RE: Die Wilden Landen (nördlich des Tsar)
in Dreitan - das Spiel 07.08.2014 00:52von Ro Raven •

Meleth trank einige Schlucke von dem Tee - dass es Tee war, schmeckte sie erst jetzt, wo er nicht mehr ganz so heiss war - dann fragte sie: "Wo sind meine Kleider?"
Der junge Mann sagte etwas und die ganze Familie lachte.
"Was?", fragte Meleth irritiert.
"Du schöner ohne", übersetzte das Mädchen lachend. "Ich denke auch."
Meleth lief rot an vor Verlegenheit. Zu ihrer Erleichterung reichte ihr trotzdem jemand das Bündel. Sie waren ein bisschen dreckig, und sie fragte sich, wer sie aufgesammelt hatte. Sie wickelte sich zuerst das Band um die Brust, band es fest und schlüpfte dann so schnell wie möglich in die Hose.
Als sie nach dem Hemd greifen wollte, winkte die Frau ihr. "Essen!", sagte sie.
Meleth zögerte einen Moment, liess aber das Hemd vorerst liegen und setzte sich auf den Platz am Feuer, den man ihr wies, neben dem jungen Mann, der sie immer noch anlächelte. Sie fragte sich, was das ganze hier sollte. Glaubten sie etwa, sie würde den Typen jetzt heiraten oder so?
Die Frau reichte ihr eine Schüssel mit Linseneintopf und Kartoffeln und bedeutete ihr zu essen. Auch die anderen bekamen dasselbe und alle mampften glücklich. Nach einigen bissen fragte der Mann, der der Vater der Kinder zu sein schien: "Du kommst von Osten?"
"Ja", antwortete sie überrascht. "Vom Nebelsee."
Sofort gingen weitere Fragen auf sie ein. Der Vater sprach ziemlich verständlich ihre Sprache, wenn auch mit einem sehr fremden Singsang, und er und das Mädchen übersetzten, wenn die anderen Familienmitglieder etwas wissen wollten. Vor allem das Mädchen schien eine helle Freude daran zu haben, ihr auch sämtliche Witze, die die Familienmitglieder dabei unter einander rissen, zugänglich zu machen, und mehr als einmal musste Meleth lachen.
Ihre anfängliche Anspannung fiel allmählich von ihr ab. Es tat so gut, sich wieder einmal nicht verstellen zu müssen, nicht so tun zu müssen, als wäre sie ein Mann, eine Person, die sie nicht war. Als jemand einen anzüglichen Scherz machte und der junge Mann spielerisch seinen Arm um sie legte, und sie zu sich her zog, wehrte sie sich nicht, sondern spielte mit und stahl ihm frech einen Kuss von den Lippen.
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RE: Die Wilden Landen (nördlich des Tsar)
in Dreitan - das Spiel 07.08.2014 01:12von Randreyah •

Der Mann seufzte und fuhr ihrem Rücken nach, wobei Reina ihn durchstreckte und hart schluckte. Wenn sich ihr Gedächtnis nicht täuschte, dann war das da neben ihr... Sie wandte sich um und blickte auf den Klabauter hinab. Seinem breiten Grinsen konnte sie eine Bestätigung ihrer Erinnerungen entnehmen. "Isni Amlek", meinte er und strich ihr sandt über einen Arm. Sie lächelte und dachte sich "was solls, es ist eh schon alles passiert", bevor sie sich über ihn beugte und seinen Hals küsste. "Ich habe noch nie mit einem Mann geschlafen, dessen Namen ich nicht kannte", flüsterte sie in sein Ohr.
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RE: Die Wilden Landen (nördlich des Tsar)
in Dreitan - das Spiel 07.08.2014 01:31von Ro Raven •

