"Gut", meinte Narum. "Dann, kommt ihr mit? Ich glaube ich und mein Maskenfreund können nicht gerade viel Hilfe leisten, da wir beide recht ausgelaugt sind von der Explosion."

"Ro, ich werde jetzt dann gleich wieder zurück in Richtung Westen Reisen. Ich konnte dich nicht zu", sie zögerte, "du weisst schon wem bringen, aber wenn du etwas Zeit brauchst, kannst du mich nach Lovit begleiten", schlug sie vor.
"Was du gehst nach Lovit!?", Naja sprang beinahe auf sie zu. "Wieso? Wieso jetzt!?"
"Ich habe dort noch einige Pflichten als Hohepriesterin", antwortete sie kühl. "Growndrill, kannst du schnell herkommen?", bat sie ihren Vater, der sich umdrehte und sie fragend ansah. Sie winkte ihn heran und er folgte. Als sie die Hand ausstreckte nahm er sie und sie erzählte ihm in Gedanken alles, was sie ihm hatte sagen wollen. Nicht weil sie Geheimnisse hatte, sondern es so schneller ging. Sie bat ihn auch den anderen Bescheid zu sagen, sobald sie weg war.
Seine Miene verzog sich für keine Millisekunde und so war sie sich nicht sicher, was er darüber dachte. "Sei vorsichtig auf deiner Reise und stell keine Dummheiten mehr an", meinte er. Bevor sie dazu kam, hatte er schon Aries und Appollo gerufen, beide trugen schon die Sättel, hatten sie seit dem letzten Flug nicht abgenommen. Die Drachen umkreisten sie in einigen Metern Höhe, landeten noch nicht. "Wir kümmern uns während deiner Abwesenheit um Donsoha. Du solltest dich dem Clan widmen und auch den Städten", sagte Growndrill noch, bevor er sich schlussendlich ganz abwandte.

Ran erhob sich und lächelte verunsichert. "Ich schon..aber.. Halte dich an Narum, falls du etwas brauchst. Narum kennst du ja schon. Der Mann mit den silbernen Haaren ist Growndrill, mein Vater, meine Schwester Naja und der Wächter Loneys ist der mit der Maske... Ein, wie soll ich sagen, das was man ursprünglich unter Schwarzmagier verstand. Er erklärt dir sonst alles... Mach's gut Ro und pass auf dich auf...", sagte sie und umarmte sie schnell. "Armelion, es hat mich gefreut dich wiederzusehen", sie pfiff und Aries setzte zum Tiefflug an. Ran entfernte sich einige Schritte von den anderen und der Drache landete vor ihr. Von Narum und Naja verabschiedete sie sich durch Gedanken, der Elfe und Machek rief sie einen Abschiedsgruss zu.
Sie bräuchte sechs Stunden für den Flug und wollte keine Zeit verlieren. Sie war müde und erschöpft. Ausserdem durften weder Shadaran, noch sonst jemand erfahren, dass sie noch am Leben war. Sie hatten sie sicherlich in der Arena gesehen oder erwartet.

(Ran -> weiter in Drez)

Er verfolgte das Gespräch. Die Eine verhielt sich merkwürdig, brach zusammen und gleichzeitig wurde er entdeckt. Verdammt, wie zur Hölle hatten sie dies bewerkstelligen können? Aber gut...wer diese Explosion überlebte, gehörte zu den stärksten Wesen Dreitans. Sie mussten ungeheuer starke und gute Magier sein, um die Explosion ungeschadet zu überleben und ihn zu entdecken. Nicht einmal Sthach oder Hexathar hätten das geschafft. Kribatim und ein paar Schwarzmagier hätten die Explosion überleben können, aber sonst...
Jetzt musste er überlegen, was zu tun war. Dieser Elf und eine komische, schwarze Gestalt liefen bereits auf ihn zu. Weiter hinten sah er etwas Großes landen. Waren es Drachen? Wenn Drachen mit diesen Personen im Bunde waren, konnte es wirklich nur Schlimmes bedeuten. Er kannte sich da nicht aus, aber sein Meister tat es nur zu gut, das wusste er. Aber um die konnte er sich leider nicht kümmern. Er konnte nur fliehen oder bleiben. Die wenigen Sekunden, die ihm blieben, bis die beiden Gestalten sein Versteck erreicht hatten, nutzte er, um den magischen Botschaftsring an seiner linken Hand anzuschmelzen und die Worte "Lor, Nesh, Ro, Drachen" magisch einzugravieren. Die anderen Schwarzmagier, die die Gegenstücke besaßen, würden zumindest diese kurze Botschaft noch erhalten, da ihre Ringe die gleiche Form annehmen würden. Dann löste er die Magie und sein Ring war wieder nur ein Stück Metall.
Dann standen seine Entdecker vor seinem Versteck.

Armelion erwiderte Ran's Abschiedsgruss und wandte sich dann dem Versteck zu. tastete den Ort nach einem fremden Geist ab, doch er fand nichts. Entweder waren die Tarnzauber sehr stark, oder da war niemand. Jedoch gab es eine leichte Methode dies rauszufinden. Er hob eine Hand und richtete sie auf den Baum, auf welchen der Silberhaarige gezeigt hatte. Flammen flackerten um seine Finger. Mit einer Handbewegung dirigierte er sie um den Baum herum und setzte das Gras in Brand. Falls da jemand war, würden sie jetzt sicher eine Reaktion bekommen.

Als die Flammen vor ihnen auftauchten, löschte sie Grwondrill mit einer raschen Handbewegung, indem er ihnen die Luft entzog. "Kommt heraus", sagte er und es raschelte hinter dem Baum. "Wir werden euch nichts tun", meinte Narum freundlich. "Wir wollen lediglich mit euch reden."
Growndrill sah zurück zum Elfen. Hatte der nichts besseres zu tun, als Gras in Brand zu setzen? Er hatte Beine, also hätte er ihnen genauso gut folgen können, anstatt den ganzen Wald in Gefahr zu bringen.

"Ja", antwortete Naja skeptisch auf das Funkeln in Ros Augen. Die Frau schien gefährlich zu sein, denn das Blitzen erinnerte sie an ihr eigenes, das sie stets in den Augen trug, wenn sie jemanden oder etwas zerstörte. Auf eine Art machte es sie neugierig, auf eine andere wollte sie es zerstören so wie es sie zu zerstören zu wünschen schien. Sie wusste, dass dies eher als eine bösartige Eigenschaft galt, doch es scherte sie nicht. Endlich würde ihr Alltag interessanter werden, denn wenn Ran sie hergebracht hatte, würde die Dämonin bei ihnen bleiben oder mindestens ein Stück weit mit ihnen reisen. Egal ob Ro ein Theater anstellte und sie so erheiterte, sie sich mit ihr verbündete oder gegen sie war, Naja war interessiert an Herausforderungen. Und alle drei Optionen waren es, könnten es sein. Denn das Blitzen in den Augen war der Wahnsinn tief in ihrer Seele, der zum Vorschein kam und dem Gegenüber winkte, bevor er es zermahlte, zerschmetterte, zerquetschte, zerdrückte und zerstörte.
Naja brannte darauf zu sehen, wer von ihnen beiden den grösseren Wahnsinn in sich barg.