Niv nickte ubd betrat das Wirtshaus. Sie bekam ein schlichtes Zimmer mit einem nicht gerade bequemen Bett auf das sie sich setzte. Ansonsten war der Raum leer, bis auf einen schlichten Schrank und eine Truhe. Sie liess sich auf das Bett fallen und schloss die Augen. Seufzend versuchte sie das zu verabeiten, das sich in den letzten Stunden ereignet hatte. Sie sah ihre Hand gegen die Decke an und bemerkte, dass sie zitterte. Sie hatte die anderen drei Huren gemocht. Jetzt waren sie tot. Und eigentlich hätte sie auch sterven sollen. Sie legte den Arm über die Augen und versuchte nicht daran zu denken. Auch wenn sie es weggewischt hatte, juckte das Blut der drei Frauen auf ihrer Haut. Sie seufzte erneut und stellte sich darauf ein, lange zu warten.

Niv nickte. "Danke", sagte sie schlicht. "In welchem Viertel befinden wir uns?", fragte sie müde.

"Gut, dann finde ich sicher jemanden, der mich nach Ketaza bringt", seufzte sie. Ob Nechbet jetzt etwas als Gegenleistung erwartete, war ihr nicht ganz klar, aber nachfragen wollte sie nicht, denn gerade in Stimmung war sie überhaupt nicht dazu.

"Du weisst ja wo ich sein werde", meinte Niv. "Bis ein ander mal."
Sie ruhte sich noch eine Weile aus,zog sich dann um und verschwand zuerst in de Hinterhof, wo sie die Kleider, welche noch voller Blut waren in einen Trog warf und dann anzündete.
Sie mied den Sklavenmarkt grosszügig und fand einen Händler, welcher aus Ketaza stammt, zu ihren Kunden zählte und sie auch gegen etwas Gesellschaft während der Reise dorthin bringen würde. Er brach jedoch erst am nächsten Tag dorthin auf. Also musste sie nocj den Abend, die Nacht und die Reise mit ihm verbringen. An sich kein Problem, er war ein recht netter Mann, aber die Geschehnisse am Vortag lagen ihr noch quer im Magen. Und die Tatsache, dass sie ihn in Ketaza dann zum Schweigen bringen musste.

Sie brachen ohne Probleme in Richtung Ketaza auf. Niv hatte neue Kleider vom Händler bekommen, denn der wollte nicht in Begleitung eines einfachen Mädchens reisen. Sie störte es nicht, solange man ihr Gesicht nicht sah. Zu ihrer Erleichterung trafen sie auf niemanden, der ein Problem hätte darstellen oder erschaffen können und so versuchte sie auf andere Gedanken zu kommen und die Reise zu geniessen.
Sie würden vier Tage brauchen, bis sie ihr Ziel erreichten, denn der Händler bestand darauf, dass seine eher kleine Karavane zwei Mal rastete. Das eine Mal gegen Mittag und das andere die Nacht hindurch. Auch daran störte Niv sich nicht, denn sie würde sich das Zelt mit dem Mann teilen und dieses war genug gross und seine Gesellschaft angenehm, denn er brauchte eher jemanden zum reden und gegen Einsamkeit, als jemanden, der nur sein Bett wärmte.

? Niv weiter in Westküste und Weissgischtmeer S.83

Zeit: Ende Juni
Kasz, Oberstadt

"Ich glaube Harachje könnte es sein, zumindest sehen die Stammbäume gut aus und die Siegel stimmen in ein paar Punkten überein."
"Du bist also tatsächlich reingekommen und durftest es besichtigen? Respekt!", antwortete Gwaishach Harui.
"Ja, ich gab mich als freizeitmäßiger Historiker aus. Die Familie macht ja kein Geheimnis aus ihrer Geschichte."
"Dann sollten wir noch weitersuchen, vor allem nach einem Harachje, dem wir vertrauen können. Nächste Woche haben wir wieder Wachdienst, bis dahin wär ich gerne fertig, anstatt eine weitere Woche lang vor den Barrieren zu stehen."
Ihm gruselte es beim Gedanken an den See und was mit Friga dort passiert war.
"Ich nehme an, Hexathar wird auch demnächst eintreffen, also sollten wir uns tatsächlich ziemlich ranhalten. Schick die Sucher mal los. Ich gehe in die Bibliothek und sag den Anderen Bescheid, sie sollen noch andere alte Familien ausspähen."
Mit diesen Worten verließ er das Haus und ging in Richtung Stadtmitte davon.