#171

RE: Die Nachtzinne

in Dreitan - das Spiel 29.11.2012 23:04
von Ro Raven | 10.532 Beiträge

Ro blickte dem Assassinen etwa zwei Sekunden lang nach und fragte sich, wohin er wohl gehen würde. Dann drehte sie sich um und drängte sich zwischen den Männern hindurch wieder zum Ring, was nicht sonderlich schwer war, da die meisten sofort Platz machten, wenn sie sie erkannten.
Sie musterte die beiden Kämpfer. Beide sahen fürchterlich aus, das Gesicht voller Blut. Blut im Gesicht. Eine Erinnerung tauchte in ihrem Geist auf und drängte sich an die Oberfläche. Als sie begriff, was es war, zerrte sie sie schnell zurück in die Dunkelheit hinter dem Bewusstsein und erschauderte unwillkürlich. Das wäre jetzt verdammt nochmal wirklich schlecht rausgekommen, wäre sie ein bisschen unachtsamer gewesen. Krass, dass sie sich immer noch so wenig im Griff hatte...
"Wer ist am gewinnen?", fragte Ro den Mann neben ihr.
"Zwei zu zwei", antwortete der.
Ro wandte sich wieder den Kämpfenden zu. Lange geschah nichts, die beiden starrten sich nur an, die Fäuste erhoben, die Augen zusammengekniffen. Von Pave's Kinn tropfte Blut zu Boden. Der Rotschopf machte einen Schritt zur Seite. Pave folgte ihm und machte dann seinerseits einen Schritt auf den Soldaten zu. Dieser täuschte einen Schlag an und Pave hob seine Unterarme zur Deckung, obwohl sie immer noch ausser Reichweite waren. Dann bewegte er sich etwas nach links, trat nach Ormud und traf ihn an der linken Hüfte. Der Rotschopf stolperte zurück, nicht weit genug um aus dem Kreis zu geraten, aber Pave setzte ihm nach und stiess mit der ganzen Wucht seines Gewichtes gegen ihn, um ihn über die Linie zu befördern, aber Ormud fing sich im letzten Moment und machte eine schnelle Umdrehung. Nun war es Pave, der haarscharf am Kreisrand stand und sie waren sich so nah, dass er Ormud nicht zurückstossen konnte. Stattdessen schlug er nach seinem Gesicht, Ormud wehrte ab und wich dabei einen Schritt zurück, worauf Pave sich duckte und ihm den Kopf in die Magengrube stiess.
Wieder standen sie sich gegenüber. Die Erschöpfung war ihnen mittlerweile anzusehen. Pave rann der Schweiss über die Stirn und Ormud keuchte heftig. Schliesslich griff Pave an, und er schien all seine Kraft zusammenzunehmen. Ormud musste zurückweichen und schien zu stolpern, Pave bückte sich, um sein Bein zu packen, aber der Soldat rammte ihm das Knie ins Gesicht. Pave fiel rückwärts zu Boden und sah k.o. aus. "Ein, zwei...", zählten die Soldaten, aber da rollte sich Pave zusammen, sprang mit dem schwung auf und warf sich auf Ormud. Der stolperte rückwärts, verlor das Gleichgewicht und sie krachten beide gleichzeitig ausserhalb des Ringes zu Boden.
Stille. Die beiden Kämpfer rappelten sich ächzend auf und sahen sich ratlos an. Dann die leise Frage von jemandem. "Was jetzt?"
Ja, was jetzt?, fragte sich Ro fieberhaft. Ihr war klar, dass sie die dumme Situation irgendwie lösen musste. In jedem anderen Kampf hätte sie angeordnet, dass sie Runde widerholt wird, aber die beiden sahen so fix und fertig aus, dass es langsam wirklich gefährlich wurde. Sie musste einen Weg finden, die Sache so zu regeln, dass keiner beleidigt war. Sie sah sich schnell um, aber Nesh war nirgends zu sehen.
Schliesslich trat sie vor, in die Mitte des Kampfplatzes und sagte laut: "Drei zu drei, unentschieden. Es gibt keinen Sieger, also kommt niemand weiter, so lauten die Spielregeln."
Missmutiges Murmeln erhob sich.
Ro brachte es mit einer Geste zum Verstummen und fuhr fort: "Aber ich schätze, mit einem Kampf wie diesem hier haben sich beide ordentlich was verdient, oder?"
Die Menge johlte Beifall.
Sie trat zwischen die beiden und hob von jedem eine Hand hoch. Sie wusste, dass das vermutlich komisch aussah, weil sie soviel kleiner war, aber das war egal. Es kam nicht darauf an, wie gross sie war, es kam darauf an, wie gross sie sich gab. "Einen Preis für beide", rief sie. "Für einen Kampf, den keiner hier vergessen wird!"
Wieder johlten die Männer. Ro liess die Hände der Kämpfer sinken und drehte sich zu ihnen um. Pave grinste sie erleichtert an, er schien nicht sehr unglücklich darüber zu sein, dass er sich nicht mehr weiter prügeln durfte. Ormud's Mimik war ein bisschen schwer zu lesen, denn seine Nase sah mittleriweile eher aus wie eine grosse Kartoffel und war röter als seine Haare.
"Ihr kriegt eure Preise am Abend bei der Preisverleihung", sagte sie. "Schaut, dass ihr bis dann noch auf den Beinen seid."


