Akkaya beobachtete die beiden und wartete einige Augenblicke, bevor sie sich zu ihnen gesellte. "Er wird über den Berg kommen, keine Angst", meinte sie leise an Dreshar gewandt. "Und er wird in weniger als einem Jahr seinen Arm normal gebrauchen können." Sie überprüfte Ansirs Schulter, legte die Hand beruhigend auf Dreshars und schenkte ihm ein aufmunterndes Lächeln. "Ich lasse mir etwas einfallen, damit so etwas nicht mehr passiert. Versprochen." Damit wandte sie sich zum Gehen.

Verdash quängelte schon den ganzen Tag über und bereitete den Ammen relativ grosse Mühe, doch was das schlimmste war, war, dass er die anderen Kinder mit seiner Nervosität ansteckte und auch diese zu weinen begannen.
Als Ran den Raum betrat, in dem man ihn versorgte, fand sie eine ziemlich überforderte Quiwi vor. "Oh das tut mir leid", meinte sie an die Anwesenden Ammen gewandt, die andere Kinder zu beruhigen versuchten und nahm Quiwi Verdash ab. Dieser sah sie an und heulte weiter, bis sie ihn in den Arm nahm und weigte, wobei sie ihm ein Lied vorsummte und mit dem Finger über sein Bäuchlein strich.

Zwei Tage später sass Ran an Ansirs Bett und wartete auf Dreshar. Ansir ging es schon wieder etwas besser, auch wenn er noch müde und ausgezehrt vom Blutverlust war. Er war kurz aufgewacht und hatte gegessen, wenn auch nicht viel, aber er trank genügend und Ran erlaubte sich Honig und eine winzige Priese Salz in seinen Tee zu mischen. Sie liess die Pfleger auch das Gebräu der Dämonen zusammen mischen, dass diese nach ihren blutigen Ritualen tranken, um ihren Lebenssaft wieder aufzustocken.
Gerade als sie ihren Gedanken über Ansir und die anderen Verletzten, ihre Genesung und den weiteren Verlauf der ganzen Geschichte mit den Kriechern nach dachte, betrat Dreshar den Raum. Sie blickte auf von Ansirs sich leicht hebender Brust und blickte dem hinkenden Falken entgegen. "Er schläft", meinte sie und erhob sich, um ihm entgegen zu kommen. "Er braucht jetzt viel Ruhe... Und ich habe mir etwas überlegt und bin zu einer möglichen Lösung des Problems gekommen."

Sie zögerte. "Wir werden den Tsar umleiten und mit seiner Hilfe Tanue fluten und das Wasser auch wieder ablaufen lassen. Aus den untersten Tunneln kann ich es mit Magie heraus ziehen. Aber das ist nicht alles. Wir werden die Kriecher durch die Tunnel nach draussen jagen, wenn möglich in ein abgesperrtes Gebiet und dort werden sie ein Wall aus Pfeilen und ich empfangen. Wir werden dafür sämtliche Gänge und Luftschächte verschließen müssen. Alle, ausser die, die ins Herz führen. Es werden viele Wachen dort nötig sein, falls Kriecher ausbrechen und zurück in die Tiefen fliehen wollen. Für das Wasser werden wir einen Damm und Kanal benötigen und um die Kriecher durch einen einzigen Ausgang zu treiben müssen wir unsnüberlegen welche Schleusen geschlossen werden sollen und von wo wir das Wasser herleiten. Wir müssen auch dafür sorgeb, dass alle Kriecher sterben, das heisst, auch die, die nicht vom Wasser fliehen. Wahrscheinlich werden sie ertrinken, aber es könnte auch sein, dass sie es irgendwie schaffen sich in irgendeiner sicheren Ecke zu verstecken... Was denkst du darüber?"

"Genau genommen haben wir alle Zeit der Welt dafür und ich kann euch dabei helfen...Vielleicht nicht beim rechnen aber beim Ausheben von Kanälen und dem Anlegen von Schleusen oder was auch immer", meinte sie und schenkte ihm ein Lächeln.

"Wir müssen die Tunnel so verschliessen, dass sie nur einen Ausweg haben", überlegte sie. "Wir müssen sie durch Schranken und Barrieren wie Vieh zusammen und dann nach draussen treiben. Natürlich werden wir auch einige auf unserer Seite dann haben. Die könnten zwei Truppen an Schützen... Ah verdammt. Ich bin es mir gewohnt nicht der einzige Magier zu sein, tut mir leid..."