RE: Westküste und Weissgischtmeer
in Dreitan - das Spiel 22.11.2014 00:11von Ro Raven •

"Hey", sagte Meleth leicht verschlafen, und stolperte, als das Schiff sich plötzlich von vorne nach hinten neigte. "Was machst denn du hier."
Die Wolkenbank kam ständig näher, und mittlerweile konnten sie die Regenschleier darunter erkennen. Der Klabauter band seinen Dreispitz am Kinn fest, schloss seinen Mantel und schlug den Kragen hoch.
If you're going through hell, keep going.

RE: Westküste und Weissgischtmeer
in Dreitan - das Spiel 22.11.2014 00:15von Randreyah •

Kurz darauf rauschte und prasselte das Wasser auf das Deck. Es floss in dicken Fäden aus den Wolken hinab, so als würde der Himmel versuchen, ein mit dem Meer zu werden.
Zanenza beobachtete sie eine Weile, wie sie schwankte und hielt sie dann an der Schulter fest. Sie selber hatte kein wirkliches Problem mit dem Wellengang. "Ich bleib hier bei euch für ein paar Tage", strahlte sie.
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RE: Westküste und Weissgischtmeer
in Dreitan - das Spiel 22.11.2014 00:17von Ro Raven •

"Super", meinte Meleth und fragte sich, ob sie sich jetzt anstrengen sollte, und wirklich wach werden, oder lieber zurück in ihre Hängematte kriechen. Vermutlich bekam sie wieder Nachtschicht... Ach, verdammt, sie war einfach müde. "Hey, ich penn dann mal weiter, ok?", meinte sie, und kletterte zurück in ihre Hängematte.
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RE: Westküste und Weissgischtmeer
in Dreitan - das Spiel 22.11.2014 00:24von Randreyah •

"Schlaf gut", meinte Zanenza und setzte sich auf eine nahe Truhe. Unruhig und neugierig sah sie sich im Raum um, aber bevor sie aufstehen konnte, um sich mit den dreien zu unterhalten, die in einer Ecke würfelten, kam Reina hinabgewankt. Sie fragte den Schiffsarzt, ob er seine Hängematte bis zum Abend brauchte, er meinte nicht und liess sie, auf ihre nächste Frage und Bitte hin, darin schlafen.
So war es auch nicht viel bequemer, denn das Schwanken war ja nicht weg, aber mindestens hatte Reina nicht mehr das Gefühl, sich bald den Kopf anzuschlagen oder aus dem Bett zu kullern. Einige Sekunden später schlief sie tatsächlich ein.
Zanenza blieb noch drei Sekunden sitzen, dann fragte sie, ob sie mitwürfeln konnte und setzte sich zu den drei Piraten, die zusammenrutschten, um ihr Platz zu machen.
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RE: Westküste und Weissgischtmeer
in Dreitan - das Spiel 22.11.2014 00:29von Ro Raven •

Der Regen wurde immer stärker und von der Nachtbringer war schon bald nichts mehr zu sehen. Das Schiff tanzte auf den Wellen auf und ab und pflügte das Wasser schnell, aber der Klabauter wusste, dass das erst der Rand des Sturms war. Er liess die Abgänge zum Unterdeck abdichten und befahl, noch ein Segel zu setzen. Wenn sie die Winde richtig ritten, dann konnten sie gut Zeit wettmachen auf dieser Strecke, aber das bedeutete, dass sie ohne Angst und ohne Zögern fahren mussten. Er hoffte, dass Wezkon lange genug von ihm gelernt hatte, um das zu tun, und dass er sein Schiff richtig einschätzte.
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RE: Westküste und Weissgischtmeer
in Dreitan - das Spiel 22.11.2014 00:39von Randreyah •

Wezkon hatte kein Problem mit dem Sturm, es war nicht der erste, mit dem er tanzte. Dem Klabauter war er, so wie der Alte* es auch hoffte, ein aufmerksamer Schüler gewesen und so hatten sie bald wieder die Sturmsänger eingeholt, sprangen und flogen einige Meter hinter ihr versetzt über die Wellen und Wezkon kicherte beim Gedanken vielleicht ein kleines Wettrennen zu riskieren - was er nicht tat, ansonsten hätte ihn sein Steuermann gemeuchelt.
*auch wenn Wezkon nicht viel jünger war...
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RE: Westküste und Weissgischtmeer
in Dreitan - das Spiel 22.11.2014 01:02von Ro Raven •