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#172

RE: Die Nachtzinne

in Dreitan - das Spiel 01.12.2012 00:08
von Ro Raven | 10.532 Beiträge

Die Faustkämpfer stellten sich zum Viertelfinal auf, während einige Meter weiter sich auch die Schwertkämpfer für die nächste Runde bereit machten. Ro schlenderte herum und kam eben beim Schreibetisch vorbei, als dort einer der Kämpfer, Jeso, hingelaufen kam und Nesh fragte: "Wer ist jetzt eigentlich mein Gegner? Ich mein, ich hätte gegen Pave oder den anderen Riesen kämpfen sollen, aber die sind ja beide weg."
Nesh sah Ro an, Ro biss sich auf die Lippen und erkannte, wo das Problem war bei ihrem Plan, so schön er auch war. Sie hatten jetzt einen Kämpfer zu wenig. Fieberhaft dachte sie nach, aber ihr kam keine Lösung für dieses Problem in den Sinn. Sie konnten nicht drei gegeneinander kämpfen lassen, das ging erstens nicht, und zweitens wäre es dann auch weiter nicht aufgegangen. Aber sie konnten auch nicht einfach einen neuen Mann hinzustellen, obwohl er nicht in der vorherigen Runde gewonnen hatte, das war unfair. Das naheliegendste war, das der, der keinen Gegner hatte, einfach direkt weiterkam, aber auch das war nicht ganz gerecht, wenn er sozusagen ohne Kampf gewann.
Ihr wurde bewusst, dass die Leute um sie herum sie ansahen. "Der Hauptmann soll kämpfen", sagte jemand. "Stimmt", meinte ein anderer. "Sie hat gar nicht mitgemacht."
Ro schüttelte schnell den Kopf.
"Wieso nicht?", fragte jemand. "Angst zu verlieren?"
Ihr schoss das Blut in den Kopf, aber sie beschloss nicht auf die Provokation einzugehen. "Ich bin der Turnierleiter", meinte sie. "Ich kann nicht einfach mitkämpfen."
"Hm, aber wieso eigentlich nicht?" Diesmal war es Nesh, der fragte. Sie sah ihn an und spürte, wie sie noch röter wurde, als sie schon war.
"Wieso machst es denn nicht du?", blaffte sie zurück.
"Das wäre nicht fair", meinte Nesh grinsend. "Ich bin nur irgendein Soldat und ich habe nicht gekämpft. Aber du bist der Hauptmann, da geht sowas. Echt, ich sehe keinen Grund, warum das nicht gehen sollte."
Sie trat zu ihm und tat, als würde sie sich die Liste vor ihm genau ansehen, während sie ihm so leise, dass niemand anderes es hörte, zuzischte: "Ich bin etwa halb so schwer wie die anderen Kämpfer, ist dir das klar?"
"Also doch Angst zu verlieren, was?", meinte er ebenso leise.
Einige Augenblicke wusste sie nichts zu erwidern. Seine Nähe machte sie konfus. Und dass er sich über sie lustig machte, machte sie einerseits wütend, verunsichterte sie aber auch völlig. Warum tat er das? Schliesslich nahm jedoch die Wut Überhand. Sie richtete sich auf und sagte: "Gut, ich kämpfe."
Und dann tat sie etwas, was sie selber nicht so ganz begriff. Natürlich, es war logisch, denn ohne den Säbel umgeschnallt liess es sich viel besser Ringen, aber im Grunde widersprach es ihr zutiefst. Sie schnallte den Gürtel auf, nahm den Säbel davon weg und legte ihn vor Nesh auf den Tisch. Mit zusammengekniffenen Augen sagte sie: "Pass darauf auf, oder ich bring dich um."
Sie konnte sich nicht erinnern, dass er jemals so verblüfft, wenn nicht sogar erschrocken ausgesehen hatte. Er wusste genau, dass sie ihren Säbel normalerweise nicht einmal zum schlafen ablegte, und ihn ganz bestimmt nie jemandem anvertraute, solange sie bei Bewusstsein war. Bevor er jedoch dazu kam, etwas zu sagen, drehte sie sich um, ging zum Kampfplatz und nahm ihre Position ein.


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#173

RE: Die Nachtzinne

in Dreitan - das Spiel 02.12.2012 01:54
von Ro Raven | 10.532 Beiträge

Ro taxierte Jeso. Er war etwa eine Handbreit grösser als sie selbst und von den gelegentlichen Schlägereien, die es unter den Räubern gegeben hatte, und bei denen sie fast immer früher oder später mitgemischt hatte, wusste sie, dass er überhaupt keine Probleme damit hatte, eine Frau zu schlagen. Was so gut war, sonst hätte das einen verdammt lächerlichen Kampf gegeben.
Schnell überschlug sie im Kopf ihre Möglichkeiten. Jeso hatte mehr Vorteile auf seiner Seite. Er war grösser, schwerer und stärker. Es gab nur einen Punkt, wo sie im Vorteil war, und zwar vermutlich nicht nur gegen Jeso, sondern gegen jeden auf dem Platz. Sie war schneller. Schattenschnell. Wenn sie richtig kämpfte. Aber konnte sie ohne Säbel überhaupt richtig kämpfen? Die Erinnerung an Murgird bewies, dass die Antwort darauf Ja war. Aber eigentlich wollte sie Jeso nicht gleich die Kehle herausreissen...
Der Schiedsrichter eröffnete den Kampf. Ro duckte sich und ging leicht in die Knie, bereit einen Angriff zu verteidigen, aber Jeso griff nicht gleich an, sondern blieb auf seiner Platzhälfte. Langsam umkreisten sie sich. Dann sprang Jeso auf sie zu und zielte mit der Faust auf ihren Magen, sie entging dem Schlag mit einer Seitwärtsdrehung und trat mit der Schuhspitze in die Kniekehle seines vorderen Beines. Er sackte ein Stück ein, blieb aber stehen und packte ihr Handgelenk. Sie wand sich aus den Griff und verdrehte seinen Arm so, dass er hintenüber fiel, aber er riss sich mit einem Ruck los und rollte wieder auf die Füsse. Erneut standen sie sich gegenüber.
Ro merkte bald, was wirklich das Problem an der Sache war. Sie konnte noch so schnell sein, ihr Gewicht reichte weder um Jeso aus dem Kreis zu drängen, noch um ihn lange genug auf den Boden zu drücken, dass es zählte. Sie hätte auf ihm stehen können, und er hätte sich trotzdem aufgerappelt. Also blieb ihr fast nur, ihn entweder k.o. zu schlagen, oder ihn mit einem Trick dazu zu bringen, sich selber aus dem Kreis zu schmeissen.
Zweiteres gelang ihr schliesslich, indem sie sich absichtlich ganz nahe an den Rand stellte und sich, als er auf sie zustürmte, ihm im letzten Moment zusammengerollt vor die Füsse warf. Seine Stiefelspitze erwischte sie in die Rippen, aber die Rüstung dämpfte den Schlag und er flog in hohem Bogen aus dem Ring. Einen zweiten Punkt holte sie, indem sie den selben Hebel anwandte wie schon einmal, das Knie auf seine Handfläche stellte und seinen Kopf zu Boden drückte, was ihn wohl in erster Linie so verwirrte, dass er es versäumte, sich auf den Bauch zu rollen, bevor auf drei gezählt war. Dann landete er einen Punkt, indem er sie zu Fall brachte und schlicht auf sie drauf hechtete, bevor sie wieder weg war.
Als er aufstand rang sie hustend nach Atem und fragte sich, ob sie sich tatsächlich keine Rippen gebrochen hatten, oder es nur nicht spürte. Sie rappelte sich auf. Zwei zu eins also. Wieder taxierten sie sich einige Sekunden lang, aber diesmal kam Ro Jeso mit Angreifen zuvor. Sie sprang auf ihn zu, duckte sich unter seinem rechten Arm hindurch, als er sie packen wollte, trat ihm wieder in die Kniekehle, legte den Unterarm von hinten um seinen Hals und zog rückwärts, doch er entwand sich auf aus dem Griff, hielt ihren Arm fest über seiner Schulter fest und richtete sich auf, wodurch sie den Boden unter den Füssen verlor. Sie zappelte herum, kam aber irgendwie nicht weg. Allerdings schien er auch nicht wirklich zu wissen, was er mit ihr da oben machen sollte, also liess er sie los, packte aber ihren einen Fuss. Sie fiel auf den Rücken, er machte einen Ausfallschritt um sie hinunter zu drücken, aber sie drehte sich um die eigene Achse und trat dabei gegen die Ferse seines vorderen Fusses, sodass er auf dem staubigen Boden abrutschte und Jeso sich unwillkürlich im Spagat wiederfand. Ohne aufzustehen rollte Ro sich auf die Knie und warf sich auf Jeso, der sein Gleichgewicht entgültig verlor und hintenüberkippen. Ro unterdrückte einen Fluch. Die Kreislinie verlief eine Handbreit neben Jeso's Kopf, aber er war noch drin und sie hatte keine Ahnung, wie sie ihn hinüber bewegen sollte. Dann begriff sie, dass es nicht nötig war. Bevor Jeso richtig begriff, was sie da tat, hatte sie seinen Arm gepackt und nach oben gedrückt, sodass er über den Kreis hinausragte.
"Draussen", rief der Schiedsrichter.
Ro rappelte sich auf und wurde zum Sieger erklärt. "Gegen wen muss ich jetzt?", fragte sie.
"Gegen mich", sagte Arsa, der daneben stand, grinsend. "Das wird sicher amüsant."
"Wieso?", fragte Ro. Ehrlich gesagt, erstaunte es sie, dass Arsa so ein Wort überhaupt kannte.
"Ich hab ja nicht den ganzen Kampf gesehen", meinte Arsa immer noch grinsend. "Aber der letzte Punkt war echt... schräg."
"Halt die Klappe", knurrte Ro. "Wart nur drauf, ich mach dich alle."
"Sicher", meinte Arsa lachend.
Ro verkniff sich irgendeine Bemerkung von wegen Respekt gegenüber Vorgesetzten und machte sich auf die Suche nach was zu trinken, denn sie hatte Durst.


