Er nickte nur und sie wickelte den Verband ab. Die Wundränder waren rot und geschwollen. Verfluchte Scheisse! Das hatte ihm gerade noch gefehlt. Es sah nicht schlimm aus und wenn er Glück hatte, würde es abheilen ohne sich stärker zu entzünden. Immerhin eiterte es nicht. Er griff nach seinem Tornister und holte die letzte Flasche Honigbrand hervor. Er trank ein paar Schlucke, bevor er dann zuerst auf die Flasche und dann auf die Wunde deutete und sie Risk reichte.

"Mit Honigbrand?", fragte sie und hob eine Augenbraue. Sie stellte die Flasche beiseite und zog ihren Flachmann aus dem Stiefel. "Feigenschnaps... Verdammt stark das Zeug und nicht klebrig", murmelte sie, ihn mit einem Finger am Schlüsselbein nach hinten drückend, damit sie die Wunde besser erreichen konnte. "Growndrill meinte ich soll nicht mehr trinken, also hab ich nur soviel mit genommen... Halt still." Sie goss etwas über die Wunde, riss dann einen Streifen ihrer Tunika ab, tränkte ihn in der Flüssigkeit und tupfte die Wunde vorsichtig sauber. Das ganze musste höllisch weh tun, aber Alastar blieb fast ganz still. Dann riss sie einen weiteren Streifen ab, verband die Wunde und kramte in ihrer Tasche nach ihrer Ersatztunika. "Auge zu", meinte sie, wandte ihm den Rücken zu und zog sich um. Den größten Teil ihres Oberkörpers hatte sie eingebunden, aber sie mochte es dennoch nicht angestarrt zu werden.

Als sie fertig war, stiess er erleichtert den Atem aus. Das hatte weh getan. Er schloss gehorsam die Augen, als Risk ihn dazu aufforderte die Augen zu schliessen und öffnete sie erst wieder, als sie sagte, dass sie fertig war. Er legte sich auf den Rücken und setzte die Flasche mit Honigbrand gegen seine Lippen. Der Alkohol würde gegen den Schmerz helfen. Als Risk ihn zu seiner Wache weckte, pochte seine Schulter wieder. Er wagte es nicht den Verband abzunehmen aus Furcht, vor dem was er sehen würde, doch als sie am Morgen wieder losmarschierten, blieb Risk sicherlich nicht verborgen, dass er den Tornister nur auf einer Schulter trug.
Gegen den frühen Abend erreichten sie die Armee. Ihre Leute waren schneller vorangekommen als gedacht. Obwohl im solche Märsche normalerweise kein Problem bereiteten, schwitzte der Dunkelschatten, als sie sich beim Kommandanten der Söldner meldeten und ihren Rapport ablegten. Sie waren auf ein paar Späher des Feindes getroffen, hatten mit ihnen gekämpft und gewonnen. Der Kommandant nickte knapp und entliess sie dann. "Bringst du Korvus den Finger? Ich geh und hole mir mittlerweile was zu trinken."

"Ja... Aber geh zuerst zu den anderen, wenn du keinen Arzt oder Heiler findest...bitte Growndrill deine Wunde anzusehen", meinte sie besorgt und musterte ihn. Dann ging sie davon in die Richtung davon, in der Sie Korvus vermutete.
Sie fand ihn auf seinem Pferd sitzend und irgendwelche Befehle brüllend.
"Habt ihr einen Moment General?", fragte sie lieb und blickte freundlich zu jhm hoch. Der Mann war recht überrascht sie zu sehen, was sie innerlich breit grinsen liess. "Wo ist deingrauer Freund?", fragte der Mann.
Ist sich was zu trjnken holen gegangen", meinte sie schulterzuckend. "Ich hab was für euch." Sie hielt ihm das Bündel entgegen und er nahm es. Wobei er die Nase rümpfte, da es stank. Er machte es auf und sah sie schockiert und verwirrt an. "Sieben kleine Mannelein verirrten sich im Wald, was von ihnen zurück kam, war nur ein Fingerlein", meinte sie breit lächelnd. Er sah sie verwirrt an. "Ich glaube sein Besitzer hiess Rano...", sinnierte sie und sah ihn mit kalter Miene an. Wenn er nicht dumm war, würde er die Botschaft verstehen. Er machte ein paar Mal den Mund auf und zu, aber sie blickte ihn lediglich mit der Miene eines gleichgültigen Mörders an. "Weggetreten", meinte er leise und bleich und sie ging die anderen ihrer Gruppe suchen.

Alastar setzte sich schwer auf einen Stein und liess seinen Tornister zu Boden gleiten. Vorsichtig streifte er den Verband zur Seite und sog scharf die Luft ein. Ein süsslicher Geruch wallte ihm entgegen. Eiter und eine klare Flüssigkeit sickerte aus seiner Wunde. Das Fleisch um die Wunde herum war geschwollen und wirkte zu dunkel. Schwerfällig stand er auf, nahm seinen Tornister und ging dann zum Lager der anderen. Er begrüsste seine Gefährten mit einem Lächeln und winkte dann Growndrill an sich heran. Der Blutfleck auf seiner Kleidung würde Grund genug sein.

(ich ändere meinen letzten Beitrag, so dass sie erst am Abend ankommen)

Growndrill roch das Problem schon bevor er es sah. "Wie ist das passiert?", fragte er leise und führte Alastar von der Gruppe weg. Ro brauchte das nicht zu sehen. Bevor Alastar antworten konnte, holte Growndrill sein Messer hervor. "Ich hab eine schnelle, aber unangenehme Lösung für dich und sie heißt Drachenblut", meinte er. "Bei Schatten löst es Halluzinationen aus...schon bei Ro waren sie sehr...unangenehm. Dunkelschatten sollten anfälliger sein. Und da du beides bist... Willst du das Blut oder soll ich versuchen eine andere Lösung zu finden?"

Risk kam zurück und sah Growndrill bei Alastar, nickte dem Halbblut aufmunternd zu und sah zu Growndrill, konnte aber seine Miene nicht deuten. Sie trat ins Zelt und erblickte eine verwirrte Ro, eine schlafende Naja und Shagan, aus dem sie ohnehin nie schlau wurde. "Hey", meinte sie und setzte sich zu ihnen, nachdem sie ihr Gepäck ablegte.

"Nicht viel", meinte Risk. "Wir wurden von sieben Spähern überrascht. Und die...einer von ihnen hatte einen Bolzenwerfer und Alastar ist verwundet, aber solange sich Grown um ihn kümmert, sollte alles wieder gut werden. Aber ansonsten lief alles glatt...", erklärte sie. Sie wollte nicht sagen was für Späher es waren oder dass Alastar gar nicht gut aussah. Immerhin wollte sie nicht, dass sich Ro sorgen machte oder eine Dummheit begann. Sobald es Alastar besser ging, würde sie ihr den Rest anvertrauen.