"Ich hoffe die Fackeln das Haus hier nich ab", brimmte der jüngere Prinz und sein Bruder deutete ihm zu schweigen. Sie würden hier wohl oder übel warten müssen, bis alles vorbei war...
Nala fluchte. Sie würden nicht mehr so leicht weg kommen. Schnell suchte sie sich einen Weg zu einem anderen Versteck. Sie mussten sich wieder bewegen, durften weder stehen bleiben noch auffallen.
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Candamit kniff ein Auge zu und hob den Bogen. Kein Wind wehte. Er liess die Sehne los und der Pfeil schnellte mit einem Surren davon. Aufmerksam verfolgte er die Flugbahn. Das Geschoss bohrte sich in den Rücken des vordersten Reiters und riss ihn vom Pferd. Die anderen galoppierten achtlos weiter. Ein toter Söldner mehr. Er sprang hinunter ins Dorf und half dann die Soldaten die Dorfbewohner aus ihren Häusern zu jagen. Bei einem Haus entdeckte er eine Luke. Er packte eine Fackel, riss die Luke auf und warf sie runter. "Kommt raus und zeigt euch!"
Die Dorfbewohner wurden aus ihren Häusern getrieben und diejenigen, die sich allzu sehr wehrten wurden niedergeschlagen oder getötet. Die Männer kannten kein erbarmen, nachdem sie erfahren hatten, was diese Männer mit ihren Kameraden gemacht hatten. Benjen selbst streckte einen Halbwüchsigen mit einem Fausthieb nieder, als dieser versuchte ihm einen Dolch ins Bein zu rammen. Systematisch erkämpften sich die Soldaten Haus für Haus, bis nur noch die winzige Festung in der Mitte übrig war. Das Stöhnen der Verwundeten klang dumpf über das Schlachtfeld und Benjen trat zu General Valis. "Herr? Sollen wir die Festung einfach niederbrennen? Dann würden wir keine Männer mehr verlieren und sämtliche Andenken an diesen Arsa würden in Rauch aufgehen. Wir sollten einfach Feuer an jedem Ausgang und Fenster legen, dann kommen sie nicht mehr raus."

Valis dachte kurz nach. Die Idee, dieses ganze Pack niederzubrennen wie Ratten, gefiel ihm sehr gut, weitaus besser noch, als er sich selbst zugestanden hätte. Dennoch schüttelte er den Kopf. "Ich will den Bastard öffentlich hinrichten. Die Leute sollen sehen, dass man sich in diesem Land nicht als Kleinkönig aufspielen kann."
Webjen trat die Fackel auf dem feuchten Lehmboden aus.
"Welcher Seite gehört ihr an?", fragte Stan scharf, Schwert und Schild bereit.
If you're going through hell, keep going.


"Dann löst du einen Krieg aus", knurrte Webjen. "Wir haben die Prinzen hier, für euch rausgeholt aus diesem Schlamassel. Geh einen Schritt zurück und wir kommen rauf."
"Wir haben eine Abmachung mit General Valis", fügte Stan zur Sicherheit hinzu.
"Stimmt", seufzte Valis. "Aber wir wissen nicht, ob die Prinzen noch da drinnen sind. Zündet das Tor an. Mal sehen, ob sie sich dann rühren."
In diesem Moment rief jemand: "General Valis!"
Er wandte sich um und sah einige Soldaten, die einen jungen Mann in der Mitte exkortierten. "Er behauptet, einer der Prinzen zu sein."
Valis musterte den Mann und erkannte ihn als denjengien auf dem Wachturm wieder. "Sembra von Gevira. Ihr habt den Sturz also überstanden. Wo sind Eure Brüder?"
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Candamir und einige andere Soldaten nahmen die beiden Söldner und die Prinzen in ihre Mitte und eskortierten sie raus. "General!", rief er. "Wir haben hier ein paar Leute aufgestöbert. Zwei davon wollen Prinzen aus Gevira sein. Die anderen beiden gehören zu den Söldnern."
"Zu Befehl!", Benjen salutierte und beorderte einem der Steinölwerfer zwei Krüge gegen das Tor zu werfen. Mit einer Fackel zündete der Soldat vorsichtig die Lappen am oberen Ende des Kruges an und warf sie dann gegen das Tor. Mit einem wütenden Fauchen schoss eine Stichflamme hoch. Der zweite Krug landete ebenfalls und der Mann trat anschliessend hastig den Rückzug an. Er hatte keine Krüge mit Steinöl mehr. Die restlichen Werfer wurden von Schildträgern abgeschirmt und ein paar Soldaten standen mit Fackeln in den Händen in der Nähe bereit. Wenn Valis den Befehl gab, würden sie ohne zu zögern, das ganze Gebäude in Brand stecken.