(Anm. des Schreibers: das mit dem den Boden unter den Füssen verlieren passiert mir dauernd. Und nervt. Vorallem wenn der noch jedes mal anfängt "Über den Wolken" zu singen. )


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#174

RE: Die Nachtzinne

in Dreitan - das Spiel 02.12.2012 22:31
von Armelion | 4.811 Beiträge

Armelion trat wieder in den abgegrenzten Bereich und hob das Schwert und seinen Schild. Sein Gegner, ein Soldat der Nachtzinne, sah nicht besonders gut aus. Das linke Auge war zugeschwollen und Blut lief ihm von einer Platzwunde an der Augenbraue über das Gesicht. Ausserdem hielt er den Schildarm in einem ungewöhnlichen Winkel.
Armelion hatte bis jetzt nur ein paar Prellungen davongetragen. Allerdings schmerzte seine rechte Schulter wenn er den Arm zu hoch hob. In einem der Kämpfe hatte ihm jemand mit dem Stock kräftig eins darübergezogen. Wahrscheinlich war der Muskel leicht verletzt, doch er würde sich nicht heilen. Das wäre unfair gegenüber seinen Gegnern.
"Beginnt!", rief der Schiedsrichter und trat zurück. Sofort stürmte Armelion nach vorne. Er blockte einen Hieb mit dem Schild ab und schlug im selben Moment nach den Beinen des Gegners. Der Mann senkte den Schild um den Schlag abzufangen und im letzten Moment änderte der Elf den Schlag in einen Stich um. Sein Stock schrammte über den oberen Rand des Schildes knapp an der Schulter des Soldaten vorbei. Der Mann stiess den Schild nach vorne und der Schildbuckel kollidierte mit Armelions Hand. Der Schlag betäubte seine Finger für einen Moment und diese Sekunde nutzte der Soldat und schlug ihm mit einem einzigen Hieb den Stock aus der Hand. Mit einem Grinsen hob er beide Schultern und streckte den Schildarm, während er auf den nunmehr unbewaffneten Elfen zuging.
"Dein Schildarm war nicht verletzt.", knurrte Armelion und trat noch einen Schritt zurück. Er hielt seinen Schild nun mit beiden Händen gepackt. Der Soldat nickte und stürmte ohne ein weiteres Wort vor. Armelion wehrte einen Schlag mit dem Schild ab entblösste dabei aber seine linke Seite. Ohne zu zögern rammte der Soldat dem Elfen den Schild wuchtig vor die Brust. Mit einem unterdrückten Fluch stolperte dieser zurück und schaffte es gerade noch einem weiteren Schlag auszuweichen. Er sah ein triumphierendes Leuchten in den Augen seines Gegners aufblitzen und begriff das er sehr nahe an die Abgrenzung rangekommen war. Mit einem wütenden Schrei warf er sich nach vorne und hielt dabei den Schild vor sich in der Hoffnung, dass er den Stock des Gegners wegdrücken konnte.
Er prallte mit voller Wucht in den Mann hinein und liess den Schild fallen. In der nächsten Sekunde packte er den Schwertarm des Gegners mit beiden Händen und versuchte die Waffe von sich wegzudrücken. Das Problem war dass der gegnerische Soldat um einiges schwerer war als der Elf und den besseren Stand hatte. Er lehnte sich gegen Armelion und drückte ihn einen Schritt nach hinten.
Plötzlich errinnerte er sich an eine von Formores Lektionen. Der alte Priester aus Lovit hatte diesen Trick einmal gegen ihn angewendet. Armelion liess den Schwertarm seines Gegners mit einer Hand los und hämmerte diese in die Armbeuge des Mannes. Der Druck des Gegners erschlaffte für einen Moment und Armelion packte den Kragen des Mannes mit beiden Händen. Dann warf er sich nach hinten und stemmte gleichzeitig sein rechtes Bein gegen den Unterleib des Mannes. Der Elf landete schwer auf dem Rücken, doch er nutzte den Schwung seines Gegners aus und warf ihn in hohem Bogen über sich hinweg. Mit einem dumpfen Laut schlug der Mann ein gutes Stück hinter der Abgrenzung auf dem Boden auf.
"Eins zu Null für den Legaten!", sagte der Schiedsrichter. "Hebt eure Stöcke auf und macht euch bereit für die zweite Runde."
Armelion nickte aber starrte auf den Boden. Es war knapp gewesen. Vielleicht ein fingerbreit oder mehr hatte gefehlt und er hätte sich mit seiner Aktion selbst aus dem Ring befördert. Er stand auf und klopfte sich den Staub von den Kleidern.
"Das war ein mieser Trick Legat!", stöhnte der Soldat und rappelte sich auf. Der Sturz hatte ihm den Atem verschlagen.
"Deiner war auch nicht gerade ein Beweis von grosser Ritterlichkeit.", entgegnete Armelion grinsend und hob seinen Schild und den Stock hoch.
"Seid ihr bereit?", fragte der Schiedsrichter, nachdem beide wieder im Ring standen. Der Soldat und der Elf nickten.
Der Rest des Kampfes war weniger spektakulär. Armelion landete nach einem kurzen Schlagbtausch einen weiteren Treffer, musste aber nach einer weiteren Minute einen harten Schlag gegen sein linkes Knie einstecken. Nach einer weiteren Minute war der Kampf entschieden. Armelion stiess einen erleichterten Seufzer aus und hielt dem gefallenen Soldaten die Hand hin um ihm aufzuhelfen.
"Gut gekämpft, Soldat!"
"Nicht gut genug, Legat.", erwiderte dieser mürrisch und rieb sich die Rippen. Dort hatte Armelion den letzten Treffer gelandet.
"Ihr habt wegen eurem Auge verloren. Eure linke Seite war oft offen."
Der Soldat brummte eine Antwort, aber dann hellte sich sein Gesicht auf, als einer seiner Kumpane ihm einen Krug mit Bier brachte. "Ich werde mein Geld auf euch setzen.", sagte er zum Abschied und mischte sich dann in die Menge.
Armelion lachte leise und hastete dann davon. Er hatte gehört, dass Hauptmann Ro kämpfen würde und das wollte er sehen. Ihr Kampfstiel wäre sicher mal was neues.

