#221

RE: Die Nachtzinne

in Dreitan - das Spiel 23.12.2012 23:33
von Randreyah | 11.751 Beiträge

Ein ganzer Tag war bereits vergangen. Die gesamte Stadt stand in Schutt und Asche, viele der Soldaten, beider Seiten, waren schon gefallen und bald würden noch mehr ihr Leben lassen. Naja sass vor den Türen des Arbeitszimmers. Dahinter, das wusste und fühlte sie, waren die Assassinen, bereit zum Angriff. Danwey war ebenfalls da, genauso wie diese Frau. Die Adelige, um die es in dieser Schlacht zu gehen schien. Wieso und ob es so war, wusste Naja nicht. Das einzige, was sie jetzt interessierte, war was bald sein würde. Jetzt schon konnte sie schon das Blut riechen, das bald die Tritte vor ihr rot färben würde und die Schreie, die bald erklingen würden, klangen schon ihn ihren Ohren. Sie fröstelte. Musste sie wirklich daran denken? Es war kein Geheimnis, dass sie ein Monster war, das wusste sogar Akkaya, aber wieso war sie es eigentlich? Natürlich waren ihre Eltern genauso blutdurstig wie sie, aber war das die Erklärung? Und wenn, wieso war dann Reyla anders? Naja grinste. Reyla war nicht anders. Sie versuchte nur das Monster in sich zu unterdrücken, doch bald würde sie zusammenbrechen und alles und jeden, das ihr in den Weg kam, gnadenlos abschlachten. Schliesslich war es wie ein innerer Ruf, der sie dazu bewegte zu töten, an den sinnlosen Schlachten teilzunehmen und sinnlose Versprechen zu geben.
Erneut huschte ein Grinsen über Najas Gesicht. Sie streckte ihre Hand aus und betrachtete ihre Finger. Sie wirkten so harmlos und doch konnte sie so viel Unheil mit ihnen hervorzaubern. Sie seufzte. Es war eine Ewigkeit her, dass sie in einem Körper steckte. Zu lange war sie in dieser Schlangenhaut gefangen. Sie verzog das Gesicht und fasste sich an den Kieferknochen. Sie bröckelte. Kein Wunder, dachte sie. Schliesslich bestand dieser Körper nur aus Lehm, Ton, Knochen, Sand und Leder. Was sie am Leben hielt war ein Talisman, von dem niemand etwas wusste. Grimmig richtete sie sich auf und stieg die Stufen hinunter. Wenn Reyla fertig war, dann würde ihr Vincent helfen ihren richtigen Körper zu vervollständigen.
Als sie im unteren Stockwerk angekommen war, stiess sie leise die Tür auf und sah sich im Raum um. Nichts ausser Verwüstung. Papier und Pergament lagen überall verstreut, die Tische und Regale waren umgestossen, zerhackt und die Bücher zerrissen, nur ein grosses, steinernes Regal stand noch. Dessen Bücher, lagen aber ebenfalls auf dem Boden verstreut. Naja tastete die Ecke ab und fand den Schalter, welcher den Mechanismus betätigte. Mit einem Rauschen schwang die innere Wand des Regals zur Seite und die Frau trat ein. Es war kühl und modrig in dem Geheimgang, doch sie musste damit klarkommen. Als sich die Geheimtür hinter ihr schloss, stand sie in vollkommener Dunkelheit. Sie atmete die Luft ein und ging los. Es konnte ihr sowieso nichts geschehen, warum sollte sie also Licht machen?
Der schmale Gang führte hinab, bis unter die Erde, wo er in einer Kammer aufhörte. Einige Soldaten waren dort besammelt und Naja schickte sie weiter. Sie hatte keine Lust mehr zu warten. Ihre Männer waren müde und so waren auch die Nachtzinner. Danwey würde alleine mit ihnen zurecht kommen. Sie schüttelte den Kopf. Nein, er würde scheitern. Hin und her gerissen schickte sie die Soldaten aus der Stadt hinaus und wies nur Matsaan zu an zu bleiben. Sie würde sich wohl, oder übel verstecken müssen um im richtigen Moment dem Dämon zur Seite zu stehen. Doch hoffentlich beeilten sich die Nachtzinner mit ihrem Angriff, denn sonst würde sie der Versuchung, sie als erste anzugreifen, nicht widerstehen können. Sie seufzte erneut und machte sich auf den Weg nach oben. Wenn sie sich nicht täuschte war es bereits Mittag. Wenn sie Pech hatte, würden sie erst in der Nacht angreifen, dann wenn sie theoretisch am wenigsten erwartet werden würden. Bei diesem Gedanken kribbelte Najas Rücken. Wenn die Soldaten ihre besten Männer unterschätzten, würden sie mit grossen Verlusten abziehen müssen. Sie hingegen würde sicherlich mit mehr als der Hälfte der Assassinen davon kommen. Aber um nicht ihre Schwester und Narumdrongwer zu verärgern, mussten Danwey und Matsaan am Leben bleiben. Die anderen vier Assassinen mehr, oder weniger. Sie setzte sich mit düsterer Miene vor der Geheimtür hin. Der Gedanke daran hatte genügt um ihre gute Laune zu zerstören. Jetzt konnten die Nachtzinner nur hoffen, mit ihrem Leben davon zu kommen. Dieses Elfchen genauso. Sie hatte zwar auch den Befehl des Grossdrachen erhalten ihn am Leben zu lassen, aber wenn er sie provozierte und reizte, konnte sie nichts garantieren. Und der Grossdrache konnte sie sowieso nicht bestrafen, denn ihre Existenz, so wie sie jetzt war, war Strafe genug. (Was sie natürlich nicht davon abhielt das Monster in ihr zu geniessen und ihm gewisse Freiheiten zu gewähren.)