"Es gibt für alles ein erstes Mal", flüsterte er lachend zurück und fuhr sacht über ihre Haut.
Nach einer Weile meinte er: "Falls du deine Kleider suchst, sie liegen am Boden neben den Fellen. Aber falls du nicht sofort wegspringen willst, hätte ich nichts dagegen, wenn du noch etwas bleibst."
Er grinste sie an.
Gerade als Meleth begann, sich richtig wohl zu fühlen, hörte sie, wie jemand hinter ihr ächzte. Überrascht drehte sie sich um, weil sie nicht gesehen hatte, dass da noch jemand war - und erstarrte, als sie Ismir sah. Er sass auf einem Bett, umgeben von den Fellen, die ihn fast ganz zugedeckt hatten, an ihn geschmiegt eine junge Frau, die nun verschlafen den Kopf hob.
Panisch presste Meleth die Hände vor die Brust, aber sie wusste, dass es zu spät war. Er hatte es gesehen. Er schien einige Momente zu brauchen, um ihren geschockten Blick zu verstehen. "Keine Angst, Meleth", sagte er dann und hob beschwichtigend die Hand. "Ich werde es ihnen nicht sagen."
Die Frau neben ihm richtete sich auf, strich sich die Haare aus der Stirn und fragte ihn etwas. Sie war blond, was bei Barbaren ziemlich ungewöhnlich war. Er gab ihr in barbarisch eine Antwort, strich ihr über die Wangen und sie legte sich wieder hin.
Meleth sah weg, als er aufstand und seine Kleider, die neben dem Fellhaufen lagen, zusammensuchte, um sich anzuziehen, und wagte erst wieder aufzublicken, als er sich zu ihnen ans Feuer gesetzt hatte. Wenig später folgte die blonde Frau und alle rückten etwas zusammen, um Platz zu machen.
Meleth war noch immer starr vor Schreck und ihr Hirn versuchte verzweifelt eine Lösung zu suchen, bis Ismir sie ansah. "Ich werde es ihnen nicht sagen", versprach er ihr. "Ich schwöre es dir, bei meinem Namen, meinem Gott und meiner Ehre. Und ich werde dir auch nichts zuleide tun."
Darauf entspannte sie sich wieder etwas, und die freundliche Offenheit der Barbarenfamilie, bei der sie nun endgültig den Überblick verloren hatte, wer wessen Kind oder Geschwister war, liess die Angst von ihr fallen, auch wenn sie immer wieder unsicher zu Ismir hinüber blickte.
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RE: Die Wilden Landen (nördlich des Tsar)
in Dreitan - das Spiel 07.08.2014 01:36von Randreyah •

Sie zog seinen Mantel enger um die Schultern und setzte sich seinen Hut auf den Kopf, bevor sie sich wieder neben ihn legte. "Es sind eh alle nackt", grinste sie zurück. "Das ist es, was ich an den Barbaren so liebe...sie verstecken nichts voreinander und teilen alles...mit den Leuten aus ihrem Fort." Reina machte es sich bequem und fuhr einer Narbe nach, die sich grau auf der sonst kohlenschwarzen Haut abzeichnete. "Wie ist dein Name Captain?", fragte sie.
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RE: Die Wilden Landen (nördlich des Tsar)
in Dreitan - das Spiel 07.08.2014 01:57von Randreyah •

"Gut dann", sie drehte seinen Kopf mit dem Finger zur Seite, damit er ihr in die Augen sah, "nennst du mich ab jetzt 'meine Königin', Klabauter", grinste sie breit und legte ihm schnell einen Finger auf die Lippen, damit er schwieg, "Sicher doch, auf deinem Schiff bin ich dein erster Maat und ich befolge auch ganz brav deine Befehle... aber solange du mit mir schläfst - oder mich auch nur begehrst - bin ich deine Königin, sobald wir das Schiff verlassen", meinte sie und grinste kichernd, bevor sie ihn küsste.
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RE: Die Wilden Landen (nördlich des Tsar)
in Dreitan - das Spiel 07.08.2014 02:03von Ro Raven •

"Wie du willst", meinte er und erwiderte den Kuss. Er hob die Augenbrauen ein Stück und seine Augen blitzten leicht spöttisch auf. "Meine Königin."
Ismir ging irgendwann und warf dabei der blonden Frau eine Kusshand zu, was allgemeines Gelächter auslöste.
Meleth blieb noch eine Weile, aber als der junge Mann - sein Name war ihr mittlerweile wieder eingefallen, er hiess Kalirk - sie hochhob, auf seinen Schoss setzte und begann, an ihrem Hals zu knabbert, wurde es ihr zu viel der Nächstenliebe. Im sturzbetrunkenen Zustand mit jemand wildfremden zu vögeln während weiss gott wer dabei zusah (einschliesslich vermutlich seiner halben Familie), war eines, das im nüchternen Zustand zu widerholen, etwas ganz anderes.
Sanft, aber bestimmt machte sie sich von ihm los, worauf er sie ein bisschen eingeschnappt ansah und es einem Teil von ihr auch schon wieder leid tat.
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