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#175

RE: Die Nachtzinne

in Dreitan - das Spiel 03.12.2012 00:19
von Ro Raven | 10.532 Beiträge

Ro trank einen letzten Schluck Bier und drückte den halb leeren Krug einem der Söldner in die Hand, bevor sie in den Ring trat. Arsa wartete schon auf sie. Das Grinsen auf seinem Gesicht gefiel ihr nicht. Sie wusste, dass das ein ganz anderer Kampf werden würde als der gegen Jeso. Schneller, härter. Arsa ging nicht gerne ins Ringen, er schlug und trat lieber aus Distanz. Was ihr nicht ungelegen kam.
Der Schiedsrichter gab den Ring frei. Sie umkreisten sich, die Knie gebeugt und angespannt, um jederzeit losspringen zu können. Schliesslich griff Arsa an. Er sprang auf sie zu, täuschte einen Schlag gegen ihren Magen an, schlug aber mit der anderen Hand nach ihrer Schulter. Sie reagierte bevor sie dachte, drehte sich herum, packte seinen Arm und warf ihn über die Schulter. Er riss sich im Sturz los, wäzte sich herum und trat ihr die Beine weg. Sie machte eine Rolle rückwärts kam auf die Füsse. Er stürzte sich auf sie und verpasste ihr einen Stoss vor die Brust, der sie rückwärts taumeln liess. Sie konnte die Kreisbegrenzung förmlich an ihrem Absatz spüren, aber ihr Gleichgewicht reichte nicht mehr und sie trat darüber hinaus.
"Ein zu Null", sagte der Schiedsrichter.
Sie stellten sich wieder auf. Ro war klar, dass Arsa sie nur wegen einem Fehler hatte aus dem Kreis drängen können. Sie hätte viel schneller reagieren müssen. Sie konnte es, das wusste sie. Wieder griff Arsa an. Anstatt einer Finte machte sie einen simplen Schritt zur Seite und stellte ihm den Haken. Er flog der Länge nach hin, womit sie eigentlich nicht gerechnet hatte, nicht über den Kreis hinaus, aber die ganze Zuschauerrunde lachte. Mangels einer besseren Idee, was sie tun konnte, wartete sie, bis er sich wieder aufgerappelt hatte, jetzt augenscheinlich ziemlich wütend. Er schlug mit der Faust nach ihrem Gesicht, doch sie wehrte den Schlag ab und traf im Gegenzug seinen Wangenknochen. Mit einem schnellen Schritt rammte sie ihm erst das Knie in die Eingeweide, trat dann mit dem Bein um ihn herum, schlug ihm gegen das Kinn, legte den Arm um seinen Hals und warf ihn über ihre Hüfte. Er knallte zu Boden und sie liess sich mit vollem Gewicht knievoran auf seinen Bauch fallen, was dem Geräusch nach, das er von sich gab, ziemlich weh tat. "Eins...", begann der Schiedsrichter zu zählen, aber Arsa packte Ro an der Schulter, riss sie von sich herunter und versuchte nun sie auf den Rücken zu drücken. Bevor er nahe genug war, zog sie die Beine hoch und trat ihm mit beiden Füssen und voller Wucht vor die Brust. Er taumelte rückwärts, sie schwang sich auf und rammte ihm den Kopf in die Magengrube, er trat noch einen Schritt zurück und trat über die Kreislinie hinaus.
"Draussen", rief der Schiedsrichter. "Eins zu eins."
Ro ging zum Ausgangspunkt zurück. Ihr Atem ging schneller, sie spürte ihren Herzschlag und das Blut in ihren Adern bis hinaus in die Fingerspitzen, aber es fühlte sich nicht mehr an wie Blut, sondern eher wie die Brandflüssigkeit des Elfen. Ihre Lippen verzogen sich zu einem zähnebleckenden Grinsen, während alles ausserhalb des Rings in Schatten fiel, das darin jedoch gestochen scharf wurde. Diesmal griff sie an, nahm einen Schritt Anlauf, sprang und versuchte Arsa aus dem Flug in den Bauch zu treten. Es gelang nur halbwegs, Arsa stolperte zwar rückwärts aber sie selbst ging zu Boden und bevor sich sich aufrappeln konnte, hatte er sich auf sie geworfen. Es gelang ihr das Knie zwischen ihn und sich zu bringen und ihn ein Stück wegzustossen und mit einem Ruck rollte sie herum und kniete nun auf ihm. Er schlug nach ihr und traf sie an der Stirn. Sie wurde zurückgeworfen, er stiess sie von sich und wollte sie niederdrücken, aber sie rollte sich weg und sprang auf. Auch Arsa kam auf die Füsse, machte einen Schritt auf sie zu und schlug an ihr. Sie wehrte ab, aber er bekam ihr Handgelenk zu fassen, zerrte sie nach vorn, stellte einen Fuss hinter sie und warf sie mit einem Schlag gegen das Kinn über sein Bein. Er liess sich auf sie fallen und nagelte ihre Ellbogen mit seinen Unterarmen am Boden fest. Sie wand sich, doch konnte sich nicht befreien. Gerade als sie ihm den Kopf ins Gesicht schlagen wollte, liess er sie los und sie begriff mit einiger Mühe, dass der Schiedsrichter vermutlich längst auf drei gezählt hatte.
Zwei zu eins. Sie stellte sich wieder auf, keuchend und der Schweiss tropfte ihr vom Kinn, doch sie spürte keine Müdigkeit. Ein Knurren drang aus ihrer Kehle, ihre Zähne waren gebleckt. Nicht beissen, sagte sie sich irgendwo in ihrem Hinterkopf. Du hast die Regeln selber aufgestellt, also nicht beissen, verdammt nochmal. Arsa griff wieder an.