some men just want to see the world burn

nach oben springen

#222

RE: Die Nachtzinne

in Dreitan - das Spiel 24.12.2012 12:34
von Ro Raven | 10.532 Beiträge

Ro unterdrückte ein Schaudern, als er von dem sprach, was sie getan hatte. Natürlich hatte er recht, mit dem, was er sagte. Nur dass sie in jenem Moment gar nicht daran gedacht hatte, dass sie die Soldaten rettete. Sie war nur zornig gewesen, furchtbar zornig. Sie wusste, dass sie sie genau so gut hätte alle töten können. Und das war ein verdammt schlechtes Gefühl.
"Beim Mauersturm haben wir vermutlich um die zwanzig verloren. Dann bin ich mit siebzig Leuten in die Stadt gegangen. Ungefähr vierzig davon haben überlebt. Mein Fähnlein zählt jetzt noch hundertzwei Mann, aber vielleicht finde ich unter den Verwundeten noch ein paar mehr. Aber wir könnten durchaus Verstärkung brauchen. Allerdings", fuhr sie fort, "die Söldner von Durien sind Seeleute, oder? Ich glaube nicht, dass das gut funktioniert, eine Landeinheit und eine Seeeinheit unter dem selben Befehl. Ich kann nur an einem Ort sein."
Sie dachte einige Augenblicke nach, dann fragte sie: "Werden wir morgen wieder angreifen?"


If you're going through hell, keep going.
nach oben springen

#223

RE: Die Nachtzinne

in Dreitan - das Spiel 25.12.2012 11:51
von Armelion | 4.811 Beiträge

"Durien's Söldner, oder besser gesagt die euren, wenn ihr auf mein Angebot eingeht, würden mit uns an Land kämpfen. Ihr müsstet sie natürlich weiter ausbilden.", erwiderte Armelion, "Das wird eine Weile dauern, aber Durien hat mir berichtet, dass sie gute Kämpfer sind und das die Mehrheit von ihnen zusammen mit Gevira gegen die Nachtzinne gekämpft hat. Sie haben also schon an Land gekämpft. Ihr müsstet ihnen nur noch die Feinheiten eures Formationskampfes beibringen. Ich denke ein oder zwei Monate Zeit sollten reichen um ihnen die Grundlagen beizubringen.", schloss er und während er in Gedanken schon mal die Kosten für die neuen Soldaten auszurechnen versuchte. Er war überrascht dass sie auf sein Angebot eingegangen war, aber auch erfreut. Ihre Männer waren gut ausgebildet und zäh. Sie bildeten daher einen schlagkräftigen Teil der Truppen der Nachtzinne.
"Und um auf eure Frage einzugehen. Ja wir werden morgen angreifen. Wählt dreissig eurer besten Männer aus und ich werde dasselbe tun. Im Morgengrauen greifen wir dann an. In der Zitadelle können nicht viel mehr als hundert Mann sein, wenn überhaupt so viele die Schlacht überlebt haben. Den Berichten zufolge haben unsere Truppen über 1800 Feinde erschlagen. Also das gesamte gegnerische Heer.", er brach für einen Moment ab. Es wäre natürlich möglich, dass der Feind noch versteckte Reserven hätte, aber diese konnten nicht allzu gross sein. Er blickte hoch und schaute ihr in die Augen. "Oder habt ihr einen anderen Vorschlag?"

