#141

RE: Westküste und Weissgischtmeer

in Dreitan - das Spiel 12.08.2014 01:15
von Randreyah | 11.751 Beiträge

Sie hatte schon vorgehabt, die Seefesten alle an Deck zu beordern, doch es war ihr noch nciht gelungen, also übergab sie dem Klabauter das Logbuch, holte es nach, folgte dem Befehl und brüllte gegen den Wind die Leute unter Deck, die oben nichts verloren hatten, liess sie die anderen hoch beordern und zog sich dann selber unter Deck zurück, als sie sicher war, dass die Mannschaft richtig unterteilt war.
Einige Male wäre sie fast ausgerutscht oder umgekippt, wenn die Seile nicht gewesen wären. Der Wind peitschte sowohl Regenwasser, als auch das salzige Meerwasser in die Höhe respektive Tiefe...besser gesagt in alle Richtungen, sodass man noch weniger sah. Die Kleider klebten ihr am Leib und sie fühlte sich bis auf die Knochen durchnässt, als sie nachsah, ob alles an Ladung immer noch gesichert war.
Bald darauf, als sie gerade im Begriff war sich umzuziehen, rief einer: "Wir ham n Leck!"
"Dann flickt es verdammt!", brüllte sie zurück, gerade das Mieder abgelegt. "Der Zimmermann is oben, Maat!", brüllte jemand anderes.
"Kanns niemand hier unten stopfen?"
"Nein!"
Sie brummte. "Schafft das Wasser raus, bis der Zimmermann hier is!", befahl sie und ging nach oben, ein Seil um den Bauch, zum Klabauter.
"Captain, wir haben ein Leck! Der Zimmermann is iwo hier!", rief sie gegen den Sturm an, als sie beim Klabauter stand.


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#142

RE: Westküste und Weissgischtmeer

in Dreitan - das Spiel 13.08.2014 01:32
von Ro Raven | 10.532 Beiträge

"Simarian, Leck! Runter!", brüllte der Klabauter gegen den Sturm an quer über das Deck, bevor er sich wieder Reina zuwandte. "Wie gross ist das Leck?"


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#143

RE: Westküste und Weissgischtmeer

in Dreitan - das Spiel 13.08.2014 01:38
von Randreyah | 11.751 Beiträge

"Nicht sehr gross, aber wenn es so weiter geht mit dem Sturm, könnte es größer werden oder weitere könnten entstehen. Das Schiff hält so viel Druck nicht aus...", meinte sie.


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#144

RE: Westküste und Weissgischtmeer

in Dreitan - das Spiel 13.08.2014 01:42
von Ro Raven | 10.532 Beiträge

"Und jetzt?", grinste der Klabauter. "Willst du den Sturm auspusten?"
Er wurde sofort wieder ernst. "Schick mir Meleth rauf für Simarian. Und dann mach die Luke dicht, sonst brauchen wir uns bald keine Sorgen um Lecks mehr machen."
Tatsächlich schwappte in diesem Moment eine Welle über das Deck und nur durch Glück erreichte nur ihre Spitze den Abgang zum Schiffsbauch. Trotzdem plätscherten wohl ein paar Liter hinunter.


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#145

RE: Westküste und Weissgischtmeer

in Dreitan - das Spiel 13.08.2014 01:46
von Randreyah | 11.751 Beiträge

"Aye. Soll ich unten bleiben oder rauf kommen?", fragte sie noch.


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#146

RE: Westküste und Weissgischtmeer

in Dreitan - das Spiel 13.08.2014 01:48
von Ro Raven | 10.532 Beiträge

"Bleib unten", befahl er. "Und beeil dich, verdammt!"


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#147

RE: Westküste und Weissgischtmeer

in Dreitan - das Spiel 13.08.2014 01:53
von Randreyah | 11.751 Beiträge

Sie grinste in sich hinein und tat, was er sagte. "Meleth, rauf aufs Deck, Simarians Stelle übernehmen!", befahl sie, sobald sie unten war. Das Mädchen schien nicht begeistert, aber Reina war das egal, als sie sie hinauf scheuchte. "Luken dicht machen!", befahl sie zwei weiteren Männern zu tun. Als alles getan war, zog sie sich um und wartete, dass der Zimmermann ihr gute Neuigkeiten brachte


