"Weil die zum Teil auch in dir herumwerkeln müssen, wie du es so schön ausgedrückt hast", sagte Ran und erhob sich, wobei ihr schwummrig wurde. Sie musste wirklich mehr auf sich achten. Die nächsten zwei Monate würden wahrscheinlich nicht so ablaufen, wie sie geplant hatte. Immerhin konnte sie nicht einmal gegen einen blinden Hund ankommen. Sie fasste sich an den Bauch. Man konnte zwar noch nichts sehen, doch sie spürte wie ihre Haut spannte. Wieso jetzt? Sie schüttelte den Kopf und machte sich an das lösen des Sattels. So konnte sie Aries' Wunde besser verarzten.

"Nein, es geht schon. Aber danke", meinte Ran lächelnd und schob den Sattel von Aries' Rücken. Dieser breitete seinen Flügel aus und liess sie ihn betrachten. Der Schnitt war sauber und durchtrennte die feine Membran perfekt. Sie konnte den Flügel nicht nähen und heilen nur mit Mühe. "Sei nächstes Mal vorsichtiger, Aries", murmelte sie und zapfte seine Energiereserven an, währendem sie den Schnitt zwischen den Händen schloss. Im nachhinein fühlte sie sich, als hätte sie jahrzehntelang nicht geschlafen. Nachdem sie den Sattel mit Macheks Hilfe - er hatte darauf bestanden und es war unhöflich ihn ein zweites Mal abzuweisen - zur Seite geschafft hatte, legte sie sich ebenfalls schlafen und wünschte dem Dämon eine gute Nacht.

Am nächsten Morgen wachte sie aber als erste auf. Eine Fee sass vor ihr und sah sie lächelnd an. "Guten Morgen, Halbdrache", grüsste die Fee. "Wenn ihr wollt, führe ich euch direkt nach Azura. In einem Tag seid ihr da", schlug die Fee vor. "Und was wollt ihr dafür?", fragte Ran skeptisch. "Ein Lied", antwortete die Fee und deutete auf Ran. "Über dich, als du das erste Mal herkamst." - "Wer soll es singen?" - "Na du!", meinte die Fee lachend. "Ist das alles?", fragte Ran. Die Fee nickte. "Sicher?" - "Aber ja!", entgegnete die Fee erneut lachend. "Ihr seid lustig, Halbdrache."

"Nicht wirklich",meinte Ran und erklärte, daß eine Fee sie nach Azura führen werde.
Als sie aufbrachen saß die Fee auf Aries' Schnauze und deutete wohin sie laufen mußten, währendem sie Rans leisem Lied lauschte und den Akzent der Frau genoß. Zu wenige Nagzwa beherrschten ihrer Meinung nach die Feensprache.

Ran verabschiedete sich von der Fee und ihr Hals fühlte sich trocken an, als sie den Befehl zum Öffnen des Tors rief, nachdem sie um die Mauer herum gegangen waren. Beinahe sofort tauchte das Gesicht eines Assassinen über der Mauer auf, welcher die Neuankömmlinge skeptisch beäugte, schlussendlich Ran erkannte und schnell das Tor öffnete und sie herein bat, nachdem er sie willkommen geheissen hatte.

Ran nickte. "Wir sind nur hier, um ein Boot zu holen. Also reisen wir fast sofort ab."

(No problem)