nur.
Ein paar Köpfe nickten, keiner sagte ein Wort.


-Das Verhältnis stimmt nicht immer...die Hallen links sind viiel größer als der Raum unten
-Es gehen zahlreiche Gänge von den Gängen und Hallen ab, diese sind nicht eingezeichnet.

Angefügte Bilder:
f5t82p18923n33.jpg

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#237

RE: Kasz

in Dreitan - das Spiel 21.08.2014 02:47
von Úrakantôr | 2.898 Beiträge

Wachsam waren die beiden Gruppen weitergegangen. Gwaishachs Gruppe war bis fast zum letzten Raum zurückgegangen und hatte dann einen Gang nach rechts genommen, Lokshz' Gruppe hatte das Gleiche auf der anderen Seite getan.
Sie gingen den Gang entlang, von dem links und rechts Türöffnungen in kleine Räume abgingen. In manchen hing noch eine Holztür. Eventuell hatten sie früher als Lagerräume gedient. Der Gang erstreckte sich eine Weile, doch in der Mitte von ihm führte ein größerer Torbogen nach links und rechts ab.
Nach rechts ging es in eine hohe, rechteckige Halle, in die auch ein wenig Licht fiel.
Sie betraten die Halle. Sie sah aus wie ein Innenhof, der Boden war übersät mit Steinen und Gerümpel und verrostete Waffen lagen herum.
Sie drehten sich im Kreis. An den Wänden führten Treppen hinauf und rings um den Innenhof gingen Galerien einige Stockwerke hinauf.
Gwaishach sah die anderen an.
"Wir sollten die oberen Stockwerke absuchen, aber vorsichtig, das sieht aus wie eine prima Brutstätte für irgendwelche Biester", flüsterte er.
Zusammen schlichen sie eine Treppe hoch und betraten die erste Galerie. Sie gingen durch den ersten der zahlreichen Türöffnungen, die in den Fels führten. Dunkle, gähnende Löcher, die in vollkommen leere Wohnungen führten. Jede Wohnung sah gleich aus, bestand aus mehreren Räumen. In einem standen häufig Bettgestelle, in einem anderen stand ein steinernes Gefäß unter einer Art Kamin, der aus der Decke kam. Vielleicht war früher Wasser hinabgeflossen zu bestimmten Zeiten?
Aber in keiner Wohnung fanden sie Anzeichen für Leben. Auch nicht eine Galerie höher oder noch höher. Es waren einfach mit Steinen übersäte, halb verfallene Ruinenwohnungen.
Als sie fertig mit der Inspektion waren, sagte Gwaishach. "Sieht aus wie eine alte Militärkaserne, wäre aber perfekt für unser Lager. Der Innenhof ist leicht zu verteidigen, er hat ja nur drei Zugänge. Er drehte sich um. Und einer ist von einem verriegelten Tor verschlossen.
In dem Moment kam die andere Gruppe aus dem dem Eingang gegenüber liegenden Zugang. "Hola Gwaishach!", rief Derkan. "Wir kommen gerade aus einem Innenhof, der aussieht, wie dieser."
"Scheint recht symmetrisch zu sein diese Stadt", meinte Lokshz.
"Wir sollten uns hierher verlagern, nachdem wir alles gesichert haben", sagte Gwaishach. "Dann sind wir in jedem Fall vor den Soldaten Kasz' in Sicherheit. Aber bis dahin sollten wir schauen wohin die äußeren Gänge führen. Habt ihr das schon?"
"Nein", sagte Lokshz. "Du meinst die Gänge direkt außerhalb der Innenhöfe?"
"Ja."
"Los geht's, Leute", tüdelte er und die Gruppe verschwand wieder.
Nachdem Lakzrat alles skizziert hatte ging auch Gwaishachs Gruppe durch den Zugang zum Innenhof zurück.

