"Das hoffe ich. Ein neuer Krieg würde die Menschen der Südlande nur weiter schwächen und den Schwarzmagiern in die Hände spielen. Wir sollten zusehen, dass Loney, Gevira und die Nachtzinne ein starkes Bündnis miteinander eingehen. Erst dann können wir gezielt gegen die Schwarzmagier vorgehen und diese Brut ausmerzen." Seine Stimme füllte sich bei den beiden letzten Sätzen mehr und mehr mit Zorn und seine Hände krampften sich so fest um den goldenen Weinkelch zusammen, dass dieser sich verbog. Er würde diesen verfluchten Elfen niemals verzeihen, dass sie ihm die Schwester und die Frau genommen hatten.

"Das hoffe ich auch", meinte Samor. Er hoffte es wirklich. Aber um die Hoffnung Realität werden zu lassen, musste er König werden. Seine Miene verdüsterte sich. Und Kia bewies wieder ihr wunderbares Talent, die Wogen zu glätten, indem sie das Thema wechselte. "Mylord", sprach sie Durien an. "Würdet ihr mir due Ehre eines Tanzes gewähren?", fragte sie und ihr sanftes Gesicht blickte ihn freundlich an. "Mein Mann ist nämlich ein Trampel, was solche Dinge angeht"; lachte sue und Samor stimmte ihr ebenfalls lachend zu, auch wenn sein lavhen halb so gut gespielt war, wie ihres.
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"Die Ehre ist ganz auf meiner Seite.", versicherte ihr Durien mit einem warmen Lächeln. Er bot ihr seinen Arm an und zusammen gingen sie auf die Tanzfläche. Durien tanzte zwar nicht besonders gerne, doch sein Vater hatte ihn gezwungen jedwede höfische Sitten bis zur Perfektion zu erlernen. Die anderen Adeligen machten respektvoll vor dem Pärchen Platz und zogen sich ein wenig zurück um den Tanz der beiden zu betrachten.

Im Gegensatz zu Durien tanzte Kia sehr gerne. Sie war als Prinzessin der Nördlichen Stämme Geviras, eines Nomadenvolkes, das durch Handel reich lebte und eine sehr alte Blutslinie bildete, aufgewachsen. Und wie die meisten Nomaden trugen die Menschen ihres Volkes die Lebensfreude tief im Herzen, die sich in jeder ihrer Bewegungen, ihrer Worte und in der kleinsten Mimik widerspiegelte. Zwar war Kia in den letzten Jahren etwas niedergeschlagen gewesen, aber sobald sie zum Tanz ansetzten, erstrahlte sie. Der Tamz war schnell und sie war über Duriens Fähigkeit tadellos zu führen positiv überrascht. "Ihr tanzt sehr gut, Mylord", meinte sie.
Samor beobachtete die beiden. Er wusste was Kia vorhatte, nämlich Durien abzulenken und wenn sie es schaffte den Grafen auf gute Gedanken zu bringen, würde ihm das sicherlich helfen und Samor nützlich sein. Schliesslich war Durien ihm sympathisch und der Verlust, den der Mann erlitten hatte, musste fürchterliche Narben auf seinem Herzen hinterlassen haben. Durien zu einem Rachemonster werden zu lassen, konnte sich Samor aber leider nicht leisten.
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Er musste über ihre ungekünstelte Freude lächeln. Sie war ähnlich wie Juliana. Seine Frau war eine der wenigen Frauen gewesen, die es geschafft hatten, dass er Freude am tanzen hatte. "Das Kompliment kann ich nur zurück geben." Sie vollführte eine formvollendete Drehung, wobei jeder Schritt perfekt sass. Die anderen Adeligen begannen ebenfalls wieder den Tanz aufzunehmen und Durien und Kia bewegten sich kunstvoll durch die Menschenmasse hindurch. "Wer hat euch so tanzen gelehrt? Ihr bewegt euch zu fliessend um einen Tanzlehrer gehabt zu haben."



Sie lächelte und machte eine weitere Drehung, "Ich musste mir das Fluchen abgewöhnen", meinte sie, "Aber ab und an schleicht es sich in meine Wortwahl hinein... Mein Volk glaubt, dass Ehrlichkeit die höflichste Art zu reden ist. Leider kostet sie den ein oder anderen den Kopf."
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Durien lächelte nur. "Ich wünschte die Nachtzinner würden genauso denken. Dann müsste man nicht bei jedem Ball mit einem politischen Eklat rechnen." Sie mussten plötzlich ihren Tanz unterbrechen, als ein anderes Pärchen in ihren Weg geriet. "Lord Manron.", grüsste Durien den Mann frostig.
"Graf Durien! Euer Anblick erfreut mich immer wieder. Wie geht es eurer liebreizenden Tochter?"
"Sie lehrt gerade von Prinz Siney wie man tanzt."
"Ich bin mir sicher, dass die Freundlichkeit des jungen Mannes ihr über diesen schrecklichen Verlust, den sie erlitten hatte, hinweghelfen wird.", sagte Manron mit gespielter Freundlichkeit. "Darf ich euch Lady Invara vorstellen?" Er wies auf dicke Frau neben ihm. Eine Schönheit war sie wahrlich nicht. Sie hatte einen grossen Leberfleck am Hals, der sich bis unter das Ohr hochzog und ausserdem war sie nicht gerade die hellste. Auf jeden Fall blickte sie Graf Manron mit einem geradezu hündischen Blick an. Durien war erst vor kurzem zu Ohren gekommen, dass Manron sie umwarb, doch in seiner Trauer hatte er vergessen etwas dagegen zu unternehmen. Jetzt war es offensichtlich zu spät.
"Eine Ehre! Dies ist Lady Kia, Prinzessin der Nomadenvölker Geviras und Gemahlin von Samor. Lady Kia, Lord Manron besitzt grosse Ländereien entlang des Sed'n und Invara ist die Erbin von Cadogan."
(Ich habe ein Durcheinander bei meinen Adeligen. Danke für den Hinweis )

"Es ist mir eine Ehre euch kennen zu lernen, Lordschaften. Ein wunderschönes Kleid, Lady Invarna", meinte Kia freundlich. Sie wollte nicht mehr sagen, denn ansonsten würde sie entweder Durien belogen haben, was ihre stete Ehrlichkeit betraf oder die beiden Lordschaften vor sich leicht beleidigen. Auch wenn sie nichts beleidigendes gesagt hätte, aber sie wusste, dass gewisse Leute Dinge, die sie nicht hören wollten, als Beleidigung auffassten. Und hier war sie Gast, also konnte sie es sich nicht erlauben...
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