nach oben springen

#224

RE: Die Nachtzinne

in Dreitan - das Spiel 25.12.2012 18:54
von Randreyah | 11.751 Beiträge

Naja schlenderte durch die Zitadelle. Die Wasserschläuche wogen schwer an ihren Schultern und die Essensschachteln klackten, wenn sie gegeneinander stiessen. Sollten die feindlichen Späher sie doch entdecken, wenn sie überhaupt dort waren. Sämtliche ihrer Soldaten waren schon weg und die Geheimgänge hatte sie mit Sprengstoff präpariert, den sie unterwegs noch gefunden hatte. Die Schätze der Zitadelle hatte man weggebracht, also musste sie sich nicht um das Gebäude scheren. Schliesslich war das Ziel, alles zu zerstören, damit die Gegner nichts von ihrem Ziel hatten und keinen Stützpunkt hier errichten konnten, denn wenn sie keine schützenden Mauern hatten, könnten sie sich für eine Belagerung nicht zurückziehen. Die Geheimgänge würde sie zerstören, egal ob Danwey erfolgreich sein würde, oder nicht. Naja ging vor den Raum in dem der Dämon war und klopfte. Nichts regte sich. "Danwey mach die Tür auf, ich bringe euch was zu essen... Ich bin es Naja", ihre Gedanken erreichten die des Dämons, aber sie spürte seinen Zweifel. Immer war er so misstrauisch, vor allem wenn es um sie ging, wäre Ran vor der Tür, hätte er sie sofort aufgerissen und sie mit offenen Armen empfangen und hineingetragen. Sie verdrehte die Augen, als wäre Ran etwas besonderes. Natürlich war sie die erste der Götter, aber sie war nicht die stärkste. Narumdrongwer und sie, Naja, waren viel mächtiger als sie und Candor. Nur hasste Narum Auseinandersetzungen.
Als die Tür aufging sprangen die zwei Assassinen lautlos hinunter und hielten ihr ein Schwert an die Kehle und eines an die Seite. Als sie sicher waren, dass es wirklich Naja war, die sie vor sich hatten, steckten sie ihre Waffen weg und verneigten sich. "Hier, geniest es. Gekochter Reis und getrockneter Lachs. In den Trinkschläuchen ist Wasser", sagte sie und gab ihnen je einen Trinkschlauch und eine Holzschachtel mit Essen. Die Assassinen bedankten sich und begannen sofort zu essen. Die Tür fiel wieder ins Schloss und sie waren abgetrennt von der Wirklichkeit, welche in Trümmern vor den Toren der Zitadelle stand. Eine Geisterstadt und bald würden auch hier nur die Geister der Vergangenheit residieren.
"Wo ist sie?", fragte Naja den schwarzhaarigen Mann, welcher nur zum versteckten Arbeitszimmer nickte und einen Löffel voll Reis hinunter schlang. "Was hat euch so lange aufgehalten?", fragte er misstrauisch. Naja warf ihm einen Seitenblick zu, währendem sie den Hebel suchte. "Ich habe nur eine kleine Überraschung vorbereitet", meinte sie. "Eine Überraschung?" - "Ja, eine Überraschung." - "Wieso ziehen wir nicht ab?", fragte er und setzte sich auf den Arbeitstisch. "Willst du wirklich abziehen?" Er schüttelte den Kopf und trank etwas Wasser. Die Tür öffnete sich und die Assassine konnte endlich die Fürstin der Vaesna treffen. Sie lächelte freundlich. Ihr Gegenüber war so, wie sie sie sich vorgestellt hatte. Hochgewachsen, blond mit hellen Augen, gepflegt und verloren und unsicher. Eine bleiche Gestalt, wie sie in Märchen oft beschrieben waren, jetzt war wohl der Punkt an dem die bösen, bösen Monster sie entführten und ein Ritter in schimmernder Rüstung ihr zur Rettung eilen würde.
"Euer Essen", sagte sie und hielt der Frau die Schachtel hin. "Vielleicht nicht das, was ihr euch gewohnt seid, aber damit müsst ihr euch abfinden." die Frau nickte nur und nahm die Schachtel entgegen. Sie wartete und Naja schüttelte darauf den Kopf. "Esst so schnell ihr könnt, der Feind kann jeden Moment eintreffen. Ihr müsst ständig darauf gefasst sein", sagte sie und ging wieder. "Danwey", sobald sie das sagte schleuderte sie ein Messer nach dem Dämon, der es ohne Probleme aus der Luft fischte und sie spürte eine Schwertspitze im Rücken. "Gute Reflexe", sagte sie und der Assassine hinter ihr steckte sein Schwert wieder weg. Sie würde sich wohl noch etwas langweilen müssen. "Die Soldaten sind abgezogen, Matsaan ist unten stationiert und ihr könnt euch hier austoben", sagte sie dem Dämon, der nur nickte und besorgt zur Fürstin blickte. "Und sie?", fragte er. "Sie muss überleben... Ich sitze übrigens unten und pass auf, dass ihr überlebt."
Unten angekommen versteckte sich Naja in der Nähe des Eingangs. Soviel sie wusste, waren keine Magier beim Feind. Nur die kleine Halbdämonin könnte ihre Präsenz spüren, aber die war kein interessanter Gegner. Sie durfte sie nicht töten und mit ihr herumspielen war nicht schlau, denn das Mädchen war ein Berserker. Und die Art von Kämpfern musste man entweder töten, oder bewusstlos schlagen. Aber das war langweilig. Jede Verletzung machte solche Leute noch unberechenbarer und egal wie stark man war, man riskierte verletzt, oder getötet zu werden, wenn man sie leben lassen wollte. Naja seufzte und suchte sich einen Schlafplatz. Die Feinde würden so oder so erst am nächsten Tag angreifen. Nachts gegen Assassinen zu kämpfen war Selbstmord und das wusste dieser Elf wahrscheinlich.


