"Das richtige wäre gewesen, wenn ihr mich vor Anfang an gewarnt hättet. Kia hat euch mir vorgestellt. Ihr habt das seid Loney geplant und da war Samor auch anwesend.", entgegnete er hart. "Und wie soll ich euch glauben, dass die Söhne des Königs von Gevira nichts von seinen Plänen wissen? Wie soll ich euch vertrauen können, nachdem ihr mich so verraten habt?" Am Ende des zweiten Satzes wurde seine Stimme heiser vor unterdrücktem Schmerz. "Wartet hier!"
Er ging aus dem Zimmer raus, schloss die Türe hinter sich und trat auf den Gang. Die Zofe wartete geduldig dort und schäkerte mit einem von den Nomaden, die Alesa als Wächter mitgenommen hatte. "Geht und bittet Kia hierher zu kommen. Alesa und ich würden gerne etwas mit ihr besprechen. Etwas das unsere Zukunft schwer beeinflussen könnte.", meinte er mit einem freundlichen Lächeln und einem Zwinkern. Die Zofe machte grosse Augen und huschte davon. Wahrscheinlich nahm sie an, dass er Alesa gerade einen Antrag gemacht hatte. Genau das hatte er beabsichtigt. Er schloss die Türe wieder und ging zurück ins Nebenzimmer, wo er ebenfalls die Türe schloss. "Ich weiss noch nicht genau was ich tun soll.", sagte er leise, "Doch zum Anfang will ich wissen, was genau ihr dem König berichtet habt und zwar jedes kleine Detail. Und setzt euch in einen Stuhl!"

Sie nickte und erhob sich. "Ich habe Notizem geführt", meinte sie und trat an ihren Arbeitstisch. "Hier. Die Seiten die mit einer zwei in der oberen Ecke gekennzeichnet sind, sind Abschriften der Briefe, die Sendav bekam. Ich schrieb ihm nichts detailliertes und gab vor Euer Vertrauen noch nicht erlangt zu haben", sagte sie und nahm die paar Papiere, um sie Durien zu reichen. "Die Notizen hier", sie ordnete die Blätter kurz, "Ist alles was ich herausfand, während meines Aufenthaltes hier", der Stapel war einiges größer und sie legte ihn fein säuberlich auf den Tisch. "Und das hier ist die Liste der Männer und Frauen, die für den Schwarzmagier arbeiten könnten. Das hier die Liste der Leute denen ich vertraue es nicht zu sein und das hier wäre die nächste Nachricht gewesen, die ich abgeschickt hätte." Sie reichte ihm besagte Dokumente und setzte sich dann in einen der Sessel. "Es tut mir Leid", wiederholte sie, "Ich hätte Euch gern eingeweiht, aber ich konnte nicht... Ich wollte mich zuerst überzeugen, dass ihr ihn wirklich töten könnt."
Kia eilte vor der Zofe her. Sie traute dem ganzen nicht. Durien würde ihrer Schwester sicherlich keinen Antrag machen. Nicht nach all dem, was Alesa gesagt und wie sie sich verhalten hatte. Er hatte sie offensichtlich abgewiesen. Also musste es sich um etwas anderes handeln und wenn er in Alesas Arbeitszimmer war, dann hiess es nichts gutes. "Zur Seite!", befahl sie den Wachen heiser, "Lasst niemanden rein, ohne meine Erlaubnis", wies sie sie an und stürmte fast ins Zimmer.
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Er sah sich die Dokumente durch. Wenn es stimmte was sie sagte, war es nicht besonders viel. Allerdings musste er davon ausgehen das sie log, bis er einen Gegenbeweis hatte. "Wen töten? Sendav oder den Schwarzmagier?", fragte Durien fast spöttisch, doch bevor Alesa antworten konnte kam Kia ins Zimmer. "Gut das ihr kommen konntet, Kia. Ich habe gerade herausgefunden, dass Alesa für den Mann spioniert, der mit dem Mörder meiner Frau verbündet ist. Ich will nun von euch wissen was Sendav und euer Vater genau planen!"

