"Verzeih", meinte sie und fasste seine beiden Wangen zwischen ihre Hände. "Soll ich ihm das Buch klauen oder willst du Späher sein...Ich kann auch mit ihm reden und versuchen ihn auf die eine oder andere Weise zu überzeugen, dich nicht als Späher einzusetzen... Immerhin kannst du nichts dafür", meinte sie und sah ihn sanft an. Fast verspürte sie den Drang, ihn wie ein Kind, auf die Stirn zu küssen. Es tat ihr wirklich leid, dass er ihretwegen bestraft wurde.
"Trink weniger, Risk", meinte Growndrill im Vorbeigehen nur.

Sie schien es wirklich nicht zu begreifen. "Ich bin nicht sauer, weil ich als Späher eingeteilt bin. Ich bin sauer, weil er gerade versucht uns umzubringen, nur um dem Rest der Gruppe klar zu machen, dass er das Sagen hat.. Kapierst du dass denn nicht?"

"Achso", meinte sie und überlegte. "Das tun Generäle öfter... Wenn du mich fragst, sollten wir ihm zeigen, dass wir eine Nummer zu gross sind für ihn", grinste sie diabolisch.

"Wir sollten zuerst einmal aufbrechen. Ansonsten lässt dieses Arschloch uns noch wegen Befehlsverweigerung aufhängen. Sobald wir in den Bergen sind, können wir uns überlegen, wie wir dieses Schwein loswerden."

Sie nickte, packte ihre Sachen und ordnete ihre Waffen neu, sodass sie in jeder Situation und Sekunde griffbereit waren. Dann liefen sie los und machten ihre Strafarbeit. Tarnen konnten sie sich nicht sonderlich in der Umgebung, was Risks Laune verschlechterte. Das fette Weichei hatte ihr Leod getan und jetzt wollte es nicht nur ihr, sondern auch Alastar zurückzahlen. Sie knurrte innerlich. Das würde der Mann bereuen. Bitter bereuen.

"Wir müssen einfach vorsichtig sein. Er hatte sicherlich ein paar andere Späher bezahlt, damit die uns töten sollen.", schrieb er, als sie gerade den höchsten Punkt eines Passes erreichten. Weit und breit war nichts zu sehen. "Wir müssen ihm einfach klar machen, dass sich der Aufwand nicht lohnt. Wir haben den Auftrag nach vier Tagen zurückzukehren. Also wird in den nächsten vier Nächten etwas geschehen. Ich finde wir schenken ihm einen Finger von einem unserer Angreife."

"Ich bringe ihm auch gern einen Kopf", meinte sie und folgte weiter aufmerksam dem Weg. "Wie gut bist du im Kampf? Hast du bei Schwarzhäuten gelernt?"

"Ich bin gut. Nicht der Beste, aber gut genug um jeden Menschen töten zu können. Ein Dunkelschatten, der als Nomade lebte, hat mir alles beigebracht was er wusste und im Sumpf kämpfte ich jeden Tag. Als ich nach Kasz zurückkehrte, war meine Familie gezwungen mich aufzunehmen, da ich meinen Wert bewiesen hatte und dort lernte ich ebenfalls mehr. Wie steht es mit dir?"

"Ich bin relativ gut... habe in Kasz als Kopfgeldjäger gearbeitet. Aber diejenigen die zum Mord, als Waffen oder für die Arena geboren wurden, kann ich nicht besiegen... Noch nicht", lächelte sie halb. "Bist du im Nahkampf oder in Distanz stärker? Ich nah bis mittel..."

"Mit der Schleuder kann ich den Kopf eines Schneehuhn im Flug treffen. Mir gefällt es aber besser mit den Schwertern zu kämpfen." Er strich über die Griffe seiner Waffen. Fuin und Arad. Das einzige was von seiner Familie noch übrig geblieben war.