Sie hatte schnell gefunden, was sie suchte: Mit drei Schläuchen Met und ein paar Würstchen fürs Abendessen lief sie zurück zur Treppe, gerade als Growndrill herunterkam. Von oben hörte sie eine weibliche Stimme rufen: "Hallo?", dann: "Eindringlinge!"
Sie stopfte das Zeug in ihren Seesack und hastete wieder hinauf, die Hand am Säbel, bereit, ihn zu ziehen. Auf dem oberen Treppenabsatz wartete unvermittelt eine Zwergin auf sie, ein ziemlich grosses Küchenmesser in der Hand. Ro konnte gerade noch rückwärts stolpern, um es nicht im Bauch zu haben.

"Gute Idee", meinte Ro, zog ihren Säbel und trat aus der Tür.
"Halt!", hörte sie eine Stimme rufen. "Keinen Schritt weiter. Lasst die Waffen fallen."
Sie dachte nicht im Traum daran. Blitzschnell liess sie sich fallen und rollte unter dem Armbrustbolzen, der die Luft durchschnitt, wo sie eben noch gestanden hatte, in die Deckung eines Handkarrens.

Schweigen auf Seiten der Zwerge. Dann: "Tretet aus dem Haus."
"Ich bin schon draussen!", rief Ro grinsend.
Der Zwerg gab ein Geräusch von sich, das andeutete, dass er sie am liebsten zusammengeflucht hätte.

"Tretet aus dem Haus", widerholte der Zwerg. "Wir sind keine Idioten. Wir lassen euch gehen, aber wir servieren euch uns nicht als Frühstück."

Ro seufzte. "Schade."
Langsam stand sie auf und als keine Bolzen um ihren Kopf schossen, sah sie sich um. Sie konnte von den Zwergen lediglich Schemen ausmachen in der Dunkelheit, und vermutlich waren eine gute Menge mehr da, als sie sehen konnte. Ausserdem spürte sie den Alkohol deutlich. Nicht, dass sie so nicht kämpfen konnte, sie hatte nur Probleme mit dem Denken.
"Ich glaub da lang", meinte sie und nickte in die Richtung der Hauptstrasse.