"Warum willst du sie mitnehmen? Sie ist noch ein Kind und ihre Magie ist so unbeherrscht wie ein Taifun. Sie muss lernen sich zu beherrschen. Gib ihr noch Zeit."

"Ich weiss, Growndrill, doch...." Er seufzte. "Ich mache mir Sorgen um sie. Das ist alles. Sie ist ungestüm, hitzköpfig und hat keinerlei Kontrolle über sich. Ich hatte gehofft, dass sie sich hier beruhigen würde."

"Nein, das werden sie wohl nicht." Narum stand für einen Moment lang stumm da und nickte schliesslich. "Gut nimm sie mit, aber pass ja gut auf sie auf. Sie ist schlimmer als ein Sack voller Flöhe."

Idril konnte nicht mehr stillhalten. Mit einem Jubelschrei sprang sie hinter der Ecke hervor, wo sie sich versteckte hatte und schlang die Arme um Narums Hüfte. "Danke, danke, danke, danke!", rief sie und sprang aufgeregt von einem Fuss auf den anderen. Der alte Zauberer lächelte auf sie hinab und strich ihr mit einer Hand über den Kopf.
"Wann wirst du endlich lernen, nicht zu lauschen he?"
Idril grinste breit und drückte ihn fest, bevor sie sich an Growndrill wandte: "Wann reisen wir ab?"

Ihr Lächeln wurde wenn möglich noch breiter. Sie hielt Narum noch ein wenig fest, bevor sie sich abwandte und zum Haus zurücklief. Ausserdem musste sie sich noch von all ihren Freunden verabschieden.

Am nächsten Morgen

Idril gähnte herzhaft und rieb sich verschlafen die Augen. Gestern war ein glücklicher und trauriger Abend zu gleich gewesen. Janis waren die Tränen gekommen, als sie erfuhr, dass Idril gehen würde. Ragnar hatte einen Arm um sie gelegt und gelächelt. Die ehemalige Priesterin Lovits hatte sich schnell wieder im Griff gehabt, doch trotzdem hatten sie beide gespürt, dass sie einander vermissen würden.
Biredh hatte ihr ein kleines Geschenk gemacht. Ein kleines Etui, dass ab und zu zu summen schien. "Öffne es wenn du dich in Schwierigkeiten befindest.", hatte er mit einem Grinsen gesagt. Sie hatte es zu ihren Flöten gesteckt und seinen Blindenstock fest in die Hand genommen.
Ein paar Stunden später stand sie zusammen mit Growndrill am Haupteingang nach Donsoha. Sie war dick eingepackt, denn in den Bergen war es noch immer bitterkalt. Sie wackelte ungeduldig mit den Zehen in ihren mit Fell gefütterten Stiefeln und blickte zur Stadt. "Wann kommt sie?", fragte sie und schulterte ihren Rucksack. Biredhs Blindenstock hielt sie in den behandschuhten Fingern.

''Immer.'', erwiderte sie fröhlich.