RE: Tempelstadt Lovit
in Dreitan - das Spiel 05.09.2013 18:01von Randreyah •

Der Zwerg presste die Lippen aufeinander, was unter seinem buschigen Bart kaum erkennbar war. Es war eine gute Idee, doch konnte auch Nachteile bergen... "Zorai ist sich nicht sicher, was wir machen sollen. Er ist momentan so ziemlich mit allem überfordert... Immerhin sind von den sieben Hohepriestern nur er und zwei weitere hier. Er hat zwar nach ihnen rufen lassen, doch ob und wann sie kommen ist unklar... Wir haben auch Probleme mit dem Neujahrsfest... Verzeih, ich schweife ab. Ich werde Zorai deinen Vorschlag unterbreiten", meinte der Zwerg. "Was du noch tun könntest, ist einen Brief an Randreyah und den Rest der Hohepriester schreiben. Das würde helfen die Sache zu beschleunigen, denn wenn Zorai nicht der einzige ist, der ihnen schreibt, werden sie die Angelegenheit ernster nehmen... Hoffe ich."
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"In Ordnung. Ich werde das erledigen.", erwiderte sie. Janis bezweifelte allerdings, dass das etwas nützen würde. Sie kannte die Hohepriester kaum. Allerdings könnte gerade das den Ausschlag geben, überlegte sie sich. Als ihr bewusst wurde, dass sie schon seit einigen Augenblicke nachdenklich in die Luft starrte, errötete sie wieder. "Wollt ihr auf eine Tasse Tee hereinkommen? Ich koche gerade Wasser auf."

RE: Tempelstadt Lovit
in Dreitan - das Spiel 05.09.2013 18:42von Randreyah •

Fjodre lächelte. Er hatte nichts besseres zu tun und Zorai brauchte etwas Zeit mit seinem Gedankenchaos, auf das er auch ehrlich gesagt gerade keine Lust hatte. "Gerne... Falls es dir keine Umstände macht", meinte er und trat ein, als sie ihm den Weg freigab. Er mochte Zeit mit Leuten verbringen. So war es angenehmer billigen Rum zu trinken und zu singen. Fjodre mochte das Leben und es hatte auch ihn bis jetzt gemocht. Schatzmeister Lovits zu sein, war eine grosse Ehre und als man ihm den Titel eines der sieben Hohepriester verlieh, hätte er sein Glück kaum fassen können. Doch wer hätte gedacht, dass nicht einmal ein Jahrzehnt später, dieses Glück bedroht sein würde. Dennoch versuchte Fjodre das Positive darin zu sehen. Es konnte nur bergab und wieder bergauf gehen. So war es schon immer gewesen und so würde es auch immer sein.
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Janis bat ihn am Tisch Platz zu nehmen und ging dann zurück in die Küche um das mittlerweile kochende Wasser in eine Teekanne zu leeren. Als sie fertig war, kam Armelion mit noch einer Ladung Brennholz hinein. Er lud es in die Kiste neben dem Herd und ging dann zurück ins Gästezimmer wo Isilya immer noch schlafend auf dem Bett lag. Er liess sie in Ruhe und zog sich ein Hemd über. Anschliessend gesellte er sich zu dem Zwerg und Janis, die den Tee in vier Tassen aufgegossen hatte. "Isilya schläft noch.", sagte er entschuldigend. "Sie muss sich noch von den Zaubern erholen, die sie in den letzten Tagen gewirkt hat. Es scheint etwas viel geworden zu sein." Er setzte sich an den Tisch und nahm eine der Tassen mit dem dampfenden Getränk. "Mein Name ist Armelion. Janis hat mir und meiner Gefährtin erlaubt uns in ihrem Haus auszuruhen.", stellte er sich an den Zwerg gewandt vor.

RE: Tempelstadt Lovit
in Dreitan - das Spiel 05.09.2013 19:59von Randreyah •

"Janis war schon immer ein hilfsbereites Mädchen", meinte der Zwerg freundlich und schielte kurz zur Priesterin hinüber, der abermals das Blut in die Wangen schoss. "Man nennt mich Fjodre, Sohn des Feyn. Ich bin so eine Art Schatzmeister hier. Freut mich eure Bekannschaft zu machen, Armelion. Doch sagt, woher kommt ihr? Wie einer der Flüchtlinge seht ihr nicht gerade aus."
Zorai liess den Phönix fliegen. Kreischend verabschiedete sich der Feuerfalke und suchte seinen Weg zum Langen See, wo er eine weitere Nachricht an Randreyah überbringen würde. Der Hohepriester sah dem Vogel nach und drehte sich um zu den Käfigen hinter ihm. Die Voliere war gerade gesäubert worden und die goldenen Gitter funkelten im Sonnenlicht. Einige der Käfige waren leer, denn in letzter Zeit gab es viele Nachrichten und Bitten, die den Tempel verlassen hatten und dies noch mussten.
Erschöpft liess sich der Dämon auf einen der Korbstühle fallen, die am Geländer standen und von denen man bequem Lovit überblicken konnte. Er war müde und wollte reisen, nicht mehr im Tempel sitzen, doch konnte er jetzt nicht weg. Später vielleicht, doch jetzt nicht. Leider.
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Armelion zögerte einen Moment, beschloss dann jedoch die Wahrheit zu sagen. "Ich komme aus der Nachtzinne. Isilya und ich haben im Krieg gegen den Schwarzmagier gekämpft. Jetzt da der Krieg vorbei ist, hatte ich gehofft Idril bei mir aufnehmen zu können. Deshalb bin ich hierher gekommen. Sie ist aber mit einem Geschichtenerzähler verschwunden. Vielleicht habt ihr schon davon gehört.", erzählte er und nippte an seinem Tee. "Habt ihr vielleicht gehört wo der Mann hinwollte?", fragte er hoffnungsvoll.