some men just want to see the world burn

nach oben springen

#225

RE: Die Nachtzinne

in Dreitan - das Spiel 25.12.2012 21:58
von Ro Raven | 10.532 Beiträge

Ro dachte nach. Ein oder zwei Monate. Zeit, die sie kaum haben würden während eines Krieges. Nun, die Männer würden es eben schneller lernen müssen. Sie würden es schneller lernen, da war sie sich sicher. Noch alle Freiwilligen, die sie gekannt hatten und die nicht in den ersten drei Schlachten verreckt waren, hatten es nach der dritten gekonnt. Dem Tod gegenüber zu stehen lehrte schnell.
Sie dachte auch kurz über den Angriffsplan des Elfen nach. Dann schüttelte sie den Kopr. "Mir fiele keine bessere Taktik ein. Nur eines." Sie schluckte einmal leer und musste sich überwinden, das folgende zu sagen. "Lasst mich jetzt in die Stadt gehen. Viele der Häuser stehen noch immer. Ich bin mir sicher, jedes einzelne von ihnen ist vermint. Wir riskieren, dass uns alles um die Ohren fliegt, wenn wir einfach da reingehen. Ich... ich kann die Ladungen finden und sie entschärfen, bevor wir angreifen."


If you're going through hell, keep going.
nach oben springen

#226

RE: Die Nachtzinne

in Dreitan - das Spiel 26.12.2012 20:24
von Armelion | 4.811 Beiträge

Armelion betrachtete sie nachdenklicht. Irgendwie war diese junge Frau in der Lage diese Sprengladungen zu erspüren. Er hatte keine Ahnung wie sie dies bewerkstelligen konnte, aber wichtig war dass sie es konnte. "Gut! Ihr könnt gehen. Aber nehmt ein paar Männer mit. Ich will nicht, dass ihr von einem versteckten Bogenschützen niedergeschossen werdet. Ihr geht aber nicht in die Zitadelle hinein, wenn ihr mehr von diesem Sprengpulver in der Zitadelle erspürt benachrichtigt mich! Wir gehen dann zusammen hinein." Er machte eine kurze Pause und dachte nach ob es sonst noch was zu sagen gab. Anschliessend fuhr er fort, "Morgen werdet ihr die Dokumente für euren neuen Posten erhalten. Wenn ihr keine weiteren Fragen habt könnt ihr gehen."
Plötzlich hörte er das dumpfe Donnern von Pferdehufen und blickte auf. Caelria ritt auf sie zu und schwang sich aus dem Sattel, bevor das Pferd komplett angehalten hatte. Sie hatte nur am Anfang der Schlacht als Bogenschützin mitgekämpft, dann hatte sie sich zurückgezogen. Als klar war, dass die Nachtzinner die Mauer einnehmen würden, hatte sie sich ein Pferd geschnappt und sich wieder den Kundschaftern angeschlossen.
"Legat!", keuchte sie. "Eine kleine Armee von etwa 700 Mann ist sieben Tagesmärsche von uns entfernt gesichtet worden. Wir wissen nicht, ob sie vielleicht die Stadt von Vaesna unterstützen wollten, aber sie haben nun angehalten."
Armelion biss die Zähne zusammen, so schnell hatte er keinen Angriff von den anderen Grafenhäusern erwartet. "Wer führt sie an?"
"Wir wissen es noch nicht. Der Kundschafter, der sie gesichtet hat, konnte das Banner nicht erkennen.", erwiderte Caelria.
Der Elf stiess einen leisen Fluch aus. "Schickt mehr Kundschafter aus. Die Zahlen, die er uns angegeben hat, könnten auch nicht stimmen, falls er das Banner nicht erkannt hat. Wir müssen herausfinden, mit wem wir es zu tun haben."
"Zu Befehl!" Caelria schwang sich wieder auf das Pferd und ritt davon.
Armelion schüttelte geistesabwesen den Kopf und wandte sich Ro zu. "Nun wie es aussieht bekommen wir in wenigen Tagen vielleicht Besuch. Wir fahren trotzdem mit unseren Plänen fort. Wenn wir erst Mal die Stadt haben, wird es deutlich besser für uns aussehen."

