RE: Das Gebirge im Osten (Name?)
in Dreitan - das Spiel 20.12.2013 03:23von Ro Raven •

"Das ist eine gute Frage", antwortete Machek. "Ich schätze, sie hat mich einfach überzeugt. Die anderen Magier folgen Nagareth in der Hoffnung, er werde ihnen etwas beibringen, im Gegensatz gehorchen sie seinen Befehlen. Er ist ihr Meister. Er war auch meiner, aber mir wurde klar, dass er mich, und vermutlich auch die anderen, nur ausnutzt. Ich glaube er hat nicht vor auch nur einem von ihnen etwas beizubringen."
Nachtrag zu einige Tage vorher, Festung Rhugrön:
Nagareth wartete, bis Narum gegangen war. Dann löste er die mit Magie verstärkte Wand vor der Nische, in der er gestanden hatte, auf, und trat in den Raum. Die stoffliche Illusion, die Narum die ganze Zeit attackiert hatte, fiel in sich zusammen und löste sich auf.
Nargareth sah sich um und begutachtete die Zerstörung, die sie angerichtet hatten. Er würde sich später darum kümmern, erst einmal musste er sich ausruhen. Narum war nach wie vor ein nicht zu unterschätzender Gegner, und der Kampf hatte ihn einiges an Energie gekostet, nicht zuletzte auch die Aufrechterhaltung der Illusion über einen so langen Zeitraum und dass er sowohl seinen Geist als auch seine Magie darüber umgelenkt hatte, aber er hatte kein Risiko eingehen wollen, bezüglich seines Körpers.
Wenn das Küken hier eintraf - und das würde sie in wenigen Tagen, Machek hatte ihm fleissig Bericht erstattet, der einfältige Dummkopf - wollte er, dass sie ihn in seiner wahren Gestalt sah. Er wollte den Hass in ihren Augen sehen. Er wollte sehen, wie sie daran zu Grunde ging, ihn töten zu wollen und es nicht zu können.
If you're going through hell, keep going.


RE: Das Gebirge im Osten (Name?)
in Dreitan - das Spiel 20.12.2013 15:29von Ro Raven •

"Nicht ganz", antwortete Machek. "Ich hatte den Auftrag dafür zu sorgen, dass sie nach Rhugrön geschafft wird, damit Nagareth sie töten kann, aber ich bin gescheitert."
Ro warf ihm einen Blick zu. "Viel gefehlt hätte nicht und die Aktion hätte mich umgebracht."
If you're going through hell, keep going.



RE: Das Gebirge im Osten (Name?)
in Dreitan - das Spiel 20.12.2013 16:46von Armelion •

Alastar wusste nicht was er darauf antworten sollte. "Also was machen wir jetzt. Mir ist es einerlei, wie wir mit den anderen Magiern verfahren. Zugegeben, es wäre mir wohler, wenn sie uns feindlich gesonnen wären, aber wenn sie mich töten wollen, werde ich sie töten. Den genauen Vorgang müsst ihr aber unter euch mitmachen. Ich habe zugestimmt Ro, bei diesem Aufgabe zu helfen. Wenn ihr euch also nicht einigen könnt werde ich das tun, was sie tut.", schrieb er und reichte Ro die Tafel. Dann setzte er sich und wartete darauf, dass die beiden sich entschieden.

RE: Das Gebirge im Osten (Name?)
in Dreitan - das Spiel 22.12.2013 02:01von Ro Raven •

Ro sah Machek an.
Schliesslich schnaubte er. "Du lässt mir keine Wahl."
Er stand auf und warf sich sein Gepäck über die Schulter. "Gut, ich werde da hinauf gehen und die Magier warnen, um sie davon zu überzeugen, euch aus dem Weg zu gehen. Gebt mir Zeit bis morgen Abend. Aber ich sag dir: das ist eine Selbstmordaktion, und wenn Nagareth mich einfängt, foltert oder umbringt, dann ist es deine Schuld, merk dir das!"
Damit trat er von der Felswand weg und verschwand in der Dunkelheit.
If you're going through hell, keep going.

RE: Das Gebirge im Osten (Name?)
in Dreitan - das Spiel 22.12.2013 16:52von Armelion •

Alastar sass auf einem Stein und liess seine Schleuder kreisen. Sie hätten Machek nicht gehen lassen sollen. Das Risiko, dass er die Magier vor vorwarnte, war zu gross. Ro war allerdings die Anführerin und er hatte sich bereit erklärt ihr zu folgen. Das hiess allerdings nicht, dass er mit dieser Entscheidung einverstanden war. Er wickelte sich die Schleuder um das Handgelenk und kontrollierte dann nochmals den Beutel mit den Stein und Bleigeschossen. Keine Scharfkantigen Stücke waren dabei, die das Leder eventuell beschädigen könnten. Alle waren glatt und geformt wie eine grosse Eichel. Er blickte hoch und sah wie die Sonne unterzugehen begann. Machek war noch nicht zurückgekehrt. Hatte der Magier sie verraten?

