RE: Nordufer des Spiegelsees und Oberlauf des Loney
in Dreitan - das Spiel 29.08.2013 16:51von Randreyah •

Am nächsten Tag wunderte sich Maenavry, wieso ihn Pave so komisch ansah. Der Mann schien ihn seit dem Morgen nicht aus den Augen zu lassen. Er kam ihm vor wie Meyra. Komisch. Was hatten die beiden bloss plötzlich gegen ihn? Er ritt näher zur Marketenderin heran und beugte sich zu ihr hinüber. "Du, sag mal. Weisst du was mit Meyra und Pave los ist?", fragte er sie leise. "Sie starren mich so komisch an. Langsam wird das unheimlich."
some men just want to see the world burn


RE: Nordufer des Spiegelsees und Oberlauf des Loney
in Dreitan - das Spiel 29.08.2013 17:06von Ro Raven •

Sie lachte. "Meyra betrachtet mich als ihre Schwester. Sie hat sich wohl darauf gefreut, mit mir aus Loney wegzureisen, aber sie hat nicht damit gerechnet, dass ein Mann dabei sein würde. Sie hält nicht sehr viel von deinem Geschlecht musst du wissen. Und was Pave betrifft, ist das nicht einigermassen logisch? Er muss annehmen, ich sei deine Frau. Stimmt ja auch auf eine Art. Nur die beiden Jungen kapieren das irgendwie nicht." Sie grinste breit.
If you're going through hell, keep going.

RE: Nordufer des Spiegelsees und Oberlauf des Loney
in Dreitan - das Spiel 29.08.2013 17:11von Randreyah •

Maenavry war baff. Damit hätte er jetzt nicht gerechnet. "Aber ich habe doch Meyra nichts getan", meinte er niedergeschlagen. Nur weil er ein Mann war, musste sie ihm doch nicht so misstrauen. Er seufzte. Irgendwie schmeichelte ihm aber, was sie als letztes gesagt hatte. "Du bist also auf irgend eine Art meine Frau", fragte er grinsend und hob sanft ihr Kinn an. "Auf welche denn genau?"
some men just want to see the world burn

RE: Nordufer des Spiegelsees und Oberlauf des Loney
in Dreitan - das Spiel 29.08.2013 18:39von Ro Raven •

"Ja, das haben sie wohl", meinte die Marketenderin, packte die Satteltaschen fertig und schwang sich auf das Pferd. Meyra wartete bereits auf der anderen Seite der Lichtung, die Söldner kamen zwei Minuten später nach.
Die Reise verlief ruhig, auch wenn es der Marketenderin vorkam, als begegneten sie erstaunlich wenig Dörfern. Dass die Söldner sie so zum See hin und davon wegführten, dass sie die meisten davon weiträumig umgingen, fiel ihr nicht auf.
Sie erreichten die kleine Stadt am Ende des Sees am ersten Tag des neuen Jahres und brauchten eine Weile, um Unterkunft in einer Herberge zu finden, denn die Elfen feierten diesen Tag als Fest und so waren viele aus den umliegenden Dörfern in der Stadt zusammengeströmt. Schliesslich kamen sie aber doch in einer - wenn auch eher kargen - Absteige unter.
If you're going through hell, keep going.

RE: Nordufer des Spiegelsees und Oberlauf des Loney
in Dreitan - das Spiel 29.08.2013 18:47von Randreyah •

Maenavry mochte Elfen nicht wirklich. Auch wenn sie meist nett und höflich waren, waren sie ihm immer suspekt. Vielleicht lag das an Elairon dem Jabberwock, welcher ihn immer zum Narren gehalten hatte. Elairon und seine Tochter. Die grössten Nervensägen unter den Assassinen, fand Maenavry. Jedesmal wenn sie zusammen einen Auftrag erledigen mussten, hatten sie etwas an ihm auszusetzen. Dabei machte stets er die grösste Arbeit.
In letzter Zeit warfen ihm nicht nur Meyra und Pave diese komischen, misstrauischen Blicke zu, sondern auch Devro. Dass sie lediglich eiversüchtig waren, konnte er sich nicht vorstellen. Maenavry war sich nicht sicher, ob er sie darauf ansprechen sollte, doch er liess es bleiben. Er mochte keine langen Diskussionen führen und wenn sie ein Problem hatten, konnten sie's ihm auch direkt ins Gesicht sagen.
some men just want to see the world burn

RE: Nordufer des Spiegelsees und Oberlauf des Loney
in Dreitan - das Spiel 29.08.2013 20:11von Armelion •