Kia sah von Durien zu Alesa und eilte zu ihrer Schwester. "Wie könnt Ihr es wagen sie zu", brauste sie auf, als sie die Tränen und die noch rote Wange ihrer Schwester sah, doch Alesa unterbrach sie. "Bitte, Kia", flehte die jüngere und fasste Kias Hand, welche ihr Kinn angehoben hatte. Kia biss sich auf die Lippen und wandte sich Durien zu. "Nichts", sagte sie und legte Alesa schützend die Hand auf die Schulter. "Was soll unser Vater schon vorhaben? Er ist ein Nomadenfürst, aber nicht dumm. Er weiss, dass er mit einer Handvoll Krieger nichts tun kann, ausser sich dem Willen Geviras zu beugen."
"Kia, bitte", flehte Alesa, "Sag es ihm, bitte."
Kia funkelte ihre Schwester wütend an. "Was soll ich ihm sagen?", zischte sie.
"Bitte Kia", Alesasah sie drängend an und Kia zögerte.
"Sendav ist ein alter, machtbesessener Mann", meinte sie schlussendlich an Durien gewandt, "Er hatte schon während des Krieges Samor durch mich und unsere Kinder erpresst. Der Schwarzmagier versprach ihm die Nachtzinne im Gegenzug sollte er dafür sorgen, dass die Wälder den Elfen allein gehören und er sollte ihm freie Hand geben. Sendav war einverstanden, Samor jedoch dagegen. Sindras unterstützte seinen Vater, die jüngeren Prinzen sollen aber erst davon erfahren, wenn alles vorbei ist. Er traut ihnen nicht, glaubt, dass sie irgendjemandem seine Pläne verraten würden. Meine Schwester sollte euch und eueren Orden ausspionieren, es tut mir Leid, Euch getäuscht zu haben, Vater konnte nichts dagegen tun. Was wollt Ihr jetzt tun?"
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"Ich lade euch ein so lange bei der Nachtzinne zu bleiben, bis ich dieses Problem gelöst habe. Samors Brüder werden ebenfalls hier bleiben. Für einen perfekten Ausgang für diesen Krieg fehlen mir nur noch eure Kinder und euer Ehemann. Ihr solltet ihn hierher einladen. Ich will euren Brief allerdings vorher selbst durchlesen, zudem wird er vom Orden untersucht werden.", sagte Durien. "Und wenn einer von euch zu fliehen versucht, werde ich den töten, der ihm am nächsten steht. Wenn jemand von euch versucht eine Nachricht zu schicken und ich es erfahre, werde ich ebenfalls den töten, der ihm am nächsten steht." Seine Stimme war ruhig und es kostete ihn Mühe die Fassung zu wahren. Niemals hätte er damit gerechnet, dass er zu so etwas fähig war und das sie ihn so weit getrieben hatten, nahm er ihnen übel. Er hatte diese Seite an sich selbst nie sehen wollen.

Kia knirschte mit den Zähnen und trat an Durien heran. "Wenn Ihr es auch nur wagt, meinen Kindern ein Haar zu krümmen", fauchte sie. "Kia, bitte!", Alesa stand auf und riss sie zu sich herum. "Bitte."
Sie wandte sich um. "Guten Tag, Durien", knurrte sie und rauschte aus dem Zimmer davon.
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"Das weiss ich nicht", fauchte sie und riss sich los. "Wir sollten lediglich Euch im Auge behalten", fügte Alesa hinzu. Kia funkelte sie wütend an. "Ich werde Samor schreiben", meinte sie an Durien gewandt, "Aber mehr kann und werde ich nicht tun."
Alesa zögerte. "Mylord, bitte versteht, wir wollen Euch nicht schaden. Das wollten wir nie. Auch der Nachtzinne nicht. Unser Ziel war es lediglich die zu beschützen, die uns am nächsten sind. Wir werden Euch helfen, so gut wir können, wenn Ihr uns versprecht ihnen nichts zu tun. Ich schwöre es, bei meinem Leben."
"Halt den Mund Alesa", fauchte Kia sie an. "Er ist nicht besser als Sendav."
"Kia!"
"Ich weiss nicht, was du an ihm findest, Alesa, aber du hättest deine verdammte Arbeit machen sollen, dann hätten wir jetzt kein Problem. Du hast mich hergerufen und jetzt sind meine Kinder in Gefahr. Wenn ihnen etwas passiert, schwöre ich, dass du und dein Liebster hier dafür bezahlen werdet!"