nach oben springen

#227

RE: Die Nachtzinne

in Dreitan - das Spiel 26.12.2012 21:07
von Ro Raven | 10.532 Beiträge

Ro hatte da so ihre Zweifel. Wenn sie es im Dunkeln richtig gesehen hatte, war ein Teil der Stadtmauern nicht mehr so intakt, wie sie es für einen festen Stützpunkt hätten sein sollen. Nun, es war auf jeden Fall besser als zwei Feinde gleichzeitig.
Sie ging zum Lager der Söldner zurück, um etwas zu trinken, bevor sie aufbrach, und fragte sich, ob sie wirklich jemanden mitnehmen sollte. Gegen versteckte Bogenschützen konnten ihr auch ihre Männer nicht helfen und gegen die Sprengladungen genau so wenig. Im Gegenteil. Es war wesentlich einfacher, wenn sie nur sich selbst vor der Explosion bewahren musste, das brachte sie vermutlich irgendwie fertig. Aber ein Trupp Männer... Allerdings waren in der Stadt vielleicht auch noch feindliche Soldaten. In dem ganzen Chaos konnte alles sein.
Während sie unentschlossen zwischen den Zelten hindurchging, stiess sie im Dunkeln mit jemandem zusammen. Der jemand packte sie kurzerhand und verquetschte sie fast. Sie sah nur Gambeson, aber es roch nach Nesh. Merkwürdig, wie einem ein Geruch so schnell vertraut werden konnte. Ihr wurde halb schwindlig und als Nesh einen Schritt rückwärts machte, verlor sie beinahe den Boden unter den Füssen. Er lockerte die Umarmung ein wenig, aber hielt sie weiter fest. Sie war froh darum, denn sie fürchtete, dass sie andernfalls umgekippt wäre. Diese ungewohnte Nähe zu jemandem machte sie irgendwie völlig konfus. Einerseits war es das beste Gefühl, was sie sich vorstellen konnte, andererseits befürchtete sie gleich ohnmächtig zu werden, weil es einfach zu intensiv war für ihre armen Sinne. Allerdings - es spielte eigentlich keine Rolle. Sie konnte ruhig ohnmächtig werden, Nesh passte auf sie auf.
Es gab eigentlich nur etwas, was sie daran hinderte, sich auf der Stelle einfach fallen lassen. Eine nervige kleine Stimme in ihrem Hinterkopf, die ihr sagte, dass sie noch etwas zu tun hatte. Wäre es möglich gewesen, hätte sie die Stimme einfach erwürgt. Aber Stimmen im eigenen Kopf liessen sich schlecht erwürgen. Und im Grunde wusste sie ja, dass die Stimme recht hatte. Musste sie wirklich? Ja. Nein. Doch.
Schliesslich hob sie Kopf und versuchte sich aus Nesh's Umarmung zu befreien. "Ich will dich nicht loslassen", flüsterte er. "Ich auch nicht", antwortete sie, gab ihre Bemühungen auf und liess sich wieder gegen ihn fallen. "Ich will immer hier bleiben." Lange standen sie da, doch schliesslich sagte Ro. "Aber ich muss gehen."
Er liess sie zögerlich los. "Wohin?"
"In die Stadt."
Er sah sie entsetzt an. "Was willst du da?"
Sie erklärte es ihm. Er schüttelte nur den Kopf. "Überlass das dem Elfen. Er ist hier der Magier."
Sie schluckte. "Ich weiss. Aber ich..." Sie sah ihn an. "Ich kann es. Und ich kann nicht riskieren, dass ihr Morgen alle draufgeht."


