Flink wie ein Wiesel rannte Naja durch die Tunnel und liess sie hinter sich einstürzen. Gerade als sie das letzte Stück Tunnel zerstören wollte passierte etwas interessantes. Matsaans Schlangen rauschten über ihrem Kopf hinweg, als sie sich plötzlich auflösten. Sie schienen in sich zusammen zu brechen und lösten so eine Druckwelle aus. Ihr Ziel waren die Fässer gewesen, doch jetzt stürzte alles in sich zusammen. Im letzten Augenblick errichtete Naja eine Barriere, die sie von der Implosion schützte. Der Tunnel hinter ihr war bereits eingestürzt und der vor ihr auch.die restlichen waren Sackgassen. Behände kletterte sie danach hinaus und zog sich die Maske übers Gesicht. Sie setzte sich zuoberst auf den Schutthaufen und wartete bis sich der Rauch und Staub verzogen hatten.
Jemand kauerte am Boden von einem anderen in den Armen gehalten und ein verdatterter Elf stand da. Sie grinste. Wie lange es dauern würde bis man sie entdeckte? Das Feuer war weg,aber das konnte man auch leicht wieder ändern. Für wen oder was man sie wohl halten würde? Wieder grinste sie hinter de Maske. Wie schön es doch war wieder sie selbst zu sein und nicht die Dremarewynia.
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Armelion schaute zu der Person auf den Trümmern hoch, doch er ignorierte sie. Jetzt hatten Ro's Söldner Priorität. Sie mussten sie hier rausschaffen, und dann den Grund für die Explosionen suchen. Er wollte nicht noch mehr Soldaten in diesem Kampf verlieren.
Die letzten Häuser waren allerdings implodiert. Er hatte gesehen wie Ro einen Zauber gewirkt hatte und einen verdammt mächtigen noch dazu. Aber hatte sie nicht gesagt, dass sie etwas gegen Magie hatte? Er zuckte mit den Schultern. Wahrscheinlich waren ihre Söldner ihr wichtiger als ihre Prinzipien. Er ging zu Ro und Nesh rüber und kniete sich neben ihnen hin.
"Wie viele von euch können noch gehen?", fragte er Ro leise und warf einen kurzen Blick auf die fremde Gestalt auf den Trümmerhaufen. Falls sie angreifen würde, hätte er sicher genug Energie um sie abzuwehren. Im Moment fühlte er sich als ob er es mit dem verdammten Schwarzmagier hätte aufnehmen können, dann fiel sein Blick auf seinen verkohlten Armstumpf und er verzog das Gesicht. Allerdings musste er sich zuerst um diese Verletzung kümmern. "Hauptmann Ro! Nesh! Wir müssen hier weg. Wir gehen zurück in unser Lager und durchsuchen nachher die Stadt in kleinen Gruppen. Wer nicht gehen kann, den kann ich hinausbringen.", er redete leise und eindringlich auf sie beide ein. Er wollte schleunigst aus dieser verdammten Stadt verschwinden.

Naja überkreutzte die Arme und lehnte ihr Kinn in die Hand. Was wollten sie jetzt tun? Sollte sie Danwey von seinem Posten abziehen? Sie schüttelte den Kopf und erhob sich, wobei sie sich streckte. Ihr silbernes Haar wehte im Wind und sie hörte ein bekanntes Geräusch. Sehnen wurden gespannt und Pfeilspitzen auf sie gerichtet. Aus den Augenwinkeln funkelte sie die Schützen an und setzte sich wieder, wobei einer die Nerven verlor und schoss.
Ohne inne zu halten pflückte sie den Pfeil aus der Luft und zerbrach ihn, bevor sie ihn im hohen Bogen zum Schützen hinter ihr zurück warf.
Klappernd landete das Geschoss auf dem Boden und sie hörte, wie die Bögen noch mejrgespannt wurden. Sie grinste und beobachtete weiter. Der Trümmerhaufen war nicht gerade bequem, aber sie musste sich anscheinend noch etwas gedulden. Ihre Augen blitzten metallisch auf vor Vorfreude und sie spielte mit dem Gedanken, die Maske abzunehmen, entschied sich aber dagegen. Bald würden noch mehr Pfeile auf sie zusausen, wenn das Gerede dieses Elfen weiter ging. Sie störte es nicht, aber wenn die Zinner so weitermachten, würden sie bald keine Munition mehr haben. Wieder umspielte ein böses Lächeln ihre Lippen. Wenn das der Fall wäre, würde Danwey nicht sonderlich viel Arbeit haben.
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Armelion hörte das Klappern des Pfeiles und schaute hoch. "Hört auf zu schiessen verdammt! Der Kampf um die Stadt ist vorbei!", befahl er unwirsch. "Kümmert euch lieber um Ro's Männer." Die Soldaten gehorchten, wenn auch unwillig. Es waren nicht viele. Vielleicht 30 oder ein paar mehr. Die anderen sammelten sich alle draussen vor der Mauer. Von den Feinden war auf den Mauern keiner mehr am Leben. Durien hatte Verstärkung geschickt, nachdem er druchgebrochen war und dann hatten sie die Soldaten von Eyni in die Zange genommen. Ormud hatte Armelions Befehle von einem Momentanen Rückzug weitergeleitet und der Elf wusste, dass Durien alles bereits in die Wege geleitet hatte. Wahrscheinlich hatte er seine Schiffe auch in einer Schlachtformation für einen Seekampf aufgestellt. Der Mann war sehr vorsichtig in solchen Dingen.