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#176

RE: Die Nachtzinne

in Dreitan - das Spiel 04.12.2012 00:17
von Ro Raven | 10.532 Beiträge

Arsa sprang auf sie zu und deckte sie mit einer Reihe von Schlägen ein, die sie abwehrte oder ihnen auswich. Dabei musste sie zurückweichen, doch diesmal lief sie nicht einmal Gefahr, von ihm über den Ring hinausgestossen zu werden. Sie spürte die Linie, als existierte die Welt um sie herum nur noch in Relation zu ihr und Arsa, als gingen sprangen nicht sie herum, sondern die Welt bewegte sich unter ihren Füssen. Und sie spürte Arsa's Absicht, sie zu stossen, bevor er es tat. Blitzschnell liess sie sich fallen, rollte an ihm vorbei, sprang mit einer Drehung auf und trat ihm in den Rücken. Er stolperte nach vorn, doch anstatt über den Ring zu treten liess er sich auf die Knie fallen, rollte seitwärts weg, um ihrem nächsten Angriff zu entgehen, und kam wieder auf die Füsse.
Ro ging auf ihn los, schlug mit der rechten Hand nach seinem Gesicht, wurde dort abgewehrt und versenkte dafür die Linke unter seinen Rippen. Er japste nach Luft, doch die Wucht, mit der er ihren rechten Arm zur Seite geschlagen hatte, liess sie herumdrehen. Er packte sie von hinten an der Schulter, doch sie rammte ihm den Ellbogen erst in die Rippen, dann aufwärts gegen das Kinn und entwand sich seinem Griff, trat mit einer Drehung einen Schritt von ihm weg und schlug gegen sein Gesicht, er wehrte ab und stiess sie mit einem Ruck von sich. Dann machte er einen Schritt, drehte sich seitlich ab und trat nach ihrer Hüfte. Sie sah die Linie des Trittes, noch bevor er ihn wirklich begonnen hatte, und trat daraus heraus, während ihre Hände nach unten schnellten, den Stiefel packten und mit einem Ruck herumdrehten. Arsa musste der Drehung nachgeben, verlor seinen Stand un krachte hart mit dem Rücken auf den Boden. Benommen von dem Aufprall liess er Ro genügend Zeit, um sich auf ihn zu werfen und ihm einen Faustschlag ins Gesicht zu verpassen, der ihn weiter unten hielt. Er wand sich und, sie schlug noch einmal zu, und noch einmal. Dann sagte irgendwo am Rande ihres Bewusstseins eine Stimme: Es reicht, du hast den Punkt.
Einige Augenblicke lang begriff ihr Körper gar nicht, was die Stimme damit meinte, dann trat das Geräusch von gröhlenden Stimmen in ihr Bewusstsein, und verschwommene Schemen am Rande des Kampfplatzes. Sie stand auf, Arsa drehte sich auf den Bauch und stemmte sich hoch. Seine Lippen waren aufgeplatzt und bluteten. Ro duckte sich in die Knie. Sie begriff, dass es jetzt um alles oder nichts ging. Wer diesmal siegte, war der Sieger. Eine Hand am Spielfeldrand senkte sich, und sie stürmten brüllend aufeinander los. Arsa's erster Schlag ging gegen ihren Bauch, sie wehrte ab und schlug nach seinem Gesicht, er bekam ihr Handgelenk zu fassen, drehte sich und warf sie über seine Schulter. Hart knallte sie zu Boden, denn er liess ihren Arm nicht los, so dass sie sich nicht abrollen konnte, und der Aufprall trieb ihr die Luft aus den Lungen, doch sie spürte keinen Schmerz. Sie schwang die Füsse nach oben und trat ihm erst in den Bauch, dann nach seinem Gesicht, sodass er zurückweichen und loslassen musste. In einem Schwung drehte sie sich auf die Knie, sprang auf und schlug ihm zuerst mit der Faust in den Magen und trat dann an dieselbe Stelle, beide Angriffe trafen. Arsa taumelte zurück, und ging nach einem zweiten Tritt zu Boden. Sie wollte sich auf ihn stürzen, doch er wälzte sich im letzten Moment zur Seite, sie landete im Staub und hatte einige Mühe wegzukommen, bevor er sie am Boden festnagelte, er nutzte ihr momentantes Ungleichgewicht aus und verpasste ihr einen Schlag gegen die Schulter, der sie herumwirbeln liess und sie gefährlich nahe an den Ring brachte. Sie war erst auf den Knien, als er zu einem Tritt ausholte, der sie nach hinten befördern sollte und mangels eines anderen Weges hechtete sie kurzerhand zwischen seinen Beinen hindurch, rollte sich seitwärts weg und sprang auf.
Als Arsa auf sie zukam, machte sie einen Schritt zur Seite und trat ihm ein Bein weg, er fiel auf ein Knie und sie holte zu einem Schlag von oben gegen seine Stirn aus, aber er packte ihre Hand und riss daran, sodass sie das Gelichgewicht verlor und auf ihn fiel. Er drehte im Sturz herum, sodass sie unten war und stiess ihr den Ellbogen in die Eingeweiden, um sie durch den Schmerz zu lähmen. Aber da war kein Schmerz in ihr, nur Feuer. Sie drückte ihren Unterarm gegen seine Kehle, um ihn auf Abstand zu bringen und schlug mit der Faust nach seinem Magen, dann rollte sie unter ihm weg und stemmte sich hoch, doch er drehte auf einem Knie herum und trat in ihren rechten Ellbogen, sodass sie einknickte. Als es ihr doch gelang, sich aufzurappeln stand er bereits. Er schlug mit der linken Faust nach ihrem Gesicht, sie packte sein Handgelenk und versuchte es an sich vorbeizuziehen, um ihn zum Stolpern zu bringen. In diesem Moment begriff sie, dass sie einen Fehler gemacht hatte, aber es war zu spät, um ihn noch aus zu bessern. Sie spürte die Faust mehr auf sich zukommen, als dass sie sie im Augenwinkel sah. Dann explodierte die Welt in Splitter und liess nur Schwärze zurück.

Das nächste, was sie wirklich mitbekam, war eine verflucht wütende Stimme, die rief: "Bist du verrückt oder was?! Musste das sein?!"
Dann eine andere, gereizte, aber gedämpfte Stimme: "Sie hat es nicht mehr gespürt, wenn ich sie getroffen hab. Sie wär eher gestorben als aufzugeben. Das weisst du genau!"
Sie erkannte die Stimmen nur langsam und mehr an dem was sie sagten und wie sie es sagten, als an ihrem Klang. Sie hatte verdammte Kopfschmerzen. Dann begriff sie, dass sie am Boden lag und riss die Augen auf. Das erste, was sie sah, war Nesh, der sich über sie beugte. Sie runzelte die Stirn und sagte: "Was machst du hier? Du solltest beim Schreibtisch sein."
Sobald sie es gesagt hatte, hätte sie sich am liebsten die Zunge abgebissen dafür. Wieso redete sie solchen Mist? Sie wollte doch, dass er hier war. Wieso war sie so gemein zu ihm?
Wenn es ihn getroffen hatte, so liess er sich nichts anmerken. Er fasste sie unter den Armen und hob sie auf die Füsse, einfach so, als wäre sie ein Kind. Ihre Beine trugen sie, doch als er sie losliess, vermisste sie die Berührung so sehr, dass sie ganz kurz mit dem Gedanken spielte, sich einfach umkippen zu lassen, damit er sie wieder festhielt. Aber soetwas liess ihr Stolz nicht zu. Sie konnte ihm nur einen sehnsüchtigen Blick zuwerfen, bezweifelte aber stark, dass er ihn verstand.
Sie griff nach ihrer rechten Gesichtshälfte, die schmerzhaft pochte und spürte Blut. Langsam erinnerte sie sich, was genau geschehen war. Sie verzog das Gesicht zu etwas zwischen Lächeln und Grimasse, klopfte Arsa auf die Schulter und sagte: "Viel Spass im Finalkampf."
Dann biss sie die Zähne zusammen gegen die Kopfschmerzen und folgte Nesh zum Schreibtisch, wo er irgendwoher einen nassen Lappen auftrieb, mit dem sie ihre Stirn und Wange kühlen konnte. Sie setzte sich hin und sah ihn an und halb wollte sie, dass er das Grinsen, das sie einfach nicht aus den Gesicht bekam, als Folge des Schlages auf den Kopf einstufte, halb hoffte sie, dass er erkannte, was der wirkliche Grund dafür war, und dass sie es ihm nicht zu sagen brauchte.


