RE: Die Wilden Landen (nördlich des Tsar)
in Dreitan - das Spiel 07.08.2014 03:46von Ro Raven •

Meleth übte weiter und versuchte dabei im Takt der Geigenmelodie zu bleiben, aber sie war einfach zu schnell. Sie ging die Abfolge so oft durch, bis sie das Gefühl hatte, den Arm nicht mehr heben zu können. Dann kletterte sie in die Wanten hinauf, hängte sich mit einem Knie im Netzgeflecht ein, liess mit den Händen los und stand einfach da, den Wind im Haar und den Blick am Horizont.
Sie dachte an den jungen Barbaren. Die Erinnerung an die Nacht begann bereits zu verblassen, als würde sie ferner mit jedem Kilometer flussabwärts, den das Schiff machte. Was zählte war nur, was vor einem lag.
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RE: Die Wilden Landen (nördlich des Tsar)
in Dreitan - das Spiel 07.08.2014 03:53von Randreyah •

Als die Sonne unter ging warfen sie den Anker aus und Reina bezog ihren Posten. Sie nutzte die Zeit sich etwas mehr mit der Mannschaft anzufreunden und versuchte sich bei der Gelegenheit auch alle Namen zu den passenden Gesichtern zu merken. Sie redeten lange, assen zusammen an Deck verstreut und als es wieder dämmerte machten sie sich zur Weiterreise bereit.
Reina blieb sitzen, wo sie war, auch wenn sie einige Stunden Schlaf gut hatte, denn sie war noch nicht müde. Die Geige lehnte neben ihr und sie drehte den Bogen des Instruments zwischen ihren Händen und wartete, dass entweder Ismir oder der Klabauter selbst hinters Steuer traten und sie weitersegelten.
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RE: Die Wilden Landen (nördlich des Tsar)
in Dreitan - das Spiel 07.08.2014 04:06von Ro Raven •

Der fünfte auf dem Fluss verlief genau wie die vorhergehenden, nur dass die Landschaft scih nun änderte. Die Grasebene im Norden blieb genau so flach, nur stieg sie nun immer höher an, wo sich der Fluss über Erdzeitalter hinweg in das Gestein gefressen hatte. Aus den sanften Böschungen entlang des breiten Bettes, in dem der Tsar hin und her mänderte, wurden steile Felswände, durchbrochen, wo Seitenbäche einmündeten.
Auf der südlichen Seite stieg die Ebene noch steiler an, begann Wellen zu schlagen, die erst zu flachen Geländeerhöhungen wurden, dann zu steilen, bewaldeten Hügeln, hinter denen man Bergspitzen erkennen konnte.
Sie segelten an einer Barbarenfestung am Flussufer vorbei, prunkvoll gebaut aus Stein, aber sie legten nicht an, denn Reina's Karte benannte sie als feindlich. Unweit der Festung strömte ein Nebenfluss in den Tsar, der einiges an Wasser mit sich führte, und nun wurden sie schneller voran getragen. Mehr Boote als an den letzten Tagen kamen ihnen entgegen. Der Klabauter blickte auf die Karte. Im Laufe des nächsten Tages mussten sie den Anfang Fischerhakens, eines Sees, der so langgezogen war, als wäre er ein Fluss, ereichen. Dort fehlte die Strömung, die sie vorwärts zog, und die Winde besonders am Anfang, wo der See zwischen hohen Felswänden eingekesselt lag, waren tückisch. Aber am Anfang des Sees war auch ein Dorf, oder eher eine kleine Stadt. Dort würden sie halt machen.
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RE: Die Wilden Landen (nördlich des Tsar)
in Dreitan - das Spiel 07.08.2014 04:18von Randreyah •

Die Stadt war eine kleine Handelsstadt, die einst aus einem Fischerdorf gewachsen war. Das merkte man an den grosszügigen Kais, dem grossen Fischmarkt und den vielen Fischerhäuschen, die sich eng an eng nahe des Ufers aneinander drängten. Die eigentliche Stadt dahinter war leicht befestigt und man merkte es der Bauweise der Häuser an, das man die Barbarenlanden bald hinter sich lassen und wieder in eine zivilisiertere, langweiligere Kultur eintauchen würde.
Sie legten im Hafen an und die Mannschaft ging von Bord, um sich die Füsse zu vertreten, zu vergnügen und die Vorräte aufzustocken. Reina blieb mit ein paar Männern zurück und genoss den warmen Tag. Bevor der Captan aber das Schiff verließ, hielt sie ihn kurz zurück. "Klabauter!", rief sie von der Reling zu ihm hinab. "Der hier muss neu gespannt werden, dafür brauche ich Pferdehaar, aber der Besitzer und ich bewachen das Schiff, könnt ihr mir Pferdehaar oder einen neuen Bogen und ein paar Ersatzsaiten mitbringen?", bat sie und winkte mit dem Geigenbogen, bevor sie auf einige Gebäude zwei Häuserreihen weiter deutete. "Dort im Gelben Kläffer arbeitet ein Instrumentebauer..."
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RE: Die Wilden Landen (nördlich des Tsar)
in Dreitan - das Spiel 07.08.2014 04:32von Randreyah •

