Schliesslich, nach einer zeitlos wirkenden Spanne, beendete der Klabauter den Tanz. Er küsste die Nixe und liess sie dann los. Sie liess sich zur Reling treiben, von wo sie ihm noch eine Kusshand zuwarf, dann sprang sie ins Wasser und die anderen folgten ihr. Eine Weile lang hörte man noch ihren Gesang durch den Nebel, der immer leiser und ferner wurde, dann verstummte auch er, und die Schiffe lagen wieder still da im Mondlicht.
"Was haben sie mit Knepo gemacht?", fragte Meleth leise Ismir.
"Ich weiss es nicht", antwortete Ismir genauso flüsternd. "Manche sagen, sie jagen nur, um zu essen. Aber es gibt Geschichten, wonach manche, die verschwinden, wieder auftauchen. Aber dass sie dann anders sind."

Meleth öffnete die Klappe zum Unterdeck, die sie verriegelt hatten, stieg hinunter und öffnete die Tür zum Laderaum. "Josh?"
Eine verschlafene Antwort kam, gefolgt von einem Knall, als er offenbar aus der Hängematte gefallen war beim Versuch aufzustehen.
"Komm, es gibt was zu putzen!"
Er schaute ein bisschen blöde, als er die Schuppen auf dem Deck sah, war aber zu müde um fragen zu stellen, und sie fingen zu zweit an zu schrubben, bis der Klabauter, der ans Steuerrad zurückgekehrt war, meinte, es sei sauber genug für den Moment.

Er schwieg einige Augenblicke lang und stopfte währenddessen seine Pfeife. "Zu einem Teil, weil ich einmal Sex mit einer von ihnen hatte", antwortete er. "Es scheint den Zauber ein Stück weit gebrochen zu haben. Zum anderen..." Er zündete die Pfeife an. "Was sie anrühren mit ihrem Gesang, ist eine Sehnsucht des Herzens. Ich habe kein Herz."

Er schwieg eine Weile lang. "Weil es mir einst herausgerissen und den Fischen verfüttert wurde", antwortete er schliesslich mit der Pfeife im Mundwinkel. "Aber das war, bevor du überhaupt geboren wurdest."

"Die Namen würden dir nichts nützen", antwortete er und blickte dem Rauch nach, der durch die praktisch windstille Nacht zum Himmel hinauf stieg. "Sie sind längst tot."