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#177

RE: Die Nachtzinne

in Dreitan - das Spiel 08.12.2012 10:48
von Armelion | 4.811 Beiträge

Armelion war in den finalen Kampf weitergekommen. Er stellte sich in den Ring und betrachtete seinen Gegenüber. Es war ein älterer Mann. Ein Offizier wenn er sich richtig erinnerte. Die ersten grauen Strähnen waren schon an den Schläfen des Mannes erschienen, doch seine Haltung zeugte von Jahrelanger Kampferfahrung. Er blickte dem Elfen regungslos entgegen und für einen kurzen Augenblick blieben seine Augen an Armelions Knie hängen.
Der Elf stiess innerlich einen Fluch aus. Sein linkes Knie schmerzte immer noch. Er humpelte leicht und das konnte schon die Vorentscheidung bedeuten. Aufmerksam betrachtete er seinen Gegenüber. Er stand in einer lockeren Haltung da. Den Stock hatte er gegen das Bein gelehnt und er rührte sich nicht. Erst als der Schiedsrichter in den Ring trat ging er zu seinem zugewiesenen Platz. Armelion konnte kein Humpeln entdecken, noch irgendeine andere in Auge fallende Behinderung. Er hob seinen Stock und den Schild und wartete geduldig auf das Signal.
"Los!", befahl der Mann und trat hastig zurück. Doch es war unnötig. Der Elf und der andere Soldat warteten beide und betrachteten sich Gegenseitig. Wie auf ein stummes Zeichen hin stürmte der Offizier vor und führte einen tückischen Hieb gegen Armelions rechte Seite. Er blockte den Schlag mit seinem Stock ab und stiess gleichzeitig seinen Schild vor. Krachend prallten die beiden Schilde zusammen und beide lehnten sich mit ihrem ganzen Gewicht dagegen um den anderen zu Fall zu bringen. Plötzlich sprang Armelion zur Seite und führte einen Stich gegen die ungeschützte Schulter des Offiziers. Dieser drehte sich unter dem Stich hinweg und schlug nach Armelion's Beinen. Der Elf stiess den Schild nach unten und ihm gelang es gerade eben den Schlag noch abzublocken. Im selben Augenblick führte er einen kräftigen Schlag gegen den Rücken des Mannes. Mit einem dumpfen Laut traf sein Stock auf die Rückenpanzerung und der Schiedsrichter unterbrach den Kampf.
Der Offizier schüttelte verärgert seinen Kopf, als er sich wieder aufstellte. Armelion atmete tief ein und beruhigte seine Gedanken. Es war knapp gewesen. Nochmal durfte er sich nicht eine solche Blösse geben. Er belastete probehalber mal sein linke Knie, doch verzog das Gesicht als ein scharfer Schmerz aufflammte. Diesen Augenblick nutzte der Mann. Er stürmte nach vorn und täuschte einen Schlag gegen Armelions rechte Seite an. Der Elf riss seinen Stock hoch, doch im letzten Moment sprang der Mann nach links. Armelion stiess einen Fluch aus. Er hatte das Gewicht auf dem falschen Bein. Hastig versuchte er seinen Schild zwischen sich und seinen Gegner zu bringen, doch der Offizier fegte ihn mit dem seinen zur Seite und stach zu. Der Stock traf Armelion seitlich gegen das verletzte Knie und der Knochen brach mit einem trockenen Knacken. Ein kurzer Schmerzensschrei entrang sich seinen Lippen bevor er die Zähne zusammenbeissen konnte. Er zog sich in geduckter Haltung zurück, wobei er auf einem Bein hüpfte und den Schild als Stütze brauchte. Er stiess ein wütendes Knurren aus und fühlte wie er automatisch nach seinen magischen Kräften griff, doch er unterdrückte es schnell.
Ein erschrockener Ausdruck hatte sich auf dem Gesicht des Offiziers ausgebreitet und er trat einen Schritt vor. Er öffnete den Mund um wie Armelion annahm nach einem Heiler zu rufen, doch er unterbrach ihn rasch.
"Lass das! Du hast gewonnen. Ich kann so nicht weiterkämpfen.", sagte er und setzte sich vorsichtig auf dem Boden. Die Soldaten, die auf den Offizier gewettet hatten brachen in frenetischen Jubel aus, und der Rest stöhnte. Murrend wurden Münzen ausgetauscht und die Freunde des Offiziers rannten auf das Feld und hoben den Mann auf ihre Schultern. Armelion lächelte ob der Szene und atmete tief ein. Er musste sich einen Moment sammeln bevor er sich heilen würde.

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#178

RE: Die Nachtzinne

in Dreitan - das Spiel 09.12.2012 19:41
von Ro Raven | 10.532 Beiträge

Später schob sie es auf den Schlag auf den Kopf, aber eigentlich wusste sie, dass das kein Grund sein konnte, nicht daran zu denken. Noch jedesmal, wenn sie k.o. gewesen war, selbst wenn sie halb verreckt war, war es ihr erster Gedanke gewesen, sobald sie überhaupt einen Gedanken fassen konnte. Und sie war ein Dämon, oder zumindest ein halber, und da gab es keine Entschuldigung dafür, das zu vergessen. Tatsache war allerdings, dass es ihr erst einfiel, als Nesh einmal vom Schreibtisch aufstand und sie sich verwirrt fragte, seit wann er einen Säbel trug. Bis ihr ein Licht aufging.
Sie sprang von dem Pfosten, auf dem sie gesessen hatte und schauderte unwillkürlich, denn jetzt, als ihr bewusst war, dass sie den Säbel nicht bei sich hatte, fühlte sie sich plötzlich schrecklich nackt. Sie trat vor Nesh hin und streckte wortlos die Hand aus. Er sah sie einen Moment lang verständnislos an, dann begriff er, schnallte den Säbel von seinem Gürtel los und reichte ihn ihr. "Ich dachte, da ist er am sichersten", sagte er fast entschuldigend.
Sie nickte nur stumm, und unterdrückte ein weiteres Schaudern, als seine Finger sich vom schwarzen Metall der Scheide lösten. Wie hatte sie das nur tun können. Wie hatte sie ihm nur den Säbel geben können. Diese Klinge war ein Teil von ihr selbst, der niemanden etwas anging, und mochte sie diese Person noch so lieben. Niemanden. es war wie ein verrat. Ein Verrat an sich selbst. Und an ihrem Vater. Sie schauderte abermals, und diesmal konnte sie es nicht zurückhalten. "Alles in Ordnung?", fragte Nesh.
Sie sagte nichts, sondern schnallte sich den Säbel um und legte die Hand an das Lederumwickelte Heft. Der vertraute Griff brachte die Wärme in ihre Knochen zurück, die so plötzlich mit einem Schlag aus ihren Knochen verschwunden war. Sie sah Nesh an und wusste einige Augenblicke lang nicht, ob sie ihm um den Hals fallen sollte, oder ihn anbrüllen, ein äusserst verwirrendes Gefühl. Schliesslich liess sie beides bleiben, nickte ihm knapp zu und setzte sich wieder auf ihren Pfosten.

