Kraigor ließ seinen Kopf mit einem Aufstöhnen gegen seine Hände fallen.
Elira immer.
Aber es war das Beste, sie vorher auszuschalten. Er hoffte nur, dass sie nicht entdeckt würde.

Sie erreichten das Tor und Elira reichte Kraigor die Zügel ihres Pferdes. "Sobald die beiden unten tot sind", sagte sie an Egraz gewandt, "Schaltest du die dort oben aus. Dann kommt und helft mir mit dem Tor."
Sie zog sich wieder die Kapuze über die Oben und tat das gleiche, was sie mit der ersten Wache getan hatte. Es war beängstigend wie erfolgreich sie mit diesem Vorgehen war.

Das Geräusch der umfallenden Barbaren war zumindest laut genug, dass es die anderen hören konnten.
Gemeinsam mit Egraz stemmte er sich gegen den Riegel, wobei sie aufgrund ihrer schmerzenden Schultern zunächst nur langsam Erfolg hatten. Irgendwann glitt der Riegel zurück und das Tor lag unverschlossen da.
"Jetzt aber nichts wie raus hier!"

Als das Tor offen war, pfiff Elira einmal leise und ihr Pferd, welches in der Nähe stand setzte sich in Bewegung, die anderen beiden Tiere folgten automatisch. Sie schwang sich in den Sattel, als der Rappe neben ihr stehen blieb und den Kopf schüttelte. "Ein Toter!", schallte es aus der Richtung ihrer Zelle in Barbarensprache. "Wurden wir entdeckt?", fragte Elira schockiert.

Schnell trieb Elira ihr Pferd an und drehte sich nach hinten. Eine Wache schlug Alarm, doch sie waren schon ausser Reichweite der Bögen. Dennoch trieb sie ihr Tier immer schneller an und der Hengst schien kein Problem damit zu haben, eher die Gelegenheit auszukosten so schnell und ungebremst rennen zu können.

Als er den Ruf hörte, wusste er sofort, was los war.
"Auf eine gute Reise!", sagte er noch zu Egraz und Elira, dann ritten sie in vollem Galopp los.
Er betete inständig, dass sie diesmal davonkommen würden. Wenn nicht...

Sie kamen recht weit, doch als sie gerade glaubten entkommen zu sein, erkannte Elira einen Schatten hinter ihnen, welcher sich schnell näherte. Sie sah genauer hin und wich im letzten Moment dem Pfeil aus. "EGRAZ! TAMAÏ!", rief sie nach vorne und versuchte den Wind zu übertönen. Sie zog ihre Wurfmesser, doch der Mann war zu weit weg und die Messer würden ihn nicht treffen. Aber sein Bogen hatte kein solches Problem. Elira fluchte, ein weiterer Pfeil schoss knapp an ihr vorbei und streifte ihren Oberarm. Sie war als Kind im berittenen Bogenschiessen unterrichtet worden, aber begabt war sie nicht gerade. Tamaï würde sie nicht treffen können. Sie holte zu Egraz auf, der sie nicht gehört hatte. "Tamaï ist hinter uns!", rief sie gegen den Wind an.