RE: Das Gebirge im Osten (Name?)
in Dreitan - das Spiel 29.12.2013 15:41von Ro Raven •

Machek erreichte den Haupteingang der Festung Rhugrön nach einem beschwerlichen Aufstieg kurz vor dem Morgengrauen. Der Pförtner begrüsste ihn überrascht, aber er gab dem Mann keine Erklärung für seine lange Abwesenheit, und sprach auch sonst nicht mit jemandem, sondern marschierte direkt zu Nagareths Arbeitszimmer. Sorgfältig überprüfte er nochmal den Schild vor jenen Gedanken, die der Magier nicht lesen sollte, holte tief Luft und klopfte an.
"Tritt ein!", erklang die wohlbekannte Stimme, die er einst so verehrt hatte und in den letzten Monaten begonnen hatte zu hassen.
Er öffnete die Türe, schloss sie hinter sich und trat vor den Arbeitstisch. "Meister."
"Machek", antwortete Nagareth. "Du bist zurückgekehrt."
"Ja", antwortete Machek. "Und ich habe sie hergebracht. Wie es mein Auftrag war."
"Wo ist sie?", fragte Nagareth.
"Nicht weit von hier, unten im Tal", sagte Machek. "Ein junger Dunkelschatten ist bei ihr. Sie vertraut mir noch immer."
"Und wie rechtfertigst du deinen kleinen Besuch hier vor ihr?", fragte Nagareth mit gehobenen Augenbrauen.
"Ich soll Magierkleider für sie holen", antwortete er. "Damit sie unbemerkt reinkommen." Er gestattete sich ein mitleidiges Lächeln über soviel Naivität. "Sie werden heute Nacht angreifen. Ziemlich unkoordiniert vermutlich."
"Gut", meinte Nagareth lächelnd. "Dann holst du jetzt mal besser die Kleider und gehst zurück, damit ihnen dein Verrat nicht auffällt."
Machek neigte den Kopf. "Jawohl, Meister."
Er verliess das Arbeitszimmer und machte sich auf den Weg zur Wäscherei, oder wie man auch immer einen solchen Ort an einem nur von Magiern bewohnten Ort nennen wollte. Nach einigen Tunnelecken kam ihm ein junger Menschenmagier entgegen. Machek blickte blitzschnell zurück, um sich zu vergewissern, dass der Korridor sonst leer war, dann zog er ihn beiseite. "Idlar. Kannst du mir einen Gefallen tun?"
"Kommt drauf an, was für einen", meinte Idlar.
"Kannst du alle, oder zumindest so alle wie möglich, in den Kammern am Südostende versammeln und zwar schnell?"
Idlar sah ihn irritiert an. "Wieso denn das?"
"Ich hab jetzt keine Zeit, dir das zu erklären", sagte Machek drängend. "Bitte tu es. Es ist wichtig!"
Idlar zögerte einen Moment, dann nickte er und wollte davoneilen.
Machek hielt ihn noch einmal zurück. "Der Meister darf nichts davon wissen."
Idlar nickte abermals, dann verschwand er um die Ecke.
Kurze Zeit später waren die Kammern am Südostende zum Bersten gefüllt mit Magiern und Schülern. Sie sahen Machek an. Er ahnte, dass er nicht viel Zeit hatte. Er hatte sie hierher rufen lassen, weil dies der am weitest entfernte Ort vom Arbeitszimmer des Meisters war, in der Hoffnung, seine Gedanken würden nicht so weit reichen.
Schliesslich trat er vor. "Ihr kennt mich alle. Ich war dabei, als dieser Orden gegründet wurde. Ich habe an eurer Seite geforscht und gelehrt, verhandelt und gekämpft. Ich war einer von den ersten, die zustimmten, als wir den Meister zu unserem neuen Anführer bestimmten. Aber jetzt bin ich hier, um euch zu warnen. Dieser Mann ist nicht, wer er vorgibt zu sein. Er wird uns alle in den Tod führen."
"Drück dich klar aus, Machek!", forderte ihn ein Elf auf.
Machek drehte sich zu ihm um. "Wir sind für ihn nur ein Werkzeug, dass er beliebig wegwirft, wenn er es nicht mehr braucht", sagte er. "Zuerst solltet ihr wissen, wer er ist. Er tauchte bei uns auf, und wir waren alle so überwältigt von seinen Fähigkeiten, dass keiner fragte, wie er sie überhaupt erlangen konnte. Dabei ist die Antwort einfach: der Meister ist viel älter, als ein Mensch werden kann. Er lebt seit Jahrhunderten, wenn nicht seit Jahrtausenden. Und sein Name dürfte den meisten von euch ein Begriff sein: Nagareth."
