"Vielen Dank, Herrin. Ich werde die Truppen nach Cadogan begleiten. Von dort aus können wir sicher schnell General Valis Standort ausmachen, falls er nicht mehr vor dem Dorf lagert und die Plünderer belagert." Candamir verbeugte sich respektvoll vor ihr.
Benjen nickte und winkte einen berittenen Soldaten zu, damit er ihm folgte. Sie ritten langsam zu den beiden Fremden und zügelten ihre Pferde in etwa fünf Meter Abstand vor ihnen. "Was wollt ihr?", fragte er ohne Umschweife.

"Ihr werdet morgen früh aufbrechen", sagte Alyrna. "In Eurem eigenen Interesse rate ich Euch, dann nicht zu verkatert zu sein."
Die letzten Worte sagte sie mit einem Lächeln, um zu zeigen, dass sie nicht rügend gemeint waren.
"Mit eurem Anführer reden", sagte Webjen.
If you're going through hell, keep going.

"Es ist schwer für einen einfachen Mann wie mich einem so gutem Tropfen zu widerstehen, Herrin.", erwiderte er grinsend. "Doch seid versichert. Meinen Dienst nehme ich sehr ernst. Ich werde Kommandant Asmardon gute Dienste leisten." Candamir verbeugte sich noch einmal und wandte sich dann an den Kommandanten. "Wann werden die Truppen zum Abmarsch bereit sein?"
Benjen zögerte und beugte sich dann zum Soldaten neben ihm rüber. "Geh und hol den General. Ich bleibe hier." Der Soldat nickte und wendete sein Pferd. Benjen betrachtete die Männer schweigend. Er stellte sich vor wie es sich anfühlte, wenn er sein Schwert in ihre Kehlen stossen würden. Diese Männer hatten seine Kameraden getötet und waren in sein Land eingedrungen. Er würde nicht ruhen, bis sie alle tot waren. Bevor er eine unverzeihliche Dummheit begehen konnte, kehrte der Soldat mit dem General zurück. "Sie wollen mit euch reden General.", sagte Benjen. Jeder der ihn kannte, hörte die unmissverständliche Wut in seiner Stimme.

"Morgen früh, eine Stunde nach Sonnenaufgang", antwortete der Kommandant.
Er nickte Alyrna zu und entfernte sich mit der Entschuldigung, er müsse die Mobilisierung koordinieren.
Alyrna stellte auch den Boten frei und zog sich in ihr Arbeitszimmer zurück. Sie traute einem ihrer Buchhalter nicht, und wollte seine Rechnungen überprüfen.
Valis hörte Benjens Abneigung gegen die Männer vor ihm und teilte sie vollkommen. Am liebsten hätte er die Männer auf der Stelle hingerichtet. Aber zuerst würde er anhören müssen, was sie zu sagen hatten.
"Was wollt Ihr mir mitteilen?", fragte er kalt.
Webjen sah ihn an. "Arsa lässt ausrichten, ihr solltet es euch zweimal überlegen, uns nochmal anzugreifen."
"Warum?", fragte Valis.
"Erstens, weil von euch etwa vier mal so viele Leute verreckt sind wie von uns", sagte Stan. "Und das scheint mir ein miserabler Schnitt für euch."
Valis war drauf und dran, dem Mann an die Kehle zu gehen.
"Und zweitens", fuhr Stan fort. "Weil ihr euch damit ziemlich in die Scheisse setzen würdet, was Gevira betrifft."
"Drückt Euch verständlich aus!", fuhr Valis die beiden Männer an.
"Wir wissen, dass ihr einen Friedensvertrag mit Gevira habt", sagte Webjen ohne Umschweife. "Wenn ihr uns angreift, könnte das dazu führen, dass dieser Frieden gebrochen wird. Und dann habt ihr einen neuen Krieg. Den ihr euch nicht leisten könnt."
If you're going through hell, keep going.

Benjen lenkte sein Pferd näher zu Valis heran, "Ich denke, dass unser adliger Gast ihre Nachricht ebenfalls hören sollte.", flüsterte er dem General ins Ohr. Er flehte zu allen ihm bekannten Göttern, dass Valis ihn verstand. Samor musste die Nachricht dieser Männer hören. Er würde einen weiteren Krieg verhindern können. Denn was immer diese Typen auch vor hatten. Es klang nicht besonders gut für sie.

Früh am Morgen ging Durien mit müden Schritten zu seinem Zimmer. Das Parlament hatte den ganzen restlichen Tag und tief in die Nacht hinein gedauert. Manron hatte einen Antrag gestellt, dass Daria zu seinem Mündel werden würde. Mit Hilfe von dem Abgesandten aus Dara, Avedis und Ekain hatten sie den Antrag abschmettern können. Viele der kleineren Lords unterstützten Manron jedoch und so war die Abstimmung trotz allem knapp ausgefallen.
Durien war sicher, er hatte Daria nur als Mündel behalten können, weil er vorgeschlagen hatte die Steuereinnahmen, die er über sie erhielt in den Wiederaufbau der Stadt zu investieren, die noch immer in vollem Gange war. Die Mauern und Tore waren repariert, doch einige Stadtteile lagen noch immer in Trümmern.
Armelion war noch immer nicht gefunden worden, doch das verwunderte ihn nicht weiter. Der Elf konnte sich von einem Ort zum anderen Zaubern. Es würde ihm nicht schwer fallen seinen Häschern zu entkommen, falls er den Mord wirklich begangen hatte. Doch er bezweifelte das der Elf Avis getötet hatte. Sie waren einander sehr zugetan gewesen und er hatte alles im Krieg gegen die Schwarzmagier riskiert. Nein, der Elf hatte es nicht getan. Steapa war sich dessen ebenfalls sicher. Nur Manron und die Wachen, die ihm ergeben waren unterstützten die Anklage. Nur wusste Durien nicht wie er Armelion dazu bringen könnte hierher zu kommen um sich dem Gericht zu stellen. Er wusste ja nicht einmal wo der Elf war.
Seufzend zog er sich aus und legte sich neben Juliana auf die herrlich weiche Matratze. Vorsichtig legte er einen Arm um sie und atmete den Duft ihrer Haare ein. Alles was er jetzt brauchte waren ein paar Stunden Schlaf. Morgen würde er sich überlegen, wie er den Elfen erreichen könnte.

"Das denke ich auch", meinte Valis, wenn auch mit einem leicht anderen Hintergedanken als Benjen. Für seine Ohren klang die Aussage dieses Räubers nähmlich sehr danach, dass sie irgendeine Abmachung mit Gevira getroffen hatten. Und wenn das der Fall war, wollte er sehen, wie sich der Prinz da herausreden wollte.
"Kommt mit", befahl er den beiden Boten und führte sie näher zum Kern der Truppe, die mittlerweile angehalten hatten. Zwei einzelne Männer würden sie auf jeden Fall in Schach halten können. Dann liess er Samor rufen.
If you're going through hell, keep going.

Samor drehte sein Pferd und folgte der Einladung, Gerheer heftete sich an seine Fersen. Sie schlossen zu Valis auf. Der Kronprinz fragte sich, was das ganze sollte. Wieso rief man ihn herbei? "Was gibt's?", fragte er freundlich und doch bestimmt. Er mussterte die beiden Männer, welche anscheinend nicht zu den Truppen der Nachtzinne gehörten. Waren es Boten der Angreifer? Wenn ja, warum hatte man ihn hinzugerufen? Hatten diese Bastarde etwa behauptet, er hätte etwas mit ihnen zu tun?
some men just want to see the world burn


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