Die Bogenschützen hatten mittlerweile ihre Wasserflaschen und Weinschläuche hervorgeholt und knieten neben den Verwundeten hin. Sie versuchten die schlimmsten Wunden so gut es ging zu verbinden, doch sie hatten kein Verbandszeug bei sich und ihre Kleidung war dreckig. Trotzdem versorgten sie die Verwundeten so gut es ging. Armelion wandte sich wieder Nesh und Ro zu und wartete bis Ro sich weit genug gefangen hatte um zu sprechen.

"Wir können alle gehen, wenn wir einander helfen", sagte Nesh ruhig. Er hielt Ro an der Rüstung fest und zog sie mit sich hoch, als er aufstand. Er rief Arsa, dem ein fliegender Splitter das Kettenhemd an der Schulter und wohl auch die Haut aufgerissen hatte, der ansonsten aber recht ganz wirkte, zu, dass sie gehen sollten. Arsa schrie den Befehl mit seiner Feldwebelstimme über den Platz und die Söldner lasen sich selbst und gegenseitig zusammen. Nesh sah, dass auch die übrigen Soldaten der Nachtzinne folgten, während die von Eyni, die plötzlich gemerkt zu haben schienen, dass sie hier in der Unterzahl waren, sich vorsichtig ans andere Platzende zurückzogen.
Ro zeigte noch immer keine Reaktion. Was bei allen Teufeln hatte sie da getan? Sie sah nicht schwer verletzt aus, aber er ahnte, dass er sie würde tragen müssen, wie nach der Schlacht am Grünsee. Ihm wurde bewusst wie verdammt weh ihm jede Faser seines Körpers tat. Aber der Elf hatte Recht. Sie sollten hier raus. Wer wusste, was noch alles geschah. Immer noch qualmte es überall, der Rauch verdunkelte den Himmel. Und langsam aber sicher begann auch das Dämmerlicht, das hindurch drang, schwächer zu werden. Der Tag neigte sich dem Ende zu.
Plötzlich sagte Ro etwas, was er nicht verstand. "Was?", fragte er.
"Feuerschlangen", murmelte sie. "Weisser Staub." Er sah sie an. Ihr Blick schien durch ihn hindurch zu gehen. Wieder murmelte sie etwas. "Auf dem Dach." Dann war es, als würde ihr Blick plötzlich scharf stellen. Sie schnappte wie nach Luft und trat einen kleinen Schritt zurück. Langsam drehte sie sich zum Legaten um. "Legat Armelion?" Ihre Stimme war kalt und hart. "Sie hat euch verraten. Die Assassinen und ihre Herrin haben euch verraten. Sie sind schuld am Feuer."
If you're going through hell, keep going.

Naja prustete los. Die Assassinen hatten ihn verraten! Ihr kamen die Tränen vor lauter Lachen und sie krümmte sich, hob die Maske leicht an und wischte sie weg. "Verraten! Ha!", sie kriegte sich nur schwer wieder ein. "Wir sind dem Adel treu... Nicht kleinen Elfchen und Dämönchen... Hat der Elf da, dir nicht gesagt, wieso die Assassinen aufeinmal verschwunden sind?", sie neigte sich vor und winkte die Soldaten der Vaesna zurück. Die Männer gehorrchten verwirrt. "Das mit dem Abfackeln war ihre Idee. Eigentlich ziemlich schlau, wenn man mich fragt... Aber was anderes zu hören erwartet man ja nicht von deren Nachfahrin", sie musterte die junge Halbdämonin herausfordernd. Wie gut beherrschte sie den Säbel, oder war es doch anders rum?
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Ro fuhr herum. Ihr war klar, dass die Frau, die da sprach, eine Assassine war. Sie hielt genauso zu viel von sich selbst wie der Rest dieses Packs. Das kann ungesund werden für dich, Silberlöckchen. Sie bleckte die Zähne. "Immerhin weiss ich überhaupt noch, was ein Verrat ist", rief sie der Gestalt zu, dann fügte sie mit nachsichtigen Tonfall hinzu. "Aber ich kann dir wohl keinen Vorwurf machen. Mir ist klar, dass du bei den Assassinen nie gelernt hast, was das Wort Loyalität bedeutet."
