Naja verdrehte die Augen. Toll ein friede-freude-eierkuchiges Wiedersehen, dabei hatte sie mit etwas spannenderem gerechnet. Und schonwieder hiess es Drache dies, Drache das. Am liebsten hätte sie gekotzt vor lauter Süssholz... Sie brachte den Gedanken nicht zu ende, da sie jemand auf die Füsse hob. Es war Narum. Sie warf ihm einen wütenden Blick zu, doch er lächelte sie nur an. Auf eine Weise, die ihr kalte Schauder über den Rücken laufen liess. Sie konnte dieses Lächeln nicht zuordnen, war es eher freundlicher oder tödlicher Natur?

"Seid ihr auch dem Ruf gefolgt?", fragte Ran. Sie probierte alleine zu stehen und tatsächlich gelang es ihr. Sie war nicht mehr so zittrig wie vorhin.

Der Schwarzmagier war von seinem Aussichtspunkt herabgeklettert, weg vom Ort des Geschehens, wo sich ohnehin nichtmehr viel regte. Der Auftrag war ausgeführt, er sollte zusehen, dass er davonkam. Oder sollte er die Überlebenden, ein paar Kilometer weiter ausspionieren, die er geortet hatte? Einerseits ging es hier nur darum viele Magier zu töten und damit war alles geglückt, andererseits...jeder Überlebende war ein Zeuge und konnte dazu beitragen, dass sie schneller entdeckt wurden, was wiederum sehr gefährlich war. Sein Meister wäre stolz auf ihn, könnte er mehr erzählen. Und falls er entdeckt würde, würde er ohnehin sterben. Er fürchtete den Tod nicht, er sehnte sich regelrecht danach. Also wieso nicht? Er kehrte um und eilte auf eine Klippe zu. Dann sprang er. Im Fall breitete er seine Krähenschwingen aus und flog, einer riesigen Krähe gleich, in die Richtung, in der er die Gruppe geortet hatte. Deshalb war er der Spion der Schwarzmagier, wie Zarkun der Spion Hexathars war. Sie hatten die Magie, die auf Zarkun angewendet worden war, gestohlen, als damals Kentrogal Akyris verlassen hatte. Aber die Nebenwirkungen waren ihnen nicht bewusst gewesen. Deshal hatten nur wenige der Schwarzmagier die Krähenschwingen.
Kurz bevor er ankam, änderte er seinen Kurs, damit ihn keiner entdeckte und ging zu Fuß weiter. Nicht lange danach hörte er verschiedene Stimmen. Er versteckte sich mit seinen Tarnzaubern zwischen einem Felsbrocken und einem Baum, hinter etwas Gebüsch und sah die Gestalten. Nicht alle konnte er erkennen, aber da war eine Menschenfrau, ein merkwürdiger Mensch mit silbernen Haaren, zwei...waren es Elfen? Er war sich nicht sicher. Und noch ein paar weitere Gestalten.
Er lauschte dem Gespräch. Die Menschenfrau fragte gerade etwas, sichtlich schockiert und eine der anderen Gestalten redete ebenfalls. Er konnte nur ein paar Wortfetzen des Dialoges verstehen.

"Ja!", erwiderte Isilya und fügte mit dem Daumen auf Armelion deutend hinzu, "Der da hat leider nichts mitbekommen weil er gerade auf der Streckbank lag."
"Halt die Klappe! Das was dort unten geschehen ist geht die nichts an.", knurrte er. Sie zuckte mit den Schultern, schwieg aber. Der Elf wandte sich wieder Ro zu, "Lor und Nesh haben mir dies gesagt. Sie waren die einzigen Überlebenden, abgesehen von euch." Er begriff ihre Reaktion nicht. War ihr etwa nicht wohl? Wahrscheinlich hatte sie etwas von der Explosion abbekommen. Da sie aber stehen konnte, konnte es nicht weiter schlimm sein.

Er konnte ein paar Namen heraushören. "Lor und Nesh haben mir dies gesagt."
Er lauschte angestrengter. Scheinbar kannten sich die Anwesenden alle. Eine Gruppe von Magiern, die eine solche Explosion überleben konnten und sich kannten...das war beunruhigend. Er würde sich das weitere Gespräch merken, jedenfalls alles, was er aufschnappen konnte. Und vor allem Namen.