Machek hörte einige nach Luft schnappen, andere blickten völlig gleichgültig zurück, einige junge Menschenmagier wirkten verwirrt und fragten leise ihre Nebenleute. "Hast du einen Beweis dafür?", fragte ein Feuerdämon, etwa halb so alt wie Machek selbst.
"Nein", antwortete Machek. "Ich kann euch nichts geben als mein Wort. Aber ich bin jemandem begegnet, der ihn kannte. Und anderen, die ebenso lange überdauerten wie er."
"Und wenn schon." Machek drehte sich zu dem Elfen um, der die Worte gesagt hatte. "Das mag ein ideologisches Problem sein für die Dämonen unter uns. Aber rechnet euch nur mal die Möglichkeiten aus, von einem Meister zu lernen, der so alt ist."
"Emendlaï", sagte Machek fest. "Dieser Mann wird uns nichts beibringen. Oder hat er auch nur einen seiner Tricks erklärt, seit er uns anführt?"
"Nein...", gab Emendlaï zu. "Aber..."
Machek schüttelte den Kopf. "Er wird uns alle opfern für seine verrückten Ziele, was auch immer diese sein mögen. So wie er die Inshandra früher hat für ihn sterben lassen. So wie er Ignoya und Hegjerdon und die anderen auf eine Mission schickte, nur um die Stärke seiner Feinde abzutasten."
Er wandte sich wieder allen zu. "Genau in diesem Moment kommen Leute auf diese Festung zu, mit dem Ziel, ihn zu töten. Er weiss es. Ich habe ihn gewarnt. Ich habe ihm seit Monaten Botschaften geschrieben, die ihm genau sagten, was geschehen würde, weil ich mit ihnen reiste. Hat er euch auch nur ein Wort davon gesagt?"
Keine Antwort. Einige murmelten.
"Nein, hat er nicht!", beantwortete Machek die Frage selbst. "Er hätte euch einfach verrecken lassen, im Versuch die Festung und ihn zu verteidigen gegen einen Feind, den ihr gar nicht kennt!"
"Wer ist dieser Feind?", fragte eine menschliche Magierin.
"Zwei junge Dämonen", antwortete Machek.
Gelächter.
Machek blieb ruhig. "Ich weiss, das klingt nicht nach viel, und ich will keinem von euch absprechen, dass ihr starke Magier seid, denen es unter normalen Umstände ein leichtes wäre, die Angreifer abzuwehren. Aber die beiden tragen Waffen mit sich, die äusserst gefährlich sind, Waffen, die möglicherweise eure ganze Magie ausser Kraft setzen können. Vermutlich könntet ihr sie besiegen. Aber dabei würden viele von euch sterben. Ich will nicht, dass ihr euch opfert in einem Kampf, der nicht der eure ist. Wenn der Meister so mächtig ist, wie er behauptet, und wie ihr glaubt, dann lasst ihn diesen Kampf alleine ausfechten."
Damit endete er.
Eine Weile lang herrschte Schweigen. Schliesslich meinte der Elf: "Deine letzten Worte klingen logisch, muss ich zugeben. Geben wir diesen beiden Jungspunden freie Bahn zum Meister. Dann werden wir gleich auch sehen, ob er wirklich ist, was er zu sein behauptet, oder ob all seine hochstehende Magie nur Illusion war."
Zustimmendes Nicken.
"Aber was ist, wenn sie ihn besiegen?", fragte Idlar vorsichtig. "Werden sie sich dann nicht auch gegen uns wenden."
Machek schüttelte den Kopf. "Sie haben mir versprochen, keinen anzugreifen, der sich ihnen nicht in den Weg stellt. Zieht euch in die tieferen Ebenen zurück, und ihr werdet den Kampf völlig unbeschadet überstehen."
Eine Menschenmagierin mit einem Stab in der Hand drängte sich von weiter hinten her durch. "Du hast gesagt, zwei junge Dämonen. Es ist nicht zufällig eine von ihnen, diese Söldnerin, die wir schon lange suchten?"
"Doch", antwortete Machek.
"Wie kannst du dann auch nur einem ihrer Worte glauben schenken?!", sprühte die Frau vor Zorn. "Sie hat Ignoya, Miskel und Hegjerdon völlig kaltblütig umgebracht! Willst du nicht ihren Tod rächen?!"
"Rache ist kein guter Ratgeber", sagte Machek. "Und genau genommen war es ein Drache, der..."