If you're going through hell, keep going.
nach oben springen

#228

RE: Die Nachtzinne

in Dreitan - das Spiel 26.12.2012 22:18
von Ro Raven | 10.532 Beiträge

Ro duckte sich und blickte um die Ecke. Wie erwartet war die Strasse leer. Sie waren auf keine Soldaten gestossen bis jetzt, zumindest auf keine lebenden. Tote schon. Hunderte verkohlte Leichen zwischen Trümmern. Im westlichen Teil der Stadt brannte es immer noch, hin und wieder gab es einen lauten Knall, wenn das Feuer eine noch nicht losgegangene Sprengladung gefunden hatte. Der Stadtteil, den sie durchsuchten, war noch ziemlich intakt, aber praktisch jedes Haus war vermint. Immerhin schien niemand hier zu sein, der sie auslöste, auf jeden Fall waren sie bis jetzt niemandem begegnet in den Häusern, die sie schon entschärft hatten.
Ro hob den Blick zum Himmel. Immer noch hing der Rauch dicht über der Stadt, rot angeleuchtet von Feuerschein, aber ansonsten kohlenschwarz. Vermutlich ging es noch mehrere Stunden bis zum Sonnenaufgang, aber sie bezweifelte, dass sie bis dann fertig wurden. Hauptsache die Hauptwege waren gesichert. Wieder knallte es und im Schein der fernen Explosion glaubte sie in den Rauchwolken eine merkwürdige, dunkle Form zu erkennen. Komische Rauchschwade.
Sie konzentrierte sich wieder auf ihren Säbel. Achkar. Sie trat an die erste Tür auf der linken Seite und spürte so weit wie möglich in das Haus hinein. Sie spürte kein Leben. Kurzerhand trat sie die Tür auf und suchte alle Räume ab, bis sie die Sprengladung fand. Lange brauchte sie nicht zu suchen, sie waren meist im Erdgeschoss, vermutlich weil sie von dort die grösste Wirkung erzielte. Sie richtete die Säbelspitze auf das Pulver und konzentrierte sich. Achkar. Sie hätten das Pulver natürlich auch hinausschaffen können. Aber erstens war das riskanter und zweitens wollte sie, dass es vernichtet war. Es war eine hässliche Waffe. Ein Tod, den man nicht kommen sah, und gegen den man sich nicht verteidigen konnte. Niemand sollte dieses Zeug hier mehr benutzen können, auch nicht ihre eigene Seite. Aber vorallem war es sicherer so.
Als das Pulver zu Staub geworden war, wischte sie sich den Schweiss von der Stirn. Sie wurde langsam aber sicher müde. Jedes mal strengte die Konzentration sie mehr an.
Sie trat wieder aus dem Haus und ging mit den Männern weiter. Es war der harte Kern, ausgenommen Arsa, der noch immer im Lazarett lag, und ausgenommen Verd und Sari, die ja tot waren. Nesh war auch dabei. Sie hatte gar nicht erst versucht, in zu überreden, im Lager zu bleiben, ihr war klar, dass er es niemals getan hätte, während sie hier draussen rumlief, aus dem selben Grund, warum sie ihn lieber im Lager gewusst hätte.
Drei Häuser weiter führte eine überdachte Gasse in einen Hinterhof. Ro liess einen Teil der Männer auf der Strasse zurück und ging mit den anderen nach hinten. Sie wollte sich eben dem ersten Haus dort zuwenden, als sie ein merkwürdiges Geräusch hörte. Es erinnerte sie an starken Wind. Nein, eher an einen Blasebalg. Was zum Teufel...? "Feuer!!!"
Sie fuhr herum und sah, was Lor hatte schreien lassen. Die Front eines der Häuser am Hof stand in Flammen. Woher kam dieses Feuer jetzt plötzlich?! Es hatte keine Explosion gegeben! Aber es wird gleich, wenn du nichts machst, brachte sie sich selbst zur Vernunft. "Lauft!", schrie sie den Männern zu. Sie selbst drehte sich um, richtete ihren Säbel auf den Brand und schrie den Befehl. Der Schweiss lief ihr in den Kragen, während die Flammen langsam erstarben. Sie taumelte und spürte, dass sie eindeutig an ihre mentalen Grenzen stiess. Sie war völlig k.o. Vermutlich hatte es keinen Sinn mehr, weiter zu gehen. Sie konnte schlicht nicht mehr. Besser, sie verliessen die Stadt.
Sie drehte sich um und erstarrte. Jetzt stand die andere Seite des Hofes in Flammen. Nein. Das ging nicht mit rechten Dingen zu und her. Sie drehte sich um und nahm die Beine in die Hand. Nesh stand immer noch im Durchgang zur Strasse. Sie bedeutete ihm vorauszulaufen und er gehorchte. Sie hatte den Torbogen fast erreicht, als ein heftiger Luftstoss sie aus dem Gleichgewicht brachte. Sie knallte der Länge nach hin, rappelte sich auf, wollte weiterlaufen - und riss einen Vollstopp. Es regnete Feuer auf den Torbogen. Schnell versperrte ihr eine Flammenwand den Ausgang. Sie blickte hinauf, aber niemand stand auf dem Dach.
Wie ein gehetztes Tier blickte sie sich um und sah, dass an einer Stelle ein nur zweistöckiges Haus an den hof grenzte. Es brannte noch nicht. Sie steckte den Säbel ein, rannte los und kletterte an der Regenrinne hoch, schneller als sie es sich jemals zugetraut hätte. Als sie fast oben war, hörte sie wieder dieses merkwürdige Windgeräusch. Sie packte die Dachtraufe und wollte sich daran aufs Dach schwingen, aber plötzlich glitt sie mit den Fingern ab. Fluchend griff sie nach, aber sie erwischte die Traufe nicht mehr. Allerdings fiel sie nicht. Sondern das Dach fiel. Dann erst spürte sie, dass ihr etwas fast die Rippen zerdrückte. Sie blickte an sich hinunter und sah schuppige Klauen, die ihren Brustkorb umklammerten.
Einen Moment lang begriff sie überhaupt nichts. Dann schon. Sie schluckte leer. Das erklärte vermutlich das Feuer.
Der Drache stieg schnell höher. Sie zappelte wild und schlug auf die Klauen ein, aber es hatte keinen Effekt, dann tauchten sie in die Rauchwolken ein und sie war vollauf beschäftigt mit Husten. Der Rauch brannte in ihren Augen und fühlte sich in der Lunge an wie ein Reibeisen. Als sie glaubte zu ersticken, brachen sie wieder durch die Rauchdecke. Ro suchte die Stadt unter sich ab und entdeckte den Hinterhof. Die Häuser ringsum brannten lichterloh. Fiberhaft starrte sie hinunter und sah auch ihre Söldner. Sie waren klug genug und rannten davon, viele hatten die Gasse längst hinter sich gelassen. Allerdings nicht alle. Mehrere Gestalten standen noch vor dem Feuer und zerrten an irgendetwas herum. Sie brauchte den blonden Lockenschopf nicht zu sehen um zu wissen, an wem sie zerrten.
"Lauf!", brüllte sie, so laut sie konnte, oder zumindest versuchte sie es, denn sie atmete Rauch ein und brachte nur ein heiseres Krächzen zustande. Nesh lief tatsächlich los. Aber nicht davon. Er riss sich los und lief in den Durchgang zum Hinterhof. Eine zweite Gestalt rannte ihm hinterher, die anderen wichen zurück, als ein Stück von einem Dach abbrach und vor ihnen auf die Strasse knallte und den Durchgang versperrte. Ro schrie, aber eigentlich war ihr klar, dass sie auf diese Entfernung beim Tosen der Flammen niemand hörte. Es kam auch nicht darauf an, ob jemand sie hörte. Es konnte ohnehin niemand etwas tun.
Der Drache flog schleifen über der Stadt, das Feuer kam immer wieder in ihr Blickfeld und verschwand wieder daraus. Die Männer, die noch auf der Strasse standen, drehten sich schliesslich um und liefen auch davon. Ro begriff, dass es noch eine Chance gab. Ihre Hand fuhr zum Säbel, aber sie kam einfach nicht an den Griff, wegen der Krallen dieses verfluchten Drachens. Sie brüllte vor Wut, aber es half nichts. Schliesslich nahm sie all ihren Zorn zusammen und rief: "Achkar!", aber ohne den Säbel hätte sie ebenso gut schweigen können.
Der Drache stieg höher. Sie wand sich, im Versuch, den Säbel zu erreichen. Ihre Fingerspitzen berührten das Heft, aber es reichte nicht, um ihn zu ziehen. Dann gab es einen furchtbaren Knall.
Sie wollte nicht hinuntersehen, und tat es trotzdem. Wo die Häuser um den Hinterhof gestanden hatten, war nur noch eine grosse Fläche voller Trümmerhaufen und geborstener Balken. Alles weg. Sie brauchte nicht zu hoffen. Es war klar. Niemand. Niemand konnte das überlebt haben.
Mit einem Schlag wurde sie von jeder Energie verlassen, die sie vielleicht noch gehabt hatte. Keine Wut mehr, kein Hass, keine Verzweiflung, kein Feuer. Schlaff und willenlos hing sie in den Krallen des Drachen, als er höher stieg, durch den Rauch, und schliesslich in die klare Nacht darüber brach. Sie weinte nicht. Sie wusste nicht mehr, wie es ging.