Später sah sie Arsa beim Finalkampf gegen einen Soldaten der Nachtzinne zu. Sie war für Arsa. Natürlich war sie sauer auf ihn, weil er sie besiegt hatte, und weil er sie k.o. geschlagen und sie immer noch Kopfschmerzen davon hatte, aber die Söldner hielten zusammen. Ausserdem wusste sie, dass er recht gehabt hatte, als gesagt hatte, er habe keine andere Möglichkeit gehabt. Sie war in jenem Rausch gewesen, wo sie überhaupt nichts mehr spürte. Er hätte ihr Knochen brechen können, und sie hätte weiter gekämpft, bis zum Tod. Er hatte sie nicht anders besiegen können. Und wenn sie gewonnen hätte... sie war sich nicht sicher, ob ihr im Entscheidenden Moment klar geworden wäre, dass es nur ein Wettkampf war. Womöglich hätte sie ihn umgebracht.
Der Kampf war spannend. Arsa's Gegner war etwa eine Handbreit grösser als er und schien im Gegensatz zu Arsa noch unverletzt, aber von Anfang an war klar, dass Arsa bedeutend brutaler ans Werk ging. Der Kampf gegen Ro vorher mochte daran nicht ganz unschuldig sein, aber Ro wusste, dass Arsa auch sonst nicht zimperlich war. er war der Typ von Mann, der niemals einem Kampf auswich. Hätte Ro es versucht zu beschreiben, hätte sie gesagt, er trage Wut in sich, eine Wut die niemals wirklich erlosch. Sie bezweifelte, dass er zu irgendetwas anderem getaugt hätte als zum Söldner, er war viel zu aggressiv. Naja, nicht so schlimm wie du, sagte sie sich selbst. Immerhin kann er noch unterscheiden, wann es um Leben und Tod geht und wann nicht. Aber sie war schliesslich auch ein Halbdämon. Und die Tochter des vermutlich Verrücktesten Söldnerhauptmannes der letzten hunder Jahre.
Arsa gewann schliesslich den Kampf drei zu eins. Den letzten Treffer erreichte er, indem er dem nach einigen Schlägen schon nicht mehr ganz klaren Soldaten einen solchen Tritt verpasste, dass der über die Abgrenzung flog. Ro rief alle Teilnehmer, von denen einige schon nicht mehr ganz nüchtern waren - unwillkürlich fragte sie sich, wo eigentlich ihr halber Krug Bier hingekommen war - beim Podest zusammen zur Siegerehrung. Alle Sieger erhielten ein kleines Fässchen Rum. Als Ro der Elfe, die beim Bogenschiessen gewonnen hatte, den Preis überreichte, hob diese eine Augenbrauen und schien ein Lachen zu unterdrücken. Sie schien nicht sehr viel darauf zu geben, sich zu betrinken. Ro zuckte grinsend mit den Schultern. Was anderes gibts nicht. Dann nahm das Fest seinen Lauf.


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#179

RE: Die Nachtzinne

in Dreitan - das Spiel 09.12.2012 20:52
von Ro Raven | 10.532 Beiträge

Der Abend war schon fortgeschritten. Ro trank einen Schluck Wein aus ihrem Krug. Sie wusste nicht, der wievielte es war. Aber ihr war klar, dass sie schon ziemlich angetrunken war, denn die Bewegungen der Leute, die an ihre vorübergingen, machten irgendwie keinen Sinn mehr für sie. Nicht dass sie das sonderlich beunruhigte. Sie war es sich gewohnt. Und solange sie nicht kämpfen musste, war es scheiss egal.
Sie trank noch einen Schluck und blickte zu Nesh, der auf der anderen Seite des Feuers auf einem Hocker sass. Die Luft über den Flammen flirrte vor Hitze und ihr Blick war nicht mehr ganz klar sodass sie nicht mit Sicherheit sagen konnte, ob er zu ihr hinüber sah. Manchmal schien es ihr so, dann wieder nicht. Sie trank noch seine Schluck Wein, spürte, wie ihr die dunkle Flüssigkeit die Kehle hinunterrann. Jetzt, sagte sie sich. Nein. Doch. Nein. Doch. Neindochneindoch...
Sie spürte den Wein nicht nur in ihrem Hals. Sie spürte ihn überall. In jeder einzelnen Ader. War es wirklich der Wein? Konnte Wein brennen? Nein, vermutlich war der Alkoholgehalt zu niedrig. Aber das hatte sie damit eigentlich nicht gemeint. Es fühlte sich an wie Feuer und doch nicht wie das Feuer im Kampf. Eher so, wie die Flammenzungen aussahen, gerährlich und doch weich. Wie ein tiefer Ton. Vielleicht am Ende doch so, wie sie sich Wein vorstellte, nicht als Geschmack, sondern als Gefühl. Oder Gewürzter Met.
Das flackernde Licht des Feuers tanzte über sein Gesicht, warf scharfe Schatten um seine Nase und seine Augenbrauen, die sich immer wieder änderten. Seine Augen schienne zu glühen. Sah er zu ihr oder nicht? Hatte sie Halluzinationen? Was spielte es für eine Rolle? Oh, dieser Wein. Ich liebe dich, dachte sie und damit meinte sie - ausnahmsweise - nicht den Wein. Ich liebe dich, verdammte scheisse. Es ist bescheuert, aber ich liebe dich. Ich...
Sie gab sich einen Ruck, stiess sich von dem Fass los, an das sie sich gelehnt hatte, machte zwei Schritte und blieb stehen. Nein. Nicht hier. Nicht vor all diesen Leuten. Das ging die nichts an. Fast zitternd kehrte sie zum Fass zurück. Als sie ihren Platz wieder eingenommen hatte, kam Lor hinzu, um seinen Krug aufzufüllen. "Hast einen guten Platz gefunden, Hauptmann?", fragte er lachend, als er sie gerade neben dem Zapfhahn stehen sah. Sie wusste nichts darauf zu sagen, trank einen Schluck Wein und merkte, dass ihr Becher leer war. Als Lor seinen gefüllt hatte, hielt sie ihm ihren hin und er füllte ihn ebenfalls. "Nicht sehr gesprächig heute", bemerkte er, als er ihr den Becher zurückgab. Sie antwortete immer noch nichts. Sie wollte, dass er wieder wegging und sie alleine liess, doch er lehnte sich neben ihr gegen das Fass. "Vielleicht hast du schon soviel getrunken, dass du gar nicht mehr reden kannst", sinnierte er.
Sie schnaubte. "Nich genug."
"Genug für was?", fragte er mit zusammengekniffenen Augen und einem schlemischen Grinsen.
Verdammt! Verplappert. Einigermassen geistesgegenwärtig sagte sie: "Fürs nich mehr reden können."
Lor lachte. "So ganz klar tönst du aber nicht mehr."
"Klappe", sagte sie. "Dich trink ich noch lange unnern Tisch."
Er lachte und ging davon. Irgendwie wurde sie den Verdacht nicht los, dass er sie gerade verarscht hatte, auch wenn sie nicht ganz verstand wie. Sie spielte mit dem Gedanken, ihm nachzulaufen und ihm eine runterzuhauen, aber es war ihr zu blöd. Stattdessen trank sie einen Schluck und sah zu Nesh hinüber. Das Feuer loderte hoch. Der Alkohol brachte alles durcheinander und nahm ihm seinen Sinn, aber gleichzeitig war jede Empfindung so eindringlich wie niemals zuvor. Als wären alle ihre Sinne aufs äusserste gereizt. Sie sah in ihren Krug. Was war mit diesem verdammten Wein los? Nie zuvor hatte sie diese Wirkung von Alkohol gespürt. War in dem Wein noch was anderes? Sie blickte zu Nesh hinüber. Oder lag es am Ende gar nicht am Wein...?
Schliesslich stand Nesh auf und verschwand zwischen den Zelten. Ihr vernebeltes Hirn schloss aus der Richtung, in die er weg lief, dass er zur Latrine ging. Sie konnte ihn auf dem Rückweg abfangen. Los, verdammt!, brüllte sie sich in Gedanken an und stolperte los. Die Welt drehte sich ungewollt um sie herum und ihr wurde klar, dass sie schon einiges zu viel getrunken hatte. Ihr Orientierungssinn war völlig im Eimer. Zuerst lief sie auf die falsche Seite des kleinen Platzes. Als sie das Begriff, kehrte sie um und verirrte sich auf der anderen Seite promt zwischen den Zelten. Schliesslich stolperte sie über eine Zeltschnur und klatschte der Länge nach hin. Sie atmete tief durch, im verzweifelten Versuch, einen klaren Kopf zu bekommen, und rappelte sich wieder auf. Da sah sie Nesh auf sich zukommen. Jetzt, dachte sie. Ihre Kehle schnürte sich zu und ihr wurde halb schlecht. Sie schluckte hart. "N...Nesh?", stammelte sie.
"Was?", fragte er. Vermutlich war er auch nicht mehr ganz nüchtern, aber sie konnte es nicht sicher sagen.
"Ich..." Ihre Stimme quittierte ihren Dienst. Alles drehte sich. Sie konnte sich einfach gegen ihn fallen lassen. In ihren Ohren rauschte es.. Sie hatte das dumpfe Gefühl, gleich ohnmächtig zu werden. Dann muss ich nur noch auf die richtige Seite fallen, dachte sie sarkastisch.
In diesem Moment ertönte ein lauter Fluch ein dumpfer Knall, als jemand über dieselbe Zeltschnur stolperte, die schon Ro zum Verhängnis geworden war. "Schon das zweite Mal heute", fluchte Arsa, während er sich aufrappelte. "Ich bring den Unfähigen um, der das gespannt hat." Dann sah er Ro und Nesh und verstummte. "Sorry, stör ich?"
Ro machte einen Schritt rückwärts und sagte automatisch: "Nein. Bei was solltest du denn stören." Im selben Moment, in dem sie sie sagte, bereute sie die Worte schon bitter. Es war so ziemlich das falscheste, was sie hatte sagen können gegenüber Nesh, das war ihr sogar in diesem Zustand klar. Es klang so kalt und gleichgültig, wie sie sich über Monate hinweg ihm gegenüber verhalten hatte, und wenn er irgendeinen Verdacht gehabt hatte, dass sich ihre Gefühle für ihn geändert hatten, dann hatte sie ihn jetzt gebodigt.
Ohne noch etwas zu sagen, drehte sie sich um und stolperte davon. Tränen stiegen ihr in die Augen. Schliesslich fand sie ihr Zelt und warf sich heulend auf das Schlaffell. Sie rollte sich schluchzend zusammen und wünschte sich, Nesh wäre da, um sie zu trösten. Aber das war ja der Grund, warum sie weinte. Und es war ihre Schuld. Sie hatte es versaut.