"Auf der Streckbank?", fragte Ran die Elfe leicht ungläubig. Naja schnaubte amüsiert und murmelte etwas, von wegen da wäre sie gerne dabei gewesen, doch verstummte, als sowohl Ran und Growndrill ihr einen warnenden Seitenblick zuwarfen. "Wart ihr bei der Explosion vorhin anwesend? wisst ihr, wer sie ausgelöst hat?", fragte Ran die Elfe weiter. Ro schien erschlagen, von der Tatsache, dass Nesh noch lebte. Also konnte man sie wahrscheinlich im Moment nicht wirklich gebrauchen.
Narum sah alldem nur schweigend zu und fragte sich wo Aries blieb. Der Drache war sicherlich mit Ran gekommen und hatte sich in der Nähe versteckt.
Growndrill sah sich um. Etwas hatte seine Aufmerksamkeit erregt. Es war ein Gefühl von Augen, die auf ihm ruhten. Ein unangenehmes Gefühl.

"Die Antwort auf beide Fragen ist ja. Irgendein Typ hat eine Steintafel hochgehoben und ein Wort ausgesprochen, dass ich nicht verstand. Ihn hat es auch erwischt, soweit ich es beurteilen kann. Ich habe einen rauchenden Zeh an der Stelle gefunden wo er gestanden hatte. Vielleicht gehörte der ihm. Aber wer dieses Attentat veranlasst hat weiss ich nicht. Hast du eine Ahnung wer das gewesen sein konnte?", fragte sie dann neugierig.

Ran schüttelte den Kopf. "Wahrscheinlich irgendwelche Fanatiker", murmelte sie.
"Ich glaube dort hinten versteckt sich jemand, aber ich bin mir nicht ganz sicher", meinte Growndrill leise und sah zur Stelle rüber, wo er einen Magier vermutete. "Wieso sollte dort jemand sein?", fragte Naja spöttisch. "Du wirst langsam paranoid."
Growndrill sah sie nur warnend an und sie verdrehte die Augen. "Ich kann ihn riechen", sagte er dann an Ran gewandt.
"Wenn wirklich jemand dort ist, sollten wir ihn bitten, sich zu zeigen", mischte sich nun Narum ein. "Wer weiss, vielleicht ist er verletzt oder hat Informationen über den Anschlag."

"Wer war dafür verantwortlich? Zúan? Oder irgendwelche Magier der Armee?" fragte das Wesen. Es hatte sich in den Schatten im hinteren Teil der kleinen Höhle zurückgezogen. Hier war es trockener, und vor allem konnte es sich im ihm umgebenden Schatten auflösen.
"Wahrscheinlich. Entweder, sie haben denjenigen getötet, der den Ruf ursprünglich ausgesandt hat, oder, sie waren es selbst, um so alle potenziellen feindlichen Magier auszuschalten. Aber ich wusste nicht, dass so ein mächtiger Magier unter ihnen ist", antwortete Thal'kan Kjahvor. Jedenfalls hoffte das Wesen, dass dieser Mann Thal'kan Kjahvor war, schließlich hatte sich dessen Aussehen und Stimme grundlegend verändert.
"Typisch Magier, sie schaffen es nicht, untereinander Frieden zu schließen. Aber sie wären wohl sowieso kein verlässlicher Verbündeter gewesen." Das Wesen sammelte seine Substanz zusammen und trat aus dem Schatten heraus. "Wir gehen zurück nach Kor. Bald wird dort ein Anschlag auf Zúan stattfinden, und ohne mich werden die das ohnehin nicht hinkriegen."
Der Kan hatte auf dem Boden gesessen und erhob sich schwerfällig in seiner Gestalt als Steinmensch, dann verließen sie die Höhle. Sie lag am Hang eines bewaldeten Tals, das nach Norden hin geöffnet war, im Westen lag hinter einem Grad der Lange See. Beide erstarrten, als sie Stimmen in einiger Entfernung hörten. Thal'kan ging rasch zurück in die Höhle, denn er hatte keine Chance, sich anzuschleichen, aber das Wesen fixierte einen Punkt weiter unten hinter einem Baum, wo es sich hinteleportierte und wieder zu einer schwarzen Pfütze wurde.

(srry kanns mir nicht verkneifen ... jdf ... *räusper* mach es nicht armeliooon mach es niiicht xD )