If you're going through hell, keep going.
nach oben springen

#229

RE: Die Nachtzinne

in Dreitan - das Spiel 26.12.2012 23:06
von Ro Raven | 10.532 Beiträge

Lor's Sicht

Er stiess alle Flüche aus, die ihm einfielen und sprintete Nesh hinterher. Kaum hatte er den Torbogen erreicht, krachte es laut hinter ihm, aber er hielt nicht an, um sich umzudrehen. Am zweiten Bogen, dem zum Innenhof, holte er Nesh ein, packte ihn am Kragen seines Kettenhemds und riss ihn mit aller Kraft zurück. "Nesh, verdammt, raus hier!"
Nesh reagierte nicht, sondern wollte weiter stürmen. Lor hängte sich mit seinem ganzen Gewicht in die Gegenrichtung, womit er nur mässigen Erfolg hatte, denn er war zwar grosser als Nesh, aber vermutlich leichter. Nesh's offensichtliche Verzweiflung noch nicht eingerechnet. "Komm, verdammt", brüllte er. "Sie kann besser auf sich aufpassen als du. Sie kann Magie!"
Endlich blieb Nesh stehen. Lor wandte sich um und wollte ihn mit sich ziehen und erstarrte, als er sah, dass der Ausgang versperrt war. Er konnte gerade noch zurückweichen, als auch auf dieser Seite des Durchgangs ein Stück Dach herunterkrachte. Dann spürte er es. Dass gleich alles in die Luft gehen würde. Er hatte keine Ahnung, woher er das wusste, so etwas war ihm noch nie passiert vor heute. Aber er wusste es. Und nun war er es, der die Kraft und die Geistesgegenwart der Verzweiflung hatte. Er sah die Ladeklappe nur aus dem Augenwinkel, riss sie auf, packte Nesh und hechtete mit ihm im Schlepptau in die Dunkelheit hinunter.
Der Aufprall war hart und trieb ihm alle Luft aus den Lungen. Dann gab es einen ohrenbetäubenden Knall. Schutt regnete durch die halb offene Luke auf die hinunter, dann wurde es für einen Augenblick fast unerträglich heiss und schliesslich dunkel. Er sah nichts mehr. Er hörte nichts mehr. Einige Herschläge lang befürchtete er, dass er tot war. Dann begriff er, dass er nicht tot sein konnte, wenn sein Herz noch schlug. Er holte Luft, hustete und rappelte sich auf. Steine und Holzsplitter fielen von ihm runter. Er rief nach Nesh, hörte aber nichts. Nicht mal sich selber. Er rief noch einmal lauter und diesmal hörte er seine Stimme, aber sehr leise, als drücke ihm jemand Wolle auf den Mund.
Schliesslich begann er zu tasten und fand Nesh. Er schüttelte ihn, aber Nesh rollte sich nur zusammen. Immerhin bewegte er sich, er war also nicht tot. Sie brauchten Licht. Langsam schien sein Gehör etwas zurückzukehren, denn er hörte nun, dass Nesh heulte. Er schüttelte ihn wieder an der Schulter. "Bist du verletzt."
Nesh gab einige unverständliche Laute von sich. Dann sagte er: "Lass mich sterben. Ich will sterben."
Einen Moment lang, war Lor verwirrt, dann begriff er. "Reiss dich zusammen. Der Hauptmann ist nicht tot. Sie war ja gar nicht da oben, oder hast du sie gesehen? Und selbst wenn: du hast gesehen, was sie mit den Steinhäusern gemacht hat. Die lässt sich von sowas nicht einfach umbringen."
Nesh hörte auf zu heulen, aber er rührte sich immer noch nicht. Lor liess ihn liegen und fand die Leiter nach oben. Die Luke war geschlossen, sie musste irgendwie zugeschlagen worden sein. Er drückte dagegen, aber sie liess sich nicht öffnen. Erst als er sich mit ganzer Kraft zwischen Leiter und Türe stemmte, bewegte sie sich ein Stück. Es rumpelte und ging plötzlich leichter. Er streckte den Kopf hinaus, sah sich um und schluckte leer. Dann stieg er wieder hinunter, brachte Nesh irgendwie dazu, hinaufzukommen und schleppte ihn mit sich über das Trümmerfeld, aus der Stadt zum Heerlager.


