Der Schamane zeichnete Linien in den Staub am Boden der Hütte. Die junge Frau sah ihm zu. Schliesslich deutete er auf eine Stelle, wo sich zwei Linien trafen. "Du solltest da hin gehen", sagte er.
Sie seufzte, stand auf und trat hinaus in die kalte Frühlingsluft.
Kurze Zeit später hatte sie die Bezeichnete Stelle erreicht und fand dort die Elfe vor. Drei Tote Männer lagen am Boden, dazu einer, der noch nicht ganz tot aussah, und einer stand der Elfe gegenüber, die versuchte ihr Schwert freizubekommen. Das Barbarenmädchen zog ihr Messer und zischte ihm zu: "Verpiss dich! Oder er wird dich verfluchen!"
Der Mann liess sofort den Dolch sinken und nahm die Beine in die Hand.

Das Mädchen zuckte mit den Schultern, steckte das Messer weg und schlenderte davon. Sie begriff nicht, warum der Schamane wollte, dass sie diese Fremden rettete. Es waren doch nur irgendwelche Fremde.

Als Egraz wieder aufwachte, war es bereits später Nachmittag. Er fühlte sich wesentlich besser, als zu dem Zeitpunkt, als er eingeschlafen war. Die Lagesondierung einer Sekunde ergab, dass er immer noch in der Hütte des Schamanen lag, deren Besitzer mit geschlossenen Augen auf der anderen Seite des Feuers sass und mittlerweile kein allzu komischer Rauch mehr im Raum herumwaberte.
Er rappelte sich auf. Der Schamane rührte sich nicht. Vielleicht schlief er im Sitzen. Egraz nickte ihm des Respekt halbers dennoch zu, nahm seinen Bogen und trat aus der Hütte.

"Wir brechen auf", wiederholte Egraz ohne der Wiederholung durch irgendeine Aussprache eine Meinung beizufügen.
Stattdessen sah er Kraigor entgegen, der auf sie zukam, hinkend und mit einem Schnitt über die Kehle. Soweit er ihn und sich selbst einschätzte konnten sie reisen. Aber ob das so klug war, war die andere Frage. Die Steppe war alles andere als ungefährlich. Sie gingen durchaus das Risiko ein, in eine Situation zu geraten, die ihre momentanen körperlichen Möglichkeiten überforderte. Andererseits - so wie Elira gerade dreinblickte, war sie wild entschlossen, notfalls alleine weiterzugehen. Und jetzt, da er sich auf den Weg nach Tanue gemacht hatte, konnte er die Reise schlecht abbrechen.
Kraigor hatte sie mittlerweile erreicht. "Holt eure Pferde", sagte Egraz. "Wir versuchen noch etwas Distanz zu machen, bevor es dunkel wird."