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#180

RE: Die Nachtzinne

in Dreitan - das Spiel 11.12.2012 18:33
von Armelion | 4.811 Beiträge

Vier Tage später

Durien schaute mit unbewegter Miene die Hafenmauer an. Das Schiff schaukelte sanft auf den Wellen hin und her, doch der Graf stand stockstill. Es würde nicht leicht werden die Mauern einzunehmen. Er schaute sich um und liess den Blick über die Flotte schweifen. Er hatte weitere 400 Söldner anheuern können. Sie stammte von den Inseln vor Gevira und waren hartegesottene Kämpfer. Er hatte schon öfters seine Handelsschiffe gegen sie verteidigen müssen.
"Katapulte laden!", brüllte er und sah zu wie einige Männer einen schweren Tonkrug hochievten und an den Wurfarm des Katapultes festmachte. Durien schluckte. Es war riskant Steinöl auf Schiffen zu transportieren. Ein kleiner Fehler und das ganze Schiff würde in Flammen stehen. Ein Mann stand mit einer Fackel neben einem der Krüge und schaute ihn mit einem nervösen Blick an. Durien biss die Zähne zusammen. Dies war nicht der richtige Zeitpunkt um Angst zu zeigen. Armelion verliess sich auf ihn und seine Schwester Avis auch.
"LOS!", schrie er und der Mann hielt die Fackel an den Tonkrug. Mit einem leisen Rauschen fing das Tuch an der Öffnung des Gefässes Feuer. Einen Augenblick später schnellte das Geschoss davon. Es zog eine lange dünne Rauchfahne hinter sich her. Und verschwand dann hinter der Mauer. Einen Herzschlag später stieg eine Flammensäule hinter Mauer hoch und schrille Schreie erfüllten die Luft. Überall entlang der Mauer zerbarsten die Tonkrüge und ihr tödlicher Inhalt spritzte durch die Luft. Durien sah wie vereinzelte brennende Männer in ihrer Verzweiflung von der Mauer springen. Nur um in den Fluten zu ertrinken. Doch auch auf Duriens Seite gab es die ersten Verluste. Ein Schiff der Söldner fing mit einem dumpfen Rauschen Feuer als einer der Tonkrüge zerbrach. Durien gab das Signal zum Angriff und die Ruder wurden ausgefahren. Der Hafen selbst war durch eine schwere Kette versperrt worden. Dort hinein würden sie nicht kommen. Doch er hatte hunderte mit Drähten verstärkte Seile herstellen lassen. Es hatte ihn ein kleines Vermögen gekostet. Diese würde ihm den Weg in die Stadt sichern. Der Feind würde nicht alle Seile durchschneiden können.
Vereinzelte Pfeile surrten durch die Luft, doch kaum einer traf ein Ziel. Das Feuer hatte den Feind zurückgetrieben, doch es würde nicht lange dauern und sie würden wieder ihre Plätze einnehmen. Das Steinöl brannte zwar heiss, dafür aber nur kurz. Nach wenigen Minuten waren sie schon nah an die Mauer rangekommen. Die Steuermänner hatten nun alle Hände voll zu tun, damit ihre Schiffe nicht gegen die Mauer krachten. Die ersten Seile wurden hochgeworfen und die Haken festgezogen. Duriens Schiff blieb etwas im Hintergrund, doch er konnte sehen wie sich der Wiederstand neu zu formieren begann. Vereinzelte Feuerkrüge wurden auf die Schiffe geworfen, doch ihre Angriffe waren nicht konzentriert genug. Durien hatte auf jedem Schiff dutzende von Sandsäcke geladen. Damit würden sie das Feuer schnell genug löschen können, wenn nicht gleich mehrere Krüge aufs Deck trafen.
Er schluckte als er ein weiteres seiner Schiffe in Flammen aufgehen sah. Viel Zeit würde nicht mehr vergehen, bis er Armelion das Signal würde geben müssen. Als das erste Waffenklirren an seine Ohren drang nickte er seinem Hofmagier zu. Dieser spannte einen Bogen mit einem Brandpfeil ud zielte hoch in die Luft. Er liess die Sehne los und mit einem Surren schnellte der Pfeil davon. Als der Pfeil seinen höchsten Punkt erreichte explodierte er in einem gleissend hellen Licht, das noch in mehreren Kilometer Umkreis zu sehen sein würde.
"Nun hängt es von dir ab Armelion.", dachte Durien. Würde der Elf schnell und entschlossen genug handeln können? Oder würden Duriens Soldaten in einem sinnlosen Kampf vor den Hafenmauern langsam aufgerieben werden?

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