If you're going through hell, keep going.
nach oben springen

#230

RE: Die Nachtzinne

in Dreitan - das Spiel 26.12.2012 23:25
von Armelion | 4.811 Beiträge

Armelion setzte sich auf die Pritsche und kontrollierte nochmals seine Waffen. Er sollte sich langsam bereit machen. Mit einer langsamen Bewegung zog er eines seiner Schwerter aus der Scheide und überprüfte ihre Schärfe. Alles war in Ordnung. Mit bedächtigen Bewegungen zog er sich die Rüstung an und schnallte sich die Schwerter um. Dann hängte er seinen Helm an den Gürtel und trat aus dem Zelt.
Plötzlich hörte er wieder Explosionen. Dieses Mal waren es mehr wie vorhin. Jemand zündete wieder die Sprengladungen. Der Elf stiess ein verärgertes Knurren aus. Wenn dies so weiterging, würde von der Stadt nichts mehr übrig sein. Er musste Ro aufsuchen. Vielleicht brauchte sie seine Hilfe. Noch eine Ohrenbetäubende Explosion erfüllte die Luft und er schaute schnell in den Himmel um nach fliegenden Trümmerstücken ausschau zu halten. Doch er sah keine. Er schluckte einmal trocken und rannte dann durch das Lager in Richtung der Stadt. Irgendetwas war da schief gelaufen.
Als er den Rand des Lagers erreicht hatte erblickte er zwei Gestalten, die sich in seine Richtung schleppten. Armelion erkannte auf den ersten Blick, dass Ro nicht unter ihnen war. Er warf einen raschen Blick über die Schulter und sah, dass sich die Soldaten anfingen zu versammeln. Nach kurzer Zeit fand er die Person nach der er Ausschau gehalten hatte. Ormud drängelte sich rücksichtslos, durch die Menschenmenge und erntete dabei ein paar kräftige Flüche.
"Was verdammt ist da passiert?", rief er laut.
Armelion winkte ihn zu sich rüber. "Du übernimmst vorübergehend das Kommando Ormud. Ich geh und frage sie, was passiert ist und dann mache ich mich auf die Suche nach Ro."
Der rothaarige Hüne nickte und begann die Soldaten mit Hilfe von ein paar Offizieren zu zerstreuen. Armelion machte sich mittlerweile auf den Weg zu den beiden Söldnern. "Seid ihr in einen Hinterhalt geraten? Und wo ist euer Hauptmann?", fragte er. Er hielt die Stimme etwas gesenkt, damit die Soldaten im Lager ihn nicht hören konnten. Schuldgefühle und Zorn über diese unnötigen Verluste kämpften in seinem Inneren mit einander. Schuld weil er diese Mission überhaupt zugelassen hatte und Zorn, weil der Feind ihm, auch wenn die Schlacht schon gewonnen war, weiterhin solche Verluste zufügte.

nach oben springen


Besucher
0 Mitglieder und 6 Gäste sind Online

Forum Statistiken
Das Forum hat 111 Themen und 30462 Beiträge.

Xobor Einfach ein eigenes Forum erstellen | ©Xobor.de