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Naja schmunzelte. "Witzig, dass du das annimmst... Wärst du bei Vakra aufgewachsen und nicht bei Darez, wüsstest du wer, oder eher was ich bin", meinte sie und stellte den Kopf schräg. "Ein interessantes Gefühl, von einem Kind als ein solches behandelt zu werden", sie stürzte die Lippen und fuhr mit gespielt enttäuscht, beleidigter Stimme fort, "Weisst du wirklich nicht wer ich bin?" Leise lachte sie. Eines ihrer zwei Tattoos begann sich zu winden und schlängelte sich als lebendig gewordene Kobra um ihr Handgelenk. Naja kratzte die Schuppen unter dem Kinn des Tieres, wobei dies einen raschelnden Ton erzeugte. Einen Ton, der jedem normalen Menschen einen Schauder über den Rücken gejagt hätte. Die Schlange zischte und richtete sich mit ausgebreitetem Kragen auf, wobei die U-förmige Zeichnung silbern blitzte. Die Schuppen selbst schienen wie Holzkohle zu glühen und die feuerroten Augen fixierten die Kriegerin. Mit starren, tranceähnlichen Bewegungen begann die Schlange sich unmerklich hin und her zu wiegen, so als wollte sie ihr Opfer mit ihren eleganten Bewegungen vollkommen in ihren Bann ziehen.
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Armelion runzelte die Stirn als er das Schauspiel sah. Er sollte wissen warum die Assassinen verschwunden sind? Alles was sie ihm gesagt hatten, war ein Rätsel und das war ihm auch noch von einer halbwüchsigen gestellt worden. Aber nun wurde es langsam klarer. Sie musste die Kobra sein, die die sie Naja nannten. "Ich muss euch entäuschen, Naja. Ich habe keine Ahnung warum die Assassinen verschwinden. Was mir gesagt wurde lautet folgendermassen: 'Sobald der Mond ganz untergegangen, der Phönix zu Asche zerfallen, die Kobra zu Ende getanzt und der Wolf sein letztes Lied gesungen, werden wir ihrem Ruf folgen und völligst in den Schatten verschwinden." Er blickte zu der Fremden hoch und lächelte. "Seither habe ich allerdings nur ein paar wenige Kleinigkeiten herausgefunden und soeben habe ich eine weitere der Götter des Chaos getroffen. Nun ist mir die Identität des Mondes und der Kobra, falls ihr die überhaupt seid, bekannt, den Wolf und den Phönix kenne ich aber noch nicht. Alles was ich weiss ist das die Götter des Chaos die Anführer der Assassinen sind. Mehr habe ich leider nicht herausgefunden, da ich versuche den Thron von Biarn zu verteidigen und zu sichern. Er gehört zum alten Adel. Er ist der Enkel von Alvian und der Sohn des Alvias demzufolge der rechtmässige Herrscher." Er sah sich um und blickte zu Ro rüber. "Mehr weiss ich nicht. Vielleicht war es falsch euch die Informationen vorzuenthalten, da ihr auch dabei gewesen seid, als mir das Rätsel vorgetragen wurde. Wenn dies der Fall ist möchte ich mich bei euch entschuldigen." Er schüttelte den Kopf. Das musste ja vollkommen dämlich rüberkommen. Er stand hier mitten auf einem Schlachtfeld und entschuldigte sich für so etwas. "Aber Hauptmann Ro, was habt ihr mit dem gemeint was ihr vorhin gesagt habt? Haben die Assassinen, dies angerichtet? Wie könnt ihr euch dessen so sicher sein. Immerhin hat Reyla mich unterstützt als ich gegen Alvian gekämpft habe und das ganze Chaos überhaupt anfing." Er war verwirrt und er brauchte Beweise. Armelion traute Reyla genauso viel wie sie ihm, also praktisch gar nicht. Sie hatte das ganze überhaupt ins Rollen gebracht und ihn dazu überredet, den Bürgerkrieg als kleineres Übel zu akzeptieren. Hatte sie ihn wirklich die ganze Zeit lang hintergangen?

Naja kicherte und schnellte hoch. Im nächsten Moment stand sie vor dem Trümmerhaufen und verbeugte sich, wobei die Kobra die Maske packte und ihr vom Gesicht zog. Ihre Augen durchbohrten den Elfen"Ganz recht, Naja, die Kobra ist mein Name, Tochter des einzig wahren Schlächters, des Todes aus und in Silber... Ich muss euch da unterbrechen. Die Liebe Reyla ist auf der Seite des Hauses von Bjarn... Ich für meinen Teil bin auf der Seite der Vaesna. Sie ist aber leider nicht mehr in dieser Welt, darum nicht anwesend... Ich bin von Maeva enttäuscht... Hat sie euch nicht gesagt, dass es die Assassinen gar nicht mehr gibt? Wir sind jetzt in kleinen Gruppen, als die Leibgarden der Häuser tätig... mehr nicht... und das hier haben wir nicht angezettelt, sondern nur ausgeführt. Wenn ihr Antworten wollt, geht und holt sie euch!", forderte sie auf und wies mit der Maske in Richtung der Zitadelle. Die Kobra in ihrer anderen Hand musterte immer noch Ro. "Männer, lasst sie passieren, dann werde ich euch eure Befehle geben", rief sie den Soldaten zu. Sie zögerten. "Ich sagte, lasst sie passieren", wiederholte sie streng und ihre Augen blitzten auf. Die Soldaten der Stadt machten wiederwillig eine Strasse, durch die die Nachtzinner zur Zitadelle gehen konnten.
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