Angefügte Bilder:
f5t82p18948n38.jpg

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#238

RE: Kasz

in Dreitan - das Spiel 21.08.2014 03:18
von Úrakantôr | 2.898 Beiträge

Enttäuschenderweise führte der Gang geradewegs zur großen Halle. Nachdem sie das festgestellt hatten, drehten sie um und erkundeten das Ende des vorherigen Ganges.
Er führte zu einer T-Kreuzung und traf auf den gleichen Gang von der anderen Seite, woraufhin ein sehr großer und breiter Gang nach links abbog und an einem verschlossenen, aber halb verfallenen Tor endete, das leicht schief in den Angeln hing.
"Komisch, die Tore der Innenhöfe führen scheinbar nicht hierher."
"Also müssen sie nach unten oder oben abbiegen", schlos Harui mit monotoner Stimme.
Nur auf der gegenüberliegenden Seite ging ein Gang entlang, ebenfalls mit kleinen Räumen zu beiden Seiten. Etwas hinter sich hörten sie die andere Gruppe den Gang erforschen.
Eine Viertelstunde später standen sie zusammen vor dem halb kaputten Tor.
"Was jetzt? Das Tor zerbrechen oder erst die beiden restlichen Wege in den Vorräumen auskundschaften?", fragte Lokshz.
Gwaishach überlegte einen Moment.
"Mich interessiert mehr, was hinter dem Tor liegt, aber solange es noch steht, schützt es uns. Sonst hätten es irgendwelche Tiere längst niedergerissen. Also erst die anderen beiden Wege, bevorzugt die, die zurück führen."
"Aye, Captain!", scherzte Lokshz.
"Das Ding ist nur...da waren wir vorhin und da haben wir die Kacke gefunden. Seid also vorsichtig, vielleicht leben in die Richtung diese Viecher."
Und wieder trennten sie sich.
Im Vorraum nahmen sie den Weg Richtung Eingangsbereich. Er führte leicht bergab und mündete nach etwa zehn Metern in eine luftige Halle mit verzierten Wänden, aus der wieder mehrere Gänge abgingen.
"Meiiin Gott, wie viele Gänge denn noch?", stöhnte Yvia auf und ein "Schrrrr" antwortete ihr aus dem Zwielicht.
Sofort hielten alle Waffen in der Hand, als eine etwa dreißig Zentimeter große, farblose Schabe aus der Dunkelheit gekrochen kam, auf sie zulief, kurz mit ihren Fühlern wedelte und wieder schnell zurücklief.
Sie sahen sich an.
"Harmlos."
"Meint ihr, so etwas in groß hat den...äh...Haufen gesetzt?"
"Möglich, aber vielleicht auch was Anderes, was die da frisst."
"Ne, die haben doch keine Knochen."
"Vielleicht gibt es hier ne ganze Menge Lebewesen."
"Egal, weiter geht's."
Sie gingen weiter und kartographierten die vier Gänge, die abgingen.
Aber die Öffnungen sahen so düster und unheilvoll aus mit den Spinnweben und der stickigen Luft, die mit einem gruseligen Rauschen heraufstieg, dass niemand hindurchgehen wollte.
"Spähen wir...lieber erst noch den oberen Gang aus", sagte Kerag, der ein wenig ängstlicher war und sprach damit nur aus, was die anderen auch gedacht hatten. Im Akkord drehten sie sich um und gingen zurück zum Vorraum um den oberen Gang zu nehmen.