"Wir wollen es nicht, wir sind es", murrte der jüngere der Beiden und der ältere verdrehte lediglich die Augen.
"Weiss ich nicht. Wir wurden beim Angriff getrennt. Man hat nur mich aus der Zelle geholt, um euch zu drohen...", antwortete er und beschrieb für alle Fälle knapp den Weg zur Zelle, in der sie festgehalten worden waren.
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Valis musterte kurz die beiden jüngeren Prinzen, dann fuhr er die Söldner an: "Wo ist der jüngste?!"
"Wir haben ihn aus den Augen verloren, als wir drinnen angegriffen wurden", antwortete Stan und nickte auf die Burg.
"Ich habe ihn unter einen Karren beim Palas gestossen", fügte Webjen hinzu. "Wenn er sich ruhig verhalten hat, ist er noch dort."
Valis fluchte. "Stürmt, sobald das Tor niedergebrannt ist", befahl er einigen Offizieren. "Bringt mir diesen Prinzen da raus. Und dann zünden wir ihnen die Hütte über dem Kopf an. Und ihr", wandte er sich an zwei andere. "Eskortiert die hier raus." Er deutete auf die drei Prinzen und die beiden Söldner. "Aber habt ein Auge auf sie."
Arsa schickte die Lady und ihre beiden Kinder in den Bergfried hinauf, schloss ihn aber noch nicht ab, um sich die Möglichkeit einer letzten Verteidigungsbastion offen zu halten. Er erteilte den Befehl, die noch verbliebenen Bolzen zurückzuhalten, und die Armbrüste auf das Tor zu richten.
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Die Prinzen warfen folgten, wenn auch missmutig, da sie wegen Siney ein schlechtes Gewissen hatten, doch sie taten, was man ihnen sagte, um die Situation nicht zu verschlechtern.
Nala hatte drei Söldner abstechen müssen. Und sie war heilfroh, dass niemand sie deswegen entdeckt hatte. Noch nicht. Ihnen gingen die Verstecke aus und der kleine Junge wirkte langsam wirklich traumatisiert, was der Halbelfe Kopfschmerzen bereitete.
Sie wollte nicht später für etwas verantwortlich gemacht werden, auf das sie nur wirklich keinen sooo großen Einfluss hatte.
Als die Zinne das Tor niedergebrannt hatten, suchte sich Nala einen Weg nach draussen, musste sich aber weiterhin verstecken. Sie wusste nicht, was die Zinner mit ihr machen würden, wenn sie sie mit dem Prinzen erwischten.
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Hacon hatte die Söldner ein Stück weit verfolgt, war dann aber wieder umgedreht um zur Hauptstreitmacht zurückzukehren. Benjen würde einen Bericht erwarten und vielleicht sollten sie auch den Leuten von Gevira einen Boten schicken, damit sie erfuhren wie gross die flüchtige Gruppe war. Wenn die Söldner nach Gevira zu fliehen versuchten, würden sie dort ebenfalls gejagt werden.
Als er gerade ins Dorf hineinritt, entdeckte er einen Soldaten mit einem Jungen. Der Rest schien sich am Haupttor zu sammeln, doch dieser ging in die andere Richtung. Er blickte genauer hin und erst jetzt erkannte er die Frau, die ihm auf dem Weg zur Nachtzinne entwischt war. "Hej! Bleib stehen!", brüllte er und sprang vom Pferd. Das Tier trabte weiter zu einer Soldatengruppe.
Die Schildträger gingen nach vorne und bildeten einen dichten Wall, der sich dann langsam auf das Tor zuschob. Die Chance war gross, dass die Söldner immer noch Schützen hatten und niemand wollte blindlings in ein Speerfeuer hineinrennen. Als sie durch das Tor traten, kauerte sich Benjen auf den Boden und betrachtete die Umgebung. Schnell entdeckte er den Karren beim Palas, doch niemand war dort unten. Verflucht! Wo war der Junge bloss?

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