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#148

RE: Westküste und Weissgischtmeer

in Dreitan - das Spiel 13.08.2014 02:32
von Ro Raven | 10.532 Beiträge

"Klüver und Vorbram reffen!", brüllte der Klabauter, als er wieder genügend Mann an Deck hatte.
Meleth war mittlerweile über das Deck nach vorne gelaufen, sich mit beiden Händen an den Sturmleinen festhaltend. Auf Serug's Anweisung hin band sie sich mit dem Seil um ihren Bauch an einer Öse am Mast fest, dann lösten sie die Fallseile des Innenklüvers, liessen dasjenige, das ihn oben hielt locker, und zogen am anderen. Der Wind fuhr so heftig in das Segeltuch, dass sie sich beide hineinhängen mussten, um es hinunter zu bringen, während Alek und Marres hinaus auf den Bugspriet hinaus kletterten.
Die nächste Welle rollte unter das Schiff und für einen Moment verlor Meleth das Gleichgewicht und wäre beinahe hingefallen, dann sackten sie wieder ab, hinunter ins nächste Wellental und Bug voran in den nächsten Berg. Meleth sah, wie der Bugsprieg eintauchte und das Wasser über den beiden Piraten zusammenschlug, dann schwappte das Wasser auf das Vordeck und stand ihr für einige Augenblicke bis zu den Knien, bevor es durch die Speigatten abfloss. Ihr blieb das Herz für einige ewig scheinende Sekunden stehen, bis der Bugspriet wieder auftauchte und sie Alek und Marres hustend und spuckend im Netz festgeklammert sah.
Sie sprangen sofort auf, um das heruntergeholte Segel mit dem Riemen am Spriet festzumachen, bevor die nächste Welle kam, während Serug und Meleth die Taue wieder festbanden und jene für den Aussenklüver lösten. Einige weitere Wellen hatten sie auch jenen eingeholt und die beiden unfreiwilligen Wasserratten kehrten zurück an Deck, worauf Marres sich fallen liess und schwor, dass er das nie, nie wieder tun würde. Promt schwappte eine Weitere Welle über Deck und begrub ihn unter sich. Fluchend rappelte er sich auf.
Mirko und Ismir hatten derweil in einer schwankenden Höhe, von der Meleth schon beim hinaufsehen mulmig wurde, den Vorbram an der Rah festgebunden, und der Klabauter liess sie gleich mit der Grossbram weitermachen, während die übrigen alle anderen Segel zu trimmen hatten, bis sie straff waren.
Immer wieder schwappte Wasser übers Deck und Meleth ahnte, dass sie mehr als einmal über Bord gefallen wäre, hätte sie sich nicht festgebunden.
Der Klabauter stand am Steuer, das Rad fest umklammert, um dem Willen des Sturms nicht nachzugeben. Sie segelten immer noch und zwar dahin, wo er wollte, auch wenn sie vermutlich etwas abgetrieben wurden. Noch waren die Winde nicht so heftig, dass die Masten die Segel nicht mehr würden halten können, und auch wenn Reina sich Sorgen machte: dieses Schiffchen hielt noch einiges mehr aus, auch wenn es ächzte und knarrte unter der Wucht von Wind und Wasser. Er wünschte sich an Deck seiner Sturmsänger. Ihr hätte dieses Unwetter überhaupt nichts ausgemacht. Sie hätte gelacht und auf den Böen geritten, als wäre jeder schwächere Wind ohnehin nur ein Streicheln.


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#149

RE: Westküste und Weissgischtmeer

in Dreitan - das Spiel 13.08.2014 12:09
von Randreyah | 11.751 Beiträge

Das Schiff knarrte und stöhnte, die Wellen brüllten und fauchten und die Stimmung unter Deck war gedrückt. Viele waren nervös. Einige tranken und rauchten und Reina verbot letzteres, da es langsam stickig im kleinen Raum wurde. Einige lagen in ihren Matten, anderen war schlecht und sie hingen üver Eimern gebückt hie und da. Der Zimmermann stopfte das Leck zu ende. Mindestens etwas, dass gut war.
Reina war nervös und angespannt. Zwei, drei Matrosen hatten schon Streit gesucht und sie hatte Vermittler spielen müssen, damit sie sich nicht gegenseitig die Köpfe einschlugen. Langsam ging ihr der Kindergarten auf die Nerven und verursachte ihr Kopfschmerzen.


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#150

RE: Westküste und Weissgischtmeer

in Dreitan - das Spiel 13.08.2014 12:29
von Ro Raven | 10.532 Beiträge

Der Sturm dauerte an, als wären die Elemente gewillt, so lange zu wüten, bis sie das kleine Bott zermalmt hatten, um es für seinen Wagemut zu bestrafen. Der Klabauter liess weitere Segel einholen und drehte das Stundenglas um, ein ums andere mal. Er zählte, aber dazu, Logbuch zu führen, kam er nicht. Auch so wusste er, dass sie nach Süden abgetrieben wurden, und dass ihm bald nichts mehr anderes übrig blieb, als den Kurs zu ändern, wollte er verhindern, dass sie kenterten.
Es regnete noch immer und Gischt und Wellen peitschten über das Deck. Meleth war längst nass bis auf die Knochen und sie frohr, obwohl es dauernd etwas zu tun gab. Plötzlich ertönte ein Knall und als sie herumfuhr, sah sie wie eine der Fockschoten* durch die Luft peitschte. Sie traf Serug am Kopf und er ging sofort zu Boden, während das Segel begann, unkontrolliert im Wind hin und her zu schlagen.
"Fock einholen!", befahl der Captain. Meleth nahm an, dass er, wenn der Sturm vorbei war, fürchterlich heiser sein musste. Es war ein Wunder, dass man ihn überhaupt hörte, gegen das Heulen des Windes an.
Sie hangelten sich nach vorne und zogen alle gemeinsam an den Seilen der Fock, die sich gebärdete, wie ein wildgewordenes Pferd, und versuchten dabei, der immer noch hin und her schlagenden Schote zu entgehen. Während Alek und Marres hinauf und in die Rahe hinaus kletterten, um sie festzubinden, beugte Ismir sich über Serug. Er tastete nach seinem Hals, wartete einige Augenblicke, und hob ihn auf, als wäre er ein Kind, bevor er mit ihm zur Deckluke wankte.
Reina öffnete sie, als er dagegen hämmerte, und er reichte ihr Serug nach unten. "Schick jemand anderen rauf oder komm selbst!", sagte er.

*ein Seil


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