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#239

RE: Kasz

in Dreitan - das Spiel 21.08.2014 04:38
von Úrakantôr | 2.898 Beiträge

Der obere Gang führte sanft geschwungen in die Tiefe. Nach etwa fünfzig Metern endete er an einer Türöffnung, in der eine verbogene, verrostete Gittertür lag.
"Sieht aus, als wäre hier irgendwann mal alles geplündert worden", stellte Yvia fest.
Vor ihnen lag eine breite Kammer, deren Seiten eine Gitterwand zierte mit offener Tür.
"Wie eine Gefängniszelle", sagte jemand.
"Stimmt. Sogar mit Halterungen für die Ketten."
Die nächste Kammer war ebenfalls eine Art Gefängnis und an ihrem Ende führte ein Zuganz zu einer letzten Kammer, auf der ein Altar stand, den immer noch braune Flecken zierten. Außerdem waren die Wände reich bemalt mit grausigen Darstellungen und gottgleichen Wesen.
"Hier wurden dann wohl die Gefangenen geopfert."
"Aber noch immer keine Monster."
"Ich glaube, hier gibt es einfach nicht genug Nahrung, dass viele Tiere leben können. Vermutlich sind die Viecher gar nicht so häufig."
"Hoffentlich."
Sie gingen zurück und nachdem sie festgestellt hatten, dass die Gänge links und rechts hinter der Kaserne an von Steinen verschlossenen Durchgängen endeten trafen sie sich mit der zweiten Gruppe wieder im Exshandra-Lager.
Gwaishach und Lokshz verglichen ihre Pläne.
"Also. Zur Zeit wären folgende Zugänge gefährlich: Der untere der Vorräume und alle, die in die Markthalle oder Große Halle führen außer dem goldenen Gang und dem Zugang zur Kaserne. Wir müssten also dauerhaft elf Gänge sichern, das können wir nicht."
"Außer alle Nachschublieferungen werden eskortiert, dann brauchen wir nur vier Gänge zu sichern."
"Klingt aber dennoch nach einem Plan."
"Zu riskant. Solange wir nicht wissen, was hier lebt, wäre das zu gefährlich. Wohl oder übel, wir müssen zumindest die unteren Gänge erkunden und mindestens einen Zusammenstoß mit dem Raubtier provozieren, sonst spielen wir auf zu hohes Risiko."
"Ja, aber dann mit nur einer Gruppe."
Lokshz nickte.
"Warte, ich stell zusammen."
Kurz darauf standen vor Gwaishach Harui, Trekloz, Derkan, Zrevolo, Gusharek, Nin-Hala, Jduna, Gautar und Friga.
"Also, Leute. Wir gehen jetzt runter und werden wirklich versuchen, diese Monster anzulocken. Wer nicht mitmöchte, stellt sich jetzt bitte weg.
Keiner rührte sich. Eine Frage des Stolzes und der Ehre.
"Gut, dann los. Bewaffnet euch maximal und seid vorsichtig und leise, solange ich nichts anderes sage. Wenn ich draufgehe, übernimmt Harui das Kommando, sind alle einverstanden?"
Wortlose Zustimmung. Rumzuplänkeln brachte nichts, nur Derkan öffnete kurz den Mund, schloss ihn aber wieder.
"Es wäre am besten, die Gänge zu verbarrikadieren, also suchen wir unten auch nach passenden Barrieren. Die können wir dann abklappern um zu sehen wie kräftig die Tiere sind. Aber mir wäre es am liebsten, wir schaffen es eins anzulocken. Und dass es keine Rudeltiere sind, sonst sind wir im Eimer."
Er gab es ungern zu, aber er hatte ein wenig Sorge. Um sich und um die Anderen. Die Wahrscheinlichkeit zu sterben schätzte er mittelgroß.
Dennoch machten sich kurz darauf alle auf den Weg, gingen wieder durch die Markthalle und den goldenen Gang bis in die Kammer unterhalb des Vorraumes.
Dort blieben sie stehen und betrachteten die vier dunklen Gänge.
"Den linken zuerst", sagte Gwaishach schließlich mit trockener Kehle.