Alesa schluckte. Durien hatte das letzte natürlich nicht verstanden, denn Kia redete in der Sprache der Nomaden Geviras. "Du hättest nicht egoistisch handeln sollen", fügte Kia an und nahm in einen der Sessel platz.
Sie wandte sich wieder etwas freundlicher an Durien. "Wenn ihr uns zu lange hier behaltet, wird man sich früher oder später merken, dass etwas nicht stimmt. Wann soll ich den Brief schreiben?"
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"Am besten gleich.", erwiderte Durien. "Bevor ihr ihn absendet will ich ihn sehen." Er setzte sich ebenfalls schwer in seinen Sessel. Für den Moment waren seine nächsten geschützt. Er hatte keine Zweifel, was der König mit ihm und seiner Familie tun würde, sobald die Nachtzinne gefallen war. Ein lästiger Adeliger weniger um den er sich kümmern musste. Biarn würde ebenfalls keine Zukunft haben. Er stützte den Kopf in die Hände und brauchte einige Sekunden um sich zu sammeln. "Ich beschütze im Moment ebenfalls meine nächsten. Was denkt ihr würde mit Alayne, Daron und Biarn passieren, wenn die Nachtzinne fällt? Sie würden innerhalb weniger Monate verschwinden. Es bereitet mir kein Vergnügen Kinder mit dem Tod zu bedrohen, doch ihr habt mich in eine Ecke gedrängt, aus der es für mich keinen anderen Weg gibt. Und wenn es stimmt was ihr sagt, dann sind eure Kinder hier sicherer als in Gevira und euer Vater hätte mich einfach persönlich um Hilfe bitten können. Genügend Gelegenheit dazu hätte er gehabt, als ich ihn besucht habe."
Er nahm Alesas Notizen vom Tisch und klemmte sie sich unter den Arm. Nur den Brief, den sie abschicken würde, liess er noch liegen. Jetzt musste er nur noch herausfinden, wie er Sendav loswerden konnte. Schnell und schmerzlos wäre das Beste, nur bezweifelte er, dass das möglich war. Er würde Maeva eine Nachricht schicken müssen und eine überarbeitete Version des Vertrages, den sie miteinander abgeschlossen hatten. Er wollte eine Allianz mit Loney eingehen. Gegen ihre vereinten Armeen würde Sendav Schwierigkeiten haben, dann würde er seine Beziehungen zu einem Stamm der Sumpfmenschen ein wenig auffrischen. An drei Fronten gleichzeitig zu kämpfen, würde selbst mit der Hilfe der Schwarzmagier schwierig werden. Ausserdem musste er die Flotte von Gevira vernichten und er hatte bereits eine Idee, wie das vonstatten gehen konnte. Mit Alyrna würde er ebenfalls reden. Sie würde vielleicht ebenfalls einige Ideen haben, wie sie Sendav das Leben schwer machen konnten.
Die Prinzen Geviras würde er beschatten lassen. Sobald einer aus dem Tor ritt, würde er Bescheid bekommen und wenn er zu lange ausblieb..... er wollte den Gedanken gar nicht zu Ende führen.

Alesa sass da und beobachtete Durien und ihre Schwester still. Sie bereute es den Tisch nicht aufgeräumt und Durien nicht gewarnt oder um Hilfe gebeten zu haben, als noch Zeit dafür war.
Kia erhob sich und nahm hinter dem Schreibtisch Platz. Sie würde sich gut überlegen müssen, was sie ihrem Gatten schreiben und vorallem, wie sie es formulieren sollte. "Geh dich umziehen und frisch machen Alesa, dein Anblick entspricht nicht dem einer Prinzessin", murmelte Kia und Alesa nickte nur steif, wobei sie Durien aus dem Arbeitszimmer folgte.
Bei der Tür zum Gang fing sie ihn ab. "Mylord. Wartet kurz, bitte", sprach sie ihn leise an. "Ich wollte Euer Vertauen nicht missbrauchen und ich will Euch helfen. Wie kann ich Euch beweisen, dass ich Euch als Freund sehe und dass Ihr mir vertrauen könnt?"
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