Sie hörte ihm nicht zu. "Wollt ihr wirklich so eine Verbrecherin einfach hier hereinmarschieren und tun lassen, was sie will?", fragte sie zornig in die Runde. "Also ich zumindest werde gegen sie kämpfen! Und ich sage, wer es nicht tut, ist ein Feigling!"
"Und ich sage, es macht keinen Sinn, sich für Tote zu opfern", sagte Machek bestimmt. "Aber es ist im Ende eure Entscheidung. Ich wollte euch nur warnen, da der Meister das offenbar nicht tat."
Kurze Zeit später ging Machek zurück zum Haupteingang, um die Festung zu verlassen. Der grössere Teil der Magier hatte ihm zugestimmt und würden sich aus der ganzen Sache heraushalten, aber ein Teil wollte kämpfen. Machek kannte sie und sie waren nicht zu verachtende Gegner. Und er war sich nicht sicher, für wen er hoffen sollte. Einerseits wollte er, dass Ro und Alastar sie besiegten, um dann zu zweit vor Nagareth stehen zu können, denn das würde ihre Chance auf einen Sieg und damit für Ro darauf, die gegenseitige Jagd zu beenden, wesentlich erhöhen. Aber andererseits würde das vermutlich bedeuten, dass die Magier, die doch seine Kameraden waren, starben. Es war eine verzwickt zweischneidige Situation.
Er setzte gerade einen Fuss auf die grosse Haupttreppe, als er spürte, wie sich etwas um seine Knöchel wand. Er stolperte und fiel auf die Stufen, im nächsten Moment brandete ein mentaler Angriff über seinen Geist. Er riss sofort einen so starken Schutzwall hoch, wie er nur konnte, aber er spürte, dass hier jemand am Werk war, dem er nicht gewachsen war. Innert Sekunden hatte der andere seinen Geist aus sämtlichen Barrieren geschält, wie eine Zwiebel aus ihren Schalen, und ihn von seinem Körper getrennt. "Glaubtest du wirklich, ich würde dir vertrauen?", brach eine Stimme über ihn herein.
Wimmernd versuchte er seinen Geist zu schützen, aber ohne jeden Erfolg. Er spürte, wie sein Körper sich aufrappelte, ohne dass er etwas dazu beitrug.
"Wobei ich zugeben muss, dass ich dir eigentlich nicht genug Mumm zugestanden hätte, so etwas zu tun", fuhr Nagareth fort. "Aber dein Volk war schon immer stur und trotzig im Angesicht ihres Untergangs. So oder so. Deine Mühe war vergeblich."
Machek versuchte den Schmerz zu ignorieren. Sein Körper ging einen dunklen Korridor entlang. "Glaubtest du wirklich, ich hätte je damit gerechnet, hier lebend rauszukommen?", fragte er zwischen zusammengebissenen Zähnen - oder sie währen zusammengebissen gewesen, hätte er noch Kontrolle darüber gehabt. "Es ging mir nur darum, sie zu warnen. Alles weitere liegt nicht in meiner Hand. Tu mit mir, was du willst!"
Nagareth lachte. Glaubtest du wirklich, wenn ich hätte verhindern wollen, dass du sie warnst, hätte ich es nicht getan? Im Gegenteil - es hätte mich sehr wütend gemacht, wenn einer von ihnen das Küken getötet hätte. Dies ist eine Sache zwischen ihr und mir, eine Rache für all die Jahrhunderte. Ihr Leben gehört mir."
Er liess eine neue Welle von Schmerz los und Machek verlor das Bewusstsein.
Ro zog noch einmal den Schleifstein über ihren Dolch, dann stand sie auf und sah Alastar an. "Komm, es ist Zeit, anzugreifen."
If you're going through hell, keep going.

RE: Das Gebirge im Osten (Name?)
in Dreitan - das Spiel 29.12.2013 16:25von Armelion •

Er nickte und stand auf. Für Alastar gab es nichts zu sagen. Dass Machek nicht zurückgekehrt war, bedeutete dass er sie entweder verraten hatte oder erwischt worden war. Ro musste das ebenso klar sein wie ihm. Er lockerte die Schleuder um sein Handgelenk. Die Kordel um den Beutel mit den Geschossen war nicht angezogen und er würde rasch neue hervorholen können. Als letztes löste er die Augenbinde und stopfte sie in eine Tasche. Er würde das Artefakt sicherlich brauchen müssen. Dann folgte er Ro den Hang hoch.

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