Sie nickte. Dann fragte sie, doch ein bisschen uebberrascht: "Das Attentat geschah nicht auf Euren Befehl?"

"Ich bezweifle es ebenfalls", meinte sie, beinahe lachend bei der Vorstellung. Es kaeme etwa auf das selbe hinaus, wie von ihm zu verlangen, Durien Gefolgschaft zu schwoeren. Sie dachte nach und tippte dabei mit den Fingern auf die Tischplatte. "Seine Tochter ist mit Koenig Bjarn verlobt, nicht wahr?", fragte sie, halb in Gedanken.

Sie schuettelte leicht den Kopf. "Ich denke nur nach. Sie waere eine Moeglichkeit, Samor unter Druck zu setzen, aber es ist auf lange Sicht besser, das sauberer zu regeln."
Sie biss sich auf die Unterlippe. Nehmen wir an, das hier alles dient nur dazu, die Koenigreiche gegeneinander auszuspielen. Davon ging sie aus. Und sie sind der wahre Feind... man muesste die Koenigreiche verbinden... Der sauberste Weg dazu waere natuerlich Erbschaft, aber dazu haette die Verlobung durch eine Ehe besiegelt und sowohl Samor als auch sein Sohn aus dem Weg geraeumt werden muessen... ein umstaendlicher und unschoener Weg mit geringen Erfolgsaussichten also legte sie ihn beiseite. Gesetzt Samor verfolgte das selbe Ziel wie sein Vater, ungeteilte Herrschaft Geviras an der Seite der Tieflandmagier... eine vage Idee nahm in ihrem Kopf Gestalt an, ziemlich verrueckt, aber viellicht sogar moeglich.
"Angenommen er weiss nichts von dem Buendnis seines Vaters, was denkt Ihr, wie wuerde er reagieren, wenn er herausfaende, dass wir mit den Schwarzmagiern verbuendet sind?"

"Ich meinte, wenn er es herausfaende, wenn er bereits hier ist - falls ihr ihn dazu bewegen koennt, herzukommen. Rein hypothetisch, wenn er zum Beispiel Korrespondenz der Nachtzinne mit den Schwarzmagiern faende." Sie zuckte mit den Schultern. "Verzeihung, es war nur eine Idee. Denn ich denke, seine Reaktion duerfte in jedem Fall interessant sein, wenn er das Buendnis seines Vaters teilt."

"Ich weiss nicht", antwortete sie ehrlich. Sie war Samor nie begegnet. "Ich schaetze, er wuerde nichts sagen, moeglichst bald abreisen und seinen Vater informieren. Aber ich schaetze, wenn man ihn mit dem Fund konfrontieren wuerde, sozusagen ihn dabei ertappen, wie er es findet, bliebe ihm nichts anderes uebrig, als eine Reaktion zu zeigen, und dann haetten wir die Moeglichkeit, ihn ueber das Buendnis seines Vaters zu informieren..."
Sie sah ihn an und erroetete ein wenig. "Verzeiht, ich habe das noch nicht wirklich durchdacht."