Reina schmollte, weil sie keine Lust hatte selber Leute herum zu kommandieren, wandte sich dann aber zu den anderen um. "Wer hat Lust sich etwas dazu zu verdienen?", fragte sie und hielt den Bogen und einen Silbertaler in die Luft. Schlussendlich schickte sie Meleth mit genügend Geld für die Sachen die sie brauchte, sie hatte dem Mädchen einen Zettel mitgegeben, auf dem stand, was sie genau haben wollte, ausserdem hatte sie ihr gesagt was wie viel Wert hatte, damit der Instrumentebauer sie nicht übern Tisch zog, und einem Silbertaler als Belohnung für den Botengang los.
Sobald Meleth weg war, machte es sich Reina in der Sonne bequem und spielte mit dem Rest der Besatzung Poker.
(Grund wieso sie Meleth schickt: sie will das Mädchen beim Pokern nicht übern Tisch ziehen xD Grund wieso sie zuerst den Klabauter bat: je mehr leute zurück bleiben, desto mehr Gewinn kann sie machen xD)
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RE: Die Wilden Landen (nördlich des Tsar)
in Dreitan - das Spiel 07.08.2014 04:40von Ro Raven •

Meleth prägte sich auf dem Weg zum Instrumentenbauer die Liste und die Preise ein und steckte den Zettel dann weg. Sie feilschte so lange mit dem Mann herum, bis er ihr die Sachen ein Stück unter dem Wert, den Reina ihr genannt hatte gab und sie praktisch aus dem Laden warf, dann kaufte sie sich von einem Teil des Silbertalers von Reina an einem Strassenstand eine Zimtschnecke und knabberte sie mit Blick auf den See.
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RE: Die Wilden Landen (nördlich des Tsar)
in Dreitan - das Spiel 07.08.2014 04:45von Randreyah •

Wie sie erwartet hatte, konnte Reina die Piraten beim Pokern haushoch schlagen. Beim Würfeln gewannen sie jedoch einen Teil ihres Geldes zurück und so waren alle zufrieden. Nach einer Weile lamgweilten sie sich aber und so liess sie Reina in Gruppen abwechselnd von Bord. Sie selber lag in der Sonne und genoss die Wärme des Simmers. Es tat gut eine Weile lang zu entspannen, an nichts zu denken und noch weniger zu tun.
Die Piraten, die momentan unter ihrem Befehl standen kamen vor den anderen zurück, Meleth überreichte ihr die Geigenutensilien und Reina liess sie das Geld behalten, das sie hatte herausschlagen können.
Sie legten am Abend ab und setzten Kurs auf das andere Ende des Sees.
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RE: Die Wilden Landen (nördlich des Tsar)
in Dreitan - das Spiel 07.08.2014 12:51von Ro Raven •

Sie hatten erstaunlich guten Wind, bis sie in die Biegung des Sees kamen, dann gerieten sie in eine absolute Flaute. Als auch am Morgen noch kein Windhauch die Luft bewegte, stellte sich der Klabauter darauf ein, dass sie länger hier herumdümpeln würden. Was ihn etwas nervte, aber ein Seemann musste das Wetter nunmal nehmen, wie es kam.
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RE: Die Wilden Landen (nördlich des Tsar)
in Dreitan - das Spiel 07.08.2014 13:11von Randreyah •

Reina sah das ganze entspannter, verbrachte die Zeit würfelnd, pokernd und Meleth unterrichtend, wenn sie nicht gerade ein fröhliches Lied anstimmte und jemanden Rum holen liess. Aber als sie am zweiten Tag mit Meleth die Übungen durchging, kam ein Pirat, der glaubte, dem Mädchen mehr beibringen zu können. "Die Tricks, die du ihm zeigst, sind billige Weibsbildtricks. Ein Mann, kann doch so nicht kämpfen! Da verliert er doch!", lachte der Pirat und fasste Meleth an den Schultern. "Ach...billige Weibsbildtricks?", fragte Reina gefährlich. "Ja! Damit kann man sich doch nicht mal verteidigen, geschweige denn kämpfen!", meinte er. "Oh, dann sagst du, dass ich nicht kämpfen kann?", fragte Reina leise, aber lauernd.
"Nein, das nicht... Nur nicht so gut, wie ein Mann", grinste der Kerl und ein paar andere stimmten ihm zu.
"Oho", lachte Reina provoziert und zog den Säbel, die spitze gesenkt in Richtung des Mannes haltend. "Na dann, lasst den Knaben entscheiden, wer sich besser schlägt", meinte sie höhnisch, "ich will nicht den ersten Maat verprügeln, wer soll uns denn sonst herumkommandieren, wenn der Captain schläft?", meinte der Mann noch höhnischer. "Meleth, setz dich dort hin und sieh zu... Und du, Großmaul, zieh deinen Säbel!", befahl sie.
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