Als Idril wieder aufwachte fühlte sich ihr Körper irgendwie komisch an. Sie war voll von unbändiger Energie und kämpfte sich ungestüm aus dem dicken Mantel, in dem sie eingewickelt worden war, raus. Sobald sie ihre Umgebung wahrnahm erstarrte sie. Wo war sie? Verdutzt blickte sie an sich runter. Sie trug feste Hosen aus dunkel gefärbtem, gestepptem Stoff. Ein bequemes Wams, welches ihr viel Bewegungsfreiraum liess, schmiegte sich an ihren Oberkörper. Die Kleidung, die sie von Janis bekommen hatte, war verschwunden. Plötzlich bekam sie es mit der Angst zu tun. Was war passiert? Warum war sie hier und nicht bei Janis? Sie wünschte sich sie wäre nie zurück zu Biredh gegangen. Ein ersticktes Schluchzen drohte ihr zu entweichen, doch sie kämpfte gegen den Drang zu weinen an.
Plötzlich trat ein hochgewachsener, schlanker Mann in ihr Sichtfeld. Schwarze Haare umrahmten ein kantiges Gesicht. Er trug dunkelbraune Reisekleidung und in seinem Gürtel steckten unzählige Holzetuis. Sie sammelte ihren Mut und blickte ihm wieder ins Gesicht. Keine Falten, keine Runzeln. Nichts erinnerte an den alten Geschichtenerzähler ausser den Holzetuis, den breiten, aus rötlichem Holz gefertigten Stock in seiner linken Hand und die beiden leeren Augenhöhlen, die sie fixierten. Sie schluckte, "Bist du Biredh?", fragte sie schliesslich kleinlaut.
Der Schattendämon, den es war eindeutig ein Schattendämon, das konnte sie an seiner dunklen Haarfarbe und seiner hellen Haut erkennen, warf den Kopf zurück und lachte. "Bin ich wirklich so schwer wiederzuerkennen?“
Idril wusste nicht was sie darauf antworten sollte. Sie fand schon, dass es schwer war ihn zu erkennen. Ausser seinen Augen war alles verändert. „Ich finde schon.“, sagte sie dann vorsichtig. Anstatt zu antworten zog er sie auf die Beine. „Wie hast du das gemacht?“, hakte sie nach.
„Ich habe ein kleines Lied gespielt.“, erwiderte er vergnügt und bedeutete ihr ihm zu folgen.
Vollkommen verwirrt lief sie ihm nach. Was hätte sie auch sonst tun sollen? Sie hatte keine Ahnung wo sie war und hatte nichts zu essen bei sich.
„Wo sind wir?“
„In den Wäldern.“
„Das kann ich sehen!“, fauchte sie wütend. Langsam begann sich ihre anfängliche Furcht in Wut umzuwandeln. „Wieso hast du mich weggebracht? Ich will zurück zu Janis.“
„Ich habe dir einige Dinge beigebracht und werde dich deshalb mitnehmen. Ein fairer Handel scheint mir. Du begleitest mich und ich bringe dir unterwegs noch mehr Lieder bei.“ Er schritt weiter aus und Idril musste sich sputen um mit ihm Schritt zu halten. „Und bevor du wieder fragst, wir sind am Nordufer des Spiegelsees.“
„Warum sind wir hier?“, fragte sie ungeduldig. Biredh hob als Antwort seinen Stock und deutete nach vorne. Auf einer kleinen Lichtung vor ihnen war ein kleiner Tümpel, der von einem Bach gespeist wurde. „Sieh ins Wasser und sage mir was du siehst!“
Zögerlich kam Idril dem Befehl nach und blickte in das stille Wasser. Sie erkannte deutlich das Gesicht eines jungen Mädchens mit jeweils einem grünen und einem blauen Auge. Ihre Haut war hell und die Haare so schwarz wie die Nacht. Sie erstarrte und tastete dann mit der Linken nach ihrem Gesicht. Eine schmale, doch kräftige Hand erschien auf dem Spiegelbild und sie stiess einen erschrockenen Schrei aus. „WAS HAST DU GEMACHT?“, rief sie entsetzt und tastete nach ihrem Gesicht. Es fühlte sich seltsamerweise vertraut an, wie ein altbekanntes Kleidungsstück. Sie griff nach ihren Ohren, doch nicht einmal, die waren mehr die gleichen. Sie waren nicht mehr spitz, sondern hatten sich gerundet. Sie beugte sich wieder über den Tümpel und betrachtete wieder ihr Spiegelbild. Nur ihre Augen waren gleich geblieben. Ein grünes und ein blaues.
„Ich habe ein Lied gespielt, das habe ich dir doch erklärt.“, sagte er freundlich. „Du hast es auch gehört, also ist es nur logisch, dass auch du Veränderungen durchgemacht hast.“
„Aber… wie…?“ Sie brach ab und starrte ihr Spiegelbild weiterhin verdutzt an. Wie sollte Janis oder Armelion sie jetzt wiedererkennen? Sie setzte sich langsam neben dem Tümpel hin und betrachtete ihre Hände. Sie verstand nicht wirklich viel von Magie. Formore hatte ihr einiges erklärt, doch da der alte Elf selbst keinerlei oder kaum Magie besass, hatte sie nicht trainieren können.
„Hör auf zu grübeln, mein kleiner Schatten. Wir müssen weiter. Wir werden vielleicht bald auf ein paar Reisende treffen. Die Antworten werden sich dir früher oder später offenbaren.“ Er zog sie wieder auf die Füsse und ging los. Den Stock aus dem rötlichen Holz bewegte er dabei vor sich hin und her um die Beschaffenheit des Bodens zu erkunden. Idril folgte ihm und unbewusst wanderten ihre Finger runter zu der kleinen Holzflöte, die in ihrem Gürtel steckte. Sie begann eine leise Melodie zu spielen und nach einer Weile summte Biredh mit. Er hatte eine gute Stimme. Tief und klar und sie passte wunderbar zu dem Lied.
„Cuiva Orowin
Nárendur
Tira nottolya
Tulta tuolya
An mauya mahtie
Ter oiomornie
Ter ondicilyar.
Mettanna.
Nurunna!“

![]() 0 Mitglieder und 14 Gäste sind Online |
![]()
Das Forum hat 111
Themen
und
30462
Beiträge.
|
![]() | Einfach ein eigenes Forum erstellen | ©Xobor.de |