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#240

RE: Kasz

in Dreitan - das Spiel 21.08.2014 05:12
von Úrakantôr | 2.898 Beiträge

Sie betraten den Gang, mit Fackeln vorausleuchtend. "Ich hasse vollkommene Dunkelheit", murrte Nin-Hala. "Was fürn Scheiß"?, fragte Gautar.
"Wenns ganz doll dunkel ist", murmelte Gusharek.
Der Gang führte abwärst und wand sich nach links. Irgendwann streifte etwas Gwaishachs Kopf und er hätte fast vor Schreck laut gebrüllt.
Adrenalin flutete ihn. "Was zum Henker?..."
Er leuchtete nach oben. Algen hingen von der Decke herab. Braune Algen. Das waren aber keine Pflanzen, also doch keine Algen. Sah aber ähnlich aus.
"Was ist das?", fragte Harui.
"Vielleicht Wurzeln, Pilze, Spinnweben, was weiß ich...scheint harmlos zu sein. Weiter."
Immer mehr davon hing von der Decke und gab einem das Gefühl Staub rieselte auf sie herab. Die Luft war stickig und es gab Durchzug.
Unten war es so finster, dass auch die Fackeln nur wenige Meter beleuchteten. Sie waren in irgendeiner Kammer voller Säulen und von verschiedenen Stellen kam ein Klacken her. Zudem schien es mehrere Gänge zu geben irgendwo.
"Shak, wir sind sowas von geliefert."
"Kreis bilden."
Als sie im Kreis standen, hörten sie ein Zischen.
"Okay, Jungs...und Mädels. Bei drei einmal laut Schreien oder sonstwie Geräusche machen."
"Bist du des Wahnsinns, du Spast???"
"Eins..."
"Oh Mann..."
"Zwei."
"Wir werden sterben tralalala"
"Drei!"
AAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAH
Der Chor aus vielen Stimmen schallte ohrenbetäubend durch die Gänge.
"Hätten wir das nicht oben tun können?
"Zu spät."
Sie warteten und hörten verschiedene Geräusche aus allen möglichen Richtungen, Rascheln, Klacken, Zischen.
Dann sprang urplötzlich etwas aus der Finsternis. Friga und Jduna ließen sich hinfallen und eine Art Zwei-Meter-Panzertier auf Beinen stand über ihnen. Schon stachen und hackten mehrere Schwerter auf es ein, Gwaishach schlug mit voller Wucht zu und sein säbelartiges, wuchtiges Schwert trennte dem Ungetüm ein Bein ab. Es schrie auf, klackte mit seinen Cheliceren und hatte prompt einen Pfeil dazwischen stecken. Sie wichen zurück, Friga und Jduna rollten sich unter ihm weg und auch das Vieh zog sich zischend zurück.
"Töten!", rief Gwaishach und sie sprangen vor und griffen von den Seiten ab. Hackten auf die Beine ein, wehrten Angriffe ab und schafften es ein Bein nach dem Anderen abzutrennen. Das Vieh rannte plötzlich Gwaishach, Harui und Trekloz um, aber irgendwer hielt einen Schild unter das Maul des Riesenkäferviehs, damit es nicht zubeißen konnte, sondern nur den Schild splittern ließ.
Kurz darauf lag es beinlos am Boden und jammerte kläglich.
"Mann, wie soll man das denn töten mit dem Panzer?", maulte jemand.
"So, Junge!", sagte Gautar mit rauher Stimme und sprang in die Luft. Als er aufkam, ließ er seinen schweren Hammer mit einem beidhändigen Schwung aus dem Sprung heraus voll auf den Kopf des Tieres donnern. Es knackte laut und Breimasse floss heraus, aber es zischte und krisch weiter.
Er schlug nochmal zu und nochmal, bis sein Zucken langsam aufhörte.
"Also. Es ist rund, es sieht ein bisschen aus wie eine Spinne, nur mit kürzeren Beinen und Panzer wie eine Krabbe. Und es ist gefährlich, aber nicht unbesiegbar. Und kein Rudeltier zum Glück, sonst wär es mit uns aus gewesen."
"Nur wegen nem blöden Schatz. Oh Mann. Gehen wir wieder hoch?"
Gwaishach lachte finster.
"Kreis bilden. Wir warten noch zehn Minuten ab."
Das taten sie auch, aber es passierte nichts weiter.
"Unser Schrei muss doch ewig weit zu hören gewesen sein. Und hier unten müssen die sich doch an Geräuschen orientieren, wieso kommt da nichts mehr?", wunderte sich Harui.
"Gute Frage. Hoffentlich, weil es hier echt kaum Leben gibt und sie von so lauten Schreien eher abgeschreckt werden. Gehen wir", antwortete Gwaishach.
Sie gingen langsam Richtung Ausgang und wollten gerade die Treppe hoch gehen, als Zrevolo schrill aufschrie.
Alle drehten sich um. Am Rande des Fackelscheins stand ein etwa zwei Meter hohes Wesen auf vier langen Beinen. Es sah aus wie eine Art Hund, nur waren die Augen groß und blass und aus dem Maul ragten zwei beachtliche, dicke Hauer. Zudem war der Hals sehr dick und der Oberkörper muskulöser als der Rest. Es trug ein graues Fell und sah sie einfach an mit seinen bleichen, toten Augen.
Hinter ihm ertönte Knurren und man hörte Klacken und Flatschen, als würde sich etwas über den Kadaver des Riesenkankers hermachen.
"Nicht angreifen", zischte Gwaishach. Kurz darauf drehte sich das Tier knurrend um und verschwand in der Dunkelheit.
Wo es gestanden hatte war ein Kothaufen zu sehen.
"Das war es also", murmelte Gwaishach. "Und es gibt noch eine Tierart, von der es sich ernährt. Allerdings waren sie eben wie Aasfresser. Der Kampfeslärm hat sie angelockt und..."
"Ende mit den Selbstgesprächen, wir wissen, was hier lebt, lass uns zurückgehen!"
"Moment mal!"
Nin-Hala trat vor.
"Wenn diese Tiere den Kampf abgewartet haben, heißt das, dass sie vermutlich auch normalerweise Kämpfe abwarten. Dass es also sowohl Räuber als auch Beute gibt, die für sie zu gefährlich sind. Vielleicht sind die Riesenpanzertiere die Beute oder die Jäger...aber vielleicht gibt es hier auch Räuber, die noch eine Nummer größer sind."
"Sehen wir in den anderen Gängen nach!"
Sie gingen langsam zurück die Treppe hoch in Formation, bis sie wieder in der Halle standen.
"Raum Gegenüber, weiter geht's!"
"Ich hasse diesen Tieftunnelscheiß", seufzte Friga. "Ich kämpfe lieber unter offenem Himmel."
Dann verschwand die Gruppe im gegenüberliegenden Tunnel.
Nur wenige Sekunden später folgten zwei der Raubhyänen ihnen mit lautlosen Schritten, sich stets vorsichtig und gejagt umschauend...


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