Seltsamerweise fühlte er sich irgendwie von Najas Bestätigung geschmeichelt....ein wenig stolz.
Lag vermutlich daran, dass sie nicht wie die Art Person wirkte, die schnell jemandem Recht gab.
Er trat einen Schritt zurück - heilen war einfach nicht sein Ding und sah zu.

Alastar bekam die Stimmen nur dumpf mit. Sie klangen als ob sie versuchen würden unter Wasser mit ihm zu sprechen. Er setzte sich auf und blickte sich um. Alles war verschwommen. Growndrill erkannte er an dem silbernen Kranz, den er um den verschwommenen Fleck trug, das wohl sein Gesicht sein musste. Eine weitere Frau kniete gerade neben ihn und sagte etwas. Die letzten Worte schienen an ihn gerichtet zu sein, doch er zuckte nur hilflos mit den Schultern. Er verstand einfach nicht, was sie sagten.

Growndrill bemerkte, dass Alastar noch halb im Lalaland war und legte ihm einen Finger an die Stirn. Im Geiste wiederholte er Najas Frage und was sie und Shagan festgestellt hatten. Ausserdem entschuldigte er sich, dass das Blut nicht ganz so wirkte, wie erwartet, versicherte aber, dass es den Wundbrand mindestens aufgehalten hatte.

"Schneiden, Brennen, Heilen.", erwiderte Alastar nur und liess sich dann aufs Bett zurückfallen. Schon diese Gedanken hatten ihn angestrengt.

Er wiederholte die drei Worte und Naja bat die beiden Abstand zu nehmen, ihr sauberes Verbandszeug zu bringen und eine Schale mit gekochtem Wasser. Ein Messer holte sie hervor und meinte an Ro gewandt, dass sie jetzt Magie wirken würde. Kaum hatte sie das gesagt flammte ein kleines Feuer über ihren Fingerspitzen auf, mit welchem sie ein Messer reinigte. Dann besah sie sich die Wunde und legte Alastar eine Hand auf die Stirn, um ihn in einen traumlosen Schlaf zu hüllen.
Als Wasser und Verband da waren, schickte sie die anderen raus, werkelte vorsichtig an der Wunde und wusch sie aus, bevor sie Feuer beschwor und sie ausbrannte. Dann liess sie das Gewebe nach- und zusammenwachsen. Als sie fertig war, blieb eine mehr oder weniger grosse Narbe zurück. Sie verband die ehemalige Wunde, um die noch junge Haut zu schützen.
Dann liess sie Alastar aufwachen und trug die Schale mit dem vor Blut rotem Wasser, in dem auch die abgeschnittenen Fleisch und Hautresten waren aus dem Zelt, schüttete alles am Rand des Lagers aus und zündete es an, als niemand zusah. Sobald nichts mehr übrig war, ging sie zurück zu den anderen.

Er lächelte nur müde und nickte. Nach ein paar Sekunden Suchens fand er die Tafel und seinen Griffel. "Wenn ich jemals wieder Drachenblut nehmen will, verpass mir eins. Vielleicht hilft es bei der Heilung, doch die Träume sind einfach grässlich." Er griff sich an die Schulter und blickte dann zur Seite. Zu seiner grossen Freude stand seine Flasche mit Honigbrand noch halb voll neben seinem Bett. Er schnappte sie sich, zog den Korken raus und trank einige Schlucke, bevor er die Flasche mit einem erleichterten Seufzer absetzte.