RE: Tempelstadt Lovit
in Dreitan - das Spiel 05.09.2013 20:21von Randreyah •

"Idril", murmelte der Zwerg. Er blickte zu Janis hinüber. War das nicht der Name des kleinen Elfenmädchens, das die Priesterin bei sich aufgenommen hatte? Ein Geschichtenerzähler. Die Geschichte jagte ihm einen Schauder über den Rücken. Prompt schüttelte er den Kopf. "Leider nicht", meinte er. "Doch falls ich etwas hören sollte, werde ich es euch sagen." Bedauerliche Sache das ganze. Armes Kind. Fjodre war jetzt komplett die Lust am Singen vergangen. In letzter Zeit passierten auch nur die bedrückendsten Dinge in der einst so friedlichen Stadt.
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"Trotzdem danke.", murmelte Armelion und starrte in die Tasse. Es musste doch eine Möglichkeit geben sie aufzuspüren! "Tut mir leid. Ich muss für einen Moment allein sein.", sagte er und stand auf. Janis blickte dem Elfen nach, als er durch die Türe zur Küche hin verschwand. Kurze Zeit später hörten sie den Laut einer Axt, die auf Holz traf.
"Ich wollte nicht, dass sie zu dem Geschichtenerzähler geht. Er war mir irgendwie nicht geheuer. Er bewegte sich viel zu sicher für einen Blinden. Ich habe sie gebeten ihn nicht mehr aufzusuchen, doch sie hörte nicht auf mich. Als sie ihn nach einer Woche immer häufiger aufsuchte, habe ich ihr jeglichen Umgang mit ihm untersagt. Trotzdem suchte sie ihn immer wieder auf. Ich habe sie gescholten und ihr Hausarrest gegeben, doch sie ist aus dem Fenster geklettert und hat ihn wieder aufgesucht.", erzählte Janis niemandem bestimmtes. "Was hätte ich tun sollen? Ich wusste doch nicht, dass ich recht haben würde und der Geschichtenerzähler gefährlich sein würde." Sie verknotete die Hände ineinander. Als sie merkte was sie tat, nahm sie hastig einen Schluck vom Tee und verbrühte sich prompt die Zunge.

RE: Tempelstadt Lovit
in Dreitan - das Spiel 05.09.2013 21:07von Randreyah •

"Nun, das Mädchen schien den Geschichtenerzähler zu mögen, Janis. Ansonsten wäre sie ja nicht freiwillig zu ihm gegangen", murrte der Zwerg. "Ich weiss es ist kein schöner Gedanke, aber ist dir jemals in den Sinn gekommen, dass sie vielleicht lieber bei ihm, als bei jemand anderem leben wollte?", fügte er nach einer Weile hinzu und sah mürrisch in seinen Tee. Er hätte eher etwas aufmunterndes hören wollen, doch egal wohin er ging, überall schien dicke Luft auf ihn zu warten.
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Das tat weh. Sie hatte sich schliesslich so gut wie möglich um das Mädchen gekümmert und sie über die Monate gut kennen gelernt. Nein, sie wusste Idril wäre nicht einfach so verschwunden. Nicht ohne etwas zu sagen. Das sah ihr nicht ähnlich. Sie war zwar manchmal etwas naiv und vertrauensselig, doch niemals wäre sie weggeschlichen ohne sich zu verabschieden. Wortlos blickte sie in ihren Tee und nahm noch einen Schluck. Plötzlich hörte sie ein Klopfen und blickte hoch. "Entschuldige mich bitte kurz." Sie stand auf und ging zum Eingang. Die dumpfen Axtschläge klangen noch immer durch das Haus. Wenn er so weitermachte würde Armelion ihr Holz für den Rest des Jahres spalten.
Sie öffnete die Türe und erstarrte. Vor ihr stand Armelion. Aber das konnte doch nicht sein. Sie konnte noch hören wie er Holz spaltete. Sie wich zurück und ihr panischer Gesichtsausdruck schien dem Armelion vor ihr klar zu machen, dass etwas nicht stimmte. Er zog in einer fliessenden Bewegung einen langen Dolch und ging ihr nach. Janis wollte gerade einen Warnruf von sich geben, als er sie am Arm packte, sie nach vorne riss und den Dolch in den Bauch rammte. Alles was über ihre Lippen kam war ein ersticktes Stöhnen. Alle Kraft wich aus ihren Beinen und sie fiel nach hinten. Mit einem dumpfen Laut schlug sie auf dem Boden auf. Sie drehte den Kopf zur Seite um Fjodre zu warnen, als eine Hand den Dolch in ihrem Bauch packte und raus riss. Ihr Schmerzensschrei war Warnung genug. Armelion trat in das Zimmer rein und schlug die Türe hinter sich. Suchend sah er sich um und als er den Zwerg erblickte, verzog er verärgert das Gesicht. Er schien nicht mit Besucher gerechnet zu haben.

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