"Ja. Ich hatte keine Wahl, Captain. Hätte ich es nicht getan, wären die Mannschaft und ich jetzt tot", erwiderte sie.

"Ich muss mal. Entschuldige mich bitte", meinte Reina an Wezkon gewandt, als der Klabauter sich anderem zu wandte. Sie war über das Kompliment recht überrascht. Hätte nicht mit gerechnet.
Wezkon grinste breit. "Na dann", meinte er, sie lächelte und wollte wieder nach unten, hielt inne, verneigte sich vor ihm und bedankte sich für die Rettung. Dann eilte sie davon, um sich nicht in die Hosen zu machen.
Einige Minuten später sass sie oben neben dem Steuer, dehnte und massierte sich die noch schmerzenden Schultern. Sie war froh wieder frei zu sein.
Nun jetzt hatten sie noch einen Verbündeten und vier Schiffe mehr. Der Klabauter machte schnell Fortschritte. Sie fragte sich, was in den nächsten beiden Tagen passieren würde, bevor Ariak wieder kam, um sie zu Moner zu führen.

Die letzten beiden Tage verliefen ereignislos und am letzten Tag, bevor Ariak die nächste Aufgabe ankündigte, gingen sie an Land.
Reina nutzte die Gelegenheit und suchte sich am Bach, welcher irgendwo im Wald entsprang, eine tiefe Stelle, an der sie sich waschen konnte. Sie konnte sich immer noch nicht daran gewöhnen über längere Zeit kein Bad genießen zu können oder schlicht zu wenig Wassrr zur Verfügung zu haben, um sich zu waschen - Salzwasser war einfach unpraktisch.
Nachdem sie ihr Bad beendet hatte, hörte sie etwas hinter sich im Gebüsch rascheln. Sie brauchte nicht lange zu überlegen, um wen es sich dabei handeln musste. Sie war wieder angezogen, trug die nassen Kleider - die sie ebenfalls gewaschen hatte - in einer Hand und zog mit der anderen einen Dolch. "Lianste aldaros", grüßte sie und wandte sich um. Tatsächlich stand Ranista hinter ihr. "An deiner Stelle, würde ich jetzt das weite suchen. Ich habe nichts gegen dich, auch wenn du mich hast lange an Ketten baumeln lassen."

Reina lachte. "Du weisst, dass er dich umbringen würde, sobald er dich sieht. Ariak wird bald hier sein. Wenn du Glück hast, erwischst du ihn, bevor er uns erreicht und vielleicht nimmt er dich mit."

"Das weiss ich nicht", erwiderte sie, "Und ich kann dir nicht helfen, tut mir leid, aber davon habe ich nichts, ausser dass ich meinen Hals riskiere. Und ich mag meinen Hals lieber, als dein süßes Lächeln."