Alyrna erlöste ihn von seiner Verwirrung, indem sie den Hut lüpfte, sodass ihre brauen Locken darunterhervorquollen und ihr auf die Schultern fielen. "Verzeiht mir, Durien, aber das war gerade zu lustig", meinte sie und versuchte nicht allzu breit z grinsen. "Ihr wolltet mich suchen?"

"Ich habe eine Wette gegen die Herren Prinzen von Gevira verloren", antwortete sie lachend. "Und das war die Strafe dafür."

Sie nickte überrascht und schwang sich in den Sattel des Pferdes, das er hatte für sie rufen lassen. Als sie sich von Davi ihren Mantel geben lassen wollte - es war mit der Abenddämmerung ziemlich kalt geworden - mahnte die Zofe Durien zurückhaltend, den Ausritt nicht allzu lange zu gestalten, es sei schliesslich schon spät. Darauf ritten sie aus der Zitadelle. Alyrna musterte Durien aus den Augenwinkeln, während sie neben ihm herritt. Es war tatsächlich eine ungewöhnliche Zeit für einen Ausritt und sie fragte sich, was er damit bezweckte.

"Oh", meinte sie erstmal nur stirnrunzelnd. Sie mochte Alesa zwar nicht unbedingt, aber damit hätte sie nicht gerechnet. "Ersteinmal gute Mine zum bösen Spiel machen", antwortete sie. "Sind die Prinzen auch in die Spionage verstrickt?"

Alyrna nickte langsam. "Ich wuerde dafuer sorgen, dass die Prinzen moeglichst nichts erfahren - entweder von der ganzen Angelegenheit, oder, falls Alesa gelogen haben sollte, davon, dass sie aufgeflogen ist. Denn Kia und Alesa koennt ihr vielleicht daran hindern, Gevira zu informieren, aber mit den Prinzen duerfte es schwierig werden ohne dass die ganze Sache ans Licht kommt.
Samor herzuholen ist eine ausgezeichnete Idee, auser dass ihr damit im schlimmsten Fall riskiert, dass Sembra Gevros bei einem Ableben seines Vaters dessen Thron uebernimmt, aber ich schatze, es gibt schlimmeres. Verhandlungen mit ihm duerften wesentlich einfacher ausfallen als mit Samor, was man so ueber die Prinzen hoert. Von einem offenen Krieg wuerde ich Euch aber vorerst abraten. Wir koennen ihn uns kaum leisten, und ich schaetze, die Schwarzmagier warten nur darauf, uns in den Ruecken fallen zu koennen.
Apropos, Durien... vertraut Ihr Euren Hoeflingen?"