Der Sturm wurde immer heftiger und der Klabauter achtete darauf, Abstand zu Wezkon zu wahren, denn er wollte nicht riskieren, dass sie wegen einer plötzlichen Böe zusammenstiessen. Regen und Gischt peitschten über das Deck und diejenigen der Mannschaft, die arbeiteten, waren bald bis auf die Knochen durchnässt. Der Klabauter brüllte jenen, die es nicht bereits getan hatten, sich anzubinden, wenn sie für eine Arbeit beide Hände brauchten, dann tauchte der Bugspriet auch schon in eine Welle ein.
Der Sturm war nicht viel schlimmer als jener, durch den sie mit dem kleinen Schiff gefahren waren. Das schlimme war, dass er nicht aufhörte. Er schien nur immer stärker zu werden. Nach einigen Stunden wechselte der Klabauter die Deckhands aus, damit sie sich ausruhen konnten, und später nochmals. Er selbst hatte sich am Steuer festgebunden und hielt es mit eisernem Griff.
Der Übergang von Tag zu Nacht kennzeichnete sich im Wesentlichen dadurch, dass die Lichtverhältnisse von dunkel zu schwarz wechselten und der Klabauter stand noch drei Stunden im Regen, bis er nach Reina schickte.
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RE: Westküste und Weissgischtmeer
in Dreitan - das Spiel 22.11.2014 01:06von Randreyah •

Als sie eingehüllt im langen Mantel das Steuer übernahm, wütete der Sturm noch weiter. Sie band sich fest und übernahm das Rad welches ihr zuerst fast aus den Fingern gerutscht wäre, aber ihr Griff war unerbittlich.
"Gute Nacht, Captain", grüsste und verabschiedete sie sich.
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RE: Westküste und Weissgischtmeer
in Dreitan - das Spiel 22.11.2014 01:53von Ro Raven •

Der Klabauter ging hinunter in seine Kajüte, hängte den triefenden Mantel auf und setzte sich an den Tisch, um das Logbuch nachzuführen. Es hatte keinen Sinn, es jetzt Reina zu übergeben, bei dem Wetter konnte sie ohnehin nichts eintragen. Und wenn sie den westlichen Rand des Hexenkessels erreichten, würde er so oder so die Breite bestimmen müssen, und dann wusste er, wo sie waren. Ungefähr zumindest.
Als er fertig war, lehnte er sich zurück und griff nach den Brötchen, die ihm der Smutje raufgestellt hatte. Kauend blickte er zum Bücherregal an der Steuerbordwand, das noch so leer war. Er hatte damals nicht viel mitnehmen können, und diese verdammten Habaschen hatten, wenn sie nicht einmal fähig waren, auf ein Schiff acht zu geben, natürlich noch weniger für Literatur übrig gehabt. Vielleicht würde er sie ein bisschen etwas darüber leeren. Aufgepiesst durch dichterische Verse verenden, was für ein Tod. Oh, sie würden sterben, allesamt, und er wollte sie leiden sehen... auch wenn er genau wusste, dass es nichts nützte. Der einzige logische Sinn dafür, Rache zu üben war der, andere davon abzuhalten, so etwas noch einmal zu tun. Ansonsten... man konnte jemanden, so sehr man ihn dabei auch leiden liess, im Endeffekt nicht mehr als umbringen. Und weder belehrte ihn das und liess ihn einen besseren Mensch werden - ausser man betrachtete tote Menschen generell als bessere Menschen - noch machte es ungeschehen, was er getan hatte. Es war alles so furchtbar sinnlos...
Er seufzte, ass sein Brötchen fertig und trank einen tiefen Zug von seiner Flasche, bevor er sich auszog und ins Bett legte. Das Schiff schaukelte wie eine grosse Wiege. Er blickte noch eine Weile an die Decke, schob dann die Blende der Lampe herunter und schlief bald ein.
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RE: Westküste und Weissgischtmeer
in Dreitan - das Spiel 22.11.2014 06:55von Randreyah •

Der Regen peitschte ihr um die Ohren und Reina merkte nicht, wie die Stunden vergingen. Die See war schön und die Tiefen, die sich vor ihr türmten und beugten, schienen sich wie raufende Tiere um die Vormacht dieser unwirklichen Welt zu streiten.
Irgendwann, kurz nach dem Morgengrauen, war der Sturm vorbei und sie schickte die Mannschaft unter Deck, die noch im Sturm gearbeitet hatte, sich auszuruhen. Die anderen konnten wieder übernehmen.
Sie selber band das Steuer fest, ging hinunter, klopfte an die Tür des Klabauters und ging sich schnell umziehen, wobei sie fast gleichzeitig wie er wieder neben dem Steuer stand. Sie fasste ihm zusammen, was in der Nacht geschehen war, wobei sich nicht viel ereignet hatte und verbrachte noch etzwas Zeit pfeifeschmauchend auf Achter, bevor sie nach unten schlafen ging.
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