"Ich habe es mir angesehen", antwortete er unverfänglich. "Die Ruinen haben eine gewisse Ästhetik."

"Wie viele Barbaren sind euch denn schon über den Weg gelaufen?", fragte er und hob eine Augenbraue.

"Und ihr habt Gespräche geführt, in denen das Wort Ästhetik hätte fallen können?"
Das Pfad hörte plötzlich auf. Er bedeutete ihnen kurz innezuhalten, ging einige Schritte voraus und winkte sie dann durch ein Gestrüpp auf einen anderen Weg.

"Nun, vielleicht liegt die Ästhetik für sie ja eben in der Plünderung und der Zerstörung", sagte er. "Etwas zu erschaffen ist ein künstlerischer Akt. Warum sollte etwas zu zerstören es nicht ebenfalls sein?"

"Auch Gold und Fleisch strahlen ihren Glanz aus", erwiderte er. "Eine Ruine ist der Inbegriff von Zerfall und Vergänglichkeit. Und doch ist sie wunderschön. Es ist das Wissen darum, das sie nicht überdauern, dass sie nur jetzt hier sind, dass nur wir sie sehen, nicht diejenigen, die vor uns gelebt haben, oder diejenigen, die nach uns leben, das die Dinge erstrahlen lässt."