Eine vor Sorge bleiche und vor Erleichterung überglückliche Rowenia trat ein und kam schnellen Schrittes an sein Bett. "Ich hab euch reden hören und dachte, es mir eingebildet zu haben", meinte sie leise und nahm Platz an seinem Bett. Sanft hob sie seine Hand zwischen den ihren an ihre Wange und küsste seinen Handrücken. "Ich bin so froh, dass es dir besser geht", meinte sie den Tränen nahe, als die Erleichterung sie nun vollends überrollte. "Es tut mir so leid, so leid, Liebster!"

Er strich ihr sanft mit einem Finger über die Wange und lächelte schwach. "Es ist nicht deine Schuld, Rowenia. Es hätte genau so gut mich oder meine kleine Schwester treffen können. Vielleicht sogar Hal, wenn er nicht als Duriens Knappe in der Nachtzinne wäre. Der einzige der Schuld an allem trägt ist Kjartan."

Sie schluchzte leise und drückte seine Hand fester. "Nein...ich...war dumm. Es tut mir leid", meinte sie und sah dann zu Algernon. "Lasst uns bitte kurz allein."

Der Ritter nickte und zog sich zurück. Sobald er die Türe hinter sich geschlossen hatte, drückte Numair Rowenia die Hände. "Du bist weder dumm, noch ist es dein Fehler.", sagte er störrisch. "Kjartan hat dich überfallen. Wir alle dachten, er sie in Richtung Norden geflohen. So haben es jedenfalls unsere Spione berichtet. Wer konnte schon ahnen das er in der Nähe unserer Heimat sein Lager aufschlägt?"

"Haben sie nicht. Es kam ein Bericht, dass er sich in der Nähe der Grenze aufhält und ich...habe Maeva benachrichtigt. Aber wollte dir keine Sorgen vor der Reise machen. Du hattest so viel zu tun...und ich dummes Huhn geh noch da raus und fordere es heraus."

Er schaute sie nur verblüfft an und schüttelte dann den Kopf. Langsam liess er seine Hände sinken und er spürte wie Wut in ihm hochkochte. Vertraute sie ihm etwa nicht? Dachte sie etwa er würde eine Dummheit begehen und ganz alleine nach Kjartan suchen? Sein Blick verfinsterte sich zusehends. "Wieso hast du das gemacht?"

"Ich wollte nicht, dass du dir Sorgen machst... Und ich hätte es ihm nie zugetraut, dass er so etwas tut", japste sie. "Es tut mir Leid. Hätte ich es geahnt, dann... dann hätte ich nicht... ich weiss, es war dumm, aber... bitte verzeih mir"

Er nahm ihre Hand wieder in die seine. "Ich weiss nicht was du dir gedacht hast, doch ich verzeihe dir. Ich werde immer Sorgen haben, doch wenn ich weiss, dass du immer ehrlich zu mir bist und keine Geheimnisse von mir hast, ist das bereits eine Sorge weniger. Also tu so etwas nie wieder. Ich bitte dich. Ich will auf die zählen können."

Sie nickte und küsste seine Stirn. "Danke", flüsterte sie leise und streichelte seinen Arm. "Hast du immer noch grosse Schmerzen?"

"Nicht besonders starke.", winkte er ab, doch dann blickte er sie fast scheu an. "Was ist mit meinm Gesicht. Kjartan brach mir das Jochbein. Ist der Knochen wieder gerade zusammengewachsen, oder ist er verschoben?"

(wenn es verschoben ist, hat er ein wenig ein eingedelltes Gesicht, du darfst entscheiden )