Als er sah, dass Tamai sie verfolgte und auf Elira schoss, lenkte er sein Pferd zur Seite und ließ es in einem weiten Bogen galoppieren, sodass er irgendwann hinter Tamai gelangen würde. Er konnte nicht auf mehrere Personen schießen und wenn er dicht genug hinter ihn kam ohne von ihm ins Visier genommen zu werden, hatte er vielleicht eine Chance.
Erst als er bereits näher an Tamai gelangt war, fiel ihm ein, dass das vielleicht eine bescheuerte Idee gewesen war.

Elira fluchte. Der Pfeil steckte in ihrem Oberarm und es tat höllisch weh, vor allem weil er durch den Muskel hindurch gedrungen aber dennoch stecken geblieben war. "Nimm die hier", fauchte Elira, sobald sie Egraz eingeholt hatte und reichte ihm zwei Pfeile, als ihre Pferde dicht aneinander galoppierten. "Die sind vergiftet, du musst ihn nicht treffen, streifen genügt! Er stirbt dann nicht aber verliert das Bewusstsein!" Sie sah was Kraigor vor hatte und verfluchte ihn innerlich. Wenn das jetzt schief ging...

Er hatte Glück. Tamai war zu sehr mit Elira und Egraz beschäftigt gewesen und so war er von hinten bis fast an ihn herangeritten. Er zog seine Wurfmesser und feuerte sie eins nach dem anderen ab, während sein Pferd langsam das von Tamai überholte. Vier Messer warf er und eines traf Tamai. Es blieb zwar nicht stecken, traf ihn aber hart an der Schulter, prallte ab und streifte seinen Hinterkopf.
Dann drehte er ab, bevor Tamai ihn abschießen konnte.
Dieses Ablenkungsmanöver hatte hoffentlich Egraz und Elira Zeit gegeben.
Während er vor Tamai floh, ritt er erneut einen Bogen, ließ das Pferd aber dabei mal nach links, mal nach rechts reiten, damit Tamai ihn nicht treffen konnte. Als Nächstes würde er den Nahkampf mit dem Säbel provozieren.

Der Pfeil schnellte von der Sehne und bohrte sich durch die Luft auf Tamaïs Herz zu rasend. Doch dieser, auch wenn er für einen Moment abgelenkt war, sah den Pfeil, hörte das Schnalzen der Sehne und wich aus. Der Pfeil aber bohrte sich tief in sein Fleisch hinein, durch seine Schulter hindurch. Tamaï spürte den stechenden Schmerz, triumphierte kurz, dass sein Gegenüber verfehlt hatte und somit bald sterben würde, bis er merkte, dass etwas nicht stimmte und er vornüber auf sein Pferd kippte, welches erschrocken weiter an den Fremden vorbei galoppierte.
Elira zügelte den Hengst sprang ab und lief zu Egraz hinüber. Sie merkte, dass es ihm nicht gut ging. "Ist deine Wunde aufgebrochen?", fragte sie schnell und griff nach den Zügeln seines Pferdes, damit dieses nicht davon lief.

Kraigor hatte die Verfolgung Tamais gerade wieder aufgenommen, als Egraz ihm einen Pfeil in die Schulter jagte. Kurz darauf sackte Tamai auf seinem Pferd zusammen. Ein vergifteter Pfeil also. Er verfolgte weiter Tamais Pferd, dass wie besessen davongallopierte mit Tamai im Sattel. Er holte nur langsam auf, vermutete aber, dass sein eigenes Pferd bald nicht mehr durchhalten würde.

"Du hast keine Chance gegen ihn", meinte Elira und pfiff ihr Pferd heran, schwang sich in den Sattel, damit sie auf gleicher Höhe war wie Egraz. "Lass mich deine Wunden sehen. Ich werde sie dir neu verbinden, dann hast du mindestens den Hauch einer Chance", sagte sie beinahe tonlos.

(oh so wie eliras pillen )